Einer der Spieler in einer Runde die ich meistere hat sich vor einigen Abenteuern aufs Reiten und den berittenen Kampf verlegt. Als Händler mit Reich 4 hatte er schon immer einen Gaul, und wollte diesen nun auch in die Schlacht reiten. Es gibt da aus meiner Sicht 2 Probleme:
1) Die Spielbalance. Berittener Kampf ist halt einfach unheimlich stark. Man ist in vorteilhafter Position, hat einen stattlichen 75-LeP-Brocken unterm Hintern, und das Pferd, ein Svellttaler Kaltblut in diesem Fall, hat mit AT 15 und 2W6+6 TP auf Niederreiten auch eine wesentlich potentere Attacke als sein ~1200-AP-Reiter - wenn man mal vom ebenfalls enorm starken Sturmangriff zu Pferde absieht. Ich sehe da ein bisschen die Gefahr dass die Vollkämpfer der Gruppe sich um ihr Spotlight betrogen fühlen, wenn der fette Händler auf seinem Reittier dann die Häscher des Feindes einebnet. Im Moment ist dieses Problem aber rein hypothetisch, denn...
2) Es gibt keine Gelegenheiten für berittenen Kampf. Der klassische DSA-Kampf findet entweder in urbanem Setting, in schwerem Gelände, oder irgendeinem Dungeon statt. Niemand trifft sich auf einem offenen Feld um sich da die Köpfe einzuschlagen. Jedes Abenteuer wieder muss also ich als Spielleiter oder der Rest der Gruppe darauf hinweisen dass es vermutlich keine gute Idee ist, das Pferd in das verschlungene Hafenviertel/den unwegsamen Gebirgswald/die finstere Kultistenhöhle mitzunehmen. Das wiederum ist natürlich für den Reiter etwas nervig und frustrierend.
Was also tun? Einfach mal gezielt ein paar (vermutlich plotirrelevante) Kämpfe herbeiführen wo der Spieler sich mit seinem Ross austoben kann? Das Pferd darauf trainieren auch in schwerem Gelände zurechtzukommen? Wie gehen andere Spielleiter mit berittenen Helden in einer sonst reinen Infanterietruppe um?