Ein bisschen verwirrt mich ja das dieser Faden keine rechte Zielsetzung hat. Gott1, Gott2, Gott3 und los?! Und so richtig kristallisiert sich auch nichts heraus das über "jeder sagt was er gut findet" hinaus geht. Schwierig finde ich auch dass nicht gut genug zwischen den Gottheiten und den Krichen unterschieden wird, sondern eher mal wild durchgemixt wird.
Ich versuche mal den praxisrelevanten Ansatz. Es ist nicht förderlich die Götter und ihre Diener dogmatisch gegeneinander auszuspielen. Am offensichtlichsten ist das natürlich bei den Rondrianern. Daran sind aber auch die Autoren Schuld. Warum sind denn die Ronnies verlacht? Weil man sie dumme Dinge tun lässt und sie dabei auch noch blöd aussehen lässt.
Niemand würde auf die Idee kommen einen Kor-Geweihten generell so zu beschreiben das er sich bei jedem Kampf wo er nicht genug Eigenblut vergossen hat selbst halb massakriert und dadurch dann viele Kämpfe verliert weil der Gegner dann die Reserve kommen lässt und der Geweihte dann, halb tot, keine Chance mehr hat.
Niemand würde auf die Idee kommen einen Shinxir-Geweihten so zu beschreiben dass er seine Einheit bewusst aufreiben und sterben lässt weil er sich weigert die Gemeinschaft aufzuteilen und so die "Einheit" zu durchbrechen.
Aber klar. Die Ronnies können einfach nicht anders als sich von Paktiereren oder Kindern mit Lollies veräppeln zu lassen nur damit sie keinen Rotstift in ihr Fleißheftchen mit den "Aspekt-Stickern" von Mama Rondra bekommen. So betrachtet kann man überhaupt nicht vernünftig mit den Göttern umgehen oder über sie diskutieren.
Ich meine es ist wie bei das Leben des Brian mit dem "Selbstmord Kommando" das ihn Retten will. Nur das es hier einige (und leider auch Autoren) wirklich bitter ernst meinen...
Der Moralkodex ist genau das. Ein Leitfaden für moralisches Handeln. Und wenn mich meine Moral zu Dummheiten zwingt bin ich kein guter Priester sondern ein fanatischer Irrer. Und darum ärgert mich was aus Rondra gemacht wurde und immer noch wird. Man zerstört ihre Glorie, bewusst. Ich fand sie deswegen auch immer doof. Wären die meisten ihrer Geweihten so wie auf den Bildern der jeweiligen Spielhilfen (sowohl DSA4 als auch DSA5) gäbe es keine bessere Kriegsgöttin als sie.
Die Geweihte kommt mit wild zerzausten Haaren ins Komandozelt. Ihre Augen blitzen und sofort ist die Luft von knisternder Spannung geladen. Sie erkundigt sich über die Lage und zusammen besprechen sie das weitere Vorgehen. Die Bogen-/Armbrustschützen nehmen eine günstige Position ein um den Feind zu beharken. Die Geweihte nickt. Die Landwehr stellt sich in der Mitte auf, an den Flanken die besten professionellen Kämpfer und dann, ihre Augen blitzen und ein Grinsen erfüllt ihr Gesicht: "wir stehen genau im Zentrum. Um uns herum die Landwehr. Wir werden ihnen mit leuchtendem Beispiel vorrangehen und ihr werdet sehen die Landwehr wird heute den Sieg bringen wenn eure Söldner und die Schützen ihre Arbeit tun!" Sie nickt und bereitet sich auf die Schlacht vor, mit allen sinnvollen und legitimen Finessen die Krieg eben erfordert. Aber sie weiß: ihre Einheit, ihr Banner wird Wind sähen und Sturm ernten! Rondra will es!
Ich erspare euch jetzt wie ich mir vorstelle dass sie in gleißender Rüstung allen Kämpfern durch ihre inspierierende Kampfweise Mut und Zuversicht spenden und dort den Keil am größten werden lässt wo ihr Rondrakamm trifft wie tausend Blitze. Ich meine wenn man Rondra verstehen will muss man sich nur überlegen was ihr heiliges Artefakt ist. Ein Rennwagen der "Donnersturm" heißt und der sich mit Ruhm und großen Taten aufladen lässt um einen übergroßen Feind zu besiegen. Blitze, Donner, Zorn, Leidenschaft für das Rampenlicht. Da ist kein Platz für kleinliches "Na, na, na! Tust du den Bogen weg kleiner Alrik". Auch eine Bogenaktion (so sie denn technisch möglich wäre) wie es sie Legolas in den HdR Filmen macht wäre rondragefällig.
Und genauso sollte man alle Götter behandeln. Und meistens macht man das ja auch. Nur bei Rondra kommt dann gleich der fundamentalistische Reflex. Abgesehen von den Kriegsgöttern würde es vielen Göttern gut tun ihre Theologie auch in einer sinnvollen Alltagsinterpretation zu publizieren.
Und gut beschrieben und auf ein gutes alltagstaugliches Fundament gestellt taugen alle drei Götter die hier besprochen werden für eine Bereicherung des Rollenspiels. Hört auf Kor nur als fanatischen Irren zu sehen und Shinxir als "kaltherzigen Taktiker", dann findet man vieleicht auch zusammen. Aber wichtig finde ich auch das für jeden Gott eine passende Niesche gefunden wird und nicht einfach Altes ersetzt werden muss.
Rondra ist ja schon gesetzt nur muss man es halt gescheit machen. Kor sollte auch mehr in den 12 Götterkult eingefügt werden, wenn er schon offiziell ihr Baby ist. Eigentlich müsste es auch mehr Geweihte von ihm geben. Irgendwie müsste man erwarten dass die Kulte zusammen auftreten und miteinander besser verzahnt sind. Und dort wo Rondras Glaube schwach verbreitet ist müsste Kor besser als "normaler" Kriegsgott präsent sein und Rondra fast verdrängen.
Für Shinxir fände ich eine aventurienweite "Geheimorganisation" ganz cool die zwar extrem weit verteilt ist aber sehr eng zusammen arbeitet. Ihre Kämpfer sind aber ebenso elitär ausgebildet wie Rondrianer oder Korjünger. Ich will nicht das Shinxir im "alten Bosparan" fuß fasst. Nandus passt da als Strategengott perfekt hin. Gerade auch weil Hesinde in seinen "Stammlanden" so übervertreten ist. Zwei "hardliner" im Wissensbereich braucht das Horasreich nicht. Nandus der "Taktiker" (der die Kriegsverluste durch Cleverness so gering wie möglich halten will) und Hesinde die "Archivarin". So könnte man das gut aufteilen. Phex bei den Tulamiden, Swafnir bei den Thorwalern. Kor in Südaventurien. Brazoragh bei den Orks, tulamidischen/al'madanischen Reitern und Raschtulla bei den Novadis. Dazwischen das "Netzwerk" der Gemeinschaft Shinxirs.
Das wäre doch mal ne Lösung statt: "Rondra oder Kor oder Shinxir?", als neues Thema des Threads: "Rondra, Kor und Shinxir. Wo sind ihre sinnvollen Plätze in Aventurien?"