Rondra, Kor, Shinxir

  • Grrr. Da rollen sich mir immer die Fingernägel hoch. Aventurische Götter sind i.d.R. keine Abziehbilder. Ich finde man kann immer Parallelen zu anderen Göttern suchen... und wer sucht der findet. Aber ein "Abziehbild" ist eine 1:1 Kopie. Davon sie die aventurischen Götter zum Glück meilenweit entfernt.

    Es ging mir darum dass Götterwesen wie Kor und Shinxir (oder solche die ähnlich sind) auch historisch verehrt/oder zumindest annerkannt wurden, eine Gottheit wie Rondra aber eher nur in einem Fantasy Rollenspiel funktioniert. Abziehbild war tatsächlich falsch, aber gerade zwischen Kor und Ares gibt es sehr viele Parallelen.

    Und ich stimme dir zu was Shinxir angeht, ich vermute auch das Shinxir ähnlich wie Mokoscha, nicht als individuelle Gottheit verehrt wird, sondern eher als "göttliches Prinzip" für Einheit, Zusammenhalt und Disziplin.

  • Bei Kor dagegen ist ein Abziehbild des griechischen Kriegsgottes Ares, Ares wurde in der griechischen Mythologie sowohl von den Göttern als auch von den Sterblichen verachtet, gleichzeitig galt er als Verkörperung männlicher Schönheit und Stärke. Er versinnbildlicht also die morbide Faszination des Menschen für Gewalt und Krieg. Er gilt in der Mythologie auch als Stammvater der Amazonen. Für Rondra gibt es keine entsprechung im griechischen Pantheon.


    Shinxir dagegen erinnert eher an Mars, er wurde im Gegensatz zu Kor/Ares stark verehrt und repräsentierte militärische Stärke zur Sicherung des Friendens, außerdem galt er als Stammvater des römischen Volkes sinnbildlich auch als Vater der Nation (Gemeinschaft). Wichtig ist auch das er keine Kriegerklasse wie Ritter hatte sondern für alle wehrhaften Bürgers Roms stand. Mars wurde auch als Gott der Agrarwirtschaft verehrt, auch hier scheint der gesellschaftlich effizient organisierte Charakter durch, Feldarbeit im Frieden, Militärdienst im Krieg. Eine entsprechung für Rondra gab es auch bei den Römern nicht.

    Ich rate hier zur Vorsicht, beim Vergleich mit irdischen Götter-Pantheons. Sicher gibt es Anlehnungen aber auch hier haben sich die Autoren - meiner Meinung nach - nicht nur am römischen oder griechischen Vorbild orientiert, sondern vieles vermischt, vermengt oder selber erdacht. Gerade die römischen Götter würde ich mit Vorsicht genießen, die haben sich teilweise schneller geändert, als ein Römer neue Sandalen brauchte. Und wieso gibt es keine ähnliche Gottheit wie Rondra, was ist mit Pallas Athena(e) um nur eine zu nennen. Einer ihrer Aspekte ist sogat Taktik, was im Horasreich u.a. auch Rondra mit zugesprochen wird, glaube ich zumindest.

    Beschäftigt man sich mit historischen Schlachten stellt man auch fest das (vorallem vor der Neuzeit) Kriegstaktiken deutlich eingeschränkter sind als Spieler das gerne übernehmen und das viele Auseinandersetzungen scheinbar durch glückliche Fügungen entschieden werden - tatsächlich braucht man aber auch den Mut und Willen um diese herauszufordern und zu nutzen, und tatsächlich könnte man sagen das das die unverzichtbaren Voraussetzungek erfolgreicher Kriegsführung sind, während man auf Glück oder Taktik zur Not auch mal verzichten kann... überaus hilfreich sind sie aber trotzdem.

    Und Taktik, Disziplin und Kriegsführung sind auch schon in früheren Zeiten ein ausschlaggebender Punkt für Schlachten und Kämpfe gewesen. Seht Euch nur das römische Reich an. Gepresste Wehren besiegen ganze Krieger-Kulturen, ich glaube an Mut und Willen hat es den Kelten, Iberieren, Griechen (Spartaner mit inbegriffen), Germanen, Pikten, Friesen, Salmatern, Damatern usw. nicht gefehlt.

    Zufall und Glück spielt natürlich immer eine Rolle und auch ganz wichtig ist natürlich technischer Vorsprung.

    Ich finde gerade in früheren Zeiten wurde mehr wert auf sowas gelegt. Die Haupttaktik seid dem 1. Weltkrieg besteht daraus den Gegner erstmal mit Attilerie, dann mit Bombardement und mittlerweile mit Raketen und Drohnen zusammenzuschießen und dann zu hoffen, ihn mit schnellen mobilen Truppen zu überrennen und dann kommts zum Häuserkampf und jeder Plan ist dahin.

    Edit: Bei einigem war Grumbrak schneller. :rot:

    "Schick doch die Maraskaner, die werden wiedergeboren"

    Ausspruch Helme Haffax bei der Eroberung Medenas im Efferd 1029 BF

    2 Mal editiert, zuletzt von Quandt (17. März 2020 um 09:36)

  • Und wieso gibt es keine ähnliche Gottheit wie Rondra, was ist mit Pallas Athena(e) um nur eine zu nennen. Einer ihrer Aspekte ist sogat Taktik, was im Horasreich u.a. auch Rondra mit zugesprochen wird, glaube ich zumindest.

    Athene bildet mit ihren Kampfaspekten Schutz, Taktik und Strategie das Gegenstück zum blutrünstigen Ares. Aber Taktik und Strategie ist das letzte was ich mit Rondra verbinden würde. Rondra steht für den sportlichen körperlichen Wettkampf, das Duell, natürlich auch den Kampf, aber der steht ganz hinten. Phex, Shinxir oder Nandus oder sogar Kor würde man zuerst fragen wenn es um Strategie und Taktik geht. Einzig den Aspekt des Schutzes wird man wohl am ehesten Rondra zusprechen, aber das ist einfach zu dünn.

  • Was ich ganz doof finde: Irdische Bezüge. Verdun, Stalingrad haben in einer Aventurischen Diskussion nichts zu zu suchen.

    Hallo Grumbrak,

    ich habe Shinxir ganz bewusst aus Aventurien in die (historische) Realität verbannt. Weil dieser Gott einen Krieg repräsentiert, wie ich ihn in einer Rollenspielwelt nicht möchte, weil er mir keine Ansatzpunkte für Geschichten, Gut und Böse und Heldentum bietet. Der Streiter wird gleichgesetzt mit der Gemeinschaft, er ist entpersonalisiert, nur eine Nummer, der Tod des Heldentums. In diesen von mir genannten "echten" Schlachten ist genau das passiert, in den großen aventurischen Fantasie-Schlachten war hingegen stets Platz für Heldentum oder zumindest göttliche Eingriffe wenns ganz schlecht für die Guten stand.

  • Ich kann mir sehr gut Geschichten um Gut und Böse mit Shinxir vorstellen - wo Shinxiranhänger als gesichtsloser Schwarm auf der Gegenseite stehen.

    Ominibus ceteris caesis solum is et eius legiones steterunt.

  • Ich kann mir sehr gut Geschichten um Gut und Böse mit Shinxir vorstellen - wo Shinxiranhänger als gesichtsloser Schwarm auf der Gegenseite stehen.

    Ich nicht, wahrscheinlich habe ich daher ein Problem mit Shinxir. Gesichtslos ist meiner Auffassung nach nicht Böse sondern neutral. Das Böse hat ein Gesicht.

  • Ich denke, wenn ich Athene in Aventurien suchen würde, würde ich mich bei Hesinde und Nandus umschauen. Gerade Letzterer hat auch einen Strategie-Taktik-Aspekt. Einige seiner Geweihten spezialisieren sich sogar darauf und machen als Strategoi den Rondrianern und Koris Konkurrenz auf dem Feldherrenhügel. Wie Numinorou wurde er aber bewusst ausgeklammert, da es hier um den durchgeführten Kampf geht und nicht um dessen Planung. Wobei beides natürlich sehr schwer sauber zu trennen ist.

  • wo Shinxiranhänger als gesichtsloser Schwarm auf der Gegenseite stehen

    Aber für mich bedeutet Shinxir gerade das nicht. Eine Gemeinschaft bedeutet nicht eine gesichtslose Masse, eine Gemeinschaft bedeutet Unterstützung, Hilfe, Zusammenhalt und wenn es sein muss, für diejenigen die einstehen, die eher gebraucht werden.

    Genauso kann man, wenn man will aber so gut wie alle Götter düster interpretieren.

  • Ich kann mir sehr gut Geschichten um Gut und Böse mit Shinxir vorstellen - wo Shinxiranhänger als gesichtsloser Schwarm auf der Gegenseite stehen.

    Ich nicht, wahrscheinlich habe ich daher ein Problem mit Shinxir. Gesichtslos ist meiner Auffassung nach nicht Böse sondern neutral. Das Böse hat ein Gesicht.

    Dann sind die Borg in Star Trek auch neutral? ;)

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  • Athene bildet mit ihren Kampfaspekten Schutz, Taktik und Strategie das Gegenstück zum blutrünstigen Ares. Aber Taktik und Strategie ist das letzte was ich mit Rondra verbinden würde. Rondra steht für den sportlichen körperlichen Wettkampf, das Duell, natürlich auch den Kampf, aber der steht ganz hinten. Phex, Shinxir oder Nandus oder sogar Kor würde man zuerst fragen wenn es um Strategie und Taktik geht. Einzig den Aspekt des Schutzes wird man wohl am ehesten Rondra zusprechen, aber das ist einfach zu dünn.

    Ich denke, wenn ich Athene in Aventurien suchen würde, würde ich mich bei Hesinde und Nandus umschauen. Gerade Letzterer hat auch einen Strategie-Taktik-Aspekt. Einige seiner Geweihten spezialisieren sich sogar darauf und machen als Strategoi den Rondrianern und Koris Konkurrenz auf dem Feldherrenhügel. Wie Numinorou wurde er aber bewusst ausgeklammert, da es hier um den durchgeführten Kampf geht und nicht um dessen Planung. Wobei beides natürlich sehr schwer sauber zu trennen ist.

    Klar, das Palas Athena nicht 1 zu 1 Rondra ist, aber die Aspekte Schutz, Kampf und Schutzgottheit der Helden passen - finde ich - schon sehr gut, wenn mach sich dann noch ihre römische Entsprechung Minerva und hier die etruskische Menrva anschaut kommt sogar noch Blitze und Gewitter dazu. Wie gesagt bitte nicht immer nur die 0815-Infos verwenden, ähnlich wie in Aventurien haben auch viele irdisch Gottheiten sehr sehr viele Aspekte und werden von Kultur zu Kultur nochmal ganz anders interpretiert, daher ist ein Vergleich zu derischen Gottheiten oft nicht ratsam.

    Bei Hesinde + Nandus gebe ich Euch recht, die würden auch gut zu Athene passen, gilt sie doch auch als Göttin der Dichter, Lehrer, Gelehrten, Weisheit usw..

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  • Athene ist vor allem aber auch Schutzgöttik der gleichnamigen Stadt. Ich sehe da sowohl Parallelen zu Rondra als auch Hesinde, was die Sache aber insgesamt relativ beliebig macht.

    @ Quandt: Natürlich spielen Taktik, Disziplin („Kriegskunst“ als Oberbegriff) schon immer eine große Rolle. Das nutzt aber letztlich auch nichts wenn den Truppen der Kampfeswille fehlt diese auch umzusetzen, wobei der Übergang zur Disziplin hier fließend ist. Die Armeen der römischen Republik als gepresstes zu bezeichnen trifft es ganz und gar nicht. Tatsächlich sind die Römer aber ein ganz gutes Beispiel:

    Die Römer mussten zu Beginn ihres Aufstiegs in Norditalien ein paar empfindliche Niederlagen gegen Kelten einstecken. Die keltische (später germanische) Wut war gefürchtet und führte direkt zu einer Heeresreform.

    Hannibal hat den Römern aufgrund taktischer Überlegenheit die schwerste Niederlage ihrer Geschichte (und tatsächlich eine der schwersten Niederlagen in einer einzigen Schlacht in der ganzen Militärgeschichte!) beigebracht. Jede andere Antike Macht hätte danach um Frieden gebettelt, nicht aber die Römer.

    Die Makedonischen Armeen waren den Römern aus taktischer Sicht auch überlegen - sie hatten spezialisierte schwere und leichte Infanterie, leichte und Schockreiterei (in der Antike selten), mehr Schützen. Trotzdem haben die Römer sie und alle anderen Nachfolgestasten Alexanders besiegt. Nicht weil die Legionen so große taktische Möglichkeitek boten sondern mehr weil man mit ihnen weniger falsch machen konnte. Nicht Missverstehen, römische Generäle wussten schon was sie taten. Statt einer überkomplexen Armee waren die römischen Legionen aber eine relativ einfach aufgebaute aber gut geölte Maschine. Die Römer haben bis zu einem Punkt alles und jeden in den Boden gestampft der sich ihnen in den Weg gestellt hat, egal ob er zahlenmäßig überlegen war, den genialeren General oder die ausgefeiltere Waffentechnik hatte.

    Und um den Bogen endlich wieder zurück zu Aventurien zu schlagen, in dieser Tradition sehe ich auch Rondra. Eine geschlossene, von Kampfesmut erfüllte Schlachtlinie ist halt tatsächlich oft besser als sich in irgendwelchen Scharmützeln zu verzetteln. Spieler schmieden gerne komplizierte Pläne und übersehen das diese ohne moderne Kommunikation gar nicht umsetzbar wären. Man unterschätzt wie behäbig größere Truppenkonzentrationen sind (wobei man fairerweise sagen muss das aventurische Heere sehr klein und dadurch theoretisch relativ leicht zu führen sind).

  • Wenn man sieht wie oft man durch die Borgkuben laufen kann ohne, dass die das interessiert ... vermutlich.

    Wie ein Raubtier. Ja, es frisst auch mal Menschen. Aber nicht aus Böswilligkeit.

    Finde die Borg aber generell sehr schlecht und oft ziemlich dämlich beschrieben :P

    Unterstützung, Hilfe und Zusammenhalt basieren auf Gefühlen (Rondra). Die gesichtslosen Insekten (Shinxir) spielen nur ein biologisches Programm ab.

    Das stimmt vielleicht bei Insekten, welche keine großen geistigen Kapazitäten frei haben (nach unserem aktuellen Wissen), aber das kann man nicht auf Menschen oder ähnlich entwickelte Wesen übertragen. So wie Angrosch oder H'Szinth sich für die Menschen gewandelt hat, so wird sich auch Shinxir gewandelt haben.

    Norbarden verehren Mokoscha, kommen mir aber den Großteil der Zeit gar nicht wie ein gesichtsloser Schwarm vor.

    Einmal editiert, zuletzt von Onitaris (17. März 2020 um 11:24) aus folgendem Grund: Antwort erst jetzt mitgekriegt ...

  • Andere Variante (Rondra): Hinerhalt und Armbrüste sind ehrlos. Offen Feldschlacht. niemand wird geopfert. Es sterben 30% (von 1.000 Mann: 300).

    Hinnterhalte sind ehrlos, Strategie und Taktik werden nicht per se und grundsätzlich immer abgelehnt, wenn auch unbestritten einige Vorgehensweisen nicht in Frage kämen. In DSA 3 hatten sie das Talent Kriegskunst mit einem höheren Startwert als im Minusbereich, in DSA 4 ist es ein Mirakel Plus-Talent. Sie haben karmale Möglichkeiten, die Soldaten zu unterstützen und ihre Möglichkeiten zu verbessern.

    Die Verluste wären noch geringer, wenn der gegnerische Kommandant sich auf einen Stellvertreterkampf einließe.

    Auch bei der vorgeschickten und geopferten Einheit ist der Kampf oder Schlacht nicht gleich gewonnen, denn vermutlich kommen die eigentlichen Kämpfe danach noch.

    Auch sind Rondra und Shinxir nicht so verschieden, wie man glaubt.

    Das stimmt und finde ich seit jeher. Viele Aspekte, die Shinxir zugeordnet werden, finde ich seit je her so bei Rondra, und auch viele der Argumente allein in diesem faden, in dem dargelegt wird, was Shinxir besser/sympathischer/anders macht als Rondra lassen sich recht problemlos exakt so auch bei Rondra finden.

    Rondra lehnt den echten Kampf (als Gegensatz zum Wettkampf bei dem man sich auf Spielregeln einigt) ab, den Krieg sowieso da keine Ehre darin steckt durch cleveres taktieren oder Ressourcenmanagement den Feind zu zermürben.

    Dass Rondrianer keinen echten Kampf mögen, schätzen oder gar ablehnen ist mir völlig unbekannt und habe ich aus noch keinen Setzungen heraus gelesen. Die mögen den Krieg mit all seinen schmutzigen Seiten nicht (was wiederum für sie spricht in meinen Augen), Taktieren oder Strategie wird, wie geschrieben, nicht per se und grundsätzlich abgelehnt.

  • Weil dieser Gott einen Krieg repräsentiert, wie ich ihn in einer Rollenspielwelt nicht möchte, weil er mir keine Ansatzpunkte für Geschichten, Gut und Böse und Heldentum bietet. Der Streiter wird gleichgesetzt mit der Gemeinschaft, er ist entpersonalisiert, nur eine Nummer, der Tod des Heldentums

    Ich nicht, wahrscheinlich habe ich daher ein Problem mit Shinxir.

    Vermutlich. Ich spiele z. B. einen Shinxir-Anhänger inkognito in DSA. Sein "Schwarm" ist die Heldengruppe. Er kämpft mit Schild/ Stangenwaffe und zusammen mit dem Zwerg (Schild/Axt) bildet er Formationen und schützt so die Schwächeren (Bogenschütze, Magier).

    Er steht für Disziplin (Selbstdisziplin) und setzt diese um. Aus Elenvina kommend (und Ausgebildet) nutzt die Fähigkeit "Anführer" seiner Gruppe... ihm selbst nicht.

    Im Kampf schont er sich nicht und ist (das unterscheidet ihn vom Ronni) absolut skrupellos: Pferde angreifen? Hinterrücks eine feindliche Reihe niedermachen? Fallen stellen? ==> Kein Problem, die Gemeinschaft, die Gruppe muss da heil raus kommen. Gewissensbisse hatte er dann schon und hat Rahja selbstverständlcih um Verzeihung gebeten, weil er das Pferd, nicht den Reiter angriff...

    Mir genügt es: Ganz klar: Gut und Böse. Shinxir und seine Anhänger haben durchaus ein Gesicht... ansonsten würde es wohl der NL sein...


    Aber für mich bedeutet Shinxir gerade das nicht. Eine Gemeinschaft bedeutet nicht eine gesichtslose Masse, eine Gemeinschaft bedeutet Unterstützung, Hilfe, Zusammenhalt und wenn es sein muss, für diejenigen die einstehen, die eher gebraucht werden.

    Genauso kann man, wenn man will aber so gut wie alle Götter düster interpretieren.

    *nickt* So sehe ich das auch. Schaut die Bienen an. Für uns sehen sie alle gleich aus, aber untereinander erkennen sie sich. Sie kennen ihre Stamm und wehren sich gegen Eindringlinge. Selbst wenn eine Biene oder ein dutzend sterben müssen, weil ihr Hinterleib zerreist, wenn ihr Stachel in der Wunde stecken bleibt... Der Schwarm muss überleben.

    Was nutzt der schönste Held, wenn er keine Familie hat, kein Zuhause, nichts wofür es sich zu kämpfen lohnt? Ist dieser Kämpfer nicht "gesichtsloser", als der der für seine Gemeinschaft streitet und dabei unnötige Verluste vermeidet?

    Ist nicht Shinxir damit sogar noch wohlwollender, als der hundertfache Tot allein, als Held? Ist es nicht Shinxir, der am Ende selbst dem sterben einen Sinn gibt?

    Grumbrak.

    PS: Ich verweise mal ganz eigennützig auf "Schwertlilien"

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Dass Rondrianer keinen echten Kampf mögen, schätzen oder gar ablehnen ist mir völlig unbekannt und habe ich aus noch keinen Setzungen heraus gelesen. Die mögen den Krieg mit all seinen schmutzigen Seiten nicht (was wiederum für sie spricht in meinen Augen), Taktieren oder Strategie wird, wie geschrieben, nicht per se und grundsätzlich abgelehnt.

    Ein Rondrianer würde einen Kampf wohl um jeden Preis vermeiden, ausser es werden vorher Spielregeln festgelegt (also ein Duell), daher finde ich kann man schon sagen dass Rondra den "echten" Kampf ablehnt. Sie schätzt es zwar immer wenn man für den Kampf vorbereitet ist, aber im Idealfall klärt man seine Konflikte mit sportlichem Wettkampf. Taktik und Strategie einzusetzen um die Verluste durch die eigene einschränkende Glaubensdoktrin zu minimieren kann man nicht wirklich als Taktik und Strategie bezeichnen. Manche Rondrianer lehnen sogar den taktischen Rückzug ab. Der Glaube an Rondra ist für echte Kämpfe, im großen wie in kleinem, eher unbrauchbar (kommt auch drauf an wie streng man ihn auslegt). Der Rondrianer auf dem Schlachtfeld steht und fällt mit den Regeln des Kampfes. Je strikter der Gegner sich an die Regeln des Rondrianers hält (keine Taktik, keine Hinterhalte, keine Fernkampfwaffen, keine Magie, keine Angriffe auf liegende, unbewaffnete uswusf.) desto höher ist die Siegeschance des Rondrianers (der üblicherweise schwer gerüstet und sehr gut trainierter Nahkämpfer ist), damit ist die Ehre und die Doktrin der Rondrakirche ein Selbstzweck bei dem der Rondrianer gerade zu albern auf eine Form der Kriegsführung beharrt die seinen eigenen Vorteil maximiert, und alle die widersprechen als ehrenlos empfindet. Sobald man sich aber nicht mehr auf Rondras Spielregeln berufen kann gewinnt der Kor, Shinxir oder Nandusgefällige Stratege auf dem Schlachtfeld.

  • Ein Rondrianer würde einen Kampf wohl um jeden Preis vermeiden, ausser es werden vorher Spielregeln festgelegt (also ein Duell),

    Nein, ganz bestimmt nicht. Sie haben bei vielen Gelegenheiten die Wahl und die Verantwortung, nicht die Waffe zu ziehen. Aber es gibt genügend Gelegenheiten auf der anderen Seite, dass ein Kampf auch nötig ist. Schon aufgrund ihrer Auflagen und Ideale. Da kann man oft genug nicht sagen: Nein, das wäre unehrenhaft oder ist nicht mein Idealfall, da kämpfe ich erst gar nicht.

    Ja, manche lehnen den taktischen Rückzug an. Andere tolerieren Magie und Bogeneinsatz.

    Sie können nicht nur sich selber, sondern auch anderen im anstehenden Kampf unterstützen (z.B. Mut für alle, geweihte Waffen).

    Rondrianer zeichnen sich durch Mut, Kampfkraft und Bereitschaft aus, im Zweikampf wie im größeren Felde, und bestehen nicht nur im freundlichen Wettkampf, sondern auch im Kriegseinsatz, an der Seite zum Nebenmann/-frau und auch für jene, die gar nicht da sind. Rondrianer sind nicht aufgeschmissen, nur weil andere unehrenhaft kämpfen oder andere Möglichkeiten (denn das ist bekannt und nicht zu erwarten).

    Das ist halt ein Ideal, aber Geweihte werden öfter mit der Realität konfrontiert, nachdem sie ihre Ideale im Tempel gelernt haben.

  • Damit bestätigst du es ja selber, wenn der Kampf nötig ist. Wenn jemand nur kämpft wenn es nötig ist dann lehnt er den Kampf erstmal ab, nicht so stark wie Tsa aber doch viel stärker als alle anderen Götter die sich mit den Aspekten Krieg und Kampf schmücken.

    Magie und Bogeneinsatz tolerieren impliziert übrigens wieder grundsätzlich Ablehnung, man toleriert es halt weil man weiss dass es nötig ist, aber im Sinne der Göttin ist es nicht.

    Es geht hier ja um den Vergleich, nicht darum ob Rondra Geweihte Kämpfe gewinnen könnten, natürlich können sie. Rondra Geweihte haben genauso bessere Chancen einen Kampf zu gewinnen wie ein Boxsportler, gegen normalos easy. Aber gegen einen Soldaten der gelernt hat im Kampf tödlich und effektiv zu sein sinken die Chancen des Boxsportlers dramatisch, ausser sie einigen sich auf einen Boxkampf.

    Und hier ist halt mein Einspruch, warum sollten die Soldaten eine Göttin verehren die einer bestimmten Gruppe Privilegierter den Sieg schenken möchte? Es würde viel mehr Sinn machen wenn beim Militär flächendeckend Nandus, Phex, Shinxir oder Kor verehrt würde.

  • Du beschreibst hier in etwa die Anschauen der Honoren welche zwar eine wichtige, aber eben nicht die einzige Strömung in der Kirche sind.

    Kampf, Krieg und Kriegsführung ist nicht das selbe, und ein Gott welcher (scheinbar) die höchste Siegeswahrscheinlichkeit verspricht muss für den gemeinen Soldaten nicht der beste sein. Kor welcher für den entfesselten Krieg steht, weder den Sieger noch den Besiegten schont ist für den 0815 Kämpfer jetzt z.B. nicht gerade die erste Wahl...

  • Gerade Salutaristen geben wie ich finde gute Strategen ab, mit Abstrichen auch noch liberale(re) Traditionalisten, aber die Grenze dazwischen ist wohl ne schwammige Sache.

    Mann, jetzt muß ich wieder einen Rondrageweihten bauen...

    ROMANES EUNT DOMUS !