In den Kleinigkeiten zum Kampf ist eine in meinen Augen interessante Konzept-Debatte ausgebrochen, die ich gerne hierhin ausgliedern würde, da sie in meinen Augen nicht nur Kämpfer betrifft, sondern einige Archetypen in DSA.
Kern Argumente zitiere ich erstmal, vielleicht werden die Post ja noch hier hin ausgegliedert.
Alles anzeigenAlles anzeigenFunfacts:
Die meisten Waffen (fast alle) haben einen Schwellenwert von 14. Jedoch gibt es Ausreißer, derer man sich bewusst sein sollte. So gibt es Schwerter deren Schwellenwert bei 15 liegt mit den Leiteigenschaften GE und KK.
Und es gibt Zweihandhiebwaffen deren Leiteigenschaft KK einen Schwellenwert von 13 hat.
Das sorgt dann für überraschende Werte.
Beispiel:
Ein Anderthalbhänder (2H) macht 1W6+6 TP.
KK 14
Ein Langschwert (1H) macht 1W6+4 TP.
GE/KK 15
Wenn man den Anderthalbhänder einhändig führt werden die TP um 2 und die PA um 3 reduziert.
Ein Anderthalbhänder (1H) macht 1W6+4 TP. PA -3
Damit ist das Ding schlechter als ein einhändig geführtes Langschwert, da es den gleichen Schaden bei schlechterer Parade hat.
(Was einem egal sein kann, wenn man aktiv mit einer anderen Waffe parieren will.)
Hat man aber eine KK von 15+ und GE von maximal 15 macht der Anderthalbhänder wieder 1 TP mehr.
Man könnte umgekehrt versuchen ein Langschwert zweihändig zu führen. Man gewinnt dadurch 1 TP und verliert 1 PA.
Ein Langschwert (2H) macht 1W6+5 TP. PA -1
Mit einer GE von 16 und KK von 14 oder weniger würde ein zweihändig geführtes Langschwert den gleichen Schaden verursachen wie ein zweihändig geführter Anderthalbhänder.
Würde man mit diesen Eigenschaftswerten beide Waffen einhändig führen macht das Langschwert sogar 1 TP mehr ohne den Abzug von 3 auf die PA.
Worauf ich hinaus will:
Die Werte der Waffen sind gar nicht so statisch, wie sie zunächst wirken. Richtig spaßig werden die Vergleiche erst, wenn man dann noch Waffen SF miteinbezieht.
(Spoiler: Zweihandschwerter und Zweihandhiebwaffen stinken in der Zahl der SFs gegenüber Schwertern und Hiebwaffen deutlich ab. Stangenwaffen sind ganz klar die Gewinner unter den Zweihandwaffen. Trotz des durchschnittlichen Schwellenwertes von 15.)
Was mich immer wieder fasziniert ist das völlige Versagen des Regelwerks, diese Dynamiken hervorzuheben. Ich habe immer das Gefühl, dass die panische Angst besteht, man könnte Powergaming vorgeworfen bekommen. Wie so eine selbstverordnete Zwangsjacke.
Powergaming beginnt für mich dort, wo das Rollenspiel der Optimierung weicht.
Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn ein Kämpfercharakter nur Punkte in Kampffertigkeiten besitzt als ob der Charakter noch nie was anderes getan hätte wie Reiten, Tanzen, Kochen, Schnitzen, Singen, Lesen usw.
Eine besondere Stufe des Powergamings ist für mich, wenn Synergien verwendet werden um ganze Regelmechaniken auszuheben oder um Werte zu erreichen, die jenseits von Gut und Böse sind.
Du solltest aber immer auch mit beachten, dass es solche Spezialisten gibt. Viele Gestalten aus diversen Geschichten wurden genau darauf hintrainiert, die besten Kämpfer auf der Welt zu werden. Seien es nun diverse Orden oder auch Eliteakademien/-einheiten. Da kann es gut sein, dass der Zögling keine Ahnung vom Kartoffelkochen, Tanzen, Schnitzen oder Singen hat. DAs abzubilden ist in meinen Augen noch nicht mal Minmaxing geschweige denn PG.
Und einiges lernt der Jungaventurier ja auch schon in seiner Kindheit, bevor er drangsaliert wird in irgendwelchen Orden, Schulen und Akademien einzutreten. Und ich denke auch einige eigenen Interessen/Hobbys werden in solchen Institutionen unterstützt, wenn nicht sogar gefördert.
Ich kann die Argumente beider Seiten irgendwo nach vollziehen.
Zuerst wollte ich das Thema nach "Allgemeines" ausgliedern aber ich denke das Thema ist gerade für Spieler interessant, die noch nicht so lange P&P oder im besonderen DSA spielen und noch nicht so die Idee haben, was und wie sie es gerne spielen würden.
Ich sehe hier 2 unterschiedliche Ansätze einen Charakter zu bauen.
DSA bietet tatsächlich viele Archetypen die in einer richtigen "Blase" entstehen, dass nicht nur Werte technisch, sondern auch inneraventurisch.
Die meisten Helden beginnen schon in frühem Kindesalter eine Ausbildung (ob nun profan, magisch oder geistlich)
Charaktere auf dem Erfahrungsgrad "erfahren",
auf dem die meisten Helden sich bei Abschluss dieser Ausbildung srin sollten, sind nach RAW und menschlichem Maßstab, 17-19 Jahre alt.
Hatten solche Charaktere überhaupt Gelegenheit, Freiraum und Zeit. sich Ihrer selbst bewusst zu werden oder leben sie die Doktrien, die sie über Jahre zu inhalieren gezwungen waren?!