Wie handhabt Ihr Charaktere mit unterschiedlichen sozialen Ständen innerhalb einer Gruppe?
Nach außen hin ist das relativ einfach, da der Meister NPCs standesgemäß reagieren lässt. Aber passiert das bei euch auch gruppenintern?
Ich sag mal, wie es ist: Unsere Gruppe tut das nicht und ich bin zwiegespalten, wie ich das finden soll.
Anscheinend ist das ein Gentleman's Agreement, dass die Spielercharaktere untereinander keine Stände kennen. Jeder bekommt den gleichen Beuteanteil, sie alle reden und antworten, wann sie wollen, Entscheidungen werden demokratisch gefällt, usw.
Generell finde ich es gut, wenn ein Spieler nicht wegen seines Charakters benachteiligt wird.
Weil plötzlich ein Spieler Adel I in seinem Bogen stehen hat will ich mir nicht meine Charakterfreiheiten nehmen lassen und Belohnungen für Charaktere sind Belohnungen für den Spieler. Und alle Spieler leisten die gleiche "Arbeit".
Andererseits empfinde ich es als störend, gar als tödlich für das Rollenspiel wenn es nicht stattfindet.
Der Geweihte spendet mehr in Tempeln, der Magier braucht seine Roben gereinigt und auch teures Material, der Ritter hat sein Pferd zu pflegen als auch seine gesamte Habe.
Ein höherer sozialer Stand ist mit höheren Kosten und mehr Pflichten verbunden, wenn man es denn ausspielt.
Will man das aber innerhalb der Gruppe tun kann das zu Spannungen führen.
"Warum sollte ich vor ihm buckeln und einen Teil meines Lohnes abgeben?"
"Das ist eben so."
Spoiler für meine Gruppe
Ich will vermeiden, dass das wie ein Heulthread wirkt.
Es geht in meiner Gruppe um meinen Charakter. Er ist als Ritter der standeshöchste. Gleich danach kommt ein Magier. Anschließend zwei Handwerker, Landsleute des Ritters, und zum Abschluss ein wilder Gjalsker.
Keiner behandelt den Ritter standesgerecht und ich, als Spieler und Meister in Personalunion, weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. (Wechselnde Meister)
Die Antwort auf die Bitte lautet nämlich einfach:"Da habe ich keinen Bock drauf."
Und das nimmt inzwischen skurrile Züge an.
Handlungsbedingt hat der Ritter seine Ausrüstung und Pferd verloren. Aktuell reist er als einziger zu Fuß und ist am schlechtesten bewaffnet. Weil er der einzige ist, der mit Pferden umzugehen weiß, kümmert er sich um die und mit den höchsten sozialen Talenten ist er der Verhandlungsführer. Als Spieler bin ich der einzige, der sich Gedanken darum, dass wir ausreichend Proviant und Material haben sodass der Ritter sich um die Einkäufe kümmert.
"Man steht mit der Gruppe, man fällt mit der Gruppe."
Würde ich das nicht tun würden wir, salopp ausgedrückt, auf die Fresse fallen.
Der Charakter ist kein Ritter mehr sondern ein Steward.
Wäre es ein fremder Charakter würde ich da als Meister gegenwirken. Z.B. Willenskraftproben ob man wirklich gegen die Praiosordnung wettern will, die man Zeit seines Lebens eingetrichtert bekommen hat.
Aber es geht um meinen Charakter und meinen Spielstil; das wirkt eigennützig.
P.s. Ich lege in der Gruppe am meisten Wert auf Rollenspiel.
Also, wie würdet ihr das handhaben?
Und ich bitte darum ein Auge auf potentielle Spoiler zu haben