DSA, Realismus und Fantasy

  • Jedem das seine ...

    Meine Kinderbibel (Gott und sein Volk - das alte Testament für Kinder, 1974) hab ich als Andenken behalten; nicht jeder wird mit 8 1/2 Jahren getauft. ;)

    Hm, gibt es was ähnliches -als Büchlein- für gebildete Familien in Aventurien? Könnte ich mir bei denen mit Geweihten vorstellen.

    Das ist ja diese -typische- unlogik: In Aventurien kann kaum jemand (also die Mehrheit) wirklich Lesen und Schreiben, trotzdem gibt es verschiedene Zeitungen, Buchläden und große Bibliotheken.

    Kam bisher niemand darauf das dies die besten Orte sein müßte um Magier, Geweihte und Gelehrte anzutreffen? :)

    Was hat uns hierhergebracht ... ja, natürlich ... das kann nur namenloser Zweifel sein. ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Hm, gibt es was ähnliches -als Büchlein- für gebildete Familien in Aventurien? Könnte ich mir bei denen mit Geweihten vorstellen.

    Selbstverständlich es gibt die "Annalen des Götteralters - Vom Anbeginn der Zeiten" als Volkbibel und das "Eherne Schwert" als zugehörige Kinderbibel.

    Alles unter der Redaktion der Kirche der wandelbaren Hesinde.

    Nur warum sollten Geweihte in Bibliothek abhängen? Schließlich sind das keine akademisch gebildete Personen. Im Gegensatz zu Kurtisane, Mediziner oder Barden...

  • Barden sehe ich eher auf Jahrmärkten, Festen, Tavernen - wo lebendige Geschichten zu hören sind - und andere Barden abhängen.

    Interessante Frage, die im Bibliotheksband bestimmt nicht beantwortet wurde, wer nützt Bibliotheken, gibt es öffentl. Bibliotheken - immerhin ist Wissen Hesinde.

    Aber für solche -rein aventurische- Überlegungen sind wir hier verkehrt.

    Irdisch gab es die ersten Bibkotheken erst mit allm. mit den Universitäten; Rechnen war damals wichtiger als Schreiben oder Lesen; dazu waren die meisten Schriften in Latein.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Bibliotheken sind älter wie die Universitäten. Bereits in der Antike gab es berühmte Bibliotheken mit fest angestellten wissenschaftlichen Mitarbeitern und Sklaven. Alexandria ist da das bekannteste Beispiel. Im frühen Mittelalter gab es in Klöstern schon Schriftsammlungen und rege Schrifttätigkeit. Die Univertäten haben dann nochmal ein neues Niveau der reingebracht, aber die Bibliotheken nicht erfunden.

    So richtig los ging es dann mit dem Buchdruck. Bücher wurden so billig, das die Druckereien das Werbeplakat erfinden mussten.

    Alles Dinge, die in Aventurien längst erfolgt sind.

  • Trotzdem kann die Mehrheit weder Lesen und Schreiben - da warne sie im antiken Griechenland tatsächlcih -männlicherseits - weiter.

    Bitte nicht das Wort "Wissenschaft" für alt-Griechenland benutzen, Alchimisten waren auch keine Chemiker. ^^

    Dank der Klöster - wie wir in Name der Rose erfahren durften - ging nicht alles alte Wissen flöten - nur verließ dieses Wissen so gut kein Kloster. Der nächste Schritt waren daher - dank starker Städte die (religionsfreien) Universitäten - aber ohne den Buchdruck hätte es ewig gedauert.

    Aber wer bringt Bücher heraus? In Aventurien bestimmt oft der Staat was und wie es gedruckt wird!

    Interessantes Beispiel:1031 BF, A.Per, verteilte der Dreischwesterorden im Mittelreich die nordm. Version des Brevier der göttl. Unterweisung

    an die Bedürftigen. Diese basiert jedoch auf die von 1016 BF (Herausgabe der "Nordmärkischen Edition" (Vorwort von Hilberian), eine eigensinnige Version des Breviers der Zwölfgöttl. Unterweisungen - während des Praiosschismas). Naja, auch bei uns bestimmten Kirchenleut was in der Bibel zu stehen hat, bzw. Luther übersetzte die lateinische Fassung nach seiner Vorstellung.

    Und das ist der größte Unterschied zw. Aventurien und dem Mittelalter - wer in Europa etwas lesen konnte, der konnte nur Volkssprache (u.a. Teutsch) lesen, aber kein Latein. In Aventurien dagegen gilt Garethi als Grundsprache. Totzdem sieht man es nicht gerne (was u..a zum Nandusverbot führte) das das einfache Volk "gebildet" sei.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Bibliothek_von_Alexandria - viele Fragen, viel Mythos?

    Manchmal hab ich das Gefühl die Wissenschaft von "Heute" schauit genauer hin, und wagt es "Zeitzeugen" zu hinterfragen.

    Übrigens, das ist ein wahnsinniger Vorteil in Aventurien! Wenn da steht, in der Hesindebibliothek von Kuslik steht über 5.000 Schirftstücke, dann können wir mit Sicherheit davon ausgehen das da min. 5.000 Schriftstücke vorhanden sind. :)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Als was sollte ein Bibliothekar wie Heron von Alexandria bezeichnet werden, wenn der Begriff "wissenschaftlicher Mitarbeiter" ungeeignet ist?

    Ist Philologie auch keine Wissenschaft?

    Zwischen der Gründung der ersten Universität und der Religionsfreiheit verging doch sehr viel Zeit. Frühe Universitätsgeschichte ist von Religionsgeschichte nicht zu trennen. Egal ob sich Köln von Paris abspaltete (abendländisches Schisma) oder Gießen von Marburg (Reformierte vs. Lutheraner) oft ging es um die richtige Religion. Erst die französische Revolution hat hier die alten Zöpfe abgeschnitten. Es waren eher die sekularen Nationalstaaten denn die starken Städte die Kirche und Bildung im 19. Jahrhundert trennte. Aber wie immer je genauer man hinschaut, desto komplizierter wird es.

    Ohne die Kirchen als Großkunden, hätte sich auch der Buchdruck deutlich langsamer verbreitet.

    Wer soll eigentlich den Inhalt heiliger Bücher bestimmen, wenn nicht die jeweilige Religionsgemeinschaften? Und ob Luther "die Kirche" war, gibt es auch geteilte Ansichten. Und selbst dann gibt es einen Piscator der sich hinsetzt und das ganze textkritisch prüft und überarbeitet.

    Ich denke eher, die moderne Wissenschaft neigt mehr zum Dekonstruktivismus. Mit "war schon so wie es immer behauptet wird" bekommt man halt kein Paper in eine Zeitschrift mit Impact Factor.

    Das Geweihte in Aventurien schlecht ausgebildet sind hatte ich schon erwähnt. Da wundert es mich nicht, daß die so merkwürdige Dinge machen. Vielleicht mal bei den Kaufleuten, Seeofizieren oder Bauhandwerker schauen, die haben Fachschulen. Überhaupt gibt es in Aventurien einen hohen Anteil Bewohner in Großstädten. Also durchaus ein Potenzial für eine Bildungsgesellschaft. Alles ist möglich wenn es dem Plot nützt.

    Wenn irgendwo steht, das in Kuslisk 5000 Bücher stehen sollen, würde ich mich eher fragen ob der Tempel abgebrannt ist. Bei mir stehen 40.000 in der Mysteria. 5000 ist eher die Bibliothek eines "jungen" Hesindetempel wie Festum.