Sturzschaden / kontrolliertes Springen

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    Kurze Frage. Laut Regelwiki und Regelbuch wird der Sturzschaden bei weichen Boden mit -1 bis -4 modifiziert. Da steht aber auch explizit dabei diese Modifikation vom Gesamtschaden abgezogen wird.

    Für jeden Schritt Höhe, den ein Held stürzt, wird 1W6 gewürfelt und die Gesamtsumme mit den untenstehenden Boni und Mali verrechnet. Negativergebnisse werden als 0 gewertet.

    Das würde aber auch bedeuten dass zum Beispiel ein Sprung von einem 10 Meter Turm ins Wasser selbst bei gelungener Körperbeherrschungsprobe mit QS 2 in den meisten Fällen tödlich enden würde... Was mir ein bisschen albern erscheint.

    Rechnung: 10*3,5 - (QS2*2) - 4 = 27 SP

    Im Freibad stirbt zum Glück nicht jeder zweite der von 10 Meter ins Wassser spring.

    Jedenfalls hat mich dieser Umstand darauf gebracht dass es sich dabei um einen Fehler handeln könnte und eigentlich jeder Würfelwurf modifiziert wäre? In dem Fall würde der 10 Meter Sprung in Wasser selbst bei misslungener Körperbeherrschungsprobe in den meisten Fällen keinen oder nur sehr geringen Schaden verursachen.

    Gibts dazu schon was offizielles?

  • Sturzschaden in der Form auf die du dich beziehst behandelt halt nur stürze auf festen Grund.

    Für Wasser hättest du die Möglichkeit entweder die Mindesthöhe ab der Schadensersatz entsteht zu erhöhen, den Modifikator für "weichen Untergrund" auf einen höheren Wert zu setzen oder den durch eine gelungene Körperbeherrschungprobe vermieden Schaden zu erhöhen (statt QSx2 TP zb QS5 TP die vermieden werden können).

    Auch eine Kombination ist möglich und kann sinnvoll sein.

    Stellschrauben liegen also ausreichend vor, offizielle Ausarbeitungen die über die von dir zitierte Stelle hinausgehen sind mir nicht bekannt.

  • Sturzschaden in der Form auf die du dich beziehst behandelt halt nur stürze auf festen Grund.

    Aber Wasser ist explizit als Beispiel für weichen Grund angegeben. Vielleicht frage ich selbst mal bei der Redax nach ob das ein Fehler ist. Danke für die schnelle Antwort.

  • Und außerdem Sturz!=Sprung. Wenn jemand vom 10er in Wasser springt, wird auch kein Sturzschaden ausgerechnet - wenn hingegen jemand auf einer 10m hohe Klippe ausrutscht und in einen See fällt, kann das sehr ernste Verletzungen oder sogar den Tod mit sich bringen.

  • Und außerdem Sturz!=Sprung. Wenn jemand vom 10er in Wasser springt, wird auch kein Sturzschaden ausgerechnet - wenn hingegen jemand auf einer 10m hohe Klippe ausrutscht und in einen See fällt, kann das sehr ernste Verletzungen oder sogar den Tod mit sich bringen.

    Naja aber das ist doch trotzdem sehr unwahrscheinlich. Ich wurde auch mal vom 5 Meter Springturm geschubst und hab keine tödlichen Verletzungen davon getragen, und es scheint auch nicht die Regel zu sein. Zumal wie löst man dass dann regeltechnisch? Sagen wir ein SC springt aus verzweiflung eine 15 Meter Schlucht ins Wasser.. Wenn ich die normalen Sturzschaden nehme würde er so um die 50 Schaden bekommen und wäre fast sicher tod (ausser er würfelt fast ausschließlich 1). Wenn ich aber sage du überlebst automatisch schadensfrei weil du gesprungen bist dann fände ich das bisschen lasch.

  • Und außerdem Sturz!=Sprung. Wenn jemand vom 10er in Wasser springt, wird auch kein Sturzschaden ausgerechnet - wenn hingegen jemand auf einer 10m hohe Klippe ausrutscht und in einen See fällt, kann das sehr ernste Verletzungen oder sogar den Tod mit sich bringen.

    Klar ist ein Sprung beabsichtigt und ein Sturz nicht, 10 Meter bleiben aber 10 Meter. Lediglich die Vorbereitung vor und während des Sturz/Sprung ist eine andere, was in DSA vielleicht die Körperbeherrschungsprobe modifiziert, aber den potenziellen Schaden würde ich auf keinen Fall gleich null setzen.

  • Natürlich würde ich den Sturzschaden bei gewolltem Sprung nicht gleich auf 0 setzten! Da gibt es dann vor dem Sprung eine Körperbeherrschungsprobe, die den Schaden entsprechend deutlicher verringert. Vielleicht pro QS 1,5 Schritt Fallschaden ignorieren. Oder 2, die Körperbeherschungsprobe wird bei hohen Sprüngen auch entsprechend modifiziert.

  • Ja aber das löst immer noch nicht das Problem dass Sprünge/Stürze ins Wasser selbst bei moderater (ab 6 - 7 meter) Höhe fast immer zu schweren Verletzungen und/oder Tod führen würden. Ich kann mir nicht vorstellen dass das von Ulisses beabsichtigt war.

  • Wir sind uns erstmal einig, dass ein Sprung aus 6-7 Metern auf eine harte Oberfläche verdammt wehtut und tödlich sein kann, oder? Ich meine...wir reden hier von einem Sprung aus dem dritten Stock.

    Ich schaue gerade durch diverse Foren für Turmspringer und den Gefahren.
    Sie sagen, dass ungünstige Landungen ab 3m schon verheerend sein können. Da wird von Bauchplatschern und gerissenen Bauchdecken gesprochen.
    Bei 7m und Landungen auf dem Genick kann der Tod die Folge sein.

    Beim TV Total Turmspringen 2012 ist Stephen Dürr mit der Stirn ungünstig auf dem Wasser aufgeschlagen. Er sprang aus einer Höhe von 3m. Es folgte eine OP an der Halswirbelsäule.

    10m Fallhöhe sind schon ausreichend um eine Geschwindigkeit von 50km/h aufzubauen mit der man dann aufschlägt.
    Landet man ungünstig auf dem Wasser ist der Spielraum von leichten Verletzungen bis zum Tod mehr als gegeben.

    Ich will also erstmal festhalten, dass Sprünge ins Wasser ab 3m schon verdammt gefährlich sein können.

    Zurück zu den Regeln würde ich einen Schritt vorher einhaken:

    Sturzschaden ins Wasser würde ich erst proben, wenn ich davon ausgehe, dass es zu einer Verletzung kommen kann.
    Wie bei allen Proben in DSA5 gilt: Wir proben nur, wenn der Ausgang ungewiss ist.

    Ich fange nicht an den Sturzschaden zu ermitteln, wenn jemand von einem Tisch runterspringt.
    Ich kann und werde das aber durchaus tun, wenn jemand vom Tisch stürzt.
    Springt jemand ohne Sperenzchen kontrolliert aus 3m Höhe ins Wasser, geht das für mich durch ohne Sturzschaden.

    Wird jemand aus 3m Höhe ins Wasser gestoßen probe ich das.
    Jetzt bin ich aber schon im subjektiven Bereich.

    Springt jemand aus 10m Höhe ins Wasser, würde ich vorher eine Probe auf Schwimmen ablegen lassen.
    Warum nicht auf Körperbeherrschung? Weil ich davon ausgehe, dass Schwimmer eher das Know-How haben einen 10m Sprung verletzungsfrei zu überstehen als Nichtschwimmer.

    (Soll das besonders spannend sein kann man ja eine Sammelprobe daraus machen oder was weiß ich.)

    Wenn diese Probe scheitern sollte würde ich den Sturzschaden ermitteln, weil für mich die misslungene Probe bedeutet, dass man eben schlecht abgesprungen ist, Gefahr droht und man mit genug Körperbeherrschung den Schaden ggf. reduzieren und nur noch mit Glück vermeiden kann.

    TL;DR

    Bis zu einer Grenze würde ich nur bei Stürzen und nicht bei absichtlichen Sprüngen proben. Erst ab einer bestimmten Höhe würde ich ebenfalls bei Sprüngen den Sturzschaden ermitteln und auch dann ggf. erst nach einer anderen relevanten Probe.

  • Und wer geübt im Springen ist, hat sicher die SF Abrollen.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Wenn diese Probe scheitern sollte würde ich den Sturzschaden ermitteln, weil für mich die misslungene Probe bedeutet, dass man eben schlecht abgesprungen ist, Gefahr droht und man mit genug Körperbeherrschung den Schaden ggf. reduzieren und nur noch mit Glück vermeiden kann.

    Da bräuchte er rein nach Regeln schon extrem viel Glück einen Stoß ins Wasser zu überleben :D

    Ich denke aber ich werde es in Zukunft auch mit einer Schwimmen Probe abhandeln, mir scheint der exorbitante Schaden war tatsächlich von Ulisses gewollt, da muss ich mir noch überlegen wie ich das machen werden falls wir mal in der Situation sind. Trotzdem Danke dass du extra dich mit den Gefahren des Turmspringens auseinander gesetzt hat.

  • Man beschleunigt auch nicht beliebig weiter wenn man lange genug fällt: irgendwann hält sich das mit der Bremsbeschleunigung durch Luftreibung die Waage.
    Der Schaden sollte von der Aufschlagsgeschwindigkeit abhängen, die wiederum hängt (bis auf g) nur von der Startfallgeschwindigkeit die beim Fall wohl 0 ist und der Fallzeit ab. Die Fallstrecke hängt aber quadratisch von der Fallzeit ab.
    Insofern ist die 1W pro Schritt-Formel natürlich extrem realitätsfern und folglich bringt es auch nicht viel sich über diese oder jene Fälle aufzuregen wo die keinen Sinn macht weil die eher durch Zufall mal nen vernünftigen Schaden produziert als umgekehrt.
    Denke die beste Lösung ist es wenn der Meister einfach auf Basis von Proben und gegebenheiten nen Wert festlegt oder irgend einen Würfelmodus festlegt. ZB würde ich für nen Sprung von einer 60 Schritt Klippe sowas festlegen wie 3* (W20-QS Körperbeherrschung - QS Schwimmen).

  • Mich überzeugt der Einbau des Schwimmenwertes nicht. Beim Turmprung bzw. der "Landung" / dem Eintauchen danach spielt der Wert in Schwimmen mMn keine Rolle, ein Turner könnte das RL wahrscheinlich besser kontrollieren als ein Langstreckenschwimmer. Insofern sollten Körperbeherrschung, Akrobatik o.ä. eher eine Rolle spielen, finde ich.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Jo, das war jetzt auch mehr als Beispiel gedacht. Kannst auch zweimal Körperbeherrschung nehmen. Es ging mir mehr darum das man als Meister einfach zackig was hernehmen kann das rechnerisch so ist wie man es gern hätte. Der Gedanke für das Einrechnen von Schwimmen war das es sehr darauf ankommt, wie genau man eintaucht und jemand mit hohem Schwimmen potentiell mehr peil davon hat als wer der noch nie geschwommen ist.

  • Also mal davon abgesehen dass Aventurien nicht unsere Welt ist, dementsprechend nicht jedes Naturgesetz dort gilt das bei uns gilt (gibt zb keinen Sauerstoff. Nur Luft), heisst es bei der Regel ja auch "Sturz". Wer "stürzt" bekommt den Schaden. Ich glaube was fehlt ist das kontrollierte herunter springen.

  • Mir graust es jedes Mal, wenn ich sowas höre. Nix gegen dich, du bist der Bote. :)

    In meinem Aventurien gibt es Sauerstoff. Und Kohlendioxid. Andernfalls müsste man in Aventurien ja mit einem kleinen Luftvorrat in einer Schweineblase unendlich lange tauchen können. Man atmet schließlich Luft aus.

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  • Wieso Fred? - denkst Du denn Aristoteles sei nicht in der Lage gewesen, das Problem des Erstickens zu beobachten ohne aber die Chemie dahinter zu verstehen?

    Naja, wie auch immer.

    Ich glaube brauchbare Schäden bekommt man hin, wenn man den Modifikator [Boden] nicht auf die Summe der Würfe anwendet, sondern auf jeden Einzelnen - ja, ich weiß, es steht dort eindeutig anders. Dann macht aber z.B. der Satz wieder Sinn: "negative Werte gelten als 0". (Oder denkt Ihr er ist gegen Heilung durch Bällebad gerichtet?) Und ein Sturz aus 9m Höhe auf's Steinpflaster ist dann auch wieder etwas gefährlicher als aus 10m ins Wasser - und letzterer wahrscheinlich nicht tödlich. Dass da das Maß nicht stimmt, da hat Timonidas schon Recht.

  • Naja, am Ende des Tages gilt: Die Regeln KÖNNEN nicht alle Naturgesetze und alle Eventualitäten abdecken und der Meister muss da selbst drüber nachdenken, ob er bei nem kontrollierten Sprung ins Wasser jetzt wirklich Sturz(!)schaden berechnen will.

  • Schattenkatze 16. November 2019 um 10:25

    Hat das Label DSA 5 hinzugefügt.
  • Man kann doch mit Körperbeherrschung hoch und weit springen. Würde ich auch für runterspringen machen und ab den fehlenden Metern erst Sturzschaden berechnen.

    Aber dann kommts aufs gleiche hinaus. Der Schadensunterschied zwischen einen Sprung ins Wasser und einem Sprung auf harten Steinboden ist unabhängig von der Höhe 7 SP. Das heisst entweder ist der kontrollierte Sprung ins Wasser aus 10+ Meter immernoch unverhältnismäßig tödlich oder der kontrollierte Sprung auf harten Steinboden ist unverhältnismäßig harmlos. Ich finde die Schadensmodifikation des Bodens auf dem man "landet" sollte auch von der Höhe abhängen, und das geht nur wenn man jeden Wurf modifiziert und nicht nur das endergebnis. Deshalb werde ich es in Zukunft so hausregeln, ich hab die Frage nur gestellt weil ich vermutet habe dass es vielleicht von Ulisses auch so gedacht war, weils einfach mehr Sinn macht, aber dem scheint nicht so zu sein.