Ab wann das Hexengeheimnis beichten?

  • Kurzes Hintergrundswissen zur Frage: Mein Held war beim letzten Abenteuer ganz kurz in Lebensgefahr, aber nochmal alles gut gegangen. Jedoch hab ich mir schon im Geiste einen neuen Helden erstellt, und auch nach dem Abenteuer blieb mir der Gedanke.

    Situation:

    Wenn ich einen neuen Helden erstelle, und es ist ein Hexer, sollte man es nun seinen Kollegen sagen? Ich hadere zwischen zwei Szenarien:

    Situation A: Meine Mitspieler wissen es, jedoch nicht ihre Helden. (und ich sag es ihnen im IT, sie kommen vll. von alleine irgentwann mal drauf? vll. nie?)

    Situation B: Die Helden wissen es und ich überlasse den Spielern die reaktion. (vll. wird er ja geduldet oder gerade deswegen, gerne, mitgenommen, permanentes misstrauen?)

    Nun zur eigentlichen Frage:

    Wieviel Vertrauen sollte man schenken, bevor man dieser Person/Gruppe reinen Wein einschenkt?

    Wie schwer wird das Geheimnis eine Hexer zu sein gewichtet bzw. wie tollerant sind "normale" Leute gegenüber Hexen?

    Warscheinlich nichts was man zur begrüßung raushaut oder mal bei nem Schluck Wein am Feuer auspackt.

    Es sollten warscheinlich schon Freunde sein, aber wie gut sollte das Verhältniss sein?

    Wenn man schon "Einiges" miteinander durchgemacht hat?

    Erzählt man sowas auch dem dicksten Freund nicht?

    Oder nach einer gewissen Zeit, so wie mancher eine Sucht, tragische oder kriminelle Vergangenheit beichtet?

  • Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an - auf Euren und Deinen persönlichen Spielstil und die Gruppenzusammensetzung ebenso wie dem Hintergrund des Charakters. Hexe zu sein ist erstmal nicht unbedingt was ehrenrühriges, in einigen Landstrichen sind sie sogar sehr geachtet.

    Ich tendiere daher zu Situation A, bei der die Mitspieler es im Laufe des ersten Abends erfahren; alles andere erhöht nur durch Heimlichtuerei den Kommunikationsaufwand.

    IT beantwortet sich die Frage zusammen mit: "Wie schätze ich meine Mitreisenden ein? Würde es deren Überzeugungen zuwiderlaufen?", und damit sind wir bei "nach einer gewissen Zeit", auch wenn mir in dem Zusammenhang die eher negativ konnotierten Vergleiche wie Sucht o.ä. nicht gefallen. Das passt auch deshalb, weil IT damit auch geklärt sein kann, dass der eine oder andere "Hexenskeptiker" akzeptieren kann, dass diese konkrete Hexe durch Füreinander-Einstehen und Zuverlässigkeit eben verschiedene Vorurteile entkräften konnte.

  • Satuaria zum Gruße :)

    Die Zwei stufen die du beschreibst sind genau die zwei Optionen.

    Ich denke das es sehr von deinen Mitspielern abhängt. Ich für meinen Teil würde ein solches Detail nicht verschweigen. Der SL muss es ja zumindest wissen, da du ja irgendwann auf die geheimen gehaltenen Hexen-Fähigkeiten zurückgreifen willst.

    Ich würde mich für die erste Variante entscheiden. Lieber der Gruppe reinen Wein einschenken, nicht das sich jemand betrogen fühlt.

    Die Trennung von IT und OT Wissen sollte möglich sein, aber du solltest dann darauf gefasst sein, das die Mithelden versuchen werden hinter dieses Geheimnis zu kommen.

    Über kurz oder lang ist es nur dann möglich, die Fähigkeiten geheim zu halten, indem man sie nicht benutzt, und dafür hat man den Helden nicht erstellt ;)

    Mein Eulenhexer versucht sich über die Tatsachen auszuschweigen, bzw. gibt er nur dann Info's raus wenn es nicht mehr anders geht. Aber selbst dann erzählt er nur das, was wirklich nötig ist.

    Die Gruppe hat das soweit akzeptiert, aber die neugierigen Charaktere werden schon hibbelig, wenn in der Umgebung etwas passiert, das sie nicht verstehen.

    Meine Charaktere:


    Fin Brodiak, Svelttaler Kräutersammler mit Vogel

    Phelix Lassan, ein kleiner Dieb aus Albenhus

    Der Einstieg in eine kleine Geschichte von mir

  • Saturia zum Grusse

    Das hängt auch stark von deinem Charakter ab: mit Vertrautem und Fluggerät und offensichtlichen Zaubern (e.g. Radau, Serpentialis) wird es schwierig werden es vor den Helden geheim zu halten.

    Wenn du einen verborgenen oder keinen Vertrauten hast, nicht fliegst und deine Magie sich auf unbemerkte Zauber konzentriert (e.g. Hellsichtmagie, Vipernblick) und Du dich gut verstellen kannst, dann kann es schon lange dauern, aber der Charakter muss dann auch darauf ausgelegt sein eine verborgene Hexe (m/w/d) zu sein.

    Mir persönlich wäre das Versteckspiel auf Dauer zu nervig, ich würd, wenn ich eine Person als relativ vertrauenswürdig ansehe, einweihen, das wird bei profanen Klassen die nicht voreingenommen/abergläubig sind relativ schnell gehen, Gildenmagier, Geweihte, Adlige, etc. brauchen da länger, bis ich sie ins Vertrauen ziehe.

    Gruss

    N

  • Vielen dank für die schnellen und guten Antworten :)

    Von der Art her dachte ich eh ehr an einen etwas ruhigeren, passiveren Helden ohne auffällige Flüche und ähnliches der es ihnen zwar nicht direkt auf die Nase binden will, aber durch die ehr verwilderte vergangenheit auch nicht so sehr mit verfolgung in kontakt gekommen ist.


    Unsere Spielergruppe besteht eh immer aus den gleichen verdächtigen, also das man es den Leuten im OT steht außer Frage. Eig. wollte ich ehr herausfinden wie jetzt nicht Streng gläubige es mit den Hexen so haben (als Geweihte haben wir nur einen Phexgeweihten, und der ist genau so verschoben wie selten anwesend :D)


    Aber das mit der Geheimhaltung ist in der tat etwas das mir mit der Zeit auf n Keks gehen würde, vorallem da mein (noch Fiktiver) Held glaube ich fürs Lügen, Betrügen oder Heimlichtuen weder nerven noch den IQ hätte :D

  • Das kommt auf ungefähr alles drauf an.^^ Welche Einstellung hat der Hexer und was für etwaige Erfahrungen oder auch nur Überzeugungen über Hexer zu sein? Was sind das für andere Charaktere? Wie gut oder nicht gut versteht man sich beim und nach dem ersten Kennenlernen?

    Sehr wahrscheinlich kommt es ohnehin recht bald raus, da zaubern meist irgendwie erklärt werden muss. Auch ein besonders zahmes Tier fällt je nach Tier und Region früher oder später auf. Ist ein Magiebegabter dabei, kann es noch eher auffallen.

    Vor allem: Hexe zu sein ist nicht verboten. So zwanghaft um jeden Preis das geheim halten muss nicht sein.

    Man stellt sich vermutlich nicht als Hexer vor, aber darüber hinaus muss es kein Geheimnis bleiben.

  • Zaubern können ist ja nicht illegal ... gib dich einfach als Scharlatan aus, die haben weder Siegel noch schutz durch den Codex wie ihre Gildenmagischen Konterparts, aber sie haben dafür auch keine Restriktionen für ihr Erscheinungsbild oder die magischen Fähigkeiten, die sie nutzen, auch sind sie nicht so stark durch akademien in ihrem Handwerk gleichgeschaltet.
    Da sollen die "Helden" der anderen Spieler erstmal ihre magiekenntnis Proben ausreichend gut erfolgreich bestehen damit sie vermuten können, das du doch kein Scharlatan bist.
    Wenn der SL weiss das dein "Balsam" in wirklichkeit Hexenspeichel ist, dann ist es auch nicht so auffällig für die anderen Spieler.
    Hexenkrallen und Serpentialis, Besen und Flüche sollte man dann zwar lieber weglassen, oder zumindest nur im verborgenen wirken, aber sobald die anderen Spieler das OT mitbekommen wird oft die META-Gaming-Keule rausgeholt und entweder bewusst alles ignoriert das den Helden als Hexe outen würde oder aber es wird bewusst auf die entdeckung hingearbeitet durch andere Spieler, was dann das Charakterspiel und die Entwicklung deines Charakters schädigen kann.

  • [...] aber sobald die anderen Spieler das OT mitbekommen wird oft die META-Gaming-Keule rausgeholt und entweder bewusst alles ignoriert das den Helden als Hexe outen würde oder aber es wird bewusst auf die entdeckung hingearbeitet durch andere Spieler, was dann das Charakterspiel und die Entwicklung deines Charakters schädigen kann.

    ...Oder der halbe Spielabend geht für die "was bist du nun?" Disskusion drauf :rolleyes:

    Danke nochmals für die Anregungen.

    Ich denke ich werde es so machen das ich entweder eine Vorgeschichte bastele bei der sie bei einer Mission mal drauf gekommen sind und es ihnen egal war oder was auch immer und ihn halt als Freund in der Gruppe haben wollen oder ich Stimm mit dem SL ab das wir mal eine "Einführungsmission" machen können.

    So das ich mal der NPC bin der die Abenteurergruppe um hilfe bittet und bei der ich mich am ende bei ihnen anschliese :) (man muss ja nicht bei jedem neuen Helden/Spieler der der Gruppe beitritt so ein großen Aufwand machen)

  • Hm, schwierige Sache.

    Was die allgemeine Situation angeht ist wohl A der Standard, spätestens wenn der Charakter wiederholt vorkommt werden die Mitspieler wohl Bescheid wissen (wobei ich aus Erfahrung berichten kann, dass es durchaus auch sehr viel Spaß machen kann, jemanden in der Runde zu haben, der völlig unwissend ist ^^)

    Was dann die Situation IT angeht gibt es wohl zig relevante Faktoren und eben so viele Situationen. Sei es die Zusammensetzung der Gruppe, der Hintergrund des Hexers, etwaige Erfahrungen, die mit Leuten gemacht wurden, denen sich der Hexer offenbart hat...

    Um die eigentliche Frage mal aus meiner Sicht zu beantworten (mein aktueller Hauptchar ist ebenfalls Hexe):

    Sofern du überhaupt die Wahl hast (aka jemand nicht von selbst drauf kommt) hängt das ein Stück weitvom Gegenüber ab. Versteht man sich recht gut, und ist der andere jetzt nicht grade Praisogeweihter oder der (un)freundliche Weißmagier von nebenan sehe ich wenigstens keinen Grund mehr, ein so großes Geheimnis draus zu machen. (O-Ton Andra, Schwester des Wissens, aufgewachsen im Königreich Andergast)

    Die allgemeine Akzeptanz von Hexen ist ein Stück weit abhängig vom Kulturkreis, entsprechend könnten sich die Grenzen für eine Offenbarung ändern, je nach dem, wo die Hexe ist und wo sie her kommt. Dazu kommt bei den männlichen Hexern noch einmal eine zusätzliche Dynamik: Da die üblicherweise im Kreise der Hexen nicht ganz so für voll genommen werden könnte sich das je nach Persönlichkeit nochmal anders äußern (Ich kann mir z.B. vorstellen, dass der Hexer sich in Extremfällen etwas für sich selbst schämt und daher nicht offenbart werden will, oder aber in einem Versuch, von anderswo Bestätigung zu erlangen regelrecht mit seinen Fähigkeiten prahlt. Grade da Hexen im allgemeinen recht emotionale Individuen sind kann ich mir auf jeden Fall schlecht vorstellen, dass das gar keinen Einfluss auf den Hexer hat).

    Die Zeit vergeht nicht schneller als früher, aber wir laufen eiliger an ihr vorbei.

    - George Orwell