Von hier weitergeführter Gesprächsfaden.
Bei Uthuria könnte man ja als Versuchsballon mit einer Kampagne gleich loslegen
Um diesmal mehr Spieler von Uthuria zu überzeugen, sollte imho zuerst "An fremden Gestaden" massiv überarbeitet und neu aufgelegt werden. Neben einer Anpassung an die DSA5-Regeln, müsste vor allem der Schwerpunkt weg von kleinstteiliger Planung und hin zu einer echten Entdeckerkampagne, eben ein möglichst direkter Start zum und später auf dem neuen Kontinent. Zudem müssten all die kleineren und größeren Schnitzer behoben werden, wie sie in zahlreichen recht ähnlich lautenden Kritiken erläutert werden, z.B. unschöne Karten, seltsamer Fluch, der die weitere Entdeckung massiv einschränkt, vollkommen neue Wesen des Praios in aller Kürze verbraten, keine sinnvoll ausgearbeitete Überfahrt usw.. Des Weiteren sollte sich das aktuelle Downloadmaterial zum Abenteuer diesmal im Abenteuer befinden.
Geschieht dies nicht, fehlt vielen Spielern eine probate Möglichkeit, ihre SCs vom einen Kontinent auf den anderen zu bekommen. Erst deutlich später, nach Gründung der Kolonien, nach Erstkontakt usw., mit den eigenen SCs in Uthuria zu starten, nimmt viel des Reizes am Entdecken. Uthuria sollte mehr sein, als die SCs im Dschungel rund um das Regengebirge auszusetzen. Ebenfalls eher unbefriedigend wäre ein Aufbauen der neuen Bände allein auf der Option, bereits in Uthuria befindliche SCs zu spielen.
Ich stimme der Kritik zu AFG im Großen und Ganzen zu, wobei ich mit die Ausarbeitung zur Überfahrt selbst, so wie sie ist, in noch Ordnung finde (aber eher, weil es ein für mich ausreichend dicht beschriebener Ideen-Steinbruch ist). Die Probleme gehen ja eigentlich erst richtig los, sobald man Uthuria erreicht und die Siedlung aufbauen soll. Ohne zu sehr ins Detail zu gehen: Es ist, wie du gesagt hast, zum Thema Entdeckungen selbst gibt es keine wirklich konkreten Hilfestellungen; die Suche nach dem Desiderat für den Haupt-Auftraggeber wird auch kaum beschrieben, schon gar nicht in der Dichte, die ich bei anderen Abenteuern gewohnt bin, aber dafür wird dann wieder ausreichend beschrieben, was passiert, wenn der Auftraggeber das Objekt bekommt (woher haben die Spieler das eigentlich?). Die Kontaktaufnahme zu den Nanshemu ist bestenfalls rudimentär beschrieben...
Und mal ein paar Vorschläge, was man denn so entdecken und erforschen könnte, finde ich auch nicht wirklich. Ja, ich habe im Anhang die wichtigsten Bewohner der Umgebung als Kultur beschrieben, aber wie der allererste Kontakt mit denen aussieht - Fehlanzeige.
Und dann noch der Kampf gegen den Nachtherrscher... den überlasse ich lieber den Al'Anfanern aus Porto Velvenya - die würden darüber borongefällig schweigen. So will ich es hier auch mal halten.
Ob man dies mit einer Überarbeitung gerade gebogen bekommt? Wahrscheinlich müsste man drei Abenteuer mit jeweils mindestens 64 Seiten draus machen - oder gleich einen 6-Teiler wie die Theaterritter-Kampagne. Aber bleibt dann noch viel vom ursprünglichen AFG übrig oder lohnt es sich nicht eher, quasi bei Null anzufangen, und eine völlig neue Geschichte zu erzählen, ganz ohne den bornländischen Auftraggeber und dem Objekt seiner Begierde? Statt dessen müsste eben der Siedlungsaufbau und die Erkundung des Umlandes - und später des Kontinents - deutlich mehr in den Fokus rücken, gerne auch mit der Bedrohung durch den Nachtherrscher oder der Suche nach einem McGuffin, aber dann sinnvoll ausgearbeitet.
Vielleicht kann man das auch als Box konzipieren, ähnlich damals der Dunkle-Zeiten- oder der Gareth-Box. Ein Buch mit dem Abenteuer, ein Buch mit der Beschreibung (Nord-)Uthurias und dessen Völkern, Flora und Fauna. Letzteres vielleicht inklusive der Regeln, oder mit eigenem Buch zu den Regeln (wie Ordnung ins Chaos in der DZ-Box).