Wer oder was killt die Immersion

  • Ort / Setting / NSC widersprechen einer kanonischen Setzung.

    Das bringt mich leider sehr aus der Spur. Kann ja nichts dafür, dass ich mich einigermaßen auskenne.

    Da interessiert es mich: Stört es grundsätzlich und in jedem Fall, oder erst bei (wenn auch natürlich individuell empfundenen) grundlegenden Änderungen? NSC ist z.B. 5 Jahre jünger oder älter als offiziell angegeben, ein unbenannter roter Punkt auf der Karte hat einen Namen, ein Dorf steht an einer Stelle, an der auf der Karte gar nichts eingezeichnet ist, oder erst so Sachen wie Ayla von Schattengrund ist 2 Jahre vor ihrer tatsächlichen Zeit gestorben und ihre Nachfolgerin ist schon im Amt (so als kürzlich hier von Spielerseite im Forum genanntes mir begegnetes Fallbeispiel), was mich z.B. stören würde, während so Sachen wie zuvor genanntes mich mich nicht nur nicht stören, sondern ich auch selber mache)?

    Spielleiter beachtet aus Prinzip die Regeln nicht. #handwedeln

    Das gestehe ich dem SL zu und das nehme ich mir auch heraus. Beschleunigt oft erheblich das Spiel.

    Das wiederum mag ich nicht. Dafür gibt es Regeln und hat man sich in der Gruppe darauf geeinigt, welche gültig sind, welche nicht, und die gelten dann auch. Für alle. Für Spieler, SL, SC wie NSC. Wenn einer plötzlich etwas kann oder darf, was so nicht gehen sollte, muss das auch inneraveneturisch erklärbar sein und Möglichkeiten eröffnen, die allen offenstehen. Man selber achtet darauf, dass alles seine Richtigkeit hat und Regeln eingehalten werden, und dann stelle ich fest, dass es auch in Ordnung ist, wenn man sich drüber hinwegsetzt.


    An E.C.D. als Ersteller gefragt: Der Punkt "Spieler reklamieren (intime) [...]" hatte bei mir schon beim ersten draufschauen auf die Tabelle eine Frage ausgelöst: Intime bedeutet doch, im Spiel, also dass die Charaktere das ansprechen? Mir ist nicht klar, wie Charaktere das nicht-Einhalten von Regeln beim SL reklamieren sollen. Oder ist gemeint, dass es einfach während der Spielzeit, während der Sitzung von den Spielern OT angesprochen wird?


    Die Frage lautet, wer oder was killt die (persönliche) Immersion. Die Antworten zielen mir mehr darauf ab, was persönlich ein Störfaktor ist. Da gibt es ja durchaus einiges, das auch mich stört, nur wie oben geschrieben, ist das nichts bei, was meine persönliche Immersion "killt" oder nachdrücklich stört, weil ich ja trotzdem weiter spiele, weiter spielen kann und möchte und am Tisch weiter gemacht wird, die Immersion zwar vielleicht unterbrochen wird, aber dann es weiter geht.


    Aus eigener Erfahrung, weil ich mit einigen der anderen der Punkte keine gemachte Erfahrung habe, oder mich nicht dran störe, ist mein persönlicher größter Störfaktor OT-Gequatsche in zu großem Maße. Jeder muss manchmal eine Statement raushauen, eine lustige Bemerkung, oder woran man sich bei einer Szene gerade erinnert fühlt. Nur wenn das minutenlang so geht, dann wieder IT weiter gemacht wird und zwei Minuten später schon wieder OT gequatscht wird, ist das etwas, das mir in dieser Häufung aufstößt.

    Und was ein ganz und gar persönlicher Störfaktor ist und oben in der Liste nicht steht, und was mir eigentlich egal sein könnte, aber nicht ist: Passive und inaktive Spieler, die selbst, wenn man sie anspielt (ob als Spieler oder SL und selbst wenn Plot anklopft, extra für sie) am liebsten nichts machen oder sagen, und gefühlt nur daneben sitzen, um zu würfeln, wenn der SL sagt, man möge würfeln und den Eindruck erwecken, sie würden nur als Zuhörer daneben sitzen und sonst eigentlich gar nichts machen wollen.

    Weil, wenn man kaum etwas sagt oder macht, kann man in dem Sinne auch nicht stören oder irgend wen vom Spiel abhalten, ich beobachte bei mir jedoch, dass mich das seit Jahr und Tag stört.

    Es killt aber auch nicht meine Immersion, denn ich spiele ja gerne weiter, nur dass in meiner Immersion sinnbildlich ein Glas Wasser mitläuft, das "over there" ist.

  • Gut, selbst bei DSA sollten die Reglen gelten auf die isch die Gruppe geeinigt hat - außer das Abenteuer selbst umgeht im Ausnahmefall solche - oder es fällt nicht auf.

    Das gerade ich im Zeitgeschehen völlig den Überblick habe, aber im Spiel nicht den irdischen Geschichtsprofessor darstelle (selbst wenn ich einen Gelehrten spielen würde), sehe ich über Zeitfrevel hinweg. Vor Spielgruppen die in aventurischer "Echtzeit" spielen habe ich Respekt.

    Mich würder aber gerade bei Spielern nerven, die gucken was andere Heldne so drauf haben - und noch am bestgen im Spiel sagven, "Hey, du hast doch KK15, warum schlägst du die Tür nicht auf?". Oder "Hat jemand besser als 10 in Angeln?"

    Das mag bei Anfängern vorkommen, aber ich erwarte später "echtes Rollenspiel".

    Was den "DSA-Kanon" angerht, der wurde seit 1985 so oft "überarbeitet" das mich kleine (!) Abweichungen kaum stören würden.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wobei KK15 durchaus etwas ist, was man auch IT auf einem Blick sehen könnte...

    Ich bin bei uns drauf und dran, den Handyturm (in einem anderem Zimmer) zu bilden.

    Hm, wir hatten schon '98 die Regel, dass Mobiltelefone bitte ausgeschaltet werden, wenn gespielt wird. Es gab keinen Grund daran etwas zu ändern - außer von Ausschalten auf Flugmodus stellen oder ähnliches.

    I ♡ Yakuban.

  • Schattenkatze

    Gegen den Kanon stört mich bei groben Schnitzern, nicht bei den von Dir benannten Kleinigkeiten.

    Handwedeln ist für mich oftmals ein Improvisationsersatz für mir gerade nicht präsente und ja: auch mir gerade nicht passende Detailregeln. Statt Sturzschaden nachzuschlagen könnte ich z.B. gut damit leben, etwa den Waffenschaden einer großen Hiebwaffe anzusetzen. Gleichzeitig widerstrebt mir sogar die Regelverbindlichkeit an manchen Stellen:

    Aventurische Steinmetze und Helden können bedenkenlos im 2.Stock an der Fassade herumturnen, weil Stürze gerade eben keinen tödlichen/unheilbaren Schaden verursachen können. S: wie hoch ist ein Stockwerk? SL: 2 1/2 Schritt. S: gut, Schaden-Max=36+4SP, geht gerade noch. Das deckt sich nicht mit meinem inneren Kompass. Das müssen Spieler natürlich wissen, sonst ist es sehr unfair. Aber die Grenzwerte einer Schadentabelle als Handlungs-Kriterium anzusetzen obwohl GMV anders raten würde, zählt für mich als Störung der Immersion.

    Bezüglich IT und OT habe ich mich im Vokabular vergriffen. Gemeint mit intime war während des Spielens aber auf Spieler-Erd-Ebene. Die ergooglebare Bedeutung ist jedoch eindeutig in der Spielwelt. Das wäre für mich ingame vs outgame, aber Schattenkatze hat natürlich ähm... lt. Wikipedia: LARP natürlich Recht. Wie heißen denn die Vokabeln für 'während der Spielzeit' vs 'vorher oder hinterher'?

    Die Fragen "Was stört mich?" und "was stört meine Immersion?" überschneiden sich stark. Es gibt Dinge, die mich stören, aber nicht meine Immersion, die habe ich hier nicht gelistet. Für mich persönlich gilt: großer Ärger über 'Rollenspiel-Fehler' bringt mich mehr raus als kleine erdseitigen Ablenkungen. Im Sinne der Immersions-Störung wäre sonst das irdische Interludium zwischen zwei Spielabenden auf Position 1 zu nennen, und so war die Frage nicht gemeint. Ich hoffe das ist irgendwie verständlich formuliert.

  • Was mich las SL am meisten stören würde, wenn Spieler und ihre Helden vom Wissensstand nicht trennen können/wollen. Sozusagen zwar nach Aventurien blicken, aber im heutigen Deutschland sitzen bleiben (obwohl ich weiß das es für uns unvorstellbar ist sich in einer mittelalterliche Welt hineinzuversetzen).

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Gegen den Kanon stört mich bei groben Schnitzern, nicht bei den von Dir benannten Kleinigkeiten.

    Wo ziehst du die Grenze zwischen Kleinigkeit und grobem Schnitzer?


    Sozusagen zwar nach Aventurien blicken, aber im heutigen Deutschland sitzen bleiben

    Mich stört es dabei speziell, wenn meine Spieler anfangen, die Meisterpersonen zu siezen. Es ist zwar schön, dass ihr so höflich seid, aber dann bekomme ich den Eindruck, dass ihr nicht eure Helden spielt, sondern euch selbst und euch so benehmt, wie ihr euch verhalten würdet.

  • Horror-Beispiel: "Hey, alter Hal, wie geht's so. Hast ja eine geilen Palast." - So jemand endet wohl wegen Majesttäsbeleidigung in der Zelle.

    So etwas in der Art habe ich nie und möchte ich auch nie erleben.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Gegen den Kanon stört mich bei groben Schnitzern, nicht bei den von Dir benannten Kleinigkeiten.

    Wo ziehst du die Grenze zwischen Kleinigkeit und grobem Schnitzer?

    Wieso Grenze?

    Ein Geburtsjahr +-1 unserer Rohaja stört mich überhaupt nicht.

    Bei Königin Rahja von Garezien könnte ich eher nur noch seufzend meine Mappe zuklappen.

    Dinge dazwischen liegen dazwischen.

  • Spieler, die sich während des Abenteuers darüber auslassen, dass der Plot keinen Sinn ergibt, sind furchtbar.

    Genauso schlimm sind Meister, die sich während des Abenteuers darüber auslassen, dass sich die Spieler nicht an den Plot gehalten haben.

    Noch schlimmer sind Meister, die mit irgendwelchen extrem fadenscheinigen Gründen kommen, warum der einzige Weg aus einer Situation derjenige sei, den das Abenteuer vorgesehen hat.

    Worauf ich extrem empfindlich reagiere sind Meister, die an den Kampfwerten der Gegner schrauben, um sie der Gruppe anzupassen. Spannende Kämpfe sind gut und schön, aber es soll nicht sein, dass ein erfahrener Schwertgeselle hinter jedem Busch einen Räuber findet, der es mit ihm aufnehmen könnte (wo ich es doch verstehen würde, dass hinter dem Busch auch sechs Räuber Platz haben) ...

  • So jemand endet wohl wegen Majesttäsbeleidigung in der Zelle.

    Das gibt ein Problem bei konsequent gespielten Thorwalern.


    Ein Geburtsjahr +-1 unserer Rohaja stört mich überhaupt nicht.

    Und 2 Jahre? 5 Jahre? 15 Jahre? 50 Jahre?


    Worauf ich extrem empfindlich reagiere sind Meister, die an den Kampfwerten der Gegner schrauben, um sie der Gruppe anzupassen. Spannende Kämpfe sind gut und schön, aber es soll nicht sein, dass ein erfahrener Schwertgeselle hinter jedem Busch einen Räuber findet, der es mit ihm aufnehmen könnte

    Das erinnert mich den Meister, bei dem die Höhe der Erschwernis vom TaW des Helden abhing.

    Umgekehrt ist es aber genau so schlimm: Wenn sich der frisch von Akademie gekommene Krieger alleine auf den Riesenlindwurm stürzt und der Meister alles tun muss, um ihn (also den Krieger, nicht den Lindwurm) am Leben zu halten.

  • Frankie, das ist grenzwertig trollig.

    Wenn mich 1 Jahr nicht stört, stören mich 2 Jahre wahrscheinlich auch nicht, und 5 wahrscheinlich auch wenig.

    z.B. weil ich es gar nicht merke. (Wie alt denkst Du ist Sarah Connor?)

    50 Jahre Fehler wären zwei Generationen, sie könnte nicht nur nicht die Tochter von Brin sein, sondern auch schwerlich seine Frau.

    Das wäre ein schwerer Fehler, der die Glaubwürdigkeit des gesamten Settings vernichtet und ein Bespielen ohne Flux-Kompensator-Quatschmachen unmöglich macht.

    Da Du es nachfragst und ehe Du es noch einmal nachfragst:

    -15 Jahre ist über den Daumen ihr halbes Leben - etwa in dem Alter wurde ihre Schwester ins Bornland verbannt und Emer regierte vor dem Jahr des Feuers. Das wäre ein ziemlicher Klops, aber immerhin könnte man der 19-jährigen das Label 'die junge Kaiserin' noch lassen, mancher Gesandte wird diesen Fehler vielleicht sogar absichtlich machen. Solange ich mir innerweltlich eine Ungenauigkeit noch irgendwie schönreden kann, bin ich dazu grundsätzlich bereit. +15 Jahre ist, solange man alle Quellen geschlossen lässt, uncharmant aber erträglich, weil eine Kaiserin i.d.T. sehr lange "Ende 30" sein kann^^

    Wie ich zu einem Altersfehler von 25 Jahren stehe, kannst Du Dir mit den verfügbaren Informationen jetzt vielleicht selber grob überlegen - und nebenbei, wie ich genau zu etwas stehe, ist für alle anderen ja auch irrelevant, weshalb ich Deine Nachfrage seltsam finde.

    Der einfach Algorithmus lautet: je schlimmer umso schlimmer.

  • Was mich ja mal interessieren würde: Was versteht ihr eigentlich unter "Immersion"? Immersion im Sinne von "ich fühle mich, als wäre ich mein Charakter", oder von "ich fühle mich, als würde ich gerade tatsächlich durch Aventurien spazieren" findet bei mir nämlich nicht statt. Immersion im Sinne von "vor meinem inneren Auge läuft gerade ein guter - oder wenigstens interessanter - Film ab" oder von "ich gehe gerade voll im Spielfluss auf" hingegen schon. Deshalb stehen bei mir auch einige Dinge auf der Shitlist, die in der Umfrage nicht erwähnt werden, z. B.:

    • Das Spiel bleibt stehen, weil niemand ein Risiko eingehen will.
    • SC sterben oder kommen zu schwerem Schaden, weil niemand ein Risiko eingehen will.
    • Die SL bringt "Realismus" ausschließlich gegen die SC in Stellung.
    • Mitspieler_innen tauchen in ihre eigene IT-Blase ab und fangen an, mit Scheuklappen zu spielen.
  • Naja, 1bis 5 Lebensjahre sind ja kein wirklicher Schnitzer. Was interessiert es Alrik 0815son schon wie alt die Kaiserin ist? Wahrscheinlich bekommt er diese nie zu Gesicht, bzw. hat das Gesicht zum Boden gewandt wenn er ihr tatsächlich mal begegnet. Meine Spieler interessiert das nicht.

    Unangemessene Anrede sollte schon sanktioniert werden. Und die Spieler sollen auch merken das die Aktionen ihrer „Helden“ Auswirkungen haben.

    Aber, ob Wehrheim im Jahr des Feuers untergeht, das muss ja jede Gruppe für sich entscheiden. Ich bin der Meinung das man nicht zwangsläufig alles aus dem Kanon übernehmen muss. Vielleicht will es die Gruppe am Montag 100% nach Kanon, aber die Dienstag Gruppe interessiert das absolut gar nicht.

    Es ist unser Aventurien, egal was die Redax schreibt. Hat meine Spieler auch noch nie interessiert ob die Abfolge der Abenteuer mit dem Kanon im Einklang ist.

    Was viel tödlicher ist, finde ich gelangweiltes rumspielen am Handy, oder rumblättern in irgendwelchen Büchern. Wobei ich da aber auch an mir arbeiten muss... früher war man irgendwie nicht so abgelenkt. Aber das ist mittlerweile wohl auch ein gesamtgesellschaftliches Problem.

  • Was versteht ihr eigentlich unter "Immersion"?

    ... ist für mich das Denken ausgerichtet auf Dinge, die keine Zahlwerte oder Wirkungsdauer oder Erschwernis o.ä. mehr haben sondern von mir als Gesamtheit so betrachtet werden, als stünde ich tatsächlich davor oder darin. Das hat nichts mit transzendentaler Abwesenheit vom Spieltisch zu tun oder mit sich selbst verleugnender Identifikation mit dem Charakter.

    "vor meinem inneren Auge läuft gerade ein guter - oder wenigstens interessanter - Film ab" oder "ich gehe gerade voll im Spielfluss auf"

    ...treffen es daher besser.

    Was ich dann unterscheide ist, in welcher Weise ich gestört werde.

    Das Spiel bleibt stehen, weil niemand ein Risiko eingehen will.

    ... stört mich hoffentlich am ehesten als Meister. Sonst - als Spieler/Charakter - könnte ich ja IT agieren und sei's nur: zum Agieren überreden. Bringt mich als SL allerdings auch aus der Immersion, weil ich auf Metaebene analysieren muss, was anliegt und was ich verbessern kann. Oder sollte ich sagen: "brächte", "müsste" und "könnte", weil ich vielleicht tatsächlich als SL eher zum Fehler neige, die Immersion nicht verlassen zu wollen.

    SC sterben oder kommen zu schwerem Schaden, weil niemand ein Risiko eingehen will.

    Nach dem zuvor gesagten erstaunliche Strategie des SL gegen mangelnde Risikobereitschaft der Spieler!

    Die SL bringt "Realismus" ausschließlich gegen die SC in Stellung.

    Das wäre dann wohl die Kategorie "Spielleiter beachtet aus Prinzip die Regeln nicht. #handwedeln"

    Denn auch als Befürworter der oftmals eher intuitiven Spielleitung erkenne ich das Risiko an, dass ich "das geht nicht" und "doch, das können die" unfair balanciere / balancieren könnte, weil ich die Regeln 'außer Kraft gesetzt habe'.

    Mitspieler_innen tauchen in ihre eigene IT-Blase ab und fangen an, mit Scheuklappen zu spielen.

    Wie einige andere benennst Du hier das Problem: Spieler nehmen das Abenteuer nicht an und machen ihr Ding - oder nix.

    Tatsächlich bietet das Antwortenspektrum dafür nur die Antwort "Spieler reklamieren (intime) unlogisches Abenteuer, nicht-kanonische Inhalte, Erzählstil o. boykottieren einen zu eindimensionalen Plot." - was 1. die Schuldfrage offen lässt und 2. eine offene Spielrebellion postuliert. Du hast Recht: die stumme Revolte gegen das Abenteuer ist nicht seltener. Immerhin ist "boykottieren den Plot" enthalten.

    So oder so hat die Antwort viele Stimmen bekommen.

    "Spieler sind nicht so begeistert wie erhofft" scheint ein häufigeres Phänomen.

  • Rohaja hält ja nicht jedem ihren Paß vor - nur sollte ein SL sie nicht wie "Mutti" spielen ;)

    (Auch Thorwaler wissen - nach einiger Zeit - wann es gilt sich zu "Benehmen", oder sich las den typischen Barbaren aufzuspielen.)

    Innerhalb des Spiels hat der SL (wenn erfahren genug) viele Möglichkeiten auf gewisse Fehlverhalten der "Helden" zu reagieren.

    Bei meiner letzten (!) Anfängergruppe mußte ich leider öfters fragen: "Wollt ihr DAS wirklich machen?"

    Auch zu "dämliche" Spieler mit Selbstmordabsichten können störend sein. Oder wenn keine normale Aktion (u.a. in eienr Taveren nur sitzen) von Seiten der Helden ausgelöst wird.

    Und ich hasse jede irdische unpassende Ablenkung - ein guter Witz kann zwar auch den Spiel unterbrechen - aber ich lache gern. :)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • In meinen Augen ist bei DSA ein ganz übler Immersionskiller, wenn man als Gruppe drauf besteht, dass für NPCs und die Welt die selben Regeln gelten wie für die Spieler. Da wird das Spiel vorhersehbar, und Magie und karmales Wirken bringt keine Überraschungen mehr. Wenn der Meister dem Magier, der einen Analys wirkt erklärt, dass da wohl ein Axxeleratus in elfischer Repräsentation wirkt ärgere ich mich immer über die Erklärung, weil ich mir denke, dass Magie für Elfen und Magier so etwas unterschiedliches ist, und das einfach zu sagen, die benutzen alle die selben Sprüche nur ein bisschen anders dem ganzen nicht gerecht wird.

    Ich finde es ziemlich cool, wenn ein NPC mal eine verrückte Sonderfertigkeit oder einen anderen Zauber kann.

    Mir geht's genau anders herum, der Meister hat sich gefälligst an die Regeln zu halten.

  • In meinen Augen ist bei DSA ein ganz übler Immersionskiller, wenn man als Gruppe drauf besteht, dass für NPCs und die Welt die selben Regeln gelten wie für die Spieler. Da wird das Spiel vorhersehbar, und Magie und karmales Wirken bringt keine Überraschungen mehr. Wenn der Meister dem Magier, der einen Analys wirkt erklärt, dass da wohl ein Axxeleratus in elfischer Repräsentation wirkt ärgere ich mich immer über die Erklärung, weil ich mir denke, dass Magie für Elfen und Magier so etwas unterschiedliches ist, und das einfach zu sagen, die benutzen alle die selben Sprüche nur ein bisschen anders dem ganzen nicht gerecht wird.

    Ich finde es ziemlich cool, wenn ein NPC mal eine verrückte Sonderfertigkeit oder einen anderen Zauber kann.

    Mir geht's genau anders herum, der Meister hat sich gefälligst an die Regeln zu halten.

    Als Meister kann man das aber auch so formulieren: „da wirkt ein Zauber der xy (Person) schneller macht“. Wenn der Magier sich mit elfischer Magie auskennt, könnte man anfügen das der Zauber Elfisch sein könnte. Bzw. nach einer Magiekunde Probe „nach dem was du aus Magietheorie weißt bist du der Meinung dass es ein elfischer Zauber sein könnte“. Der erfahrene Spieler weiß dann sowieso was gemeint ist.. ?‍♂️

    Aber innovative Beschreibungen können das ganze aber schöner ausschmücken, für alle schöner.

    Ein „ich habe eine gute Ausbildung in Magietheorie genossen“ klingt doch deutlich besser wie „ich hab ne 12 in Magiekunde“... woher sollte der Held auch wissen das er 12 (was? ?) hat?

  • Ja,... schade eigentlich. Das ist ein valider Hinweis auf eine fehlende Tötungsart für Immersion:

    "Spieler oder SL verwenden zu viel Regel- und Wertekauderwelsch, um Phänomene zu beschreiben."

    Leider sind meine 20 Abstimmungsslots voll und eine Umfrage nach fast einer Woche neu zu formulieren ist auch nicht so schlau.

    Wir machen das so: (auch gut für meine Beliebtheitswerte :-))) - wer zustimmt macht unter diesen Beitrag ein :thumbup:love it or leave it

    - stört meine Immersion: Spieler oder SL verwenden zu viel Regel- und Wertekauderwelsch, um Phänomene zu beschreiben. -

  • Schattenkatze : das hier muss aus logistischen Gründen in zwei aufeinanderfolgenden Beiträgen stehen, sonst kann der Daumen ja nicht abstimmen...

    Gegenprobe:

    - Regelbegriffe, Werte und Würfel gehören zum Rollenspiel, sie stören die Immersion nicht signifikant. -

    (give me thumb :thumbup: if you like better...)

  • Für mich hat RPG etwas mit Theaterspiel gemeinsam, und da besteht die Figur ja auch nicht (nur) aus "Zahlen", sondern besitzt ein Wesen. Der SL fängt ja uach nciht - wie früher - mit den Raummaßen an, beschreibt nicht das Aussehen eines Monsters, es reicht ja wohl das es 3 x AT15 und drei x 2W6+6 TP macht, oder? Als SL weiß ich, was die Helden können, die Spieler müssen damit nicht "prahlen".

    Würfel ... würfel sind Hiebe, Stiche, ein rascher Schritt zur Seite, eine geglückte Kletterlei, ein mißlungener Tauchgang ... oder KK-Probe?
    DSA1 war doch ur-gestern! ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)