Brauche Hilfe bei der Frage, wem gehört das Gold?

  • Den Zwölfen zum Gruße ,

    zur Zeit leite ich zum ersten mal eine DSA Abenteuer und schon gab es die ersten Probleme. Da ich leider zu unerfahren bin, erhoffe ich mir auf diesem Wege Hilfe.

    Folgende Situation:

    Die Gruppe reist mit einem Schiff nach Festum, dort angekommen sehen sie wie jemand angegriffen wird und auf ein anderes Schiff verschleppt wird. Mehr oder weniger ohne geldlichen Ansporn begibt sich die Gruppe, bestehend aus einer getarnten Journalistin, Weißmagier, Rhondra Krieger und einem (Waldläufer ?) an Bord und befreit den Gefangenen. Dabei wird nebenbei eine Kiste mit einigen Goldstücken und Co gefunden.

    So weit so gut.

    Und jetzt kommt mein Problem: Auf Grund gewisser Differenzen gerät das Schiff in Brand. Mit letzter Kraft schaffen es 3 Personen diese Kiste aus dem brennenden Frack zu bergen und wollen diese nicht mehr rausrücken, auch als sie vom rechtmäßigem Besitzer eingefordert wurde, dem Kapitän, der allerdings vorher das Schiff mit Hilfe eines Beibootes verlassen hat.

    Ich habe selbst ein Mitglied des engen Rates das Gold einfordern lassen.

    Ich persönlich bin der Meinung, dass das Gold dem Eigentümer gehört, aber meine Mitspieler sagen, dass sie das Recht haben das Geld zu behalten, da es Strandgut sei (das Schiff war komplett zerstört).

    Natürlich bin ich mir bewusst, dass ich als SL das letzte Wort habe und es einfach einfordern kann, notfalls unter Androhung einer Haft, aber so möchte ich auf gar keinen Fall meine Karriere als Meisterin starten, zumal die Argumentation der anderen ich nicht außer Acht lassen möchte.

    Wie sieht ihr die Sache, hat die Gruppe Recht mit der Aussage, dass sie ein Anrecht auf das Gold haben?

    Gruß

  • Hallo,

    ich hab mich vor langer Zeit mal irgendwann in die Rechtsquellen eingelesen, die man so findet. Leider sagt "Recht und Gerechtigkeit", dass in Festum nicht das Recht des Bornlandes gilt, sondern als freie Stadt eigenes. Dazu sagt die Quelle aber nichts aus.

    Zitat von Wiki Aventurica


    Als Freie Stadt wird sie von einem aus der Bürgerschaft gewählten Weiten Rat aus 300 Ratsherren regiert, der wiederum den Engen Rat aus zwölf Mitgliedern stellt. Dem Engen Rat stehen zwei Bürgermeister vor.

    Meiner Meinung nach könnte man das mit dem Stadtrat vergleichen. Diese These wird von Die Welt des Schwarzen Auges Seite 32 untermauert. Im Bornland generell liegt die Herrschaft beim Adel, genauer bei den Nachfolgern des Heiligen Ordens Unserer Herrin Rondra vom Theater zu Arivor.
    Ich gehe davon aus, dass dieses System in Festum beibehalten wurde und sich dort keine unabhängige Gerichtsbarkeit etabliert hat. Insofern liegt die Entscheidungsgewalt dann wohl beim Rat.

    Rein von Fluff her, würde ich daher sagen, dass das was der Rat entscheidet, letztlich bindend ist. Allerdings würde ich wohl, eben um die Argumente deiner Gruppe zu berücksichtigen, diese erleichtert oder erschwert, je nach Qualität der Argumente, auf Überzeugen des Rates würfeln lassen.

    Ich find die Frage aber ziemlich schwierig, deswegen alles ohne Gewähr.

    Viele Grüße,

    Picard

  • Die Helden stehlen eine Kiste voll Gold, zünden das Schiff an und deklarieren die Kiste als Strandgut, weil das Schiff zerstört ist? Das erinnert mich an den Kerl, der seine Eltern ermordet und dann um mildernde Umstände gebeten hat, weil er Vollwaise ist.

  • @Jigoku

    Den Fehler, den man immer macht, ist der, dass man nach Rechtssprechung sucht. Rechtssprechung ist in Aventurien relativ selten.

    Ich würde erwarten, dass die Gerichtsbarkeit sich den Fall erstens vergolden lässt (da geht schonmal ein bisschen was von der Kiste weg), sie zweitens die Helden erstmal unter Generalverdacht stellt und sie drittens die Helden nichtmal richtig vorsprechen lässt.

    Du hast einen Magier dabei, der dürfte nicht so einfach verurteilt werden. Ist der Rondra-Krieger geweiht? Dann dürfte der vermutlich sogar angehört werden. Die restlichen haben Pech.

    Ich würde sagen in 90% der Fälle bekommt der Kapitän alles und alle Beteiligten müssen das Gericht bezahlen.

    In 10% der Fälle wird den Helden ein Teil der Belohnung über einen Vergleich gegeben (der Kapitän hätte sonst nichts blabla und der Kapitän stimmt zu). Von dieser Belohnung müssen sie aber noch immer das Gericht bezahlen.

    In 0% der Fälle bekommen die Helden die gesamte Kiste und dürfen den Rest ihres Lebens an der Sonne verbringen.

    Ist der Kapitän Adelig oder sonst irgendwie höher gestellt? Das wäre auch noch ausschlaggebend. Weiß man warum ihr auf dem Schiff wart? Der Kapitän war ja der Entführer oder?

  • Wie schon gesagt wurde, ein allgemein geltendes und unabhängig interpretiertes Recht gibt es so nicht in Festum (oder in Aventurien allgemein).

    Um wie viel Geld geht es denn überhaupt? Wenn es mehrere tausend Dukaten sind dann mag sich der Stadtrat als Instanz dafür interessieren, wenn es nur ein paar hundert oder weniger sind bleibt es vermutlich eher niedrigeren Ebenen überlassen. Die Ratsdamen und -herren sind einflussreiche und vielbeschäftigte Leute die vermutlich wenig Lust haben sich mit kleinlichen Streitereien abzugeben, wenn sie nicht selbst in irgendeiner Form involviert sind.

    Aus spielerischer Sicht ist für mich entscheidend, dass das Endergebnis den Spielspaß der Gruppe fördert.

    Wenn du entscheidest dass ein gieriger Ratsherr die Kiste konfisziert und nicht wieder rausrückt, ohne jede Möglichkeit daran etwas zu ändern, dann ist das hauptsächlich frustrierend, egal ob das Verhalten innerhalb der Spielwelt stimmig ist oder nicht. Das heißt nicht dass die Spieler die Truhe am Ende unbedingt bekommen müssen, aber sie sollten mit dem Gefühl rausgehen dass die ganze Geschichte insgesamt Spaß gemacht hat und sie gerne weiterspielen wollen.

    Für mich ist das also keine Frage von richtig oder falsch, sondern wie man die Situation am besten in ein interessantes Abenteuer verwandelt.

    Ein paar Ideen dazu:

    • Die Kiste enthält außer offensichtlichen Wertsachen noch etwas anderes, vielleicht eine wichtige Nachricht oder Schmuggelgut. Jemand der davon weiß ist sehr daran interessiert dass die Kiste nicht in falsche Hände fällt und will sie verschwinden lassen. Je nachdem worum es dabei geht könnte das ein Aufhänger für ein längeres Abenteuer oder nur eine kurze Spurensuche sein.
    • Die Kiste hat etwas mit der mutmaßlichen Entführung zu tun. Vielleicht wurde sie tatsächlich momentan nur aus rechtlichen Gründen konfisziert, aber es stellt sich heraus dass noch jemand anders dahinter her ist und keine Skrupel hat. Möglicherweise wird in die Asservatenkammer wo die Kiste aufbewahrt wird eingebrochen, Wachen oder sogar ein Ratsmitglied werden ermordet, und jemand fragt bei der Gruppe an ob sie diskret helfen können.
    • Die Kiste ist ein Ablenkungsmanöver. Während die Gruppe sich (kurz!) mit rechtlichen Problemen auseinandersetzt, passiert etwas anderes das die Haupthandlung vorantreibt und dringende Aufmerksamkeit erfordert. Vielleicht wird der Kapitän ja im Zuge der Haupthandlung später getötet oder verlässt abrupt die Stadt, so dass die Kiste abzüglich einiger mehr oder weniger saftiger Gebühren letztenendes doch der Gruppe zufällt.
    • Die Kiste oder ein wesentlicher Teil des Inhalts gehört eigentlich jemand ganz anderem. Sie wurde geklaut oder unwissentlich verfrachtet, aber jetzt hat jemand anhand von Wappen etc. den eigentlichen Besitzer identifiziert und erhofft sich eine Belohnung. Das könnte beispielsweise zu einem zukünftigen Auftraggeber führen oder helfen Kontakt mit einer anderweitig wichtigen Person herzustellen.
    • Die Kiste enthält etwas Gefährliches. Giftige Gase treten aus oder magische/dämonische Phänomene erscheinen. Etwas in der Kiste wurde beschädigt und verursacht jetzt Probleme. Die Gruppe wird gefragt ob sie das Problem beseitigen und die Hintergründe erforschen kann.
    • Ein Offizieller mittleren Rangs will dem Kapitän helfen, für einen Gefallen als Gegenleistung. Vielleicht hat jemand aus der Haupthandlung ein Interesse daran, den Kapitän an sich zu binden. Insbesondere solange die Kiste noch konfisziert ist müsste der Kapitän jener Person aus der Hand fressen, im Gegenzug für das Versprechen dass er die Kiste am Ende zurückbekommt. Die Gruppe sollte die Möglichkeit bekommen diese Verbindung zu entdecken und sich dann überlegen wie sie damit umgehen, bezüglich Kiste und Haupthandlung.
  • Von irdischem Bergerecht abgeleitet: Strandgut ist es erst, wenn das Schiff ein Wrack und verwaist ist. Das setzt voraus, dass die Mannschaft einfach so fortgeht, oder TOT ist. Ein geringer Vorsprung bei der Evakuierung reicht dazu nicht, denn um das Wrack legitim auf SEE zu bergen, müssten sie das Schiff in einen Hafen geschafft bekommen nachdem de Mannschaft es aufgegeben hat. Das Schiff wurde aber nicht treibend, sondern brennend aufgegeben,

    Wenn sie es aus dem brennenden Schiff retten und der Kapitän es direkt danach einfordert, müssen sie es ihm aushändigen. Sonst sind sie Seeräuber und werden vermutlich aufgeknüpft. Aber sie können eine Belohnung verlangen und zwar eine angemessene. Die meisten Common Law Systeme würden ihnen vermutlich zwischen 10% und 50% zusprechen, da das Gold ohne sie vermutlich verloren wäre. Aber nur wenn es verloren wäre. Wenn das Schiff in seichtem Gewässer gesunken ist und ggf. sogar in einem Wattenmeerbereich, könnte man postulieren, dass die Eigentümer imstande gewesen wären das Gold auch später noch zu bergen.

  • äh die haben ein Schiff angezündet? Im Hafen von Festum ist ja nicht gerade klein ist!

    Schätzungsweise wird es Ermittlungen dazu geben und wenn Zeugen da sind werden sie erstmal eingesperrt, der Magier und der Rondrageweihte über ihre Orden in Gewahrsam genommen bis es auch dort zu einer Verhandlung und Anhörung kommt.

    Denke der Kapitän wird auch seine Forderung an die Gruppe haben nämlich seine gestohlene Kiste Plus die Batzen damit er sich ein neues Schiff kaufen kann.

    Brandsetzung im Hafen ist ein schwerer Delikt da das Feuer auch noch übergreifen könnte und somit mehr Schaden verursachen .


    Ich gehe mal davon aus das der Kapitän in Festum bekannt ist, da er vielleicht da öfters mit seinem Achiff landet, somit wird er auch sicherlich einen guten Ruf haben.....

    Könnte ein spannendes Erlebnis und Rollenspiel werden.....

    Transporte Aventuria- Das etwas andere Transportunternehmen

  • Weißmagier und Rondra-Geweihter (oder ist es "nur" ein rondragefälliger Krieger?) sollten eigentlich keine Ambitionen haben, etwas zu tun, was gegen Gesetze verstößt und dann noch glauben, damit durchzukommen, gleich, was die Obrigkeit und Autorität sagt, und sich eine Kiste mit Gold aneignen auf Biegen und Brechen (auch, wenn für sie eine andere Rechtssprechung zuständig ist, zumindest, wenn es es sich bei dem Rondrianer tatsächlich um einen Geweihten handelt).

    Wie das Schiff in Brand geriet wurde nicht umrissen.

    Auch was es mit der auf das Schiff verschleppten Person auf sich hat ist noch offen.

    Dass man nicht einfach auf ein Schiff geht, das im Hafen liegt, und dort Befugnisse und Rechte hat, sollte bekannt sein, ebenso, wie schon erwähnt wurde, dass Beute von einem Schiff im Hafen mit Besatzung, Kapitän und irgendwo auch einem Eigner nicht dem gehört, da er zufällig von Bord bringt (gerade wenn erst geklärt worden ist, wie und warum das Schiff in Brand geriet, und das wird bestimmt geschehen, denn so ein Segelschiff ist sehr, sehr wertvoll, ganz zu schweigen von der Gefahr, wenn das Feuer sich weiter verbreitet hätte).

    Es wäre eine Möglichkeit, OT mit zumindest den Spielern von Geweihtem/Krieger und Magier zu sprechen, warum ihre Charaktere das tun und anzubringen, dass die Charaktere als Respektspersonen und Repräsentanten ihres Standes wohl grundlegendes Wissen um gewisse Dinge haben, und dass ihre Überzeugungen da eigentlich auch im Wege stehen dürften.

  • Mir fehlt es hier an grundlegenden Informationen, bevor detaillierte Ratschläge abgegeben werden können.

    Die beschriebene Szene kann man sowohl von der Leseart so auslegen, als hätte die Heldengruppe eine entführte Person von einem (Piraten-)schiff befreien wollen, im Zuge der heldenhaften Befreiungsaktion, dem obligatorischen Kampf mit Feuer und dem herum schwingen an Tauen, etc.pp. ist das Schiff in Brand geraten. Die konnten sich dennoch mitsamt geretteter Person und 'Loot' vom Schiff retten und nun versucht der Kapitän im Nachhinein doch noch die Beute zurück zu bekommen.

    Oder natürlich im umgekehrten Extrem, dass dies mit der verschleppten Person mehr ein Missverständnis wäre oder der Kapitän des friedlichen Handelsschiffes natürlich nichts von Entführungen auf seinem Schiff wusste (fraglich, bei der eher geringen Größe von Schiffen in Aventurien) und die verhinderten Helden total eskaliert sind, Feuer gelegt haben und die persönlichen Besitztümer des Kapitäns geplündert haben.

    Beide Extreme erscheinen mir irgendwie unschlüssig, daher würde ich mir mehr Informationen dazu wünschen. Vor allem was es mit der Entführung auf sich hatte, wie der Kapitän involviert war, etc. Eben der genauere Ablauf der Ereignisse des Plots.


    Hierzu allerdings auch noch eine recht direkte Frage. Ein wenig Mutmaßen von meiner Seite, aber grade im Bezug auf die Unerfahrenheit als Spielleiter wirkt die gesamte Situation für mich wie eines der klassischen, frühen Spielleiter-Fettnäpfchen:

    In einem Abenteuer wurde ein Schatz/besonderes Artefakt/etc. eingebaut der stimmungsvoll gepasst hat und von dem man nicht erwartet hat, dass die Spieler ihn in die Finger bekommen. Nun ist dies dennoch geschehen und im Nachhinein werden Lösungen gesucht ihn wieder wegzunehmen. Weil er zu mächtig/wertvoll/whatever ist.

    Anders gefragt: Welchen Sinn hatte der Schatz wirklich für das Abenteuer? Und wie wertvoll war das denn überhaupt?

  • Also haben die Helden das Schiff abgefackelt, auf das jemand verschleppt wurde?

    Dann wären für mich vor allen Dingen folgende Fragen interessant: welchen Sozialstatus hat der Kapitän? Welchen Sozialstatus hat der Höchstgestellte der Gruppe? Ist jemand in dieser Geschichte von Adel? Wer wurde da verschleppt?

    Wenn die Helden oder die verschleppte Person deutlich höhergestellt ist als der Kapitän, dann würde ich den Helden das Geld lassen.

    Wenn der Kapitän eine angesehene Persönlichkeit ist, die man aufgrund ihres wirtschaftlichen Gewichts in Festum noch brauchen wird, dann sollte man ihm seine Kaufkraft lassen.

    Bei einem rondragefälligen Recken (Geweihter/Adeliger?) würde ich jetzt erstmal davon ausgehen, dass der Festumer Stadtrat durchaus Interesse hat, ihm in rechtlichen Fragen entgegenzukommen.


    Ich weiß, dass das relativ wenig mit Rechtsprechung zu tun, aber ich halte ein geschüttelt Maß an Mauschelei und Vetternwirtschaft für ein durchaus gängiges aventurisches Phänomen ...

  • Hallo zusammen,

    es freut mich zu sehen, dass so viele sich bereit erklärt haben mir weiter zu helfen. Erstmal dafür vielen herzlichen Dank.

    Und so manche Vorschläge haben mir zumindest schon so weit weiter geholfen, dass ich anscheinend nicht die einzige bin, die der Meinung ist, dass das Gold zumindest schon mal nicht den Helden automatisch gehört, da es Strandgut sei.

    Ratatoskr hat recht, natürlich fehlt so einiges an Informationen, was ich bewusst erst mal weggelassen habe, da ich niemanden zu texten wollte. Immerhin ist das das erste mal das ich hier allgemein poste.

    Also hier noch ein paar Infos:

    Das Schiff liegt am Hafen schon vor Ort als die Gruppe in Festum ankommt.

    Alle können beobachten wie Matrosen des betreffenden Schiffes gerade auf den Hafenmeister zugehen, ihn niederschlagen und aufs Schiff verschwinden, warum würde jetzt alles sprengen, sagen wir mal so, diese Personen waren nicht mehr menschlich, sondern handelten im Auftrag eines Dämonen.

    Eine Charaktere (Geheimagentin), macht sich ohne die anderen schon mal auf den Weg an Bord. Während die anderen erst nach Geldverhandlungen mit der Wache sich auf den Weg macht. Derweil ist unsere Geheimagentin schon dabei die ersten Matrosen erfolgreich zu bekämpfen. Während sich die anderen in aller Seelenruhe auf den Weg macht.

    Nachdem sich alle zusammen gerauft haben, wollen der Magier und der Geweihte sich am Bord noch umschauen, während eine ziemlich ungeduldige Agentin sich endlich auf den Weg machen möchte, da sie einen anderen wichtigen Auftrag hat, den sie zeitnah erfüllen muss, dies wiederum weiß die Gruppe nicht. Es kommt zu Meinungsverschiedenheiten woraufhin die Agentin das Schiff verlässt und die verängstigten Bürger mit verschiedenen gelungenen Probe schafft soweit die Situation anzuheizen, dass sie es schafft das die Meute das Schiff in Brand setzt.

    Böse Geister und den bedauerlichen Tod ihrer Gefährten wird erwähnt.

    Also war sie es die verantwortlich ist, dass das Schiff in Brand gerät, auch wenn sie nicht diejenige war die es angezündet hat.

    Ihre Gefährten schaffen es gerade noch rechtzeitig vom Bord zu kommen.

    Wie dem auch sei, die anderen stoßen auf besagte Kiste und wollen sie vom Bord schaffen.

    Der bereits erwähnte Kapitän hat schon bevor das Schiff Festum erreicht hat dieses verlassen.

    Ich glaube das waren jetzt die wichtigsten Informationen und leider habe ich Euch jetzt doch zugetextet.

  • Ich schließe mich den Vorrednern an; auch in dem Aspekt des möglichst erfreulichen Spielerlebnisses.

    1. Helden haben eine Person befreit. Der Kapitän hat eine Person ihrer Freiheit beraubt / berauben lassen.

    2. Im Zuge einer gewaltsamen Befreiung ist das Schiff in Brand geraten.

    3. Die Umstände des Brandes wurden zu einem schweren Raub genutzt.

    Zu Gericht sitzende Parteien (und vermutliche 'juristische' Rollen):

    - eine entführte Person (Opfer zu 1)

    - ein Kapitän (Geschädigter zu 2 & 3, Täter zu 1, evtl. Täter zu 2)

    - die Stadt Festum (Geschädigte zu 2 - Feuer im Hafen, höchstbrisant)

    - die Helden (Exekutivgewalt zu 1, Täter zu 2 & 3)

    Den Helden sollte klar werden, dass sie in einer weitaus unglücklicheren Lage sind, als dass das Festkrallen an der Kiste eine gute Idee wäre. Immerhin haben sie auf einem Verdacht basierend unbefugt das Schiff betreten und danach... nur noch Unheil angerichtet.

    Der Kapitän hat unter Umständen kein (genauso wenig) Interesse an einer offiziellen Untersuchung. Vielleicht war er ja in 1. nicht einmal Täter sondern nur der Beihilfe schuldig, aber so und so herum, bist Du als Kapitän nun einmal für die Dinge verantwortlich, die auf Deinem Schiff passieren.

    Die Stadt hat ein elementares Interesse an einer Klärung der Brandstiftung im Hafen.

    Über die Interessen der entführten Person wissen wir nichts, sie kann laut anklagend ihr Recht fordern oder bei erster Gelegenheit in die Schatten entweichen. Genau so wenig wissen wir um die Reputationen des Kapitäns und besagter Person, bei letzterer auch nicht, ob da evtl. noch ein mächtige Interessengruppe hinter steht, und wenn ja welche und wie offen.

    Interessengruppen auf Seiten der Helden sind auf jeden Fall zusätzlich Magiergilde und Rondrakirche. Beide schützen einerseits ihre Mitglieder weitreichend vor weltlicher Rechtsprechung, andererseits sind sie gegen ihre Mitglieder eher schärfer als milder, den Ruf will man nicht erwerben: seinen Mitgliedern Narrenfreiheit zuzugestehen! Weißmagier sind am ehesten von den Gilden als rechtschaffen und gut beleumundet einzuordnen - auf der anderen Seite ist ein Zauberer eine plausible Feuerquelle!

    Wenn Du all diese Parameter und die Motivationen aller Protagonisten für Dich sortiert hast, kannst Du zurück kommen zu dem, was das Rollenspiel eigentlich sein sollte: Rollenspiel.

    Die Helden-Darstellung der Sachverhalte aus nicht kirchlicher und nicht Gilden-Sicht würde ich der Gazettenschreiberin übertragen.

    Die recht klaren Interessen der Stadt würde ich vom Hafenmeister (nn?) vertreten lassen. (weil eine höhere Instanz auch bessere Chancen hat, die Helden an die Rah zu bringen!) - vielleicht will ja der Spieler des Wildniskundigen für die Dauer des Streites in diese Rolle schlüpfen?

    Zum Richter würde ich einen angesehenen auswärtigen Kapitän erwählen - hier können Kirche und Gilde z.B. ohne Gesichtsverlust drauf bestehen, weil natürlich jede Festumer-Institution nicht neutral ist. (Gleich gut geht ein Bornländischer Adliger. Der durchschnittliche Landadel mag die 'Pfeffersäcke' nicht besonders, stünde allerdings im Verdacht dem Kriger/Rondrageweihten gefällig zu sein.)

    Also: Verhandlungsort - z.B. ein großes Schiff.

    Richter: ein Bronnjar +/- ein Mitglied des Weiten Rates +/- ein mittelreichischer/maraskanischer/tulamidischer Kapitän

    Und dann viel Spaß Euch allen...

    EDIT:


    Ui! (Nachricht überkreuzte sich mit Euren letzten drein, v.a. mit den Detailinfos)

    Der Hafenmeister kommt nun nicht mehr so gut als neutrale Instanz infrage. :evil:

    Die Stadt (hier auch vertreten durch einen wütenden Mob) ist nun sowohl Entführungsopfer als auch selber Brandstifter.

    Sollte Dämonenwerk nachgewiesen werden, ist sowieso zunächst allen Dämonenbündlern SÄMTLICHER SCHUTZSTATUS GENOMMEN!

    Wichtiger jedoch:

    Wenn in der Gruppe klar ist, dass die Agentin den Brandanschlag gegen und Feuertod für andere Gruppenmitglieder befördert hat, ist Deine Spielrunde kurz vor dem Auseinanderfliegen - wenn nicht: Chapeau vor der Fähigkeit Deiner Leute, Spieler- und Helden-Wissen zu trennen bzw. derart harte Bandagen wegzustecken. Das sollte Deine größte Sorge sein. Du musst die Agentin nicht bei den anderen denunzieren - im Moment hat die Spielerin den Druck auf ihre Gefährten erhöhen wollen, und Du hast daraus einen lebensgefährlichen Angriff gemacht!, aber Du musst im Auge behalten, wie da die Gruppendynamik läuft.

    Mordanschlag innerhalb der Gruppe ist eigentlich ein no-go.

    Wieder ergibt sich evtl. die Chance des Ausspielen:

    Weiße Gilde und Rondra-Kirche (zuletzt noch plündernd unterwegs) ./. Geheimdienst-Institution (zuletzt anführend im Streit gegen niederhöllisch Seeleute)

    Nur: dieses Mal gibt es bei dem spielerischen Exkurs wesentlich mehr zu verlieren, nämlich die Spielrunde.

    In diesem Sinne: viel mehr "viel Erfolg" als "viel Spaß"!

  • Der Kapitän hat nicht entführt, der hat das Schiff ja aus irgendwelchen Gründen verlassen, bevor es im Hafen ankam.

    Da das Schiff von Bürgern Festums angesteckt wurde, macht die Sache eh nur für die Stadt und Autoritäten wichtiger und bedeutsamer, die Untersuchungen dürften wohl umfassend ausfallen, angesichts dessen, was alles mit reinspielt und auch nur nachdem, was nach außen als erstes bekannt sein dürfte, dass nämlich ein Bürger Mob loszog, um ein fremdes Schiff anzustecken, das ohne Kapitän einlief, weil der das Schiff vorher verlassen hatte.

    Wurde der Hafenmeister, den zu befreien das startete, eigentlich gerettet, oder ist der mit verbrannt?

    Insgesamt würden Untersuchungen (in deren Zuge niemand der beteiligten die Stadt verlassen darf) allerhand Interessantes herauskommen, angefangen bei sich auf See abseilenden Kapitänen, entführten Hafenmeistern und Dämonenbündlereien, aufgehetzte Bürger durch Aufwiegelung (das würde womöglich rauskommen, wenn sich nur genügend Bürger erinnern und die Agentin/Journalistin zu sehen bekommen im Zuge der Untersuchungen), und eindringende Fremde auf ein Schiff, um jemanden zu retten, aber auch um zu klauen, bis hin zu einem verbrannten Schiff, dass die halbe Stadt und andere Schiffe hätte abfackeln können.

    Zumindest OT und auch IT ein kritischer Punkt anderer Art, da schließe ich mich obigen Bemerkungen zu an: Die Agentin hat ein Schiff, auf dem ihre Kameraden sind (darunter ein Geweihter!) zielgerichtet in Brand stecken lassen (wozu sie ganz bestimmt keine Handhabe zu hat) und was schlecht für die Gruppenmoral sein dürfte. So jemanden möchte man nicht nur nicht in seiner Nähe haben, sondern dagegen würde man vielleicht auch, wenn man es weiß, entsprechende (gesetzliche) Maßnahmen ergreifen.

    In Diensten wessen Lands steht eigentlich die Geheimagentin? Der Oberste könnten ihr auch noch sagen, dass gewisse Dinge nicht geheim und unauffällig sind und man gerade im Falle von Aktionen in anderen Reichen man den Ball eher flach halten sollte.

    Die Weiße Gilde und die Rondra-Kirche würden zwar Vorgehend gegen Dämonenbündler gutheißen, aber nicht in Brandstifterei verwickelt zu sein und zu versuchen, rechtswidrig eine Kiste voll Gold sich anzueignen, und diesbezüglich gegenüber Magier und Geweihten unabhängig voneinander auch noch mal anfragen und nachhorchen. Die möchten auch nicht, dass ihre Vertreter die übergeordneten Institutionen in schlechtem Licht dastehen lassen.

  • @Jigoku wie ist es dir denn bei dem Ganzen ergangen? Für mich sieht das so aus, als wären ein paar Sachen in der Session passiert, die du so nicht geplant hattest. Sollte das Schiff brennen? Hast du was dagegen, wenn die Gruppe mit ner Kiste voll Gold herumrennen würde?

    Ich bin immer ein Freund von Konsequenzen im Spiel - und du als Meister hast es in der Hand, da was spannendes draus zu machen. Schau dir mal die Interessengruppen an:

    • Der Kapitän: Will wahrscheinlich sein Geld zurück, sein Schiff, und die Täter bestraft sehen. Kann er denn dafür einstehen - immerhin wurde jemand durch seine Crew entführt, und in Aventurien zählt oft mitgefangen - mitgehangen. Außerdem ist er als Käptn direkt für die Taten seiner Leute verantwortlich. Sprich - KANN er überhaupt versuchen, sein Geld auf "legalem" Wege zurückzubekommen, oder droht ihm die Inquisition?
    • Die Helden: Die wollen natürlich Geld, und ohne Ärger aus der Situation rauskommen.
    • Die Stadt: Uh die sind bestimmt sauer. Keine Gute Werbung, die suchen nach Schuldigen. Ein Magier und ein Geweihter sowie eine Hafenwache als Zeugen, für die wäre es wahrscheinlich das beste, den Kapitän einfach zu hängen, und möglichst viel von dem Geld zu behalten. Wenn sie davon Wind bekommen, würden sie den Helden wahrscheinlich einen Finderlohn anbieten, oder knallhart auf das ganze Geld bestehen - wegen Diebesgut und Untersuchungen usw.

    Du hast jetzt ein paar Optionen weiterzumachen. Wenn du deinen Spielern tatsächlich eine große Truhe voll Gold in die Hand gedrückt hast würde ich mir mal überlegen, warum ein einfacher Kapitän genug Gold dabei hat, sich ein bis zwei neue Schiffe zu kaufen. Dann würde ich mir überlegen, wer vielleicht alles ein Interesse daran hätte, den Helden das Gold abzunehmen. Hat der wütende Mob das Gold gesehen? Wie wollen die Helden das transportieren? Wie lange dauert es wohl, bis die eine ganze Horde Ganoven in den Hacken haben, die auf so einen Schatz aus sind?

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • @Sternenfaenger, ehrlich gesagt habe ich damit überhaupt nicht gerechnet, laut AB sollte es sicherlich anders enden :-), aber das ist ja das schöne am Rollenspiel, anders als bei PC Spiele kann hier alles passieren und da ich absolut kein Fan von limitieren bin, möchte ich die Gruppe in keinster Weise unrecht tun, nur weil ich nicht genug Erfahrung bzw Wissen habe, von daher meine Frage wie es rechtlich aussieht. Ich fand halt die Aussage ,,Strandgut und daher automatischer Besitz" etwas befremdlich und wolle nur wissen, ob ich da falsch liege.

    Im Grunde spricht ja auch nichts dagegen, wenn sie die Kiste behalten, immerhin kann man Magier und Geweihter auch anders in ein Abenteuer verwickeln, wenn Geld keinen Reiz mehr bietet.

    Ich finde es schade für die Gruppe, dass das ausgerechnet jetzt bei mir passiert ist, ein erfahrener SL, könnte daraus ein selbstständiges Abenteuer machen.

    Hier nochmals herzlichen Dank für Eure Meinungen und vor allem für die Hilfe!

  • Mh warum, du kannst dir doch zu dieser Situation ein paar Sachen zum Ausspielen einfallen lassen, nimm halt einfach die oben beschreiben Vorschläge auf und bau sie in dein Abenteuer ein. Nimm dazu noch ein bisschen Wiki her und fertig,

    Einfach machen und nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. Als SL muss man Dinge ausprobieren um zu sehen wie deine Freunde darauf reagieren, nur so lernst du dazu. Improvisieren gehört meistens dazu, da die meisten Abeneteuer nie so ablaufen wie es im Buch steht.

    Transporte Aventuria- Das etwas andere Transportunternehmen

    Einmal editiert, zuletzt von Transporte Aventuria (25. September 2019 um 22:32)

  • Interessenhalber noch mal gefragt:

    Wurde der Hafenmeister, den zu befreien das startete, eigentlich gerettet, oder ist der mit verbrannt?

    In Diensten wessen Lands steht eigentlich die Geheimagentin?