Handwerker, Schmiede, Rüstungsbauer,... spielt sowas eigentlich wer?

  • Moin moin,

    seit ich Rollenspiele spiele kenne ich natürlich, dass viele immer die großen Krieger, Magier, Adelige etc spielen

    bzw nur spielen. So verlockend das auch immer ist und ich auch mal gerne spiele, so zieht es mich aber meist

    eher zu den nicht so offensichtlichen Helden oder sagen wir mal: Charakteren im Hintergrund.

    Denn alle Helden brauchen und wollen immer die beste Ausrüstung, die besten Waffen, härtesten Rüstungen, oder den
    besonderen Magierstab.

    Ich wäre einfach mal interessiert daran, ob und wie andere so in DSA einen Schmied oder Handwerker, etc in einer Heldengruppe spielen?

    Bis denne

    Pepe

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    Rollenspiele von neu bis alt: Twitch

    Meine Lieblingscharaktere:

    Pepelios Claritas - Streiter für das Gute, Wahrheit und Gerechtigkeit

    Gelrat Torek - Schmied und Handwerker aus Leidenschaft

    Silvana Alriks - Wer sagt, dass in Andergast nur Männer zaubern können?

  • Ich habe als reinen FAB-Charakter (und daher weder oft noch viel gespielt, aber gespielt) einen Goldschmied. Und ebenfalls als FAB-Charakter (dito wie beim Goldschmied) einen Kuhjungen aus Weiden.

    Wobei ich allerdings auch Pirat oder Jahrmarktskämpferin nicht als Premium-Profession ansehe, von daher gibt es zwischen solchen (Krieger, Gildenmagier, etc.) und Handwerkern eine ziemliche Bandbreite an Professionen, die vielleicht nicht so bodenständig sein mögen, von Premium allerdings auch weit entfernt sind.

  • Schmied gehört für ich noch zu den "glaubwürdigen" Professionen*. Mittlerweile bin ich etwa mit einem halben Dutzend Helden gereist, deren Charakterkonzept von der Idee bestimmt wurde, Schwerter & Co. herstellen zu können.

    Die Hälfte davon waren natürlich Zwerge, bei denen es Ehrensache ist, zum Zeitvertreib die edelsten Klingen Aventuriens zu fertigen *hust, hust*.

    Aber auch ein paar menschliche Schmiede, einmal ein Geselle in seinen Wanderjahren, der leider nur in einem Oneshot bespielt wurde und den ich nie richtig kennenlernen konnte. Dann war da noch ein muffiger, raubeiniger Schmied aus dem Bornland, der vorher in seinem kleinen Dörfchen noch als Büttel fungierte (Prinzip "Knüppel auf'n Kopp"). Der hat neben der Waffenherstellung noch Orks mit der Axt verdroschen.

    Und einmal habe ich einen Zauberschmied bespielt. Also eigentlich einen Alchemisten, der sich auf Metalllegierungen und Zauberzeichen spezialisiert hat und Schwerter für die oberen Zehntausend anfertigt. Ein sehr nettes Konzept, wenn man gerne in gut betuchten Kreisen spielt und selber nicht den Adligen geben möchte. Ein Mann von so außergewöhnlicher Berufung, dass seine Dienste selbst in edelsten Kreisen gerne gesehen sind. Seine Schwerter waren echte Statussymbole, das kann sich nicht jeder Gardist einfach so leisten ...


    *also eine Profession, bei der ich den Helden nicht gleich verdächtige, ein Phex-Geweihter in Gewandung zu sein.

  • Einer meiner Spieler spielt einen zwergischen (Autokorrektur sagt zärtlichen) Schmied, der der größte Schmied aller Zeiten werden will.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Ich habe lange einen hügelzwergischen Bastler gespielt, der zwar auch gut mit Armbrust und Hiebwaffe umgehen könnte, sein Hauptaugenmerk galt aber den Handwerkstalenten. Und er konnte damit sogar in einigen Abenteuern brillieren. Ich erinnere mich da an ein schön geschneidertes Kleidungsstück (Decke) für einen Troll. Achja Schlösser waren vor ihm auch nicht sicher.

    "Schick doch die Maraskaner, die werden wiedergeboren"

    Ausspruch Helme Haffax bei der Eroberung Medenas im Efferd 1029 BF

  • Wir hatten/haben in der Gruppe einen zwergischen (meine Autokorrektur ist nicht so zärtlich wie deine :o ) Schmied und dieser hat auch durchaus nicht nur Schwerter geschmiedet. Wir haben bei uns in der Gruppe die Regel eingeführt, dass man nur außerhalb von Abenteuern größere Dinge herstellen kann und dadurch war der Schmied nützlich im Alltag aber auch nicht OP, da er nicht nach dem ersten Abenteuer direkt Wunderwaffen für alle herstellen konnte.

    Ich spiele einen Lautenspieler von Zeit zu Zeit, der auch definitiv eher in die Richtung Handwerk usw. reinfällt. Ich hatte einen zwergischen Mechaniker, der aber nie richtig ins Spiel gekommen ist und leider schon früh von uns gegangen ist..

    Wir hatten einen thorwalschen Fischer, einen Kartographen, der seltsam gierig ist: Er scheint einzig und allein deshalb Kartograph zu sein, weil er glaubt, dass noch nie jemand Aventurien aufgezeichnet hat, wie er es irgendwann mal haben wird, und verhofft sich davon tausende Kopien fertig zu stellen. Diese möchte er dann zu horrenden Preisen verkaufen. Ein eigenartiger Mensch...

    Einen Alchimisten haben wir auch noch, wobei der anders gespielt wird und somit doch eher in die Hauptcharakter-Schiene fällt.

    //

    Ich hab jetzt mal sehr offen geantwortet, weil deine Frage ja auch auf die Hintergrundcharaktere abzielt und nicht nur auf die Handwerker; wie mir zumindest scheint.

  • Mein Rondrageweihter kommt eigentlich aus einer Familie von Schmieden, daher hat er bevor er sich zur Leuin gerufen fühlte und seine Akulythenzeit antrat natürlich auch in der Familienschmiede mitgearbeitet und einiges gelernt.

    Im Rondratempel war es gern gesehen wenn er sich mit Schleifstein und Öltuch um die Waffen der Geweihten kümmerte und da sich im Tempel auch eine Schmiede befand konnte er hier auch weiter an seinen Fähigkeiten arbeiten.

    Mit welchem Schwert sollte man der Leuin besser dienen und mehr Ehre erringen können als mit dem, das man selbst hergestellt hat?

    So kam es auch vor das mein Knappe der Göttin nach Möglichkeit nicht nur im Rondratempel sondern ebenso auch im Ingerimmtempel vorstellig wurde wann immer es möglich war, in Perricum und Gratenfels bestand diese Möglichkeit zum Beispiel.

  • Ich spiele seit DSA3-Zeiten einen recht übergewichtigen (mittlerweile ehemaligen) Chefredakteur der Lowanger Lanze, sprich: Pamphletist (Schriftsteller). Aber ich gebe zu, er kommt nur in einer Gruppe zum Einsatz, die ausschließlich in und um Lowangen spielt.

    Das sind keine Augenringe. Das sind Schatten großer Taten!

  • Wow, dann sag ich schonmal vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen hier. Dann bin ich ja nicht so allein.

    Im Moment bin ich eher der Spielleiter, daher spiele ich meinen Schmied noch nicht. Aber ins Abenteuer würde ich ihn dann auch
    irgendwas stoßen.

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    Rollenspiele von neu bis alt: Twitch

    Meine Lieblingscharaktere:

    Pepelios Claritas - Streiter für das Gute, Wahrheit und Gerechtigkeit

    Gelrat Torek - Schmied und Handwerker aus Leidenschaft

    Silvana Alriks - Wer sagt, dass in Andergast nur Männer zaubern können?

  • Schmied ist doch super. Spiele auch einen in DSA 5, Waffenbau. Der Versorgt die Spieler wenn er der Meinung ist, dass sie ihm hilfreich waren. Denn sonst kommen die Spieler auch nicht an verbesserte Waffen Ran :cool:

  • Bin ja kein Freund von allzu profanen Proffesionen. Aber, jeder soll das machen, was ihm Spaß macht. Finde nur dass sie sich in DSA5 schlecht abbilden lassen, außer man gibt ihnen deutlich weniger AP, als den anderen (als Beispiel starten die dann auf 900 anstatt 1100).

    Wo ich mir es gut vorstellen könnte, wäre eine Themengruppe. Bin mir gerade nichtmehr sicher wo das vorgeschlagen wurde. Ob es im GRW, eines der Kompendien oder eine ältere Publikation war.

    Zb eine Dorfgemeinschaft, welche durch ein Ereignis auf Reise / Abenteuer geht. Zb dass das Dorf angegriffen wurde oder ähnliches.

  • Bin ja kein Freund von allzu profanen Proffesionen. Aber, jeder soll das machen, was ihm Spaß macht. Finde nur dass sie sich in DSA5 schlecht abbilden lassen, außer man gibt ihnen deutlich weniger AP, als den anderen (als Beispiel starten die dann auf 900 anstatt 1100).

    Wo ich mir es gut vorstellen könnte, wäre eine Themengruppe. Bin mir gerade nichtmehr sicher wo das vorgeschlagen wurde. Ob es im GRW, eines der Kompendien oder eine ältere Publikation war.

    Zb eine Dorfgemeinschaft, welche durch ein Ereignis auf Reise / Abenteuer geht. Zb dass das Dorf angegriffen wurde oder ähnliches.

    Da sprichst du was an.. Ich finde die profanen Charaktere den magischen oder religiösen Charakteren, was Talente angeht, haushoch überlegen sind. Da kann man gefühlt alles mögliche und unmögliche steigern und hat immer noch AP übrig... Aber es kann dadurch auch Spaß machen einen profanen Helden zu spielen.

  • Das Problem ist ja eigentlich, dass Talente fast nichts kosten.

    Wenn ein Gelehrter XYZ den Wert auf 10 hat und ein Meister auf 15 und darüber seltene Ausnahme, dann ist es halt irgendwo komisch, dass man so einfach hoch kommt.

    Aber ich denke, dass dies an anderer Stelle diskutiert werden sollte und wir sonst den Thread kapern.

    //

    X Grundausbildung: Schaltet Talente der Kategorie X über 10, Schaltet Kampffertigkeitswert zweier Waffen über 12 frei

    AP: 100

    Handwerkliche Grundausbilund,

    Gesellschaftliche Grundausbildung,

    Naturfertige Grundausbildung,

    Körperliche Grundausbildung,

    Wissens Grundausbildung

    Hiebwaffe/Zweihandhiebwaffe Grundausbildung

    ...

    Wer eine Tradition kauft, bekommt eine Grundausbildung passend zur Akademie gratis (meist Wissen vermutlich)

  • Einfache Professionen wie die genannten sind schnell ausgeschöpft und entsprechend wird man zwangsweise eher früher als später "mehr" sein (irgendwo müssen schließlich die AP hin). Ob man sich als "Schmied der auch noch was anderes kann" vorstellt oder sich einfach als "Abenteuer der mal Schmied war/ Schmied ist" sieht ist eigentlich egal.

    Den Schmied/Handwerker/Hirten oder was auch immer, wird man also im Regelfall eher zu Beginn des Heldenlebens spielen. Das sich ein Held auch später über den Beruf identifiziert (nie aufgehört hat X zu sein und nun vermutlich Super X ist) ist natürlich nicht ausgeschlossen und hat nicht einmal etwas mit der "Mächtigkeit" zu tun, sondern mit dem Selbstverständnis des Helden und was ihm seine Profession bedeutet. Wenn sich Alrik Schwertmeister und Drachentöter, vor allem als Alrik der Koch der Könige (der er zusätzlich ist) sieht, ist das sein gutes Recht. So zu tun als wäre er nur Koch, ist jedoch ein Fall für Inkognito. ;) Das sich so ein fortgeschrittener Held aber z.B. noch als Bettler oder Hirte (Beispiele für Startprofessionen) sieht, habe ich bisher nicht erlebt. Es kommt also durchaus auf die genaue Profession an.

    Oft ist die entscheidende Frage aber nicht "Wer spielt so etwas?", sondern "Kann ich in der Runde so einen spielen?".

    In Leistungsorientieren Runden ist oft kein Platz für "schwache Helden" (oder sie werden oft ungewollt zum Maskottchen), in Abenteuer/Heldentaten fokussierten Runden geht das "andere Leben" (zivile Professionen, Nebenfähigkeiten etc.) oft unter etc. und unter solchen Bedingungen werden dann auch meist eher klassische Professionen (Kämpfer, Zauberer etc.) gespielt.

    Meiner Erfahrung nach sorgt ein niedriger Leistungsdruck, ein Fokus auf Charakterspiel, eine langsame Entwicklung (geringer AP Zugewinn), ein lokales Spiel (ein Dorf, eine Stadt, eine Region...) oder eine kurze Spielzeit (Held für gelegentliche Abenteuer, ein Einzelabenteuer etc.) für mehr "einfache Professionen", denn hier hat man die Gelegenheit seine "Einfachheit" auszukosten und manchmal sogar einen "Gewinn" zu machen.

    Wir wechseln häufig die Helden. Helden werden oft speziell für Abenteuer oder Kampagnen neu erstellt und einfache Professionen sind da keine Seltenheit. Vom Bootsbauer über Kuhjungen und Bauern bis hin zu Bettlern und Salzgängern habe ich fast alle Professionen schon mal im Spiel gesehen und auch selbst diverse "Normalos" gespielt.

    Ich habe sogar schon mal eine Kampagne geleitet, in der ausschließlich normale Bürgerliche (also keine Kämpfer, Magier, Geweihte etc.) zugelassen waren. Diese Runde bestand dann aus einer alten Puffmutter, einem versoffenen Schriftsteller, einer Malerin und einer in Hundeführerin. Die Kampagne spielte lokal im Horasreich und drehte sich um "einfache Leute mit großen Problemen" und magische, soziale (hoher Stand) oder kämpferische Lösungen waren ausgeschlossen. Abenteuer und ziviles Leben gingen dabei Hand in Hand (z.B. das Betreiben des Bordells, künstlerische Jobs, Familienverpflichtungen). Die Kampagne hat deutlich gezeigt, dass auch in solchen Helden viel Potenzial steckt.

    Grundsätzlich muss man vor allem Spaß am Bauerngaming haben, sonst wird aus dem Hirten/Bauern/Schmied eher früher als später ein Held.