Fragen zu "Ein Goblin mehr oder weniger" (Spoiler)

  • Hallo!

    Ich werde in nicht allzu ferner Zukunft mein allererstes AB (s. Titel) leiten und bitte um Euren Input bzgl. einiger Punkte, die mir nach Durcharbeiten des ABs und der Studie einiger Rezensionen immernoch unklar sind.

    Hier mal #1:

    Spoiler anzeigen

    Die Morde an den Goblins waren ja größtenteils (5 von gesamt 7), bevor die Heldengruppe überhaupt an den Start geht. Es wird aber nirgendwo beschrieben, wann die Information davon den Spielern zugänglich gemacht werden soll. Dass beim Auffinden der einen Leiche in der Nachbarschaft ganz plötzlich Groink von 5 weiteren erzählt, kommt mir sehr holprig vor.

    Und, wenn man frühzeitig (z.B. bei der Einleitung für die Charaktere) davon was erzählt, läuft man Gefahr, dass die Gruppe ev. garnicht erst den Ermittlungsauftrag anstrebt...

    Würde mir sehr helfen, Eure Ideen zu hören, z.B. wie ihr als SL das bei eurem Durchlauf für dieses Ab gelöst habt oder aber auch, wie es bei Euch definitiv nicht gut funktioniert hat.

    Bin für alle Hilfestellungen sehr dankbar!

    Grüße

    FRB

  • Zu eigenen Erfahrungen: Das Abenteuer hat die Meisteranforderung "mittel" und ist ein Detektivabenteuer (viele Namen), deshalb sollte man das ganze relativ gut Vorbereiten und nicht versuchen das ganze so "nebenbei" zu leiten (wie ich es vielleicht versucht habe...). Aber das scheinst du ja zu machen.

    Zu der eigentlichen Frage: Ich denke der Verlauf macht Sinn; zuerst sollen die Helden ja den Mord an einem Menschen aufklären - dass Goblins sterben interessiert die Wachen ja überhaupt nicht, sie versuchen es unter den Tisch zu kehren. Auch ist zu bezweifeln, dass die Helden sonstwie Kontakt mit den Goblins aufnehmen und so die Infos bekommen. Offiziell sind es ja eh keine Morde.
    Erst wenn die Helden dann bei der anderen Ermittlunge einen toten Goblin finden, diesen untersuchen und herausfinden, dass er ermordet wurde, interessieren sie sich ja für Goblins und erhalten dann auf Nachfrage die Info, dass es schon mehrere "unglückliche Todesfälle" gegeben hat. Es gibt mMn keinen Grund, das den Helden früher mitzuteilen.

  • Hallo im Forum FRB :)

    Kommt ganz auf deine Helden an, sind sie aus Festum? Wie sehr sind sie mit Goblins in Kontakt? Vielleicht gehören sie eigentlich eher zu gehobenen Kreisen und man trascht dort darüber?

    Je nach Hintergrund kann ein Held so etwas einfach wissen, zb wenn er öfters was aus den Gerbereien kauft und ein freundschaftliches Verhältnis mit den Goblins führt, im Zweifelsfall kann man aber auch eine Probe ablegen, je nach Held bieten sich hier Sachen wie Gassenwissen oder auch Etikette (Tratsch&Klatsch) an, auch Menschenkunde kann helfen um bei Groink zu das dieser nervös und verängstigt ist.

    Aber auch das Groink das bei Gelegenheit im Gespräch fallen lässt finde ich passend " gefährliche Zeiten sind das, erst verschwindet Bruder Trutsch, dann Mütterchen Gnieldegard und letzte Woche hamwa den Körper vom alten Garmn mit nem Messer im Bauch gefunden, ist nich gut das ganze, nich gut."

  • Schonmal vielen Dank für Eure Beiträge!

    @Mallkalai: Könntest Du mir kurz beschreiben, wie diese Szene ablaufen würde/bei Euch abgelaufen ist?

    Die Helden finden Bluurz. Groink saust ab und holt die Stadtwache. Die Helden warten oder (meine Gruppe kennend) fangen sofort ihre eigene Untersuchung an. Groink kommt mit den beiden Gardisten zurück. Und dann? ...

    Oder ganz anders?


    Und unabhängig davon: was, wenn die Helden das zerfallende Haus (mit Bluurz) garnicht interessiert?

    Danke und Gruß

    FRB

  • Also die Helden untersuchen den Goblin, sehen es ist Mord. Stadtwache kommt an und "untersucht" es auch; Diagnose=Unfall, in eigener Falle gefangen, dumm gelaufen. Je nachdem wie viel Einfluss die Helden haben ((Praios)-Geweihte oder Adlige viel, die normale streunende Heldengruppe eher wenig), können sie jetzt versuchen, die Stadtwache dazu zu bewegen umzudenken und das als Mord zu untersuchen. Dann muss der ganze Abenteuer umgeworfen werden, denn entsprechend angesehene Helden sollten diesen Einfluss auch haben.

    Aber angenommen sie nehmen sich der Sache selbst an und lassen Wache Wache sein. Als echte Helden werden sie nun versuchen, auch diesen Mord aufzuklären, die meisten Heldengruppen handeln ja nach eher moderner "alle sind gleich" Mentalität und lassen sich nicht davon zurückschrecken, dass Goblins eigentlich unter ihnen stehen. Und dann werden sie wohl ihren Begleiter Groink fragen, der ihnen sagt, dass es in näherer Umgebung schon mehrere solcher "Unfälle" gab und die Helden können nun vermuten, dass die Morde mit ihrem Mord zusammenhängen oder sonst irgendwas, sie sollten auf dem richtigen Weg sein.

    Wenn die Helden Bluurz überhaupt nicht interessiert, könnten sie über Groink von Alwiischa zu einem Treffen mit der Schamanin eingeladen werden, die den Handel halt ohne Vorwissen der Helden eingehen will. Das sollte überhaupt kein Problem sein.

  • Gute Punkte, vielen Dank!

    Ich hatte mal mit dem Gedanken gespielt, einzelnen Helden bei ihrem AB-Einstieg Fetzen hinzuwerfen, wie

    - ein mit dem Schiff ankommender hört beim an Land gehen zwei Hafenarbeiter: "Die sind so doof, diese Rotpelze...Hast Du schon von dem gehört, der in der Scheiße erstickt ist, die er selbst zusammengeputzt hatte?!" und dann lachend weggehend...

    --> weil es gleich einen informativen Eindruck der Zustände in Festum gäbe und weil man so schon mal die Idee von toten Goblins pflanzen könnte...

    Aber - unter Berücksichtigung Deiner richtigen Aussagen - ist das wohl einfach keine gute Idee, da jederzeit die Gefahr besteht, dass der entsprechende Held Goblinmorde untersucht, bevor er überhaupt erst zur Garnison kommt...

    Was meinst Du?

  • Interessant. Erstmal, es ist ja auch nicht schlimm, wenn die Helden vorher anfangen zu investigieren, was die Goblins angeht - dann wird halt mehr improvisiert, der eigentliche Auftrag unterbricht sie während der Untersuchung etc. Trotzdem würde ich es lassen und versuchen das Abenteuer nach Buch zu spielen.

    Zu den Gerüchten der Hafenarbeiter o.Ä. - ich kenn mich in der Stadt nicht mehr aus als das AB das hergibt, habe keine Spielhilfe oder ähnliches und weiß daher nicht, ob die einfachen Leute überhaupt was davon mitbekommen würden, wenn ein paar tote Goblins gefunden worden sind. Persönlich würde ich sagen vielleicht direkte Nachbarn oder so, aber es kann auch sein, dass ich das völlig falsch einschätze.

    Was ich machen würde: Wenn die Helden explizit nach z.B. Gerüchten fragen, würde ich so einen Spruch zum besten geben, aber auch noch andere, Goblins sollten als Teil der Stadt genannt werden, aber nicht besonders hervorgehoben. Wenn die Helden sich nicht informieren würde ich warten, bis sie den toten Goblin finden, um mir das Leben einfach zu machen in dem ich am Heft bleibe. Außerdem schadet diese kleine Überraschung sicher nicht. Zu guter Letzt wird damit auch betont, wie getrennt doch Goblins von Menschen in dieser Stadt sind, dass selbst eine Häufung von Toten den Menschen nicht mal auffällt, was auch das Verhalten der Stadtwache erklärt.

  • Vielen Dank für den Input!

    Ich komme mal zu Frage #2:

    Was ist mit der Leiche des armen Herrn Sewerski? Sie wurde ja laut AB-Text ebenso wie alle anderen Spuren aus dem Haus entfernt...

    Liegt der Leichnam erstmal im Keller der Garnison? Woanders? Wie würden da die "Borons-Sitten" aussehen (z.B. wie lange nach dem Tod findet Beisetzung statt u.ä.)?

    Da die Todesursache unbestritten ist, ist dieser Punkt zur Klärung des Verbrechens ja nicht entscheidend, aber ich als Held würde ziemlich sofort danach fragen...

  • Also ich weiß nicht, wie lange aventurisch vertretbar ist, aber Leichname ohne Kühlung stinken sehr und die Mordtat ist schon zwei Tage her, die Todesursache war sehr klar - ich würde sagen das Opfer wurde bereits borongefällig beigesetzt und ist nicht mehr anzuschauen, wenn die Spieler sehr darauf beharren kann man ja den zuständigen und kompetent wirkenden Mediziner auftauchen lassen, der ihnen nochmal erklärt, wie der Tote gestorben ist/ aufgefunden wurde.

  • Meine Frage #3 handelt von "Trommelwirbel": Treppen...

    Hört sich erstmal nicht relevant an, aber irgendwie haben sie mMn eine wichtige Funtkion sowohl in Sewerskis als auch in Ilmeroffs Haus; und beide sind mMn mit dem Rest der Geschichte im AB nicht kompatibel:

    - Mein Problem mit denen in Ilmeroffs Haus ist noch eher trivial: die Treppe in den 1. Stock sowie in den Keller sind in den Beschreibungsbildern am Ende des ABs direkt übereinander gezeichnet, sodass ich verwirrt bin, wie man aus dem Erdgeschoss überhaupt die Treppe nach unten (oder, falls Treppenflucht andresrum, nach oben) erreichen können soll...(ist wohl einfach nur etwas nachlässig skizziert...oder ich checks aus Blödheit nicht...o_O). Follw up: Ist der Zugang im Keller zu dem ominösen Bereich unter der Treppe (und damit zur Kanalisation) dann von Zimmer (g) aus?

    - Die Tatsache, dass die Kellertreppe in Sewerskis Haus sich in der Küche befinden soll, steht allerdings direkt im Widerspruch zum Mord-Ablauf: die Schurken sollen ja durch den Hinterausgang in der Küche das Haus verlassen, weil Zitat "in diesem Moment der Abtritt verwendet wird"...ist aber sowohl Kellertreppe als auch Hintertür beides in der Küche, so erschließt sich mir diese Aktion nicht (banal: wenn sie unentdeckt zum Hinterausgang kommen können, dann auch zur Kellertreppe).

    Vielleicht sollte ich das alles nicht so wörtlich nehmen, wäre aber dennoch dankbar über Euer "Handling" dieser Gegebenheiten, da ich nicht mittendrin an solchen vermeintlichen "Kleinigkeiten" hängen bleiben will.


    Danke für feedback und Grüße

    FRB

  • Von mir auch mal eine Frage zu diesem AB das ich in naher Zukunft leiten werde.

    Was ist die Signifikanz von Ilmeroffs "Gästezimmer" im Keller? Im AB wird das so beschrieben als ob das direkt einen Verdachtsmoment auslösen sollte. Aber warum denn? Wen quartiert er denn da ein, seine Schergen, oder seine schmuggelnden Geschäftspartner? Momentan scheint da ja jedenfalls niemand zu sein, und ich verstehe also nicht was so verdächtig daran ist dass jemand so einen Raum in seinem Keller hat.

  • Moin,

    dieses Heldenwerk ist leider ein gutes Beispiel dafür, was passiert wenn zu unsauber auf 16 Seiten getrimmt wird.

    Viele wichtige Zusatzinfos sind irgendwie verloren gegangen, bzw. Teile wurden gestrichen, sich woanders aber wieder darauf bezogen.

    Naja, vielleicht hilft dieser Link. Die Autorin erklärt da einiges.

    Wenn ich mich richtig erinnere, kommt in dem Gästezimmer der Besuch aus Mendena unter. Es soll nämlich ein Schmuggelumschlagplatz für gefälschte Sextanten entabliert werden. Ich meine die Spieler können auch irgendwo einen finden. Die erklärenden Infos dazu sind aber Teil des Schnittguts gewesen.

    Das HW braucht recht viel Zusatzarbeit. Ich habe es als sehr direkte Vorbereitung für die Theaterritter genommen und hier schon viele wichtige NPCs und Themen der Kampagne vorgestellt.