Wie geht man mit Piraten um

  • Der Adelige hat auf dem Meer oder irgendwo, wo er nichts zu sagen hat (also überall außerhalb eines eigenen Lehens), keine Gerichtsbarkeit. Das haben Kapitän und nach ihm Geweihte.

    Vermutlich attestiert man einem Adligen oft (nicht zwingend immer und überall) eine gewisse Autorität, zumal man bei Piraten wohl eh eher nicht/gut möglich weiter nachfragen wird. Aber wer wo welche Gerichtsbarkeit hat, ist wenigstens in zivilisierten Gegenden festgelegt und auch da darf man, wenn man adlig ist, eine Menge ggf. auch mal nicht, gerade wenn man auf dem Lehen/im Einflussgebiet von jemand anderem ist.

    Die Heldengruppe zieht also los, bringt die Räuber auf und besiegt sie, tötet dabei die ganze Bande, reist danach weiter zum örtlichen Baron und berichtet dort davon.

    Der verantwortungsvolle Lehensinhaber wird womöglich sagen: "Kommt zu mir, wenn ihr auf etwas stoßt, ich kümmere mich angemessen drum. Aber kommt nicht in meinen Lehen, ohne euch zu vorzustellen und ohne euch um meine Autorität zu scheren und erzählt mir nicht hinterher, was ihr glaubtet, was in meinem Wirkungsbereich angemessen ist von euch zu tun."

    Die Chancen dazu stehen mEn ähnlich gut wie ein Dank zu bekommen, dass bislang unterm Radar geflogenes Kroppzeug weg ist. Oder beides: Schulterklopfer und einen Anraunzer.

    Wenn es jemand nicht möchte, dass Fremde in seinem Wirkungsbereich nach eigenem Ermessen schalten und walten, kann der Schuss berechtigt auch nach hinten losgehen.

    Denn dafür gibt es Gerichtsbarkeit, Rechte und Pflichten und Praios' Ordnung und Gesetze.

  • orkenspalter 15. August 2019 um 22:48

    Hat das Label Universal hinzugefügt.
  • Also wirklich, nehmen wir mal oben genannte Situation, ein adliger Schwertgeselle mit seinem Kumpan dem reisenden Graumagier, dem Phexgeweihten und der Jägerin, kommen in ein Dorf irgendwo im Nirgendwo, die Bauern beklagen sich, dass seit ein paar Tagen eine Räuberbande hier ihr Unwesen treibt, die vielleicht sogar Dorfbewohner entführt haben. Die Heldengruppe zieht also los, bringt die Räuber auf und besiegt sie, tötet dabei die ganze Bande, reist danach weiter zum örtlichen Baron und berichtet dort davon. (diese Situation sollte dem ein oder anderen DSA-Spieler geringfügig bekannt vorkommen denke ich doch?)

    In so einer Situation würde ich für die Helden keine Probleme erwarten, sie haben sozusagen Nothilfe geleistet. Da gibt's noch ne Belohnung.

    Aber mal eine etwas ähnliche, leicht abgewandelte Situation: Die Helden sind eher unreputierlich, Tagelöhner, Gaukler, eine Hexe und so weiter. Im Wald werden sie von ein paar Gelegenheitsräubern angegriffen, die dann tot bleiben. Die Gelegenheitsräuber sind sozial vernetzt, in den umliegenden Dörfern haben sie Verwandte sitzen. Ob nun der örtliche Baron nicht doch Scherereien macht, weil man ihm ein paar seiner Untertanen und Abgabenzahler abgemurkst hat? Ich würde erwarten, dass er hier auf seine Gerichtsbarkeit pocht, zumindest die Sache untersucht.

    Danke, genau das ist mein Punkt. Wie das Recht in der Situation aussieht, hängt immer von Ansehen und Stand der betroffenen Personen ab, in der exakt gleichen Situation kann es passieren dass ein adliger Krieger der die Schurken zur Strecke bringt und an Ort und Stelle umbringt vom lokalen Baron am Ende groß geehrt wird, während der dahergelaufene Tagelöhner der genau in die gleiche Situation kommt vielleicht erstmal zur Sicherheit eingekerkert wird immerhin hat der einfach so Leute auf dem Land des Barons umgebracht.

    Und der wichtige Punkt ist dass das eben aus der Sicht einer feudalen Standesgesellschaft keine Willkür, keine Tyrannei und kein schreiendes Unrecht ist, das ist ordentliche Anwendung des geltenden Rechts.