Nahemas moralische Einordnung

  • Fragt Alrik, der kennt die Antwort. ;)

    Welchen Alrik? Alrik ist schließlich der häufigste aventurische Männername... ;)

  • Lorion

    Wichtig ist hier, wann irdisch die Geschichten entstanden sind! Und da ist es nun einmal so, dass die Galotta-Romane die irdisch jüngste Quelle ist. Der Scharlachkappentanz wurde 2005 geschrieben, ist also nur unwesentlich jünger. Daher können beide Erzählungen nur auf dem ursprünglichen Abenteuertext von 1988 basieren, außer es gibt unveröffentlichte Notizen zu diesem Thema.

    Die Redaktion darf auch 2019 noch neue Setzungen machen. Die gelten, egal ob es ältere gibt. Diese Macht hat die Redaktion. Die Frage, wann irdisch unterschiedliche Geschichten zustande gekommen sind, mag für eine Diskussion auf einer Metaebene sehr interessant sein und dabei helfen können nachzuvollziehen, wie sich die Dinge gewandelt haben. Keine Frage! Aber bei der Frage, was gesetzt ist, entscheidet nicht das Datum der Veröffentlichung und wenn, dann wäre (Fehler ausgeschlossen) m.E. sogar die jüngste Quelle zu berücksichtigen, da es dann eine Retcon wäre.

    Und gerade die Galotta-Romane sind unzuverlässig, da sie in einigen Fällen sogar den MI aus Mehr als 1000 Oger widersprechen.

    [...]

    Die Version im Abenteuer passt nun wirklich nicht mehr ins moderne Aventurien, daher ist die Version in der Kurzgeschichte vom Prinzip her ein Update der ursprünglichen MI [...]

    Hier zeigt sich, wie schwierig die Sache ist. Nach persönlichem Geschmack scheinst du zu entscheiden, wann die Setzung durch das Abenteuer aus den Achtzigern "nicht mehr ins moderne Aventurien" passe und wann sie maßgebend sei. Ich halte das für nicht objektiv festlegbar.

    In DSA funktioniert weder der Ansatz, immer der ältesten Quelle zu trauen, noch der Ansatz, immer der jüngsten Quelle zu trauen. Und in vielen Fällen, bleiben Widersprüche, die nicht geklärt werden können, weil man eben keine der Quellen per se ausschließen kann - für sich selbstverständlich, aber nicht objektiv und für das kanonische Aventurien.

    @Retcon

    Retcons sind eigentlich immer problematisch.

    Das mag schön und gut sein (und ich stimme in vielen Fällen auch herzlich gerne zu).

    Aber sie gelten. Sie sind kanonisch.

    (Es sei denn, sie werden offiziell widerrufen oder sind offensichtliche Fehler, die dann aber i.d.R. auch widerrufen werden sollten.)

    MI sind aber objektive Informationen, während die Romane als auch die ein Jahr ältere Kurzgeschichte rein subjektive Erzählungen sind. Folglich sind MI immer zuverlässigere Quellen, unabhängig davon, ob es in der Zwischenzeit ein Paradigmenwechsel gegeben hat oder nicht!

    Prinzipiell ja. Natürlich haben MI zunächst einmal einen höheren "Wahrheitsanspruch" als IT-Texte. In unserem Fall kommt leider noch dazu, dass viele MI aus alten Zeiten unhaltbar sind und man MI irgendwie in "kompatibel" und "inkompatibel" mit dem modernen kanonischen Aventurien einordnen müsste. Und das mag in manchen Fällen leicht sein (oder wie im Falle von "Borbarads Erben" und dem Planet Rigel VII sogar offiziell eingeräumt), in anderen weitaus schwieriger.

  • @Barbarossa:

    Grad den alten Quellen sollte man nicht am meisten vertrauen. Kiesow war sicher genial, aber er hatte auch nicht alle Quellen / Daten im Kopf, sodass wenn "DSA Historiker" [Edit sagt: Wie gepriesen sei zakkarus ] Daten hin und her rechnen entstehen "scheinbar" Ungenauigkeiten. Mal ich ein Charakter 997 BF geboren, mal wird er 21 Jahre alt angegebene in einem AB, dass 1020 spielt, dann wäre er aber 999 BF geboren, etc...

    Grade die Vielzahl der Erzählungen und die Abweichungen in den Geschichte, die oft und das ist das clevere: auf Augenzeugenberichten, oder Hören sagen beziehen, bieten eine unglaubliche Variation der Wirklichkeit.

    Jetzt zu sagen: Dies oder das ist nicht wahr, ist nur Rosienenpicken... Wenn man so einfach gestrickt ist, dass man Wahr und Falsch, Schwarz und Weiß braucht, dann kann man sich durchaus für eine Variante entscheiden, aber sollte nicht versuchen, andere zu überzeugen.

    Ein Beispiel, was hier auch schon diskutiert wurde Nahema, die Frau Hasrabals: Ich möchte mich nicht festlegen, aber ich fände es schön, dass sie es sein könnte.

    Hal mit Bart? Warum nicht, es gibt diverse Zauber, die das ermöglichen würden (oder einfach nur ein künstlicher Bart)...

    Grade diese alten (undurchdachten) Bilder könnten witzig aufgegriffen werden: Hal einen neuen Bart? Ändert das die Mode, eifert er Waldemar nach?

    Fällt auf, dass es kein echter Bart ist? Die Beschränkte Erkenntnis einzelner Charaktere lässt spannende Unbekannte, vielfach unbemerkte Dinge zu:

    Cupido aus der "Agareth Geschichte": Galotta bekommt auch nicht mit das er Cupido in den Händen hält, sondern denkt es wär ein Madafalter...

    Um das "Easteregg" zu finden muss man sowohl den Galotta Roman, als auch die Kurzgeschichte lesen und die "ziemlcih direkten Hinweise" miteinander verknüpfen... Wieviel % der DSA Spieler lesen alle Roman? 1% wieviele haben das gemerkt? 1% / 0,1%?0,001%? Nur Grumbrak? War es das wert? Ja war es!

    Die Brüste von Hal sind in dem AB Die Attentäter sind groß, riesengroß.... die kann man nicht "einfach" verstecken, abbinden, schon gar nicht über Jahre. Nun zu sagen: Die älteste Quelle ist die beste: Nein vermutlich nicht, damals wurde nur das jugendliche NERD-Publikum angesprochen, besser wäre ein Hal mit kleineren Brüsten gewesen...

    Nahema:

    Lasst doch bitte Nahema als weder noch gelten. Sie heißt nicht umsonst: Das graue Räblein...

    Es war einer von Kiesows Lieblings NSC's und so wie jeder von uns seine Lieblings NSC's hat, so verändern sie sich. Am Anfang wo sie auftauchen sind sie roh und ungearbeitet, haben noch keine ausgearbeiteten Hintergrund, sind oneshots (man denke an die Oase Hayabeth - spontan entstanden, keine Gedanken drüber gemacht). Nach und nach erfahren die Spieler mehr darüber, begegnen NSC's öfter, nach und nach bekommen die NSC's Profil, Kanten entstehen oder werden glatt geschliffen. Rein gut und rein Böse ist furchtbar langweilig. Eigene Motivationen sind spannend. Auch unbekannte Motivationen muss nicht für den Meister erklärt werden. Das macht sie langweilig, vorhersehbar.

    Answin und Nemrod:

    Ich finde auch die Möglichkeit, das Answin von Nemrod mithilfe der Helden übertölpelt wurde total charmant. Answin als Unschuldiger, die Helden vom "Turnier von Gareth" als dumme Handlanger Nemrods eingespannt, lässt das schwarz/weiß AB aus den Anfängen von DSA in einem ganz anderen Licht erscheinen...

    Ob nun das Abenteuer von damals, oder der Roman von Answin die "Wahrheit" ist. Das ist gar nicht wichtig.


    Was als Kind ist die schönste Freude auf Weihnachten gewesen? Das man wusste, was man bekommt? Das man schon 20mal Weihnachten gefeiert hat? NEIN!

    Das unbekannte! Das dritte Mal bewusst Weihnachten, die Freude und nicht zu wissen was im Geschenk ist...

    Darum finde ich die Historica Setzung: "So war es tatsächlich!" total behämmert!

    Bewahret das unbekannte, füttert das Mysterium, lasst Hintergründe vage, Motivationen offen und Möglcihkeiten, dass alles auch ganz anders sein könnte.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

    Einmal editiert, zuletzt von Grumbrak (7. August 2019 um 07:56)

  • (He, wenn über aventurische DSA-Historiker gepsorchen wird, dann gern auch mit Namen. Das "Porlbem" bei DSA - wie u.a. Zeitdaten, Tsadsaten etc. - ist das NIE eine offizielle Neusetzung genannt wurde. Da wird einfach ein Datum verschoben - ud ob ides eine Nuesetzung ist oder ein Fehler - bleibt für alle Zeiten offen. Und wenn schon bei Daten die Fehlerquelle alveranisch, wie mag es da bei anderen Setzungen aussehen. Fange wir bei Hal (männlich!) an ... ähm, lieber nicht. Manchmal wünsche ich mti ein DSA-Making-of-anno-1985-90. ;))

    Wir können mal Radiri als Beispiel nehmen, den nicht ein Autor erschafen hat, sondern zuerst nur das Abenteuer "Verschwörung in Gareth" als Teilnehmer nennt. HvW fand die Figur interessant und baute sie zu dem aus, wan der wir uns heute erinnern. Ob Nahema damlas immer eine reine Kiesow-Figur war, mögen nur seine Freunde wissen - wir nicht. Und da nur ein Autor seine Figuren am besten - und itimsten - kenne sollte, werden wir DIE Nahema niemals verstehen - wobei seitdem andere Autoren die Fäden ziehen.

    (Gepriesen ... ja, ich glaube das könnte mir gefallen - oder wäre ich da zu nahemamäßig?)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (7. August 2019 um 17:48)