Myranor 5 (bei Ulisses)

  • Als einer, der von Myranor so gut wie keine Ahnung hat, ist es schwer dem Thread hier zu folgen.

    Könnt ihr vielleicht ein bisschen konkreter werden, warum ihr euch Myranor mit DSA5 Regeln nur schwer vorstellen könnt?

    Was ist es, dass sich mit DSA5 Regeln nur schwer abbilden lässt (Also nur im Bezug auf Myranor, bitte nicht 4.1 vs 5 daraus machen)?

    Habt ihr vielleicht ein Beispiel?

    Meine naive Meinung wäre ja, die Grundregeln (also Proben, Kampf, etc.) sind ja relativ universell. Diese werden dann immer noch regional angepasst und erweitert.

  • Myranor hat sehr viele spielbare Rassen äh Spezies, die weit über menschliche Maßstäbe hinaus gehen. Die haben dickes Fell, können fliegen, leben amphibisch, haben mehr Gliedmaßen, Hufe, Hörner, Schuppenhaut, betreiben Photosythese, Balanceschwänze, Schlagschwänze, Beißen, Kratzen, Schnurren, etc, pp. oder auch mal alles zusammen. Also man braucht schon eine ganze Menge APs, um auch die wertetechnische Vorteile einer sagen wir über zwei Meter großen aufrecht gehenden Eidechse abzubilden. Aventurische Elfen haben da ja auch Probleme mit der 80 AP Vorteilsgrenze, oder nicht?

    Ein Startcharakter bräuchte also mehr APs statt lächerlichen 1100, weil die Spezies verdammt teuer werden und ein bisschen Individualität sollte so ein Charakter ebenso noch bekommen. Da sehe ich zumindest ein Problem, dass man irgendwie angehen muss.

    Normale Menschen gibt es Myranor ja auch, sind sogar die Häufigsten, aber wenn man schon Myranor spielt, dann mag man halt auch mal etwas anderes als n Menschen spielen, wenn man schon dort ist.

    I ♡ Yakuban.

  • Es gibt im Wesentlichen drei große Regelbereiche, in denen Myranor stark vom Aventurischen Abweicht, auch schon in DSA4.

    Das sind einerseits die Spezies. Da hat Hexe im Wesentlichen schon gesagt, wo das Problem ist. DSA5 ist nicht besonders gut darin, Spezies in Regeln zu fassen, die stark von der menschlichen Norm abweichen und bekommt sogar schon bei den Elfen seine Probleme. Myranor ist voll von Spezies, die viel weiter gehen.

    Dann ist da die Magie. Myranor hat seit der allerersten Myranorbox ein anderes Magiesystem gehabt, dass sich eher an dem von Ars Magica orientiert hat. Auch wenn es sich etwas cvon den Ursprüchen gelöst hat, so steigern myranische Zauberer immer noch "Zaubersprüche", die ähnlich breite Anwendungsgebiete haben wie aventurisch ganze Merkmale, deren Flexibilität man dann aber schrittweise über SFs steigert.

    Myranische Zauberer sind tendentiell also erheblich spezialisierter auf Magiebereiche, aber innerhalb dieser Magiebereiche um ein vielfaches flexibler und auch mächtiger, im hohen Erfahrungsbereich ähnelt das dann merkmalsspezifischer Freizauberei. Dafür sind Zauberdauern tendentiell eher länglich.

    Keiner der aventurischen Zaubersprüche existiert in Myranor. Da kann man nicht einfach nur eine Handvoll Traditionen aus dem Ärmel schütteln, und erwarten, damit die Unterschiede erschlagen zu können und auch nur ansatzweise ähnliche Konzepte zu behalten.

    Myranor hat auch massive Präsenz von Arcanomechaniken im Hintergrund und Golems, Chimären und teilweise Untote sind reguläres SC-Werkzeug, nicht exotische Sonderfälle, die fast nur bei Antagonisten auftauchen. Das braucht zwar nicht unbedingt verschiedene Regeln, stellt aber Anforderungen, wie diese Regeln beschaffen sein sollten.

    Ja und Götterwirken ist auch verschieden. Myranor benutzt bisher das Anrufungssystem, das man auch aus der Dunklen Zeiten Box kennt. Geweihte haben also eigentlich alle die gleichen Regeln, aber je nach Gott verschiedene Aspekte und diese Aspekte geben mehr oder weniger vor, welche Art Wunder geweirkt werden können.

    Es gibt keine gottspezifischen Liturgien. Oder göttliche Traditionsartefakte. Dafür gibt es eine Liste mit Dutzenden von Göttern und ihren Aspekten, von denen wiederum die meisten noch ein halbes Dutzend verschiedener Kulte haben. Kombiniert mit der allgemeinen Regelbasis ergibt das dennoch eine ebenso große Zahl völlig verschiedener Geweihtentypen, die auch regeltechnisch völlig verschiedene Dinge tun können. DSA5 arbeitet hingegen mit geweihtenspezifischen Liturgien, Stilen und Artefakten. Das heißt, dass jeder einzelne Kult regeltechnisch gesondert erfasst werden muss. In Aventurien, wo der Zwölfgötterglaube dominiert, ist das vielleicht so halbwegs handhabbar, aber für die kaum überschaubare Fülle myranischer Religionen und Kulte ist das ein ziemlich ungünstiges Basisgerüst.


    Die einzigen myranischen Regelsachen, die für DSA5 keine Probleme verursachen sind a) Monster und b) Waffen.

  • Magie soll ja in irgendeiner Form angepasst werden. Das hat Ulisses irgendwo schon mal überlegt. Das wird beim Götterwirken ähnlich sein.

    Bei DSA 5 wurden die Mechaniken von Magie und Karmalem ja auch vereinheitlicht. Das wird Veränderungen mit sich bringen, geht aber prinzipiell wohl.

    Und fremde Rassen wird man vermutlich auf anderen Erfahrungsgraden erstellen müssen, ggf. noch mit Sonderregelungen zu Vorteilen, Nachteilen etc. Auch das geht prinzipiell alles.

  • Myranor setzt in ganz vielen Bereichen bewusst auf Vielfalt und Unterschiede, hingegen sind Einheitlichkeit und Gleichheit zentrale Prinzipien von DSA5.

    Während DSA4 bereits in Kernelementen wie z.B. den Professionspaketen, der Funktionsweise von Merkmalskenntnissen oder einem bunten Strauß mitunter völlig verschiedener Sonderfertigkeiten gezeigt hat, im Zweifel eher bewusst Diversität im Sinne einer abwechslungsreichen und bunten Spielwelt auch auf Seiten der SCs zu unterstützen, kann und will dies DSA5 nicht. DSA5 verfasst lieber zwei Dutzend "Superlativ [Merkmal]"-Sonderfertigkeiten, die alle gleich funktionieren, und presst karmales und magisches Wirken in dasselbe Korsett, um das System möglichst einfach zu halten, und definiert die magischen, von Mythen umgebenen Elfen neu als im Grunde Menschen mit spitzen Ohren, damit alles in ein und dasselbe Schema passt und auf derselben AP-Basis zu erstellen ist.

    Dies bedeutet nicht, dass DSA5 nicht verändert werden könnte, bis es zu Myranor passt, doch gehe ich nicht davon aus, dass Ulisses bereit ist, diesen Schritt zu gehen. Dies bedeutet ebenfalls nicht, Myranor könnte nicht soweit verändert werden, dass es sich den DSA5-Regeln fügt, jedoch ist dies dann schlicht nicht mehr Myranor, sondern eher eine neue Spielwelt mit einigen Erinnerungsmomenten und demselben Namen. Bloß weil ich ein Motorrad Auto nenne und beides auf der Straße fährt, ist ein Motorrad noch lange kein Auto, und wer ein Auto möchte, könnte vom Motorrad enttäuscht sein, auch wenn einige vielleicht sogar mehr Spaß an einem Motorrad haben sollten.

  • Ich würde mal sagen, dass das davon abhängt, was man aus den Regeln macht. Wer sein Verständnis der Welt alleine von den verwendeten Regeln abhängig macht, der muss so denken, klar.

  • Ja, man wird wahrscheinlich einige Regelbereiche anpassen müssen. Aber warum sollte das ein Problem sein? Auch bisher lief Myranor nicht einfach auf der "Vanilla-Version" von DSA4. Auch DSA5 ist zwar kein regelleichtes System geworden, aber der Kernbereich ist überschaubar. Der Rest besteht im Grunde nur aus Listen und Variablen, die man ohne große Umstände anpassen kann. Man ist zum Beispiel überhaupt nicht drauf festgelegt, SCs mit "nur" 1100 AP und maximal 80 AP in Vorteilen zu generieren. Das lässt sich in einem Halbsatz anpassen. Dass man überhaupt mit AP und nur mit AP generiert, ist hingegen absoluter Kernbereich der Regeln. Aber das sollte auch in Myranor nicht stören. Im Gegenteil.

    Während DSA4 bereits in Kernelementen wie z.B. den Professionspaketen, der Funktionsweise von Merkmalskenntnissen oder einem bunten Strauß mitunter völlig verschiedener Sonderfertigkeiten gezeigt hat, im Zweifel eher bewusst Diversität im Sinne einer abwechslungsreichen und bunten Spielwelt auch auf Seiten der SCs zu unterstützen,

    Unter der Haube war DSA4 ein super rigides Klassen- und Featsystem. Die "Freiheit" und "Diversität" wurde einem nur dadurch vorgegaukelt, dass man a) Hunderte Seiten mit Klassen und Feats vollgeschrieben und b) die Spieler_innen für ihre Wahl dann auch noch in verschiedenem Maße zur (GP-/AP-)Kasse gebeten und c) für jeden Bereich ein absurdes In- und Nebeneinander von Sub-, Subsub- und Subsubsubsystemen eingeführt hat. Kulminiert ist das ganze dann unter anderem in 300seitigen Bänden, in denen nur Generierungsregeln drin standen. Worüber sich das Hardcore-Fandom sehr gefreut und der Rest der Welt nur resigniert den Kopf geschüttelt hat. DSA5 hat jetzt im Grunde eine freie Charaktergenerierung; die Professionen sind eigentlich nur noch Schaufensterdeko (an Featlisten hat man, sehr zu meinem Ärger, weiter festgehalten, aber die wurden deutlich entschärft). Was ist wohl besser für eine Spielwelt mit jede Menge fantastischem Kroppzeug? Freie Erschaffung oder geschlossene Listen?

    kann und will dies DSA5 nicht. DSA5 verfasst lieber zwei Dutzend "Superlativ [Merkmal]"-Sonderfertigkeiten, die alle gleich funktionieren, und presst karmales und magisches Wirken in dasselbe Korsett, um das System möglichst einfach zu halten, und definiert die magischen, von Mythen umgebenen Elfen neu als im Grunde Menschen mit spitzen Ohren, damit alles in ein und dasselbe Schema passt und auf derselben AP-Basis zu erstellen ist.

    Dass für verschiedene Bereiche der Spielwelt ähnliche (nicht einmal dieselben!) Regeln benutzt werden, heißt doch nicht, dass der Unterschied in der Spielwelt nicht existiert. Das "Problem" machst ganz alleine du dir selber. Und spätestens bei deinem Elfenkommentar komme ich überhaupt nicht mehr mit? Woran machst du das fest? Und, sollte es hier nicht eigentlich um Myranor gehen?

  • Ich würde mal sagen, dass das davon abhängt, was man aus den Regeln macht. Wer sein Verständnis der Welt alleine von den verwendeten Regeln abhängig macht, der muss so denken, klar.

    Bespielst du Aventurien mit DSA5-Regeln oder nutzt du Monopoly-Regeln? Ich habe nicht geschrieben, dass das Verständnis einer Spielwelt alleine von den verwendeten Regeln abhängt, sondern, dass die Regeln einen wesentlichen Einfluss haben und daher einige Regeln deutlich besser geeignet sind als andere.

    Bitte, falls du den Eindruck haben solltest, die DSA5-Regeln als bestes DSA aller Zeiten zu verteidigen, lasse dies, denn meiner Ansicht nach sind sie dies nicht und das interessiert mich auch nicht, d.h. darum geht es mir nicht und ist auch nicht Teil dieses Themas.


    Ja, man wird wahrscheinlich einige Regelbereiche anpassen müssen. Aber warum sollte das ein Problem sein? Auch bisher lief Myranor nicht einfach auf der "Vanilla-Version" von DSA4.

    Grundlegend ist dies kein Problem und vielleicht wird dies auch kein Problem sein. Bloß habe ich aktuell Zweifel daran, dass dies seitens der DSA5-Redaktion auch tatsächlich problemlos umgesetzt werden wird, denn dafür gehen die DSA5-Regeln eben doch sehr in eine zum bekannten Myranor unpassende Richtung, von welcher die Autoren zugleich jedoch sehr überzeugt sind. Wird dann noch berücksichtigt, wie stiefmütterlich Myranor seitens Ulisses behandelt wurde, wird eine deutliche Anpassung der Spielwelt die wahrscheinlichere Option sein und eben nicht die Anpassung der Regeln.


    Man ist zum Beispiel überhaupt nicht drauf festgelegt, SCs mit "nur" 1100 AP und maximal 80 AP in Vorteilen zu generieren. Das lässt sich in einem Halbsatz anpassen.

    Nur als Randbemerkung möchte ich anführen, dass DSA4 keinesfalls geschlossene Listen hatte; leider etwas aufwändiger, aber durchaus möglich und offiziell unterstützt, konnten Pakete beliebig verändert oder gänzlich neu erstellt werden.

    Ich habe die Vermutung, dass du nie oder zumindest nicht intensiv DSA4 gespielt und dich im Detail mit den Regeln auseinandergesetzt hast. Ich möchte hier allerdings nicht die alte DSA5-vs-DSA4-Diskussion wiederbeleben. Wer mit DSA5 glücklich ist, darf dies auch gerne weiterhin sein, ich bin hier nicht auf Bekehrung der Häretiker.

    Tatsache ist, dass Elfen nach DSA4, ggf. auch DSA3 usw., und den Elfen nach DSA5 recht offenkundig unterschiedlich sind, ebenso sind die Unterschiede von DSA5- zu DSA4-Magier und -Geweihten kaum zu übersehen, welches auch auf viele andere Punkte, die nun deutlich anders sind als zuvor, zutrifft. DSA5 und DSA4 sind verschieden. Zum einen verwenden DSA4 und DSA5 verschiedene Regeln, die in vielerlei Hinsicht nicht bloß Varianten voneinander, sondern mit gänzlich anderer Zielsetzung verfasst worden sind. Zum anderen haben diese Regeln selbstverständlich Auswirkungen auf die Spielwelt. Die Auswirkungen beispielsweise auf die Geweihten sind derart groß, dass sie sogar ingame mit dem Karmakorthäon begründet wurden. Andere Auswirkungen sind ebenfalls sehr groß, bleiben jedoch unbegründet. In der Summe führen diese zahlreichen Änderungen zu einem anderen Spielgefühl und zu einer anderen Spielwelt, welche zwar der alten ähnlich, doch nicht mit ihr identisch ist.

    Der Punkt mit den Elfen wurde übrigens gerade eben erst erläutert:

    Das sind einerseits die Spezies. Da hat Hexe im Wesentlichen schon gesagt, wo das Problem ist. DSA5 ist nicht besonders gut darin, Spezies in Regeln zu fassen, die stark von der menschlichen Norm abweichen und bekommt sogar schon bei den Elfen seine Probleme. Myranor ist voll von Spezies, die viel weiter gehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Aristeas (21. Oktober 2019 um 16:49)

  • Pardon, aber bei DSA gibt es weiterhin Drachen (haben Schnauze, Flügel, Beine, Schwanz), Kraknemolche (viele Arme) etc. Was bei Kreaturen also möglcih ist, sollte ebenso bei humnoaide Rassen auch funktionieren.

    Also an dieser Umsewtzung kann es nicht liegen - ich tippe eher auf Personalmangel - wie bie meinem Lieblingsbeispiel DB. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ehrlich gesagt ist es mir unterm Strich alles egal. Aber als jemand der noch die tollen Fanpro Zeiten in den 90er mitgemacht hat, Trauer ich um jedes deutschsprachiges System oder Übersetzung die brach liegt.

    Unter welchem Regelsystem, alt, aktuell oder neu ist mir Latte.

    Den wenn motivierte Leute dahinter stecken, kann es was werden.

  • Pardon, aber bei DSA gibt es weiterhin Drachen (haben Schnauze, Flügel, Beine, Schwanz), Kraknemolche (viele Arme) etc. Was bei Kreaturen also möglcih ist, sollte ebenso bei humnoaide Rassen auch funktionieren.

    Grundlegend wäre dies möglich, DSA5 könnte auch derart unterschiedliche humanoide Spezies zulassen, wie es anderweitig unterschiedliche Kreaturen zulässt, Kaiserdrache und Orklandhörnchen, Mensch und Zentauren oder auch Baramune und Ashariel. Dies ist jedoch imho von DSA5 als tatsächlicher Ansatz kaum zu erwarten, schlicht weil humanoide Spezies zumeist als Basis für SCs genutzt werden und daher die große Vereinheitlichung und Gleichheit greifen, beides ausgemachte Ziele von DSA5.


    nachweislich

    Quelle?

    Das Mitlesen wird für viele Forennutzer deutlich leichter, wenn du mehr ein einziges Wort zitierst ;)

    Nach all den Querelen um dieses Thema müssten dies eigentlich alle mitbekommen haben. Selbst falls dies jemand irgendwie verpasst haben sollte, müsste doch der Umstand, dass dieser Band komplett regelfrei erschienen ist und selbst dies erst nach Jahren an Verzögerung, doch zumindest stutzig werden lassen. Gut, einige Quellen, z.B. das alte Ulissesforum, sind nun nicht mehr erreichbar und auch der Uhrwerkverlag hat nicht mehr alle Meldungen präsent, aber selbst nach all den Jahren sind diese Informationen nicht übermäßig schwer zu finden. Da länger und evtl. nicht für alle interessant im "Spoiler" verpackt, hier ein paar Beispiele, teils mit von mir hervorgehobenen Passagen:

    Spoiler anzeigen

    Da Ulisses das Erscheinen von Publikationen mit DSA4-Regeln ab 2016 untersagt hat, sollte die Anthologie zunächst mit DSA5-Regeln und einem kostenlosen Download mit allen DSA4.1-Werten dazu erscheinen. Da auch diese Lösung nicht mehr zulässig war, erschien der Band, mit Ausnahme der Angabe von Eigenschaftswerten der Meisterpersonen, letzten Endes regelfrei. [...]

    Die Veröffentlichung mit DSA4-Regeln wurde untersagt. Die Veröffentlichung mit DSA5-Regeln - ohnehin recht schwer und ein Schlag in das Gesicht aller Fans, die gerade eben erst alles mit DSA4-Regeln gekauft hatten - wäre nicht bloß schwer gewesen, diese mögliche Lösung war ebenfalls nicht mehr zulässig. So durfte der Band erst Jahre später und ohne jegliche Regel darin erscheinen.

    Und als dritter Band der nun endlich vorliegende Band Schwerter und Giganten, mit der recht unerwartet die Tharun-Reihe bei Uhrwerk endet – denn seit Oktober 2017 liegt die Lizenz wieder bei Ulisses.

    [...]

    Dass der Abenteuerband nun komplett regelfrei erscheint, hängt mit der Einführung von DSA5 zusammen, die dem tharunischen Regelband zum zweifelhaften Prädikat „letztes offizielles DSA4.1-Regelwerk“ verhalf. Eine Weile waren wir ratlos, ob der Abenteuerband nun überhaupt noch erscheinen kann...

    Recht unerwartet ist etwas anderes als gut abgesprochen oder vorhersehbar. Außerdem stand dies vor einigen Jahren, d.h. bevor die regelfreie Veröffentlichung bekanntgegeben wurde, auch auf der Seite des Uhrwerk Verlags in deutlich klareren Worten, als der nun nur noch verfügbare Werkstattbericht. Damals gingen jedoch auch noch alle davon aus, dass "Schwerter & Giganten" gar nicht erscheinen würde, d.h. der DSA4-Regelband beinahe wertlos geworden war und der Weltenband ohne Abenteuer bleiben sollte.

    Nandurion: Die drei vorgesehenen Bände für Tharun sollen ja nun in absehbarer Zeit erscheinen. Der Uhrwerk-Verlag hat auf der Heinzcon berichtet, dass er die Lizenz für weitere Tharun-Bände eingeholt hat. Wie geht es nun weiter? Gibt es etwas, das ihr unbedingt für Tharun herausbringen wollt?

    Arne: Zunächst arbeiten wir jetzt an der Fertigstellung des Abenteuerbands Schwerter und Giganten, mit dem wir erste Vorschläge liefern, auf welche verschiedenen Weisen Tharun bespielt werden kann. Daneben gibt es natürlich einen Wunschzettel, auf dem ganz oben eine Weiterführung der „Götterkriegs-Kampagne“ steht – andererseits wollen wir natürlich gern an mancher Stelle tiefer in die Welt einsteigen, bevor wir eine Anleitung zum Umsturz schreiben. Sehr cool fänden wir auch eine Tharun-Musik-CD, die ein bisschen in den Ohren weh tut – Stichwort Sackmolch. Aber ankündigungsreif ist hier noch nichts, da wollen wir dem Verlag auch nicht vorgreifen.

    Das klingt nicht, als wäre das Ende direkt in Sicht gewesen, ganz im Gegenteil gab es zahlreiche Ideen.

    [...] seit Kurzem findet sich auf der Uhrwerkhomepage noch Downloadmaterial mit [...] Regeln, denn aufgrund des 4.1-Moratoriums, dem der Uhrwerkverlag ab 2016 unterlag, durfte das Abenteuer selbst keine Regeln enthalten.

    So sah dies dann leider später aus.

    Nandurion: Nachdem Wege nach Tharun (Januar 2015) sehr positiv aufgenommen wurde, mussten Spielende jetzt 3 Jahre auf die passenden Abenteuer warten. Das war sicher auch nicht in eurem Sinn. Warum hat’s denn so lange gedauert?

    Arne: Tja, die Gründe dafür sind immer vielschichtig, wir sind vor allem glücklich, dass es doch noch geklappt hat mit dem Abenteuerband – vor allem, weil ja seit letztem Oktober die Lizenz von Uhrwerk zurück an Ulisses gegangen ist. Die wohl gravierendste Entwicklung war sicher der Wechsel auf DSA 5 und das damit verbundene Gebot, dass es keine Veröffentlichungen mehr mit DSA 4.1-Werten mehr geben soll. Da hatten wir gerade den Regelband fertig, hätten diese Regeln natürlich auch gern angewendet, so dass lange vollkommen unklar war, wie denn der Abenteuerband überhaupt erscheinen kann – deshalb ist er jetzt regelfrei.

    Aber auch andere hatten dies mitbekommen, im Grunde hatten dies alle mitbekommen, die irgendetwas speziell mit Tharun, Myranor oder DSA allgemein hinreichend beschäftigt waren, z.B.:

    Die Gründe für die lange Zeitspanne nach dem Erscheinen des Welten- und des Regelbandes sind sicherlich vielfältig, im Kern ist natürlich die DSA5-Veröffentlichung der entscheidende Faktor gewesen, da ab 2015 keine DSA4-Bände mehr herausgegeben wurden, was angesichts des kurz zuvor publizierten Regelbandes nach DSA4-Regeln extrem unglücklich gelaufen ist.

    Anbei, ja, ein vergleichbares Problem hatten auch Produkte für Myranor, z.B. musste Jenseits des Nebelwalds ebenfalls regelfrei erscheinen.


    Ehrlich gesagt ist es mir unterm Strich alles egal. Aber als jemand der noch die tollen Fanpro Zeiten in den 90er mitgemacht hat, Trauer ich um jedes deutschsprachiges System oder Übersetzung die brach liegt.

    Unter welchem Regelsystem, alt, aktuell oder neu ist mir Latte.

    Den wenn motivierte Leute dahinter stecken, kann es was werden.

    Ja, das Aussterben vieler Rollenspiele, mehr noch das Schrumpfen der kompletten Rollenspielgemeinschaft, zumindest im P&P-Bereich, ist äußerst bedauerlich. Ja, gerne darf Myranor auch unter DSA5 versucht werden. Selbst falls am Ende kein Myranor dabei herauskommen sollte, sondern etwas Neues mit demselben Namen, welches aber dennoch seine Spieler findet, wäre dies insgesamt positiv zu bewerten.

    Allerdings gehe ich aktuell weder davon aus, dass diesbezüglich allzu früh etwas geschehen wird, falls überhaupt mehr als ein Kurzabenteuer im Boten, noch erwarte ich, in solch einem Fall Myranor, wie es aus DSA3 und insbesondere DSA4 bekannt ist, unter DSA5 entsprechend vorzufinden.

    Weshalb ich, wie auch einige andere hier, davon ausgehen, wurde bereits mehrfach begründet; siehe hier insbesondere die Seiten 4 und 5.

  • Ich kenne einen damaligen Forennutzer dem genau dies geschehen ist. Kritik an DSA5, Frage nach Sinn und Unsinn des neuen Systems u.a. bezüglich der massiven Schwächung des Magiesystems, der Vereinheitlichung von göttlichem und magischem Wirken, inwiefern ein Probenmechanismus dadurch einfacher wird, dass eine Division durch 3 und deutlich mehr Fälle von zu wiederholenden Proben entstehen, usw.

    Nachdem er ca. einen Tag diesbezüglich in verschiedenen Threads des alten Forums diskutiert hatte, durchaus etwas aufgebracht, wie allerdings sehr viele mit ihm, und gewiss nicht offen beleidigend, gab es direkt eine Abmahnung und, ohne dass er in der Zwischenzeit etwas neues geschrieben hätte, die Löschung bzw. Sperrung. Das sind keine "Orakel-Aussagen", ich war dabei, das sind Tatsachen und mich würde wundern, wenn es ihn allein getroffen haben sollte.

    Sorry, aber das glaube ich nicht.
    Dann muss der User im Verlags-eigenen Forum (um es salopp zu formulieren), mächtig in den Vorgarten gekackt haben.
    Und darauf haben es damals viele angelegt (ob bewusst oder unbewusst mag ich nicht bewerten).
    Fakt ist: Es gab keine Sperrungen "En passant"
    Das waren kollektiv Entscheidungen, und da muss schon jemand sehr übel aufgefallen sein.

    Du magst es mir glauben oder nicht, ohne Grund und nur wg. Kritik an DSA5 wurde niemand gesperrt.

    Was Myranor an sich angeht: Ich denke das ist schwierig.
    Genauso Tharun und Uthuria. Diese Settings in DSA5 "anders" abzubilden, ohne den Kontinent einem kompletten Reboot auszusetzen, dürfte hart werden.
    Alle 3 Settings sind mit echt unterschiedlichen Prämissen an die DSA4 Regeln heran gegangen, oder haben sie komplett neu gebaut, das hier die Kontinente keine leichte Aufgabe würden. Und das Ulisses erst mal die die ureigenen (und verkaufsträchtstigen Sachen (Aventurien]) beackert, ist auch verständlich.
    Mir fällt für die drei "Fremd-Kontinente" ad hoc keine Lösung ein, weil sie so unterschiedlich sind.
    Gerade weil wir hier so 3 Settings haben, die selbst unter DSA 4.x unterschiedliche Lösungen erfahren haben, kann ich mir auch gut erklären warum momentan wenig passiert. Eine einheitliche Lösung wäre natürlich erstrebenswert, aber ich kann mir nicht vorstellen, das man das Regel-technisch mal "eben bei" macht.
    Und als Lösung des System-Dilemma quasi mehrere DSA4 Regeln zu haben, fand ich schon immer suboptimal.

  • Ich würde mal sagen, dass das davon abhängt, was man aus den Regeln macht. Wer sein Verständnis der Welt alleine von den verwendeten Regeln abhängig macht, der muss so denken, klar.

    Bespielst du Aventurien mit DSA5-Regeln oder nutzt du Monopoly-Regeln? Ich habe nicht geschrieben, dass das Verständnis einer Spielwelt alleine von den verwendeten Regeln abhängt, sondern, dass die Regeln einen wesentlichen Einfluss haben und daher einige Regeln deutlich besser geeignet sind als andere.

    Bitte, falls du den Eindruck haben solltest, die DSA5-Regeln als bestes DSA aller Zeiten zu verteidigen, lasse dies, denn meiner Ansicht nach sind sie dies nicht und das interessiert mich auch nicht, d.h. darum geht es mir nicht und ist auch nicht Teil dieses Themas.

    Wollen wir hier diskutieren oder Polemik teilen? Also ich will ersteres. Daher verkneif dir bitte solch an den Haaren herbeigezogene Vergleiche wie mit Monopoly. Es geht hier um verschiedene Editionen eines Spiels, dessen Hintergrund (größtenteils) editions-unabhängig identisch ist. Und bei deinem Post auf den ich mich bezog hast du für mich ein extremeres Bild aufgezeichnet als das, was du jetzt beschreibst:

    Zitat von Aristeas

    Dies bedeutet nicht, dass DSA5 nicht verändert werden könnte, bis es zu Myranor passt, doch gehe ich nicht davon aus, dass Ulisses bereit ist, diesen Schritt zu gehen. Dies bedeutet ebenfalls nicht, Myranor könnte nicht soweit verändert werden, dass es sich den DSA5-Regeln fügt, jedoch ist dies dann schlicht nicht mehr Myranor, sondern eher eine neue Spielwelt mit einigen Erinnerungsmomenten und demselben Namen. Bloß weil ich ein Motorrad Auto nenne und beides auf der Straße fährt, ist ein Motorrad noch lange kein Auto, und wer ein Auto möchte, könnte vom Motorrad enttäuscht sein, auch wenn einige vielleicht sogar mehr Spaß an einem Motorrad haben sollten.

    (Hervorhebungen von mir)

    Da steht ergo: "Myranor mit DSA 5-Regeln ist nicht mehr Myranor". Damit machst du das Spielgefühl sehr wohl von den Regeln alleine abhängig und sagst nichts von "andere Regeln sind deutlich besser geeignet als die DSA 5-Regeln". Darauf habe ich mich mit meinem Post bezogen und dabei bleibe ich auch und sage: "Myranor mit DSA 5-Regeln wäre immer noch Myranor, wenn man das Spielgefühl nicht von den Regeln alleine abhängig macht."

    Und nein, ich habe nicht den Eindruck DSA 5 sei das beste DSA aller Zeiten und will das daher auch keinem aufzwingen. Ich bin im Gegensatz zu dir nämlich völlig emotionslos. Ich finde, dass alle Editionen ihre Stärken und Schwächen haben und man mit allen gut DSA spielen kann. Auch mit DSA 5. Auch mit DSA 4.1. Letzteres sehe ich dabei definitiv aber nicht als das einsteigerfreundlichste oder am leichtesten verdauliche Edition an. Daher kann ich Ulisses Schritt hin zu DSA 5 gut nachvollziehen. Und DSA 5 ist nun einmal die aktuelle Edition, unter der neue Produkte für DSA erscheinen. Damit wirst du dich zwangsweise abfinden müssen.

    Mal abgesehen davon finde ich es lustig, dass du mir - wenn es so wäre - untersagen willst, eine Edition zu verteidigen, weil sie die DIR nicht gefällt. Sorry, aber das hast du mir bestimmt nicht vorzuschreiben ;) Wie gesagt, wenn es so wäre. Ist es ja nicht. Ich halte nur generell nichts von Editions-Hate. In keinerlei Richtung.


    PS und Edit: WAS ich hasse ist die Zitatfunktion hier... Von wegen WYSIWYG ;)

  • Sorry, aber das glaube ich nicht.
    Dann muss der User im Verlags-eigenen Forum (um es salopp zu formulieren), mächtig in den Vorgarten gekackt haben.
    Und darauf haben es damals viele angelegt (ob bewusst oder unbewusst mag ich nicht bewerten).
    Fakt ist: Es gab keine Sperrungen "En passant"
    Das waren kollektiv Entscheidungen, und da muss schon jemand sehr übel aufgefallen sein.

    Du magst es mir glauben oder nicht, ohne Grund und nur wg. Kritik an DSA5 wurde niemand gesperrt.


    Im Wesentlichen stimmt das. Es gab nie Order, Leute wegen Kritik an DSA5 zu sperren oder so. Nur die Diskussion verlagsfremder Systeme war verboten. Und normalerweise haben die Mods solche Sperren kolletiv entschieden.

    Es gab allerdings auch zwei große Bannwellen, die nicht von den Mods ausgingen, nicht mit den Mods abgesprochen wurden und teiweise direkt im Widerspruch zu den Modentscheidungen, die diese vorher mit PMs vermeldet haben, standen. War halt ein Verlagsforum und jemand meinte, die Moderation sei zu lasch und müsse mal selbst schnell groß auskehren. Aristeas könnte also recht haben, auch wenn das definitiv nicht die Art war, in der das Forum im Normalbetrieb lief.

    Das ist aber alles vorbei und Ulisses hat sich entschieden, kein eigenes Forum mehr zu betreiben.

    (Hervorhebungen von mir)

    Da steht ergo: "Myranor mit DSA 5-Regeln ist nicht mehr Myranor". Damit machst du das Spielgefühl sehr wohl von den Regeln alleine abhängig und sagst nichts von "andere Regeln sind deutlich besser geeignet als die DSA 5-Regeln". Darauf habe ich mich mit meinem Post bezogen und dabei bleibe ich auch und sage: "Myranor mit DSA 5-Regeln wäre immer noch Myranor, wenn man das Spielgefühl nicht von den Regeln alleine abhängig macht."

    Dann mal Butter bei die Fische. Glaubst du, myranische Spontanzauberei in der Form "Ich bastle mir spontan einen Zauberspuch zu dem Effekt, den ich gerade brauche, was mir dann die Erschwernis gibt, die ich schaffen muss" passt in die DSA5-Regeln rein ? Und ja, das ist schon ziemlich relevant für das Spielgefühl.

    Einmal editiert, zuletzt von Satinavian (22. Oktober 2019 um 08:34)

  • Bitte beim Thema bleiben! Diskussionen über Moderationsmaßnahmen anderer vergangener Foren gehören nicht hierhin. Wenn ihr darüber reden wollt, verlagert das auf private Konversationen. Danke.

  • Zu deiner Frage:

    Ich sage es mal so: Ich glaube nicht, dass es nicht geht.

    Ulisses hat ja verschiedene Möglichkeiten:

    1. Das myranische Magiesystem mit dem aktuellen Magiesystem abbilden. Geht sicher irgendwie, aber da bleibt ohne Frage viel auf der Strecke.

    2. Das System in DSA 5 so über Zusatzregeln einbauen, dass man einen Kompromiss findet, der gut in die DSA 5-Regeln eingebunden ist und die Kernelemente enthält. Das halte ich nach den bisherigen Aussagen von Ulisses am wahrscheinlichsten.

    3. Das alte System mehr oder weniger 1:1 in DSA 5 transferieren. Dann hat man allerdings das, was man versucht hat im Karmalen zu verhindern, nämlich ein gänzlich anderes System im System. Daher halte ich das für unwahrscheinlich.

    Und wenn man mit der gefundenen Lösung persönlich nicht leben kann, kann man aber immer noch das neue Material weiter mit DSA 4.1 bespielen. Wie man für DSA 5 ja auch das bisher erschienene Material nutzen kann. Auch das ist kein Weltuntergang.

    Bei den Spezies wird man in vielen Fällen um Sonderregeln und höheren Erfahrungsgrad nicht drum herum kommen. Aber die Möglichkeiten bietet DSA 5 ja nun mal.

    Und beim Hintergrund soll ja irgendwas "Großes" kommen und generell die Kontinente (in welcher Form auch immer) stärker verknüpft werden. Das ist ja eine Regelsystem unabhängige Entscheidung, die man mögen kann oder auch nicht. Das hängt aber wohl stark von der konkreten Ausgestaltung ab.

  • Ja, gerade geplante Verknüpfungen machen es schwer. Wenn man verknüpft, müssen die Regeln für beide Kontinente auch noch mischbar sein. Und miteinander gebalanced.

    Ich halte es prinzipiell für durchaus möglich, die Spontanzauberei in DSA5 umzusetzen. Allerdings nicht in einer Weise, bei der man nicht zumindest einige Designpremissen von DSA5 komplett verwirft und mit dem Balancing Probleme bekommt. Spontanzauberei ist allein durch ihre Natur in einer Weise flexibel, an die keine aventurische Magie auch nur ansatzweise rankommt. Und seitdem mit DSA5 aventurische Zauberer nicht mehr 30+ Zauber haben und dank Merkmalsteigerungsschranken auch nicht mehr ihre besten Zauber aus allen Bereichen rosinenpicken können, haben sie nichts mehr, um mit dieser Flexibilität konkurrieren zu können. Aber ohne die Flexibilität ist die Spontanzauberei keine Spontanzauberei mehr.

    Sogar der Teil myranischer Magie, der nicht spontan funktioniert, ließe sich nicht gut gebalanced portieren, da der auch auf stell-dir-deinen-Zauber-selbst-zusammen basiert und es somit keinerlei Zaubereffekte gibt, die in einzelnen Traditionen nicht vorhanden sind. Ganz allein davon abgesehen, dass eine Zauberbastelstube an sich bereits mehr Auswahl zur Charaktererschaffung erlaubt als alle veröffentlichen DSA5 Zauber zusammengenommen. Selbst, wenn man danach auf diese Zauber beschränkt wäre und Spontanmagie nicht möglich wäre.

    Ja, man wird sicher versuchen, einen Kompromiß wie in Option zwei zu finden. Da das aber arg schwierig ist, erwarte ich eher, dass man irgendwann das Handtuch wirft und das Endresultat eher wie Option eins aussieht. Weil man die grundlegende DSA5-Designphilosophie und die Integrität von Aventurien auch bei Regelmischung für wichtiger hält als Kontinuitäät auf dem Nachbarkontinent.

  • Ich meine, mal vor vielen Jahren (das muss bei den ersten Myranorveröffentlichungen gewesen sein), dass Aventurien "kosmologisch" auch anders funktioniert als Myranor (und der Rest Deres?), was als Erklärung herangezogen wurde, warum in Myranor Spruchzauberei nicht so verbreitet (bzw möglich, bzw. nur bei den Shakagra bekannt?) ist wie in Aventurien. Ich weiß nicht mehr, wann und wo ich das gelesen habe, bzw. weiß auch bei den neueren Myranorsachen nicht, inwieweit diese Setzung überhaupt noch Bestand hat.

    Wenn das immer noch so wäre, dann könnte man a posteriori noch nachbalancen, a la "Myranische Magie funktioniert in DSA5 nach folgenden Regeln: ..., und das ist mächtiger als normale aventurische Magie, aber auf dem Kontinent Aventurien funzt das nur mit Aufschlägen von -X" oder so, und hätte eine kosmische Erklärung dafür. Auch wenn das etwas holprig wäre (und jetzt kein supergutes "game design").

    Prinzipiell sehe ich aber auch kein Problem darin, myranische Magie regeltechnisch in DSA5 umzusetzen, und sei es als magische Handlung der entsprechenden Tradition. Da hätte man dann ja völlige Freiheit, ganz neue Regeln hinzuzufügen. Und wer weiß, im Zuge des Sternenfalls kann man sich irgendwelche kosmologischen Gegebenheiten bestimmt irgendwie als "new and improved" hinbiegen.

    Gibt es irgendwo eine Quelle zur Aussage, dass man die Kontinente in Zukunft näher zusammenrücken lassen will? Ich meine mich zu erinnern, dass der ganze Witz an Myranor eben war, dass es keinen Metaplot gibt, sowie ganz viele weiße Flecken auf der Landkarte. Sollte das auch in Zukunft so bleiben?

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