Myranor 5 (bei Ulisses)

  • Hmm, hier wird immer davon ausgegangen, dass die Leute welche aktuell dsa5 bedienen auch Myranor machen. Waren das nicht immer zwei Paar Stiefel Int großteils unterschiedliche Personen? Dnd, Pathfinder und das ganze andere Zeug machen ja auch andere Leute. Ich denke schon dass das parallel laufen kann. Aber mag mich eventuell auch täuschen. Das es unter einen neuem Regelsystem, also DSA 5, kommt ist doch sicher?

    Mein Punkt ist halt: ich finde es schade, es zurück zu holen und dann nichts zu machen (zumindest nichts was bekannt ist). Als das man es weiter laufen lässt, bis zu dem Zeitpunkt indem man selbst Ressourcen hat, daran weiter zu arbeiten. Das verwirrt mich und ist vermutlich verdammt schade, für diejenigen welche Myranor aktiv spielen.

    Übrigens finde ich gerade Myranor dann für CFs recht sinnvoll (auch wenn es uhrwerk ohne stemmen konnte).

  • Ich hoffe sehr, dass ich falsch liege, aber ich glaube, dass wir uns bezüglich eines dedizierten, neuen Myranor Regelwerks nicht mehr allzu große Hoffnungen machen dürfen. Denn seien wir doch mal ganz ehrlich: Wer außer – überspitzt gesagt – einer handvoll Leuten interessiert sich noch dafür? Und für die paar Leute ein Regelwerk etc. herauszubringen, ist für den sehr ambitioniert agierenden Ulisses Verlag weder sonderlich rentabel, noch "the next big thing". Außerdem fehlt die Arbeitskraft dann bei der Cash-Cow Aventurien, wo noch reichlich Material (Regionalbände, Fluffbände zu diversen Themen, Weiterentwicklung des Meta-Plots) fehlt, auf das sehnsüchtig von der Fanbase gewartet wird. Auch stellt sich die Frage, welchen Platz Myranor im inzwischen recht gesättigten Markt der Rollenspiele einnähme: Wer DSA spielen will, spielt Aventurien und wer exotische High-Fantasy spielen will, der spielt doch lieber andere Systeme, als DSA4.1 oder 5. Um mal Werbe-Sprech zu benutzen: Was wäre der USP (= Unique Selling Point) von Myranor? An wen richtet sich Myranor? Und warum sollte ich mich als Aventurien-Spieler überhaupt um Myranor scheren?

    Das Ulisses bereit ist, auch namhafte, teure Lizenzen wieder abzugeben, hat man ja an Warhammer 40k Wrath & Glory gesehen, bei Myranor ist die Sachlage mMn. aber eine andere: Da Myranor zum DSA-Universum gehört, war es aus unternehmerischer Sicht gut und richtig, wieder alle Lizenzen und Rechte im eigenen Haus zu haben. Diese kreative Hoheit werden sie wohl eher nicht wieder aus der Hand geben.

    Was könnte also passieren (ich spinne einfach mal etwas rum):

    • Es wird nichts mehr zu Myranor erscheinen, da es sich nicht lohnt :(
    • Eine neue Regionalkampagne für aventurische Helden in Myranor, mit optionalen Regeln + Kurzbeschreibungen für myranische Charaktere.
    • Neuer Myranor Content, aber ausschließlich digital um Kosten niedrig zu halten.
    • Myranor light: schmales Regelwerk für schnelle Sessions (siehe DSK oder Einsteigerbox).
    • Myranor D20: für D&D Spieler auf Dere, ohne Aventurien kaputt zu machen.
    • Crowdfunding für regelfreien Myranischen Almanach.
    • Crowdfunding für Regelwerk + Almanach.

    Ulisses sollte sich meiner Meinung nach gut überlegen, wie und wo sie Myranor auf dem Markt positionieren, um einen finanziellen Erfolg gewährleisten zu können. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein "Re-Skin" der DSA-Regeln in einem anderen – für viele fremden – Setting heutzutage nicht mehr zieht, bzw. nicht den gewünschten Erfolg erzielt. Denn bei aller Nostalgie und Liebe zum Setting: Myranor war noch nie der gewünschte Erfolg, war nie leicht zu bespielen und hatte nie viele Spieler: Dazu war es DSA immer zu ähnlich, die Regeln zu sperrig und für viele auch die Welt zu fremd, um es mal eben auszuprobieren.

    An Ulisses Stelle würde ich das Setting beibehalten, aber ein komplett neues Regelkorsett dafür (er-)finden: Eines das DSA-Spielern erlaubt, was sie in Aventurien nicht tun können – nämlich regelschlanke Epic High-Fantasy im Style von D&D aber in der Welt von DSA. Schon hätte man einen USP, der über "aber das Setting ist so toll" hinausgeht, würde sich vom aventurischen DSA abheben ohne es zu torpedieren, würde DSA-Veteranen ein neues, erfrischendes Spielgefühl bieten und die Hürden für neue Spieler niedrig halten. Wenn dazu noch der Kaufpreis eher niedrig angesetzt würde, könnte ich mir einen Erfolg von Myranor gut vorstellen.

    Das ist natürlich alles leichter gesagt als getan und es gibt noch ganz viele Faktoren, auf die ich hier nicht eingegangen bin. Und wer weiß schon, was Ulisses tatsächlich vorhat. Just my 2 cents.

  • An Ulisses Stelle würde ich das Setting beibehalten, aber ein komplett neues Regelkorsett dafür (er-)finden: Eines das DSA-Spielern erlaubt, was sie in Aventurien nicht tun können – nämlich regelschlanke Epic High-Fantasy im Style von D&D aber in der Welt von DSA. Schon hätte man einen USP, der über "aber das Setting ist so toll" hinausgeht, würde sich vom aventurischen DSA abheben ohne es zu torpedieren, würde DSA-Veteranen ein neues, erfrischendes Spielgefühl bieten und die Hürden für neue Spieler niedrig halten. Wenn dazu noch der Kaufpreis eher niedrig angesetzt würde, könnte ich mir einen Erfolg von Myranor gut vorstellen.

    Das ist meiner Meinung nach eine gute Überlegung. Allerdings hat man dann eine Kluft geschaffen, die so groß ist, dass Myranor nicht mehr das Schwarze Auge zieren sollte. In der Vergangenheit gab es viel zu viele unabhängige Produkte, die vorgegaukelt haben ein "Schwarzes Auge" vor sich zu haben. In der Mogelpackung steckte dann etwas "ganz anderes".

    Für mich hat sich Myranor noch nie nach DSA angefühlt und das, obwohl man noch viele Gemeinsamkeiten (z.B. Regelwerk) hatte. Ein krasser Schritt und der Mut mal wirklich etwas Neues zu machen, wäre vielleicht genau deshalb der richtige Schritt. Da man bis zum fertigen DSA 5 viel experimentiert und vieles verworfen hat, ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass man schon ein passendes, alternatives Regelgrundgerüst irgendwo in der Schublade hat, welches man "nur" noch fertig stellen müsste (eines das für Aventurien nicht so geeignet war, aber für Myranor durchaus taugen würde, z.B. auch ohne das berühmte 3W20 System).

    Wenn man dann noch die Möglichkeit bietet, den wenigen Grenzgängern (Aventurien nach Myranor) eine Konvertierung zu ermöglichen, ist alles fein.

    Ich persönlich halte aber genau das Gegenteil für wahrscheinlicher: ein angepasstes DSA 5, mit möglichst viel Gemeinsamkeiten und direkter Kompatibilität (die man aber eigentlich überhaupt nicht braucht). Ich glaube nicht, dass man Dere in verschiedene Systeme zerschlagen möchte, auch wenn das vielleicht der bessere Weg wäre.

  • Übrigens finde ich gerade Myranor dann für CFs recht sinnvoll (auch wenn es uhrwerk ohne stemmen konnte).

    Um jetzt mal ganz der fiese Kerl zu sein: Es scheint ja so, als hätten sie es eben nicht stemmen können. Auf meiner ersten Ratcon vor drei Jahren haben sie die Myranor Bücher für Kilopreise verkauft und jetzt stecken sie leider in der Insolvenz. Also mega gut kann das nicht gelaufen sein (aber wahrscheinlich kommt gleich wieder jemand daher und beschuldigt Ulisses irgendwie daran Schuld zu sein).

    Ich denke auch, ein CF ist für Myranor genau das richtige. Da würde man dann ja auch ganz direkt sehen, wie gut Myranor ankommt bei den Kunden. Dabei halte ich ein CF mit einem myranischen Almanach + Erweiterungsband für DSA5-Regeln + 1-2 Abenteuer für am wahrscheinlichsten und viel versprechendsten.

  • Übrigens finde ich gerade Myranor dann für CFs recht sinnvoll (auch wenn es uhrwerk ohne stemmen konnte).

    Um jetzt mal ganz der fiese Kerl zu sein: Es scheint ja so, als hätten sie es eben nicht stemmen können. Auf meiner ersten Ratcon vor drei Jahren haben sie die Myranor Bücher für Kilopreise verkauft und jetzt stecken sie leider in der Insolvenz. Also mega gut kann das nicht gelaufen sein (aber wahrscheinlich kommt gleich wieder jemand daher und beschuldigt Ulisses irgendwie daran Schuld zu sein).

    Ich denke auch, ein CF ist für Myranor genau das richtige. Da würde man dann ja auch ganz direkt sehen, wie gut Myranor ankommt bei den Kunden. Dabei halte ich ein CF mit einem myranischen Almanach + Erweiterungsband für DSA5-Regeln + 1-2 Abenteuer für am wahrscheinlichsten und viel versprechendsten.

    Da bin ich bei dir. Ich denke auch das Myranor auf 5er Basis das richtige sein wird. Ich glaub auch das es ein riesen Erfolg wird. Ich mein da steht in irgendeiner Form DSA drauf. Und da verkaufen sich auch Katzen oder Cthulhu Mythos :D

    Leider war ich vor drei Jahren nicht auf der Ratcon, da hätte ich zugeschlagen :)

    Ob Uhrwerk Myranor nicht gut tat weiß ich nicht. Glaub auch nicht das wir es je erfahren werden. Aber vermute das Myranor und SpliMo nicht der Grund waren und die relativ gut gelaufen sind. Aber alles stochern im Nebel.

  • Man darf auch nicht die DSA 5 Problematik bei der Betrachtung außer Acht lassen. Viele Spieler lehnen diese Version ab, manche finden auch im erweiterten Programm (z.B. Regionalbände) die Fortschritte zu alten Publikationen zu gering (oder zu groß) und nehmen deshalb Abstand und vielerlei Dinge mehr. Das führt natürlich auch zu fehlendem Geld in der Kasse des Verlages.

    Myranor nicht auf DSA 5 zu aktualisieren halte ich für ziemlich undenkbar (außer man schiebt es bis DSA 6 auf ;) ). Das bedeutet, dass erst einmal neue Regelwerke erscheinen müssen (die vielleicht auch nicht gekauft werden, da DSA 5), dann folgen Ergänzungsbände (die vielleicht auch nicht voll einschlagen) und schließlich Abenteuer (die man vermutlich auch ohne die beiden anderen Investitionen nutzen kann).

    Da die Kundschaft für das kleine Setting noch geringer ist, dürften sich diese ganzen Probleme verstärken. Wenn schon das Flagschiff Probleme hat, seinen Kurs zu halten, ist die Überfahrt mit einem kleinen Begleitschiff erst Recht ein unkalkulierbares Wagnis.

    Ich glaube, du gehst hier von falschen Annahmen aus, die sich vermutlich aus DSA-Hate in diversen Foren befeuern.

    Meiner Info nach (Aussagen von Ulisses auf Cons etc.) läuft DSA 5 besser als DSA 4.1 vorher. Nicht anders herum!

    Und nach allem, was ich bisher zu Myranor gehört habe, könnte ich mir vorstellen, dass es quasi nach und nach in RSH-Form hinzu kommt und dabei Myranor-spezifische Regeln aufgreift. Vielleicht auch noch ein myranisches Kompendium vorab. Ein Myranor-GRW wollte man wohl eher nicht mehr machen, sondern auf dem DSA-GRW aufsetzen.

  • Ein Myranor-GRW wollte man wohl eher nicht mehr machen, sondern auf dem DSA-GRW aufsetzen.

    Oh, die Aussage kannte ich noch nicht. Also kein selbstständiges Myranor GRW?

    Ich mein, das es auf DSA5 Regeln aufbaut dürfte klar sein, aber kein eingeständiges GRW?

  • Oh, die Aussage kannte ich noch nicht. Also kein selbstständiges Myranor GRW?

    Ich mein, das es auf DSA5 Regeln aufbaut dürfte klar sein, aber kein eingeständiges GRW?

    Sagen wir es einmal so: Myranor ist dermaßen speziell, dass ein regelseitiger Myranor-Aufsatz auf das GRW einen Umfang haben dürfte, der einem eigenen Regelwerk schon sehr nahe käme, bloß dass auf gewisse Dopplungen ("Was ist ein Rollenspiel?" oder einfache Proben-Mechanismen erklären) verzichtet werden kann.


    Und die Schiene, Ulisses sei Schuld an der Uhrwerks-Pleite sollte hier auch niemand fahren. Ich habe starke Zweifel daran, dass es Uhrwerk am Ende besser gegangen wäre, hätten sie die Lizenzen behalten, sehe ich nicht. Das Problem scheint ja wohl eher bei einer Wechselwirkung Uhrwerk-F&S zu liegen, die sich gegenseitig mitgerissen haben. Ich - ohne die genauen Umstände zu kennen - bin halt, wie schon gesagt, der Meinung, dass die aktuelle Situation für Myranor und Tharun auch nicht besser aussähe, wenn die Lizenzen noch bei Uhrwerk lägen, eben aufgrund der Insolvenz.

    Einmal editiert, zuletzt von Reissklaue (18. September 2019 um 16:27)

  • Und die Schiene, Ulisses sei Schuld an der Uhrwerks-Pleite sollte hier auch niemand fahren. Ich habe starke Zweifel daran, dass es Uhrwerk am Ende besser gegangen wäre, hätten sie die Lizenzen behalten, sehe ich nicht. Das Problem scheint ja wohl eher bei einer Wechselwirkung Uhrwerk-F&S zu liegen, die sich gegenseitig mitgerissen haben. Ich - ohne die genauen Umstände zu kennen - bin halt, wie schon gesagt, der Meinung, dass die aktuelle Situation für Myranor und Tharun auch nicht besser aussähe, wenn die Lizenzen noch bei Uhrwerk lägen, eben aufgrund der Insolvenz.

    Hat das jemadn behauptet? Sehe auch nicht das es da eine Wechselwirkung gab. Entstand glaub nur weil Lancaster scherzhaft es erwähnt hat.

    Ob die aktuelle Situation jetzt besser wäre? Glaube ich durch die Insolvenz auch nicht.

    Ob sie davor besser gewesen wäre? Ich denke schon. Weil weniger als nichts geht ja schlecht.

    Egal, man wird gespannt sein. Ich hoffe für die Myranor Fans, das man bald dazu was hört. Kaufen/backen würde ich es wahrscheinlich. Sehe da zwischen DSA, DnD, SpliMo immer noch einen Bereich, den Myranor einnehmen kann.

  • Das ist meiner Meinung nach eine gute Überlegung. Allerdings hat man dann eine Kluft geschaffen, die so groß ist, dass Myranor nicht mehr das Schwarze Auge zieren sollte.

    Hätte ich persönlich absolut kein Problem mit. Ich bin aber auch der Meinung, dass DSA zwei unterschiedliche Regel-Systeme durchaus verkraften würde, so denn die Kontinente strikt von einander getrennt blieben. Myranor hatte schon immer ein anderes Power- oder Entwicklungs-Level, was z.B. Magie und Technologie angeht und der Efferdwall trennt eh die beiden Kontinente von einander, dann könnte dort durchaus auch ein komplett eigenständiges Regel-System existieren, ohne das Aventurien davon betroffen wäre oder ins Hintertreffen gerät.

    Ich persönlich halte aber genau das Gegenteil für wahrscheinlicher: ein angepasstes DSA 5, mit möglichst viel Gemeinsamkeiten und direkter Kompatibilität (die man aber eigentlich überhaupt nicht braucht). Ich glaube nicht, dass man Dere in verschiedene Systeme zerschlagen möchte, auch wenn das vielleicht der bessere Weg wäre.

    Auch das würde ich kaufen und spielen, auch wenn dann ein Beigeschmack von vertaner Chance dabei wäre: Myranor mit DSA5-Regeln ist für mich nicht die perfekte Lösung für die Altlasten von Myranor. Ja klar, die beinharten Fans kaufen es, aber darüber hinaus? Myranor mit DSA3.5 hat schon nicht so richtig gezündet, Myranor mit 4.0/4.1 Regeln war auch eher ein Liebhaber-Ding, warum sollte also Myranor mit 5.0/5.5 Regeln plötzlich der erhoffte Erfolg werden? DSA gibt es ja schon in der Form von Aventurien, nur wegen des "neuen", exotischen Settings kaufen also nur die wenigsten. Ich würde sogar soweit gehen und sagen, dass der größte Teil der Fanbase explizit DSA in Aventurien will und nirgendwo anders.

    Die Gretchen-Frage ist doch: Soll Myranor ein Add-on für Aventurien sein oder eigenständig und gleichberechtigt daneben existieren?

    Persönlich wäre ich für das letztere: Als eigenständiges, leicht zugängliches Regelwerk – komplett losgelöst von DSA5 – in dem die Spieler-Charaktere die exotische Weirdness und das Power-Level des Settings wiederspiegeln, mit Bezügen und Verweisen auf Aventurien und die gemeinsame Welt Dere, aber im Grunde isoliert.

  • Meine Meinung ist ja, dass Myranor definitiv ein gutes Setting für DSA5 sein kann.

    Aber eben auch genau das.

    Ein Setting für DSA5 in dem mit überschaubaren stilistischen Anpassungen DSA5-Regeln Verwendung finden.

    Das ist ja etwas was in (A)D&D immer schon das Selbstverständlichste vom Selbstverständlichen war, in DSA hingegen nie wirklich aufgeblüht ist: mehrere Settings und Kampagnenwelten von völlig unterschiedlichen Ausbaugraden und Beschreibungsdichten in dem selben Multiversum (und teils auch auf dem selben Planeten), bespielbar mit den selben Regeln die Spieler selbstverständlich nur einmal lernen müssen.

    Übertragen auf DSA5 und Myranor hieße das, es gäbe bei Zeiten erst einmal einen myranischen Almanach mit starkem Regelteil als GRW-Ergänzung und damit wäre die Tür ins Güldenland erneut geöffnet.

    Völlig ohne Systembruch und weitere regeltechnische und kosmologische Hürden.

    Warum das nicht schon bei DSA4.1 so war und warum man sich da in die Schaffung eines zweiten genauso kleinteiligen und detailsimulationismusversessenen Parallel-Regelwerks zu Magie, karmalem Wirken etc. geworfen hat, in Abweichung von der etablierten aventurischen Kosomologie ...

    Und warum man Myranor ganz am Anfang unbedingt vor dem Launch von DSA4.0 bringen wollte, mit einer Art inkompatiblem Prototypregelwerk ...

    Das sind Sachen für die ich nie Verständnis hatte und die sich aus der Distanz eher ein bisschen anfühlen wie der Aktionismus schwer in die feinsten Feinheiten ihrer eigenen Loreschöpfungen verliebter Fanautoren, als nach dem besonnenen und planmäßigen Aufbau einer Marke und eines zugänglichen Produkts an dem später viele Spieler Spaß haben sollen.

    Die Kenntnis eines hochkomplexen Regelwerks und einer grundlegenden Kosmologie sollte definitiv ausreichen um auf allen Kontinenten des Planeten Dere zu spielen.

    Ansonsten schafft bzw. erhält man Zugangshürden die ein Setting zum absoluten Nischenprodukt für ganz wenige Liebhaber machen und die tausende Spieler die sonst mal einen Blick riskiert hätten abhalten und abschrecken.

    Die Chance da volle Kompatibilität zu schaffen sollte man mit Myranor für DSA5 finde ich definitiv wahrnehmen.

  • Hätte ich persönlich absolut kein Problem mit.

    Persönlich wäre ich für das letztere: Als eigenständiges, leicht zugängliches Regelwerk – komplett losgelöst von DSA5 – in dem die Spieler-Charaktere die exotische Weirdness und das Power-Level des Settings wiederspiegeln, mit Bezügen und Verweisen auf Aventurien und die gemeinsame Welt Dere, aber im Grunde isoliert.

    Ok, aber das wird es nicht geben. Das kann man wohl jetzt schon sagen. Alle bisher bekannten Überlegungen von Ulisses gehen ganz klar in Richtung DSA 5 und bei Kontinente stärker zu verbinden.

    Alles andere als DSA 5 wäre auch sehr merkwürdig, weil man dann ein (unnötiges) neues Fass aufmacht, wo man schon eins hat.

  • Hätte ich persönlich absolut kein Problem mit.

    Persönlich wäre ich für das letztere: Als eigenständiges, leicht zugängliches Regelwerk – komplett losgelöst von DSA5 – in dem die Spieler-Charaktere die exotische Weirdness und das Power-Level des Settings wiederspiegeln, mit Bezügen und Verweisen auf Aventurien und die gemeinsame Welt Dere, aber im Grunde isoliert.

    Ok, aber das wird es nicht geben. Das kann man wohl jetzt schon sagen. Alle bisher bekannten Überlegungen von Ulisses gehen ganz klar in Richtung DSA 5 und bei Kontinente stärker zu verbinden.

    Alles andere als DSA 5 wäre auch sehr merkwürdig, weil man dann ein (unnötiges) neues Fass aufmacht, wo man schon eins hat.

    Ich weiß :)
    Ich wünschte einfach, dass sich Ulisses als ersten Schritt der Spielerschaft mehr öffnen würde, was Ihre Pläne für Myranor angeht und vielleicht unsere Wünsche, Ideen und Befürchtungen in Ihre Planung mit einbeziehen.

    Vielleicht wäre das ja auch eine Herangehensweise oder Alleinstellungsmerkmal für Myranor – egal in welcher Form es kommt: Community-Involvement und Spieler-Feedback in Zusammenarbeit mit redaktioneller Betreuung formen die Spielwelt, die Regeln und die Publikationen. Hat ja auch schon zu Briefspiel-Zeiten geklappt und wäre mal ein erfrischend anderer Ansatz.

  • Das Briefspiel hat meines Wissens aber auch nicht nur Fürsprecher, da es auch für viel Wildwuchs, Kleinklein und Widersprüche gesorgt hat.

  • Sagen wir es einmal so: Myranor ist dermaßen speziell, dass ein regelseitiger Myranor-Aufsatz auf das GRW einen Umfang haben dürfte, der einem eigenen Regelwerk schon sehr nahe käme, bloß dass auf gewisse Dopplungen ("Was ist ein Rollenspiel?" oder einfache Proben-Mechanismen erklären) verzichtet werden kann.

    Ich gehe stark davon aus, dass sie Myranor an die "Machtverhältnisse" des aventurischen DSA5 Regelwerks anpassen. Ergo, wird es zwar wahrscheinlich extra Traditionen für Myranor geben, aber abseits von einzelnen Vor- und Nachteilen sowie SFs, gehe ich mal davon aus, dass man das komplett mit dem GRW spielen können wird, plus eben myranischer Almanach und sowas wie "Magie 1" oder andere Ergänzungsregeln.


    Community-Involvement und Spieler-Feedback in Zusammenarbeit mit redaktioneller Betreuung formen die Spielwelt, die Regeln und die Publikationen.

    da kann ich mich nicht beschweren. Bisher läuft das bei Aventurien mMn recht gut. Ich kann immer noch behaupten (obs wirklich so is weiss wohl nur Alex), dass wir durch unsere Anmerkung per Mail, dass die Handarmbrust dringend ne Fähigkeit für Schuss im Nahkampf braucht, "Schuld" am "Kernschuss" sind. :D

  • Auch stellt sich die Frage, welchen Platz Myranor im inzwischen recht gesättigten Markt der Rollenspiele einnähme: Wer DSA spielen will, spielt Aventurien und wer exotische High-Fantasy spielen will, der spielt doch lieber andere Systeme, als DSA4.1 oder 5. Um mal Werbe-Sprech zu benutzen: Was wäre der USP (= Unique Selling Point) von Myranor? An wen richtet sich Myranor? Und warum sollte ich mich als Aventurien-Spieler überhaupt um Myranor scheren?

    Das ist eine gute Frage, die ich mir als Myranor-Fan so noch nicht gestellt hatte. Aber Ulisses tut natürlich gut daran, sich darüber klar zu werden.

    Ich denke, der USP ist gerade, dass es exotische High Fantasy mit DSA-Regeln ist. Z. B. Eberron oder Sundered Skies bieten ähnliche Settings, sind aber deutlich pulpiger ausgerichtet. Bei Earthdawn spielt man Adepten, die schon per Definition abgehobene Helden sind. Überspitzt ist Myranor High Fantasy mit Bauerngaming-Regelsystem. Eine Welt voller Sense of Wonder, in ein Gerüst aus fantastischem Realismus gepresst.

    Die Gesellschaftsstrukturen sind durchdacht. Die Kulturen sind an reale Vorbilder angelehnt. Das Magiesystem ist frei, dennoch muss man sich Gedanken machen, wie man seine magischen Effekte baut - nicht wie ein Blitze schleudernder Action-Held, sondern wie ein Mago-Wissenschaftler.

    Man kann relativ gewöhnliche Imperiumsbürger spielen (oder Untertanen etc.), selbst wenn sie Fell oder Hörner besitzen, und mit großen Augen in eine wundersame Welt eintauchen, die Hand und Fuß hat. Man kann Tiermenschen und Sagengestalten (bspw. Satyare) spielen, die aber keine Cartoon-Wesen sind, sondern kulturell unterfüttert. Eine proto-indische Katzenherrschaft wirkt bei Myranor nicht aufgesetzt, sondern inspirierend. Selbst das freakigste Luftschiff gehorcht durchdachten Designmechanismen.

    Ich hätte auch lieber ein regelleichtes Myranor, am besten gleich ein savages, möglichst separiert von Aventurien, als eigenständiges GRW. Aber rein marketingtechnisch denke ich, dass es sinnvoll ist, auf die DSA-Spieler zu setzen. Wenn man sie in der DSA4- und Uhrwerk-Zeit nun schon so mühsam ins Boot geholt hat ;)

  • Alle bisher bekannten Überlegungen von Ulisses gehen ganz klar in Richtung DSA 5 und bei Kontinente stärker zu verbinden.

    Ich hoffe sehr, dass die Kontinente schön isoliert bleiben und im offiziellen Aventurien keine Myranorviecher herumwuseln. Störende Mauern sollten interessierte Gruppen lieber wie gehabt selbst einreißen.

    Obwohl Uthuria recht schnell in der Versenkung verschwunden ist, konnte man deutlich sehen wie leicht sich so eine andere Spielwelt "hineindrängt" und Dinge ändert und der Kontinent war auf den ersten Blick noch deutlich gleichartiger als Myranor. Aventurien ist schon so extrem gemischt (vom Affenmenschen bis zum Horasier).

    Ein "Regelaufsatz" fürs DSA 5 GRW ist unter dem Gesichtspunkt doch gar nicht so schlecht. Wer über den Tellerrand schauen möchte, kann ohne großen Zeit und Kostenaufwand den Blick wagen und das ist eindeutig ein Pluspunkt (und vielleicht eine Chance für den wenig geliebten kleinen Bruder und möglicherweise auch eine Chance DSA 5 Produkte an Myranorspieler zu verkaufen - wovon dann auch die reinen Aventurienspieler profitieren).

  • Ich hoffe sehr, dass die Kontinente schön isoliert bleiben und im offiziellen Aventurien keine Myranorviecher herumwuseln. Störende Mauern sollten interessierte Gruppen lieber wie gehabt selbst einreißen.

    Zumindest ich kann mir nicht vorstellen, dass "stärkere Verbindung der Kontinente" gleichzeitig bedeutet, dass jetzt eine weitere Katzen-Invasion (nach DSK) in Aventurien stattfinden wird.

    Und ja, mir gefällt der aventurische Status-Quo:

    Spoiler anzeigen

    Ein paar Seefahrer, etwa die Lamea-Expedition, und diejenigen wenigen, denen sie es erzählt haben, wissen, dass das Horasische Weltbild (mit dem Halbgott Horas) etwas... ins Wanken geraten könnte - und dass es Kräfte gibt, die dieses Wissen gerne hätten und nutzen würden (Ilaristen, Kulte des Namenlosen...).

    Und natürlich ein paar Auserwählte des Namenlosen "da drüben" (Tionnin, Pardona) als graue Eminenzen im Hintergrund.

    Von daher: Es muss wegen mir nichts weiter verzahnt werden, außer vielleicht, dass manchmal (alle paar Jahre mal) etwas Wissen "hinüberschwappt" (neue Magie) oder mal ein seltenes Artefakt. Gerne auch umgekehrt.

  • Verschwöhrungstheorie: DSK ist nur der Playtest für eine Amaunirinvasion. Die Winzwüchsigen Versionen der Katzenmenschen bereiten sie schon jetzt in Havena vor! Und das Haus Charybalis wird mit DSA Cthuhulu auch in Nostria wieder erstarken!

  • Bin nach wie vor ziemlich sicher, dass Myranor noch für seeehr lange Zeit auf Eis liegen wird - falls da überhaupt noch was wesentlich eigenständiges kommt. Mal sehen, ob meine Prognose tatsächlich zutrifft ...

    Zumindest hatte Uhrwerk durch diesen Schritt einige Verbindlichkeiten weniger (ich kann mir nicht vorstellen, dass Ulisses die Lizenzen für lau vergeben hat).

    Nein, natürlich hat Uhrwerk die Myranor-Lizenz bezahlt. Logo, wie denn sonst? :D

    Die Lizenzen zurückzuholen war vermutlich ein guter Schritt für den Verlag. Einerseits waren sie wahrscheinlich günstig zu haben [...]

    "Günstig zu haben" ist lustig. Ulisses musste seine Lizenz doch nicht zurückkaufen. Sie brauchten bloß die alte Laufzeit nicht verlängern.

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF