Wie viel ist euch das Hobby wert?

  • Die Frage mag etwas reißerisch klingen, aber ich bin da gestern über etwas gestolpert, was mich nachdenklich gemacht hat.

    Ich war am Schmökern und Schauen bei Pegasus Online, wo es ja auch Angebote gibt, wo man den Preis selbst festlegt (z.B. "Der Preuße" (Cthulhu)).

    Ich habe dabei festgestellt, dass bereits 1-2€ als überdurchschnittlicher Preis gilt.

    Dafür, dass in den Abenteuern viel Arbeit drinsteckt hinsichtlich Informationen, Optik, Umfang und Co., finde ich das doch sehr bedenklich, dass es den meisten nicht mal ein paar Euros wert ist.

    Wie steht ihr dazu? Wie viel wäre euch das Ganze wert?

  • Schwierige Frage

    Einerseits: 2€ stehen in keinem Verhältnis zu dem Aufwand des Autors. Jedenfalls in den allermeisten Fällen.

    Andererseits: Man kauft etwas von einem Amateur (bitte nicht abwertend verstehen), ohne Lektorat und ähnliches. Oftmals kann man sich über die Qualität nicht 100%-ig sicher sein.

    Generell wünsche ich mir da auch von den Autoren/Grafikern etwas mehr Mut. Wenn man der Ansicht ist das Werk ist 5€ wert, dann auch 5€ dafür verlangen. Wer mir das kostenlos anbietet suggeriert mir auch ein Stück weit: "Hey, das ist kein super wertiges Werk. Zahl mir nen Euro, passt schon." Natürlich nicht so direkt, aber eben unterschwellig. Den Idealismus finde ich zwar bewundernswert, aber an der Stelle darf man auch ruhig etwas für seine Arbeit verlangen.

    Das Leben ist ein Spiel!

  • Wenn die Sachen direkt vermarktet werden, fällt die Gebühr für das Lektorat, den Druck, den Handel weg.

    Würde mich nicht wundern, wenn man trotz 1-2Euro dabei besser wegkommt, als wenn man über einen Verlag verkauft.

    Allerdings wird sich durch das Schreiben für Rollenspiel wenig verdienen lassen. Dafür ist die Nische zu klein.

  • Damals ... so um 1990 ... ging ich kreuz und quer durch Hamburgs RPG-Läden, da dort DSA günstiger (und komplett) zu bekommen war als in Geschäften.

    Inzwischen überlege ich - auch aus Platzgründen - ob Gebunden oder pdf/eBook.

    DSA hat viel Taschengeld geopfert ... aber ich möchte diese Sammlung nicht missen. ;)

    Jassu! (freundliche Begrüßung auf Ithasos)

    Pflicht des Historikers: Das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.
    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.
    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Pay-what-you-want hat nichts mit fairer Preiseinschätzung zu tun. Marketingpsychologisch ist es eine andere Art zu sagen "gratis", ohne dabei völlige Wertlosigkeit zu suggerieren. Bei allen PWYW Produkten ist der zahlende Kunde die absolute Ausnahme. Das kenne ich von anderen Händlern und kann es auch selbst nur bestätigen.

    Das liegt auch an der fehlenden, emotionalen Bindung und der geringen Verantwortlichkeit. Unsere Patrons bei Donnerhaus beteiligen sich aktuell beispielsweise zahlreich an den Versandkosten für unser Geschenkpaket, obgleich keiner von ihnen das tatsächlich müsste. Hingegen liegen die Einnahmen durch unsere PWYW Produkte auf DriveThru RPG nahe 0€. Das ist aber auch okay so, denn unsere PWYW Produkte sind als Kinda-sorta kostenlose Demoprodukte gedacht. Wir rechnen mit 0€ dafür und freuen uns höchstens, wenn jemand was dafür zahlt.

    Allerdings sei auch dazu gesagt, dass es anständige Menschen gibt, die dann mal eben 10 Euro für so ein Produkt springen lassen. Da sind wir dann zwar ziemlich überrascht, aber es hält den Glauben an das Gute im Menschen am Leben. Und bei Donnerhaus die Lichter an. 8o

  • Bei PWYW zahle ich in aller Regel einen geringen Betrag. Ich sehe das nicht als kostenlos an. Da hat jemand viel Arbeit reingesteckt, und das dann nicht zu honorieren, käme mir schäbig vor. Meistens ist es nicht mehr als eine Anerkennung, eine Art Trinkgeld für die geleistete Arbeit. Ich gebe ansonsten so viel Geld für Rollenspielkram aus, dass es auf ein paar Euro mehr oder weniger echt nicht ankommt.

  • Leider kann man nicht abschätzen wie viel Arbeit wirklich dahinter steckt. Da ich selber auch schon Texte, Geschichten und Bücher geschrieben habe weiss ich wie lange man da dran sitzt als Autor. Aber wenn dann noch Zeichnungen dabei sind die meistens noch von anderen gemacht sind als Ergänzung kann ich dies nicht einschätzen.

    Oftmals habe ich mir dann günstige Produkte erworben und dann gedacht das dies doch mehr oder auf weniger Wert gewesen wäre oder ich eben schon andere Dinge gefunden habe die dann umsonst angeboten wurden.

    Auf der anderen Seite hat man schon Bücher,Regelhefte oder PnP Material gefunden, welches Professionell gemacht wurde aber zb bescheiden übersetzt wurde oder extreme Übersetzungsfehler beinhalten (WH40k zum Beispiel oder HdR "Sauron sandte seine schwarzen Hoden aus")

  • In jedem gut geschriebene Text steckt Arbeit. Jeder der selbst schon mal etwas geschrieben hat, weiß das. Und aus einem Text kann man herauslesen ob sich derjenige "Mühe" gegeben hat. Passendes Schriftbild und Zeichnungen schüttelt man auch nicht so aus den Ärmel.

    Wobei ich nicht einsehe das ich für mehr Farbe auch mehr bezahlen sollte ... manchmal geht's auch ohne Bilder.

    (Weswegen ich aus meiner Bibliothek viele große HC-Farbbände verbanne und durch bessere (und oft aktuellere) Kleinbände ersetze.)

    Jassu! (freundliche Begrüßung auf Ithasos)

    Pflicht des Historikers: Das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.
    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.
    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Einerseits: 2€ stehen in keinem Verhältnis zu dem Aufwand des Autors. Jedenfalls in den allermeisten Fällen.

    Andererseits: Man kauft etwas von einem Amateur (bitte nicht abwertend verstehen), ohne Lektorat und ähnliches. Oftmals kann man sich über die Qualität nicht 100%-ig sicher sein.

    Generell wünsche ich mir da auch von den Autoren/Grafikern etwas mehr Mut. Wenn man der Ansicht ist das Werk ist 5€ wert, dann auch 5€ dafür verlangen.

    Kann deine Auffassung sehr gut verstehen.

    Klar sind es Amateure, die vieles schreiben und online stellen, aber so wie du sagst: Da kann man doch mehr Vertrauen in die eigene Arbeit setzen.

    In vielen Fällen gibt es ja auch so ein paar Schnupperseiten, die einen kleinen Einblick bieten in das vorliegende Projekt des Schreibers.

    Pay-what-you-want hat nichts mit fairer Preiseinschätzung zu tun. Marketingpsychologisch ist es eine andere Art zu sagen "gratis", ohne dabei völlige Wertlosigkeit zu suggerieren. [...]

    Das liegt auch an der fehlenden, emotionalen Bindung und der geringen Verantwortlichkeit. [...]

    Allerdings sei auch dazu gesagt, dass es anständige Menschen gibt, die dann mal eben 10 Euro für so ein Produkt springen lassen. [...]

    Klar spielt man da markenpsychologisch mit einigen Tricks, dennoch finde ich die Situation einfach sehr schade, dass man schon mit 1€ ein überdurchschnittlicher Zahler ist. Das passt aber zu deinem Aspekt der fehlenden, emotionalen Bindung. Man hat mit dem Werk noch nichts verknüpft, dementsprechend ist man nicht bereit viel dafür zu geben, auch wenn es kleinen Künstlern bzw. Verlagen beim Überleben helfen könnte.

    Bei PWYW zahle ich in aller Regel einen geringen Betrag. Ich sehe das nicht als kostenlos an. Da hat jemand viel Arbeit reingesteckt, und das dann nicht zu honorieren, käme mir schäbig vor. Meistens ist es nicht mehr als eine Anerkennung, eine Art Trinkgeld für die geleistete Arbeit.

    Handhabe ich genauso. Ich möchte denjenigen honorieren, der uns seine Idee und Kreativität zur Verfügung stellt.

    In jedem gut geschriebene Text steckt Arbeit. Jeder der selbst schon mal etwas geschrieben hat, weiß das. Und aus einem Text kann man herauslesen ob sich derjenige "Mühe" gegeben hat. Passendes Schriftbild und Zeichnungen schüttelt man auch nicht so aus den Ärmel.

    Und ich denke, dass man das meist schon bei den ausgewählten Vorschau-Seiten zumindest im Ansatz erkennen kann. Ich schaue mir das auf jeden Fall immer vorher an, bevor ich etwas kaufe oder lese Bewertungen durch (es gibt ja mittlerweile zu fast allem irgendeine Bewertung irgendwo).

  • Quote from Fr. Robbe

    Kann deine Auffassung sehr gut verstehen.

    Klar sind es Amateure, die vieles schreiben und online stellen, aber so wie du sagst: Da kann man doch mehr Vertrauen in die eigene Arbeit setzen.

    In vielen Fällen gibt es ja auch so ein paar Schnupperseiten, die einen kleinen Einblick bieten in das vorliegende Projekt des Schreibers.

    Was oft schon hilft, ist wenn die Autoren einen Vorschlag machen, was man zahlen soll. Dann kann ich mir die Preview ansehen und dann schauen, ob das Verhältnis passt. Für mich fühlen sich etwa 5€ für 3 Seiten PDF mit vielleicht einer Illustration viel an. Wenn aber jemand das dafür verlangt und mich die Qualität überzeugt zahle ich die auch (Extrembeispiel). Alleine wurde ich aber nie 5€ zahlen.

    Das Leben ist ein Spiel!

  • Was oft schon hilft, ist wenn die Autoren einen Vorschlag machen, was man zahlen soll. Dann kann ich mir die Preview ansehen und dann schauen, ob das Verhältnis passt. Für mich fühlen sich etwa 5€ für 3 Seiten PDF mit vielleicht einer Illustration viel an. Wenn aber jemand das dafür verlangt und mich die Qualität überzeugt zahle ich die auch (Extrembeispiel). Alleine wurde ich aber nie 5€ zahlen.

    Das wäre auch die Variante, mit der ich keine Probleme hätte.

    Dann hätte ich eine Einschätzung vom Autor, wie viel er denkt, dass sein Werk wert wäre und dann könnte man das mithilfe von Preview-Seiten abschätzen.

    Ich finde, dass (wie schon erwähnt) die Autoren selbstbewusster zu ihrem Werk stehen könnten.

  • Oftmals kann man es nur einmal kaufen. Wieso ist das ein Problem? Ich bin der Meinung, dass man für Fan Material nichts zahlen sollte, es sind meist liebevolle Texte und Bilder, aber ich selbst als Fan schreibe auch und mach das aus Freude, nicht aus Profit Gedanken. Der PWYW Gedanke ist toll, hier kann man seine Schriften verbreiten und erreicht ein Publikum, was man nicht hätte, würde es Geld kosten.

    Typischerweise kauft man es für 0Euro, weil man "reinsehen" will und stellt fest: wow, das hätte ich in dem Umfang nicht erwartet. Dann kann man nicht nachträglich noch 5€ bezahlen, zumindest bei ulisses steht dann: Du hast das bereits bezahlt (O-Ton). Das sit schade, manchmal möchte man dann doch nachträglich Geld ausgeben.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Bei Ulisses/DrivethroughRPG steht sogar dabei, wenn man einen Betrag von 0 € eingibt, dass man später nochmal einen Kauf tätigen kann, um den Hersteller zu unterstützen.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Interessante Fragestellung. Anbei ein paar Gedanken dazu:

    Natürlich gebietet es der Anstand, faire Preise zu zahlen. Der Arbeiter ist seines Lohnes wert. Allerdings kann ich jedem PWYW-Autoren nur empfehlen, sich davon nicht abhängig zu machen. Der Lohn des Freizeit-Kreativisten ist es, a) seine Gedanken zum Ausdruck zu bringen und b) gelesen zu werden. Alles andere ist on-top.

    Um die Frage des Threads zu beantworten:

    Ich bin bereit für etwas viel Geld zu zahlen, wenn ich es unbedingt haben möchte. So habe ich für Teile der roten und grünen Reihe von DSA4.1 verhältnismäßig viel gezahlt (z.B. die RSH "Am großen Fluss" oder "Raschtuls Atem"), weil diese Produkte nicht mehr neu aufgelegt werden. Auch wenn ich persönlich absolut kein 4.1-er Fan bin, so habe ich dieses Geld dennoch gerne hingeblättert, da diese beiden Reihen in meinen Augen das Rückgrat aller DSA-Publikationen darstellen. WDG, WDZ, diverse RSHs - diese Bücher decken alle vorherigen Publikationen ab und erlauben es, einen umfassenden Überblick über die Fantasywelt Aventurien zu geben, sodass ich in der Lage bin, mich mit tausenden anderen Spielerinnen und Spielern darüber auszutauschen. Dafür bin ich bereit, Geld auszugeben.

    Ähnlich war es mit der Historia Aventurica. Ich kann mich nicht daran entsinnen, jemals mehr Geld für ein Buch (mit Ausnahme der erwähnten Sammlerstücke) ausgegeben zu haben. Und auch dieses Geld habe ich gerne ausgegeben, weil ich weiß, dass dieses Buch viele andere ebenfalls gelesen haben und ich mich mit anderen darüber austauschen konnte.

    Wenn ich jetzt ein PWYW-Produkt vor mir habe, ist die Ausgangslage eine andere: Da diese Werke keinen offiziellen Charakter haben, ist die Zielgruppe schon mal deutlich geringer. Aber, ich bin mir sicher, wenn etwas publiziert wird, dann wird es gelesen und auch darüber gesprochen. Und wenn es dann richtig, richtig gut ist, dann will ich es auch haben. Und wie gesagt, wenn ich etwas haben möchte - dann darf es auch gerne mehr kosten.