"Für gewöhnliche Sterbliche ist Karmaenergie nicht fassbar, und es erfordert ein besonderes Ritual, bei der die Gottheit einen ausgewählten Sterblichen an Geist und Seele verändert, damit dieser Karmalkraft spüren und verwenden kann." (WdG 237)
"Das Nayrakis hingegen ist die geistige Urkraft, die Essenz der Ordnung, die die inneren Sphären formt, und daher körperlich nicht fassbar: Ihm entspringen angeblich die Kreativität und der Verstand, aber auch die Essenz der himmlischen Götter als Vertreter der Ordnung. Die Karmaenergie ist eine ‘fassbare Verdünnung’ des Nayrakis, das insgesamt von den Sterblichen (die eher zur leiblichen Hälfte der Schöpfung gehören) fast nicht begreiflich ist." (ebd.)
"Karmaenergie (KE, unterteilt in einzelne Karmapunkte, KaP) ist nicht, wie manchmal interpretiert, allein der Wille eines Gottes oder ein Maß für Frömmigkeit, sondern - für Spielzwecke und auch im Verständnis vieler Geweihter-eine götterverliehene Kraft, eine ‘Energieform’. Sie entstammt dem Nayrakis, dem geistigen und ordnenden Aspekt der Schöpfung und damit nominell dem Bereich des Los;" (ebd.)
Sturmkind OK, ich gestehe - nicht ALLE Geweihte wissen, dass KE eine Energie ist, die sie in sich tragen. Nur viele.
@Windweber zum ersten Mal bin ich nicht nur nicht mit deiner Interpretation konform, sonder kann deine Gedankenschritte zum ersten Mal nicht richtig nachvollziehen, wie die Quellen die du zitierst zu deiner Schlussfolgerung führen.
Aber ich denke wir reden auch ein wenig aneinander vorbei.
Ich bezweifle nicht, dass Geweihte ihre eigene Karmaenergie spüren können oder es auch spüren wenn irgendwo viel Karmaenergie freigesetzt oder gespeichert wird. (In Tempeln oder an heiligen Orten, spüren sie sicher karmale Kräfte wirken.) Ich zweifle aber an, dass sie die Natur dieser Energie, welche du mit den ganzen OT-Zitaten beschreibst, erfassen.
Ein Gildenmagier geht sehr wissenschaftlich an die Dinge, bei denen würde es mich nicht wundern, wenn irgendwann soetwas fällt wie:
"Am Ende meines Studiums konnte ich 3 FULMINICTUS wirken, bevor meine Astralkräfte sich langsam dem Ende zuneigte, für einen vierten hat es damals nicht gereicht. Jetzt ziehe ich mit euch schon eine ganze Weile umher und habe gestern ein Experiment durchgeführt. Ich schaffe nun 5 FULMINICTUS ohne das meine Kraft zuneige geht. Unsere Abenteuer müssen also einen positiven Aspekt auf meinen Astralleib haben und seine Kapazität deutlich erhöht haben!"
So etwas kann ich mir aber nicht einmal bei den Wissenschaftlern unter den Geweihten vorstellen, nicht einmal bei Nandus-oder Hesindegeweihten, die nebenbei noch Gildenmagier sind.
Ich denke einfach das sich Karmalkraft anders anfühlt und auch das wirken von Liturgien, emotional nicht mit dem Wirken von Zaubern vergleichbar ist.
Davon ab, dass das sehr unangemessenes mit Kanonen auf Spatzen schießen ist, kann er das in DSA 4 ebenso fehlgeleitet auch machen. Die Probe wäre ordentlich erschwert, aber wenn es gelingt, würde eine gewirkte Liturgie vollumfänglich wirken. Und Abzüge durch Bruch des Moralkodex gibt es ebenfalls.
Der Unterscheid zwischen den Editionen in diesem Fall ist, dass es nach DSA 4 keine Blitzschlag-Liturgie gibt. Aber unangemessenerweise kann ein Geweihter auch nach DSA 4 Liturgien wirken, und wenn die dann erschwerte Probe gelingt, wirkt sie, wie vom Regelwerk vorgesehen. Gelingt eine Liturgie, tritt ihr Effekt ein.
Das er sie wirken kann habe ich oben bereits eingeräumt, aber dennoch gibt es laut DSA4 die Regel:
"Da Karmaenergie als Aspekt des Nayrakis aber keine chaotischen Effekte, sondern nur eine Erhöhung der Ordnung bewirken kann, entscheidet der Meister, ob eine und welche spezielle (mindere) Auswirkung eintritt." (WdG 242)
Der Meister hat in DSA4 also immer noch die Hand drüber, zu entscheiden ob die Handlung gerade einen chaotischen Effekt hätte oder eben nicht der Erhöhung der Ordnung dient und kann entsprechend die Probe für obsolet erklären! Das schränkt nicht die Handlungsfreiheit des Charakters ein aber ändert den Effekt ( @Windweber nennt es die Wirkung) zu behaupten, dass den Göttern jedliches Mitspracherecht bei der Wirkung von Liturgien in DSA4 fehlt, halte ich eben für nicht DSA4 konform. Der Geweihtenspieler entscheidet wann er Liturgien einsetzt, der Meister entscheidet, in seiner Rolle als karmaspendende Gottheit, wie ihre Wirkung ausfällt... das sind die Regeln nach DSA4 WdG 242.