Erste Eindrücke von der Savage Worlds Abenteuer Edition

  • Heute gesehen, dass das neue SW Grundregelwerk als Vorabversion bei mir im elektronischen Briefkasten lag.

    Leider habe ich nur Zeit gehabt flüchtig reinzuschauen.

    Hier meine ersten Eindrücke:

    Positiv:

    Layout und Lesbarkeit sind gut

    Artworks sind tatsächlich eher konistent auf dem gleichen Level und recht gut

    Schreibstil ist freundlich unformell wie die englische Originalausgabe

    Negativ:

    Bewegungsweiten nur in Zoll... pfui. Doppelangaben wären für mich schöner. In meinen Runden nutze ich Als Bewegungseinheiten auf dem Kampfgitter "Felder".

  • Und bereits im Impressum den ersten Schnitzer gefunden... Das geht ja gut los.

    Gibt es bereits irgendwo eine zentrale Sammelstelle für die Errata im Buch, oder muss jeder seine eigene Liste erstellen und die einschicken, damit Ulisses beim abgleichen dieser Dokumente total ins Schleudern gerät? Ich würde sonst eine öffentliche Google-Tabelle erstellen.

  • Stimmt. Macht der Sichtbarkeit wegen mehr Sinn.

    Das kann man ja noch mal separat machen. Im Moment lese ich gerade konzentriert die Einleitung der SWAE.

  • Die Zoll-Reichweiten gehören einfach dazu. SW hat ja nicht zuletzt einen Tabletop-Background. Und da sind die Angaben im 28mm-Standard nun mal systemübergreifend in Zoll.
    Außerdem: Wieso sollte man sich als Fan der vorherigen Edition jetzt umstellen?!? Die Zoll-Angaben sind definitiv kein "Fehler", sondern für mich Kernbestandteil von Savage Worlds. Die Zollangaben weg zu nehmen und mit cm zu ersetzen wäre vergleichbar damit, dass man DSA nicht mehr mit W20 spielt, sondern mit W10.
    Zudem gäbe es massive Umrechenprobleme, da die Reichweiten ja auf Zoll testgespielt wurden.
    Und ich denke nicht, dass es Spaß machen würde bei 3 Zoll plötzlich 7,62 cm abmessen zu müssen.
    Nö, danke. :)

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  • Na ja, wenn man die vorherige Edition so toll findet, könnte man ja auch einfach bei dieser bleiben. Das tolle an neuen Editionen ist ja, dass man die (aus meiner Sicht natürlich) Fehler der Vergangenheit ausbügeln kann - auch bei der Lokalisierung.

    Natürlich wäre es völliger Blödsinn die Bewegungsweiten durch 2.54cm zu ersetzen, aber man könnte auch alle Zollwerte durch absolute 2cm ersetzen dann sind 3 Zoll eben 6cm. Die Schablonen müssten dafür minimal verkleinert werden, es sollte aber immer noch genug Distanz bleiben, damit es kein umständliches Gefummel wird. 3cm wären auch eine Option, aber den Faktor 2 können die meisten Menschen auf einem Blick umrechnen, bei 3 braucht es schon etwas Rechenpower.

    Wer sowieso mit einen (Zoll-)Kampfgitter spielt, ist davon ja eh nicht betroffen und da braucht man auch keine Schablonen, dafür sind ja die Hilfslinien da. Ich hatte zumindest noch keinen am Tisch der die Grösse der Quadrate bzw. Hexfelder nachmessen wollte.

    Nicht falsch verstehen, dein Standpunkt ist durchaus nachvollziehbar. Für mich hört eine Lokalisierung nur nicht bei der Übersetzung auf.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (10. Juni 2019 um 14:50)

  • Bin absolut anderer Meinung. Auch aus 25jähriger Tabletop Erfahrung heraus. Das passt nicht, wenn man einfach "rundet".

    Damit würde ausschließlich in der deutschen Lokalisation eine zentrale Regel vom weltweiten Standard abweichen. Und dieser Standard im TT ist nunmal Zoll und nicht cm. Das ist keine Übersetzung, sondern Verfälschung.

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  • Sascha hatte sich schon bei mir gemeldet und das ist ausgebessert worden. Keine Ahnung wo das herkam, im Original war es korrekt ...

    Bennies ist falsch, im Deutschen werden englischen Lehnworte nicht entsprechend der englischen Grammatik gebogen (siehe auch Baby).

  • Wasmeiner Meinung nach noch für Zoll spricht, ist die Tatsache, dass praktisch sämtliches Bodenplanmaterial auf dem Markt darauf ausgelegt ist: Battlemats, Flipmats, Dungeon Tiles etc. die haben alle ein zöllges Raster. Wäre schon Schade auf all das verzichten zu müssen.

  • ich spiel tabletops seit über 30Jahren und ich kann sowohl mit zoll als auch mit cm leben. 40k und AoS sind in Zoll, während Space Marines und Warmaster in cm angegeben sind. Alle System sind von Games Workshop, spielen sich super und alle vier System sind des weiteren erztraditionell.

    Detto beim rollenspiel. Ob ein viereck nun 2,5m also ein zoll breit ist (wie es des öfteren Savagespieler, falls sie ein quadratraster benutzen, spielen) oder 1,5m (wie in D&D5 deutsch) ist doch im rpg gefecht eh vollkommen analfixiert und daher wurscht. Im endeffekt kommt es nur drauf an wie man es gewohnt ist und umgewöhnen tut man sich üblicherweise auch leicht.

  • Das CF-Paket hat mich heute auf dem Briefkasten überrascht.

    Ich muss sagen, ich bin richtig angetan von der Qualität der "harten" Komponenten.

    Von den kunstofflaminierten Kartensets bis hin zum edlen Spielleiterschirm (hach ist die Grösse süss) wurde echt nicht gespart. Wirklich Top.

  • Vor einer Woche hatte ich Gelegenheit, das Regelwerk für einen One-Shot zum Einsatz zu bringen.

    Ein klein wenig modifiziert um dem Szenario "Shard" angepasst zu werden. Eine orientalische Fantasywelt, die von Anthro-Tieren bevölkert wird.

    Die Hausregeln beschränkten sich auf einen zusätzlichen Fertigkeitspunkt, der die animalischen Eigenheiten abdeckte, und eine Grundregel für die Spielwelt "Kein Metall"

    Die Gruppe bestand aus dem SL (mir) und vier Spielern, von denen zwei noch nie was von dem System gehört hatten.
    Doch nach einer Stunde waren die Charaktere gebaut, und konnten auch von den weniger erfahrenen Spieler gut geführt werden.

    Das spricht in meinen Augen sehr für die Einsteigerfreundlichkeit des Savage Worlds Systems, und ich würde es einen großen Plus-Punkt nennen.

    Im Vergleich zu den voran gegangenen Editionen kann ich lediglich die Gentlemans Edition Revised heranziehen, die mir im wesentlichen deckungsgleich zu sein scheint.

    Änderungen wie im Bezug auf Charisma oder den fünf Grundfertigkeiten sind sinnvoll, aber nicht zwingend.

    Ob Zoll oder cm spielt für mich da im Spielfluss nur eine untergeordnete Rolle, auch weil wir eine Kästchenmatte verwendeten, und uns daran orientierten.

    Einzig der Preis ist etwas, was ich bemäkeln könnte. Mit 30€ ist das neue Grundregelwerk dreimal so teuer wie die erwähnte Gentlemans Edition Revised.
    Das ist im Vergleich zu den Hardcovern anderer System zwar immer noch günstig, aber ein Preis um 10€ macht es ungleich leichter, es auch Einsteigern zu empfehlen, die das große Investement fürchten. Hoffentlich folgen noch Softcover-Editionen.

    Mich zu mögen ist nicht leicht,

    wer es schafft, bleibt unerreicht.

  • Dass man SW trotz Crunch fast schon intuitiv spielen kann, macht es als Zweitsystem für alles andere neben dem eigenen Liebhabersystem ja so perfekt.

    Natürlich mag ich es auch mal eine Münze sparen zu können, aber ich sehe nicht ein, warum es viel günstiger sein sollte als andere Systeme. Die Illustrationen bei denen früher gespart wurde, sind mittlerweile auf ja auf Stand und diese machen den grössten Kostenpunkt aus.

  • Der Preisansatz der alten Version machte es einfach ideal zum "Anfixen", will ich damit sagen.

    Alternativen wie etwa Dungeonslayers sind da in meinen Augen zu fixiert auf einzelne Aspekte wie etwa Taktik.

    Viele Interessierte, vorallem jüngere die ich getroffen habe, werden du die mitunter relativ hohen Einstiegspreise abgeschreckt. Auch wenn viele Produkte da in letzter Zeit besser geworden sind. Regel-Wikis und PDFs vorallem.

    Aber das ersetzt nicht das Gefühl eines Buches, und ich empfinde Savage Worlds als ein hervorragend geeignetes System für genau diesen Zweck.

    Insofern hätte ich gerne ein günstigeres Softcover, meinetwegen auch gern in Schwarzweiß.

    Mich zu mögen ist nicht leicht,

    wer es schafft, bleibt unerreicht.