Nekromantische Handgranate

  • Beim herumspielen mit den Regeln als Nekromant ist mir etwas aufgefallen...

    Einen "winzigen" Untoten (z.B. eine Krähe, eine Ratte, eine Kakerlake) kann ich mit dem "Totes Handle" ohne permanente Astralpunktkosten für 4 ASP erheben - okay, das Ritual dauert 8 Stunden, das ist erstmal ein Wermutstropfen.

    Meine ursprüngliche Idee war einfach einen untoten Raben als Begleiter mitzunehmen, dem man die Fähigkeit: "Lebenshauch" gibt, damit er fliegen kann - und die Fähigkeit "Verbindung zum Erschaffen" um ihn quasi als Spion zu nutzen.

    Aber: Man kann ein wesen auch erheben und ihm die Fähigkeit "zerbersten" geben. Für entspannte 4 Asp kann ich mir also eine Kakerlake erschaffen, die, wenn sie stirbt 4w6+4 TP verursacht und außerdem noch eine ganze Zeit weiter existiert. Steckt man diese Kakerlake in einen Tonkrug den man versiegelt und wirft diesen bei Tage auf den Gegner, so tötet das Sonnenlicht die Kakerlake und diese explodiert in einer gewaltigen Explosion. Die magische Handgranate. Ich bin mir sicher, man kann das ganze noch verfeinern durch ein ganzes Gefäß voll von untoten Kakerlaken (Hier hätte ich vermutlich bedenken dass eine eine LO Probe versiebt und man sich gegenseitig tötet, so dass das alles schon in der Tasche des Nekromanten hochgeht) - aber grundsätzlich erscheint mir das Ritual so von der Kosten/Nutzen Leistung schon am oberen Ende der magischen Macht angesiedelt zu sein.

    Hab ich da irgendwas übersehen? Die Alternative ist in unserer Runde nämlich eine Hausregel, damit winzige Wesen nicht auch mit 4W6+4 TP explodieren... (Wir hatten überlegt je nach Größenkategorie unter "Mittel" 1w6+1 weg zu nehmen)

  • Der Eisigel gilt leider als Groß daher würde ich mich doch etwas an ihn orientieren.

    Aber würde da auch von großen Untoten ausgehen und bei kleineren sowohl den Radius als auch den Schaden dann verringern.

    Gibt es irgendwelche Gründe das sich die Untoten Kakerlaken auf längere Sicht im Behälter sterben können der sich gegenseitig verletzen? Weil sobald eine dort drin verstirbt gibt es eine Kettenreaktion und dein Magier wird dies sicher auch nicht so toll finden wenn er das Gefäß bei sich trägt!

  • Violin99 : Sei so nett und füge diesem Thread/Thema den Vermerk "DSA5" hinzu. In beispielsweise DSA 4 sähen die Regeln nämlich gänzlich anders aus.

    Hab ich da irgendwas übersehen? Die Alternative ist in unserer Runde nämlich eine Hausregel, damit winzige Wesen nicht auch mit 4W6+4 TP explodieren... (Wir hatten überlegt je nach Größenkategorie unter "Mittel" 1w6+1 weg zu nehmen)

    Bezüglich der Frage zur Explosion ist imho schade, dass die Autoren anscheinend nicht aus ihren Fehlern im Schnellschuss Von Toten und Untoten gelernt, sondern für die nächste Edition abgeschrieben haben. Damals war dieses Werk, ebenso wie Elementare Gewalten, gerade noch vor dem Wechsel auf DSA5 erschienen und ihm dies auch deutlich anhand von Fehlern wie diesem anzumerken.

    Insofern die Regeln jedoch meist auf Untote der mittleren Größenkategorie ausgerichtet sind, d.h. menschliche Untote, behalfen wir uns mit der von dir vorgeschlagenen Hausregel. Hier unsere Umsetzung in DSA4:

    Größenklasse Beispiele Schaden [TP]
    Winzig: Maus, Kröte 1W6+1
    Sehr klein:
    Schlange, Fasan, Katze, Rabe 2W6+2
    Klein:
    Wolf, Reh, Schaf 3W6+3
    Mittel:
    Mensch, Elf, Ork, Goblin 4W6+4
    Groß:
    Pferd, Steppenrind, Oger, Troll, Bär 5W6+5
    Sehr groß:
    Drache, Elefant, Riese, Krakenmolch
    6W6+6

    Ameisen, Regenwürmer usw. scheinen sich mir sogar noch eine Kategorie kleiner zu sein, sie sind "äußerst winzig". Eine Maus wiegt durchschnittlich 19 g, eine Ameise kommt hingegen auf kaum 10 mg, d.h. 0,01 g. Falls solch ein kleines Wesen überhaupt noch Schaden anrichtet, dann maximal 1 TP. Imho wäre jedoch sinnvoller solch äußerst kleine Wesen nicht einzeln, sondern als Schwarm dutzender bis hunderter solcher Wesen zu erheben und regeltechnisch weitgehend als ein winziges Einzelwesen zu behandeln.

    Eine Kakerlake bewegt sich dabei je nach Art zwischen "winzig" und "äußerst winzig"; einige Arten können ca. 20 g wiegen, andere unter 5 g.


    Edit

    Ich habe gerade noch einmal in der Errata zu Von Toten und Untoten nachgelesen:

    S. 111, Zerbersten

    Bei Untoten, die deutlich kleiner oder größer als Menschen sind, kann der Schaden nach oben oder unten variieren.

    Ich sehe keinen Grund, falls dies in DSA5 nicht ohnehin genannt worden sein sollte, dies auch für DSA5 zu übernehmen.

  • Sehe ich wie Aristeas :

    Der Schaden von 4W+4 kommt von den umher fliegenden Knochensplittern, Fleischstücken und Gliedmaßen. Bei kleinen Wesen, tut das nachher gar nicht mehr weh.

    Vergleicht man z.B. den Schaden einer Panzerhaubitze mit der eines Blitzknallers wird klar, was ich meine. Explodiert neben dir eine Geschoss einer Panzerhaubitze ist das ein ganz anderes Gefühl, als wenn neben einem ein Blitzknaller explodiert.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Schattenkatze 13. Mai 2019 um 09:29

    Hat das Label DSA 5 hinzugefügt.
  • Moin,

    ziemlich coole Idee, dadurch wird ein Nekromant auch Kampfstark, selbst wenn er nur Totes Handle Studiert hat.

    Bleibt nur die Frage welche Werte bzw. welche Schwierigkeit der Vogel hat.

    Weiß das zufällig jemand?



    Danke & Lg.

    Spieler & Gamemaster seit 6 Jahren, Fokus liegt bei RP.
    Midgard
    1880
    Das Schwarze Auge
    Pathfinder

  • Finde die Idee auch klasse. Aber mich treibt da eine weitere Frage um: Wie sieht es mit der Kombination Belebte Gliedmaßen und Zerbersten aus? Explodieren die Extremitäten auch? Wenn ja, wäre das eine schöne Schrapnell-Granate, notfalls auch in zielsuchend, wenn man den Untoten direkt reinlaufen lässt.

  • Hm, gute Frage! Der Text zum Zerbersten sagt: "Sollte das Wesen alle seine Lebenspunkte verloren haben, explodiert sein Körper." Ich würde das so interpretieren, dass wirklich erst dann, wenn die letzte Extremität/der letzte Rest "tot" ist, das was dann noch übrig ist, explodiert.

    Um das aber abschließend zu klären, musst du die Redax befragen: feedback@ulisses-spiele.de

  • Ich sehe den Knackpunkt eher in der Auslegung von abgetrennte Gliedmaßen:

    "Abgetrennte Gliedmaßen des (humanoiden) Wesens kämpfen eigenständig weiter. Als Faustregel trennt ein Schaden von 5/15 SP ein Körperteil eines Untoten/Golems ab."

    Nach meinem Verständnis heißt "eigenständig", dass ein neuer "NSC" ins Spiel kommt mit eigenen LeP, AT, PA, Kampf-Aktion! ect.

    Nach deinem Verständnis dürften die Gliedmaßen ja nichts tun und wären eher erzählerisch relevant. Dann brauche ich aber auch keine Regel dazu.

    Wenn sie jetzt aber eigene "NSC" werden, die ja von einem anderen NSC kommen, nehmen sie dann seine Verbesserungen mit? Wenn ja: Cluster-Granate. Wenn nicht: Keine Cluster-Granate

  • Das ist wie die Frage bei Theseus Schiff:

    Wieviel kann ich von dem Untoten wegnehmen (und ersetzen?), sodass der ursprüngliche Untote noch existiert? Wann explodiert er und dann welcher Teil?

    Ich würde mich an den Totenbeschwörer aus Diablo 2 und seiner Kadaverexplosion halten: es sind die Organe, die explodieren. Bedeutet: Torso.

    So vermeidet man dann auch irgendwelche Späße wie dem Zombie, der einem folgt, einfach bei Bedarf einen Finger abzubrechen und als Unheilige Handgranate zu benutzen.

  • Die magische Handgranate.

    "Nekromandgranate"

    FTFY

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    Neue Geister braucht das Land: Fanprojekt Aventurische Totengeister im Scriptorium und auf dem Forum


    Extrablatt, Extrablatt! Die neue Ausgabe der DERENZEIT ist da! Schaut auch bei uns in der Redaktion vorbei!

  • Die Redaktion hat mir freundlicherweise geantwortet:

    "Es gibt bislang keine Regel dazu. Man kann aber sicherlich auch die einzelnen Gliedmaßen zerbersten lassen, wenn sie tot sind, allerdings sollte der Schaden, der dabei entsteht, an den Gesamtschaden eines ganzen zerberstenden Körpers angepasst werden. Sprich: Der Schaden muss deutlich niedriger angesetzt werden."

  • :

    "Es gibt bislang keine Regel dazu. Man kann aber sicherlich auch die einzelnen Gliedmaßen zerbersten lassen, wenn sie tot sind, allerdings sollte der Schaden, der dabei entsteht, an den Gesamtschaden eines ganzen zerberstenden Körpers angepasst werden. Sprich: Der Schaden muss deutlich niedriger angesetzt werden."

    Auch hier: Viele Dank für eure Autoritätsgläubigkeit. (Schienen ja 75% aller DSA Spieler als Nachteil zu haben). Ähm: Ich meine, danke, dass die Redax um Konkretisierung gebeten habt.

    Meine Erklärung/ Herleitung mit dem Gesunden Ork Verstnad (GOV) vom 13.05.19 hätte aber auch genügen können...

    Schaden durch zerbersten ist physisch! Kleine Teile, weniger Schaden. *nickt eifrig, dass der Orkschädel heftig wackelt*

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Das ist ja das gleiche Problem wie das Thema das eine untote Maus weniger schaden beim explodieren machen sollte als ein untoter Oger! ;)

    Im übrigen bin ich der Meinung ,dass wir ein zweites Aventurisches Elementarium Groszes Elementharium benötigen... :)

    Nunc est bibendum!

    Jetzt hat es Rom zuweit getrieben....

  • :

    "Es gibt bislang keine Regel dazu. Man kann aber sicherlich auch die einzelnen Gliedmaßen zerbersten lassen, wenn sie tot sind, allerdings sollte der Schaden, der dabei entsteht, an den Gesamtschaden eines ganzen zerberstenden Körpers angepasst werden. Sprich: Der Schaden muss deutlich niedriger angesetzt werden."

    Auch hier: Viele Dank für eure Autoritätsgläubigkeit. (Schienen ja 75% aller DSA Spieler als Nachteil zu haben). Ähm: Ich meine, danke, dass die Redax um Konkretisierung gebeten habt.

    Meine Erklärung/ Herleitung mit dem Gesunden Ork Verstnad (GOV) vom 13.05.19 hätte aber auch genügen können...

    Schaden durch zerbersten ist physisch! Kleine Teile, weniger Schaden. *nickt eifrig, dass der Orkschädel heftig wackelt*

    Also ich bin sehr dankbar, dass sich so viele Menschen die Mühe machen und die Redax befragen. Das mag eventuell irgendwann dazu führen, dass ebendiese sich bei der Formulierung von Regeln mehr Gedanken machen und diese präziser formulieren, um solche Fragen zu minimieren. Wie der Sammelthread mittlerweile beweist, gibt es unzählige Stellen, die fehlerhaft oder ungenau formuliert wurden. Da sind Nachfragen nützlich und sinnvoll. Die Produkte sind nämlich in der Tat nicht gerade preiswert. Da kann man schon erwarten, dass diese ordentlich formuliert wurden. Zuletzt: Hätte mna häufiger in Publikationen von DSA 4.1 geschaut, hätte man so schon etliche Fragen/Unstimmigkeiten durch klarere Formulierungen verhindern können!

  • Meine Erklärung/ Herleitung mit dem Gesunden Ork Verstnad (GOV) vom 13.05.19 hätte aber auch genügen können...

    Nein, da es nicht darum ging, welchen Schaden die Teile machen, sondern ob sie überhaupt diese Eigenschaft erhalten. Der wichtige Teil der Redaktionsantwort ist also nicht, dass sie im Zweifel weniger Schaden anrichten, sondern, dass es dazu überhaupt keine Regel gibt, es also reine Meisterwillkür ist.

  • Das mag eventuell irgendwann dazu führen, dass ebendiese sich bei der Formulierung von Regeln mehr Gedanken machen und diese präziser formulieren, um solche Fragen zu minimieren.

    Das ist tatsächlich der einzig Valide Grund die Redax zu fragen (werd den Faden Fragen an die Redax verfolgt weiß: Grumbrak fragte ja auch schon).

    Die Produkte sind nämlich in der Tat nicht gerade preiswert.

    Wobei der Preis nicht mit der Qualität der Regeln gekoppelt ist, sonder mit der der Bilder und Farben... Ergo hier nicht relevant ist.

    Da kann man schon erwarten, dass diese ordentlich formuliert wurden. Zuletzt: Hätte mna häufiger in Publikationen von DSA 4.1 geschaut, hätte man so schon etliche Fragen/Unstimmigkeiten durch klarere Formulierungen verhindern können!

    Ich fand DSA4 wesentlich weniger "Fragwürdig" als 5... obwohl mir DSA 5 dennoch tendenziell besser gefällt. Werte (auch AT/PA) sollten nicht über 20 liegen... der Probewurf gelingt wird halt mit einem W20 durchgeführt, da hätte man schon zu DSA 4 besser balancen müssen. Bei DSA 3 gab es ja die max. 19/18 Regel.

    Eben, Fragen an die Redaktion sind eine Art Feedback und hilft hoffentlich bei zukünftigen Regeln.

    Das stimmt. Ich bin sicher: Würde man die eigenen Regeln mal "spielen" und so balancen, dass sie sowohl im low level, als auch im high level Bereich funktionieren, dann wäre schon viel geholfen. Außerdem könnte man, das würde aber Zeit bis zur finalen Publikation kosten, auch interessierte DSA Spieler solche Regeln vor druck lesen lassen: Feedback einholen, Mittelwege finden und dann erst veröffentlichen!

    Nein, da es nicht darum ging, welchen Schaden die Teile machen, sondern ob sie überhaupt diese Eigenschaft erhalten. Der wichtige Teil der Redaktionsantwort ist also nicht, dass sie im Zweifel weniger Schaden anrichten, sondern, dass es dazu überhaupt keine Regel gibt, es also reine Meisterwillkür ist.

    Wenn man "mit" seinem Meister spielt, ist eine fehlende Regellücke, die mit dem GMV/GOV geschlossen wird kein Problem.

    Probleme gibt es nur: Wenn es einmal so und ein anderes Mal nicht mehr so ausgelegt wird.

    Heute explodiert der Arm, morgen explodiert der Arm nicht... Ansonsten gilt: Es muss schlüssig sein und der Schaden muss ähnlich sein. Ork könnte einfach die Rüstungsschutztabelle und Trefferwahrscheinlichkeit zugrunde legen und den Gesamtschaden des "Bersten" daran herunter rechnen.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Es gibt halt Momente in denen ich sowohl als Spieler als auch als Meister nicht weiß, wie ich eine Regellücke (fair) abhandeln soll.

    Erschwere ich das? Habe ich eine analoge Regel? Baue ich eine eigene Regelmechanik? Handle ich das mit Willkür ab?

    Ich finde funktionierende Regeln wichtig; nicht weil sie mich einschränken sollen sondern weil sie eine Art Vertrag unter allen Spielern darstellen, etwas auf das sich alle in einem Konsens geeinigt haben.

    Was daraus folgt ist Transparenz, Sicherheit und vor allem Kontinuität.

    Ich habe eine SF und weiß, was sie tut. Ich muss nicht erst ein Zwiegespräch mit wem halten ob sie das tut von dem ich denke, dass sie es tut und ich weiß, dass sie das nächste mal noch immer so funktioniert.

    Dafür braucht es meiner Meinung nach Regeln. Selbst für einen Kleinmist wie Sprungdistanzen oder Lager aufschlagen.