Boron vs. Nekromantie! Was ist der Hintergrund?

  • Vielleicht hilft, einmal die andere Seite zu Wort kommen zu lassen:


    Die prinzipielle Fehlbarkeit des Menschen, der mangelnde Verstand, die Eitelkeit, und all seine zahlreichen weiteren Makel lassen nicht bloß an seinem Willen, sondern ebenso an seiner Fähigkeit zur Erkenntnis des Göttlichen zweifeln. Selbst falls er dazu fähig wäre, versagten eben diese Makel, welche seine Unfähigkeit bescheinigen, diese Erkenntnis wahrheitsgemäß zu berichten oder gar danach zu handeln.

    Gar noch schwerer wiegt der Zweifel an der Erhabenheit des Göttlichen selbst. Steht Praios für das eine, steht Phex für das andere. Wo Tsa vermeintlich Leben schenkt, tötet Boron dieses wieder ab. Travia tötet Lust und nennt dies Treue, als ob das eine nicht mit dem anderen bestehen könnte; schweigsam, aber lüstern blickt der Rahjageweihte auf den Traviabund. Lüstern blickte auch Levthan auf Satuaria – wie erhaben und gut kann göttliche Vergewaltigung sein? Kor lehrt gar Grausamkeit aus Lust an Leid und Gier auf Gold. Los erschlug Sumu; die Schöpfung ging aus wilder Raserei und Mord hervor.

    Wollen die Götter das Gute, weil es gut ist, oder ist das Gute gut, weil es die Götter wollen? Mir scheint, letzter näher an der Wahrheit und berechtigt die Frage, ob die Götter überhaupt am Guten interessiert sind.

    Neben den Zwölfen existieren zahlreiche weitere Gottheiten, mal mehr und mal weniger mächtig, doch deshalb nicht weniger wahrhaftig und ebenso nicht zwangsläufig weniger gut als der Gott, der als Unsterblicher für sich ewiges Leben verlangt und allen anderen den Tod bringt.

    Wie viele Völker wurden bereits von ihren Göttern verlassen und dem Untergang preisgegeben - fragt die Echsen des Südens.

    Wer weiß, ob die Geweihten die Gebote ihrer Gottheiten tatsächlich kennen, sie richtig verstehen und ehrlich darüber berichten? Wer mag zu beurteilen, ob die Gottheiten tatsächlich fehlerfrei und gut sind, stets das Beste wollen?

    Sicher weiß ich jedoch, dass Propaganda das Mittel aller Gottheiten ist, zielgerichtete Versuche Sichtweisen zu formen, Erkenntnisse zu manipulieren und das Verhalten die erwünschte Richtung zu steuern. Ziel ist stets, an eigener Macht zu gewinnen, die Macht der übrigen zu schwächen und letztlich die eigene Existenz zu sichern, dies bedeutet, die Seelen der Sterblichen für sich zu beanspruchen.

    Ein aktuelles Exempel zur Verdeutlichung der Misere liefern die religiös und politisch tiefgreifenden Differenzen zwischen puniner und al’anfaner Boronkirche, insofern Geweihte beider Kirchen, trotz eben dieser Differenzen und ungeachtet der Konflikte mit den übrigen der Zwölfe, über Borons Gaben verfügen. Menschenopfer der Al’Anfaner, gar allzu langlebige Hochgeweihte, Gerüchte über Wiedergänger des Borons und viele weitere Beispiele könnten noch genannt werden.


    Über Macht zu verfügen, bedeutet nicht, im Recht zu sein. Gott zu sein, bedeutet nicht, gut zu sein. Zu glauben ist etwas anderes als zu wissen.

    Ich mag irren, Fehler zu machen ist zutiefst menschlich, aber dann sind dies wenigstens meine Fehler. Ich folge nicht blind einem Gott und ich erwehre mich des Zwangs der Gläubigen, mich zu ihren Vorstellungen zu bekennen und allein ihrem Urteil zu beugen. Ich bin ein freies, denkendes Wesen. Ich habe eine Seele. Ich wähle meinen Weg selbst. Sollte ich einer Gottheit folgen, dann der Gottheit meiner Wahl. Des einen Rebell ist des anderen Held, des einen Dämon ist des anderen Gott. Nicht allein namenlose Finsternis, auch zu viel Licht des Praios’ lässt erblinden, darum hüte ich mich vor einem Übermaß von beidem.


    Die Toten weilen nicht mehr unter uns. Sie benötigen ihre Hüllen nicht mehr. Körper sind Werkzeuge. Es wäre schlicht zu schade, sie wegzuwerfen und verrotten zu lassen, bloß weil ihre ursprünglichen Besitzer sie nicht mehr brauchen und auf ewig hier zurückgelassen haben. Wir verbrennen doch auch nicht die Schreinerei, bloß weil der Schreiner verstorben ist. Ich schade niemanden, ich helfe.

    Unermüdliche Bergleute beschaffen Stein und Erz, ohne jede Mühsal für die Lebenden. Werden sie in einem Schacht verschüttet, graben sie sich wieder frei oder im schlimmsten Fall ist ein Werkzeug zerbrochen; niemand leidet, niemand stirbt. Karawanen wandern bei Tag und Nacht, Bauern bestellen auch in praller Sonne das Feld, Holzfäller schwingen stetig die Axt, all dies ohne je zu ermüden, ohne schmerzende Füße, frei von Hunger und Durst.

    Wer will ernsthaft zugleich glauben, einerseits sei Boron der Gott des Todes, Vergessens und Schlafes, wachend über die Seelen der Verstorbenen in seinem höchst eigenen Reich, doch andererseits ich, ein einfacher Sterblicher, hätte die Macht, durch die Sphären hinweg die Seelen der Toten zu wecken, zu stören und in Erinnerung an ihr altes Leben missgünstig auf ihre für sie völlig nutzlosen Leiber blicken zu lassen. Selbst falls auch nur ein kleiner Teil davon wahr sein sollte, welche Mutter, welcher Vater hätte nicht den Wunsch, auch nach seinem Tod noch für das Wohl ihrer bzw. seiner Hinterbliebenen, geliebte Kinder und Enkel, sorgen zu können? Weshalb sollten mich eventuelle Gier und Missgunst der selbst im Paradies Unzufriedenen daran hindern, etwas nützliches und wahrhaft gutes für meine Gemeinschaft, die Lebenden, zu bewirken?

    Der Anblick der Leiber mag nicht für jeden angenehm sein, doch balsamiert, in Tuch gehüllt und für ihre zukünftige Aufgabe recht aufbereitet, ist dies schnell behoben, noch dazu der üble Geruch gebannt und aller Krankheit vorgebeugt. Zudem werde ich gewiss einer finanziellen Entlohnung der Hinterbliebenen, der Erben der zurückgelassenen Hülle, nicht abgeneigt sein.

  • Ich denke es ist klar das ein 12G Gläubiger die Rede als zutiefst ketzerrisch auffasst. Nachdem er die Sprachlosigkeit überwunden hat würde er sich wohl überlegen ob es nicht an der Zeit ist, gleich das Holz aufschichten, statt zu diskutieren. Trotzdem will ich mal versuchen einige Argument näher zu betrachten und Widersprüche aufzuzeigen.

    Die prinzipielle Fehlbarkeit des Menschen [...]

    Sollte gerade ein Grund sein, von besonders gefährlichen Experimenten mit der Schöpfung Abstand zu nehmen und nicht sich auch noch mit Erzdämonen einzulassen. Das Wissen um die Existenz von Erzdämonen gehört zum Kanon, den alle verständigen Menschen teilen. Borborads erscheinen und seine Folgen haben mehr als deutlich gemacht, dass die Erzdämonen nicht auf der Seite der Menschen stehen.

    Selbst falls er dazu fähigwäre, versagten eben diese Makel, welche seine Unfähigkeitbescheinigen, diese Erkenntnis wahrheitsgemäß zu berichten oder gardanach zu handeln.

    Da es hier einen Mangel gibt, muss es das Ziel der Menschen sein, zu einer tieferen Einsicht zu gelangen und nicht dem schmalen Streifen sicheren Wissens auch noch aufzugeben. Wenn ich nicht weiß ob eine Flüssigkeit giftig ist, muss ich mich bemühen dieses zu Verifizieren und nicht die Flüssigkeit einfach als Nahrung betrachten und an Bedürftige weitergeben.

    Gar noch schwererwiegt der Zweifel an der Erhabenheit des Göttlichen selbst.

    Der Zweifel ist nur eine Folge aus unserer beschränkten Sicht auf das Göttliche. Hätten wir die Einsicht der Götter würden wir sehen das ihr handeln gut und richtig ist. Das kommende Zeitalter wird uns auf eine höhere Stufe der Einsicht führen, und uns etwas mehr des göttlichen verspüren lassen. Wir dürfen diese Chance jedoch nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

    StehtPraios für das eine, steht Phex für das andere.

    Hier verbreitet der Redner üble Verleumdungen der Götter. Die zwölf sind nicht Widerspruch, sie sind Ergänzung. Gerade Praios und Phex beweisen dieses. Keine zivilisierte Ordnung kann ohne Handel und Vertrag bestehen, kein Handel kann abgewickelt werden ohne das sich alle dem Gesetz unterwerfen. Auch Gerechtigkeit und Glück sind keineswegs Widersprüche sondern zwei gemeinsam mögliche Attribute des göttlichen.

    Wo Tsa vermeintlichLeben schenkt, tötet Boron dieses wieder ab.

    Entstehen und Vergehen sind zwei unabweichliche Eigenschaften des derischen Lebens. Ein Kornhalm der ewig nur wachsen würde, könnte niemanden ernähren. In einer endlichen Schöpfung ist kein Platz für unendliches Wachstum. Ohne den Tod wäre einmal der Zeitpunkt erreicht an dem eine Geburt nicht mehr möglich ist. Auch Hier das Göttliche ist Ergänzung nicht Widerspruch.

    Neben den Zwölfenexistieren zahlreiche weitere Gottheiten, mal mehr und mal wenigermächtig

    Nein. Nur den 12 und ihren Kindern kommen die göttlichen Attribute zu. Andere vermeintliche "Götter" besehen günstigenfalls nur aus einem Missverständnis über die das wahre Sein der 12 oder sind, was weit schrecklicher ist, Dämonen und der Namenlose in seinen vielfältigen Erscheinungsformen.

    Travia tötet Lust undnennt dies Treue, als ob das eine nicht mit dem anderen bestehenkönnte

    Es ist sehr traurig für den Redner das er hier ein Widerspruch sieht und lässt tief blicken. Eine erfüllte Ehe ist gleichermaßen eine Huldigung an Travia und Rahia .

    Lüstern blickte auch Levthan auf Satuaria

    Die Gigantin Saturia nutzte ihre Fähigkeiten den Göttlichen Levthan zu der schändlichen Tat zu verführen. Saturia, die nicht zum Panteon der 12 gehört wurde wohl von Sumu geboren, als diese sich im Urkampf mit Los mit dämonischer Essenz befleckte. Die dämonische Nähe Saturias wird offensichtlich wenn man ihre Anhänger betrachtet. Sie reden von einer Wiedererweckung Sumus und betreiben somit den größtmöglichen Akt der Nekromantie. Dabei ist Sumu noch nicht mal endgültig gestorben. Ihr Tod wäre das Ende allen Seins und somit auch unser Ende. Levthan wiederum hat für die Tat bitter gesühnt. Ist er nicht in die Niederhölle gestürzt und erst nach einem Aon der Reinigung durch göttliche Liebe erlöst worden.

    Kor lehrt garGrausamkeit

    Das Ziel aller Grausamkeit ist am Ende die Läuterung. So wie der gute Gärtner zu einem Unkraut grausam sein muss um die nützlichen Kräuter zu befördern.

    Los erschlug Sumu

    und vergoss über diese Tat bittere Tränen. Die Schöpfung ging aus Reue und Bedauern hervor. und doch ist selbst er, Los der Allergöttlichste, vor der Tat einer Widererweckung Sumus zurückgeschreckt weil auf einer solchen Tat kein Segen ruht. Wenn selbst Los zurückschreckt wie viel mehr sollte es der Redner, anstelle sich seiner unheiligen Künste zu bedienen.

    Wollen die Götterdas Gute, weil es gut ist, oder ist das Gute gut, weil es die Götterwollen?

    Sowohl als Auch. Da die Götter die von Los eingesetzten Hüter der Schöpfung sind, kann es zwischen Ihrem Willen und dem Guten für die Schöpfung kein Widerspruch geben. Noch ist das Zeitalter der Menschen nicht angebrochen, daher sind die Härten die wir erdulden müssen nur ein vorübergehenden Übel.

    Wie viele Völkerwurden bereits von ihren Göttern verlassen und dem Untergangpreisgegeben - fragt die Echsen des Südens.

    Wir sind das wahre Volk der Götter. Der zeitweilige Aufstieg der Echsen wurde von den Göttern nur geduldet um uns durch Prüfungen und für unser Zeit reifen zu lassen. Weil wir an die wahren Götter glauben wird das nächste Zeitalter das unsere sein.

    Ziel ist stets, an eigener Macht zu gewinnen

    Die Götter gebieten bereits über die Ganze Schöpfung eine höhere Macht können sie nicht erringen.

    diesbedeutet, die Seelen der Sterblichen für sich zu beanspruchen

    Wenn das Ziel der Götter bloß die Seelen wären, würden sie sich Million mal Millionen Seelen schaffen und ihre Paradiese auffüllen. Nein das Ziel der Götter ist uns sterbliche von unserem Leid zu erlösen und auch unseren Seelen den Weg in die Paradiese zu öffnen, auf das wir dem göttlichen teilhaftig werden. Dies ist eine Gnade kein Tribut.

    Ein aktuellesExempel zur Verdeutlichung der Misere liefern die religiös undpolitisch tiefgreifenden Differenzen zwischen puniner und al’anfanerBoronkirche, insofern Geweihte beider Kirchen, trotz eben dieserDifferenzen und ungeachtet der Konflikte mit den übrigen der Zwölfe,über Borons Gaben verfügen

    Dieses Dissens besteht nur aufgrund der beschränkten Einsichtfähigkeit von uns Menschen in die Göttlichkeit. Da es in beiden Kirchen Wunder Boron gibt, zeigt das in beiden Kirchen noch ein Teil der Wahrheit vorhanden ist und sie eines Tages wieder zueinander finden werden.

    Gerüchte über Wiedergänger desBorons

    Üble Gerüchte von den Anhängern des Namenlosen verbreitet um die Kirchen zu diffamieren, zu spalten und zu zerstören.

    Ich mag irren,Fehler zu machen ist zutiefst menschlich, aber dann sind dieswenigstens meine Fehler.

    Trotzdem bleibt die Verantwortung für die eigenen Fehler. Mit finsteren Mächten, die man nicht kontrollieren kann, herum zu experimentieren ist verantwortungslos weil der Schaden zu groß ist als das du noch die Verantwortung dafür übernehmen könntest. Gerade weil du um deine Fehlbarkeit weist ist es unverantwortlich es trotzdem zu wagen.

    Ich bin ein freies,denkendes Wesen. Ich habe eine Seele. Ich wähle meinen Weg selbst.

    Deine Reden offenbaren, das du längst dem Pfad verlassen hast auf dem du noch wählen könntest. Du Glaubst nur noch den Weg wählen zu können. Doch deine Seele ist längst von einer selbstzerstörerischen Sehnsucht umfangen die du auf die Schöpfung ausdehnen willst. Da du den Erzdämonen Göttlichkeit zuschreibt offenbar dieses nur zu deutlich.

    Sie benötigen ihre Hüllen nicht mehr.

    Hier wurde bereits oben mehrfach dargelegt, dass diese Ansicht falsch ist. Da wir nicht zuverlässig erkennen können wann die Seele sich endgültig vom Körper löst ist es unverantwortlich den Körper zu schänden.

    doch andererseits ich, ein einfacherSterblicher, hätte die Macht,

    Niemand behauptet, dass du die Macht hast. Du lieferst dich nur als willfähriges Werkzeug einem aus der Größer ist als du und der tatsächlich die Macht hat Sphären zu durchdringen.

    welche Mutter, welcher Vater hätte nicht den Wunsch, auchnach seinem Tod noch für das Wohl ihrer bzw. seiner Hinterbliebenen,geliebte Kinder und Enkel, sorgen zu können?

    Diese Aussage enthält einen doppelten Widerspruch. Einerseits behauptest du Leichname enthalten keine Seele mehr. Sie währen also nicht mehr die Person die sie zu Lebzeiten waren. Dann können sie auch nicht Mutter oder Vater sein und führ ihre Nachkommen sorgen. Andererseits wenn die Leichen noch Kontakt zu den Seelen halten, also Mutter und Vater sein können, verdammst du die Nachgebornen dazu auf ewig Kinder zu bleiben. Du würdest ihnen also das edelste des Menschen vorenthalten zu wachen und zu reifen bis man Altersweise die Last der Schöpfung an die Nächste Generation weitergeben kann. Eine Fähigkeit um die uns selbst die unsterblichen Giganten beneiden.

    Zudem werde ich gewiss einer finanziellenEntlohnung der Hinterbliebenen, der Erben der zurückgelassenenHülle, nicht abgeneigt sein.

    Die Hülle ist als Eigentum der Seele zuzurechnen. Insofern ist es unzulässig wenn die Hinterblieben in dem von dir aufgezeigten Sinn darüber verfügen.

  • Ich denke es ist klar das ein 12G Gläubiger die Rede als zutiefst ketzerrisch auffasst.

    Auf jeden Fall ;)

    Das Ziel war auch nicht eine hieb- und stichfeste Rede zu halten, sondern lediglich einen kurzen Ausschnitt möglicher Argumente, wie sie ingame von einem Nekromanten, der sich nicht vollkommen im Bereich der irren Paktierer bewegt, vorgebracht werden könnten, so jemand bereit ist ihm zuzuhören. Außerdem, nur um dies klarzustellen und eventuellen falschen Vorstellungen präventiv entgegenzutreten: Dies ist ein rein fiktiver Text, Teil eines Rollenspiels. Die getroffenen Aussagen spiegeln größtenteils nicht meine Weltanschauung wider. Ich bin kein moralisch pervertierter Nekromant, auch wenn ich aus Gründen der Vereinfachung mitunter in der Ich-Form schreibe ;)


    Hier Auszugsweise ein paar mögliche Erwiderungen:

    Sollte gerade ein Grund sein, von besonders gefährlichen Experimenten mit der Schöpfung Abstand zu nehmen und nicht sich auch noch mit Erzdämonen einzulassen.

    Ein, zwei Untote werden die Schöpfung gewiss nicht stören. Außerdem verändert sich die Welt in jedem Fall. Wenn das Volk der Menschen bestehen will, müssen wir uns ebenso verändern, anpassen, lernen und besser werden als wir es jetzt sind. Da sind Experimente in kontrollierter Umgebung, unter fachkundiger Anleitung und basierend auf über Jahrhunderte hinweg angesammelten Wissens und Erfahrung unerlässlich. Sicherlich können Fehler geschehen. Deshalb ist dies auch nichts für Anfänger, sondern für Experten.

    Sicherlich können Fehler geschehen, wenn jemand nicht aufpasst, ein Stümper ist und keine Maßnahmen zu Absicherung unternimmt. Doch gilt dies auch für so viele andere Bereiche der Magie, der Alchimie und dergleichen mehr. Auf jeden Fall sind, - ohne die Gefahren der Magie kleiner darstellen zu wollen, als sie sind, - durch rein weltliche Gewalt gewiss ein Vielfaches an Menschen zu Schaden gekommen, wie durch magische Mittel.

    Letztendlich gilt: Wer nicht mit der Zeit geht, der geht mit der Zeit, und ich wünsche der Menschheit zu bestehen.

    Selbstverständlich würde ich mich nie einem Erzdämonen weihen lassen, jedoch auch keinen Pakt mit einer Gottheit eingehen. Wie bereits gesagt, verfolgen all diese Wesen letztendlich allein ihre Ziele und wir Sterblichen können bloß hoffen, dass dies auch unsere sind.

    Nein, ich habe hier keine Begriffe versehentlich vertauscht. Ich habe dies bewusst und zielgerichtet gemacht, in dem Bestreben gängige Vorurteile und Fehlvorstellungen zu durchbrechen.


    Da es hier einen Mangel gibt, muss es das Ziel der Menschen sein, zu einer tieferen Einsicht zu gelangen

    Zu tieferer Einsicht gelangen wir jedoch nicht, indem wir immer wieder dieselben Bücher lesen und blind alles glauben, was darin steht, nur weil glücklicherweise in den Büchern auch steht, dass alles in ihnen wahr sei. Wir sollten nicht alles glauben, was Diener eines Unsterblichen uns erzählt, bloß weil er behauptet, dass sein Herr der Beste sei und elf tolle Freunde hat, oder Angst vor angeblichen Verfehlungen hat.

    Sapere aude - Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.


    Borborads erscheinen und seine Folgen haben mehr als deutlich gemacht, dass die Erzdämonen nicht auf der Seite der Menschen stehen.

    Borbarads Wirken ist kaum zu rechtfertigen, doch habe ich weder vor, seine Taten zu rechtfertigen, noch im nachzueifern. Was die Schrecken des Krieges betrifft, sei gesagt, das Krieg stets schrecklich ist. Wer könnte das blutige Morden der Korgeweihten vergessen oder das Fauchen der Zantim? Wer erinnert, wie blutig, unerbittlich und grausam die Geweihten der Rondra verraten, gejagt, abgeschlachtet oder nach ihrer Gefangenschaft verbrannt wurden? Diesbezüglich meine das Erntefestmassaker und dessen Folgen der Praioten an den Rondrianern, nicht irgendwelche Dämonen.

    Ich möchte nicht abschließend beurteilen, welches Unsterblichen Diener die stärkeren, die treueren und oder grausameren sind. Ich warne jedoch davor, sich auch nur einem von ihnen blind hinzugeben.

    Ich möchte eine bessere Gesellschaft errichten, eine rationalere Gesellschaft. Wenn ein Mensch stirbt, bedauern wir den Verlust des Geistes, der Seele. Wir vermissen die gemeinsame Zeit, das gesprochene Wort, die zärtliche Berührung, den Menschen selbst. Wir vermissen nicht den Körper, das Werkzeug und Hülle, denn diese verbleibt verlassen zurück. Die Trauer, welche wir empfinden, wenn wir diese Hülle betrachten, ist lediglich der Erinnerung geschuldet; wir sehen den Körper und vermeinen den Menschen zu sehen, doch dieser ist fort. Dabei haben wir alles Recht zu trauern, der Verlust ist real. Boron, Tairach oder einer der anderen Gottheiten hat den Tod in diese Welt gebracht und uns diesen Menschen genommen.

    Doch sollte uns diese Trauer nicht blenden, nicht lähmen. Ebenso wie wir das Recht zu trauern haben, haben wir das Recht und mehr noch die Pflicht, wieder aufzustehen und das Beste daraus zu machen.

    Mit Vorsicht und Verstand müssen wir handeln. Doch dürfen uns dabei weder unüberwindliche Furcht lähmen noch fanatischer Glaube blenden.


    Der Zweifel ist nur eine Folge aus unserer beschränkten Sicht auf das Göttliche. Hätten wir die Einsicht der Götter würden wir sehen das ihr handeln gut und richtig ist. Das kommende Zeitalter wird uns auf eine höhere Stufe der Einsicht führen, und uns etwas mehr des göttlichen verspüren lassen. Wir dürfen diese Chance jedoch nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

    Zweifel ist nicht nur das Resultat eines wachen Geistes, er ist auch der Feind des Glaubens, denn wer glaubt, der zweifelt nicht. Aus diesem Grund ist der Zweifel, verbunden mit dem Willen zu Erkenntnis und Wahrheit, sei es auch bloß als fernes Ideal, sowohl den Dienern jener Unsterblicher, die ihr Götter nennt, ein Dorn im Auge als auch den Dienern der Unsterblichen, die ihr Dämonen scheltet. Wäre in eurer Rede das Wort "Gott" durch "Herrn" oder "Dämon" vertauscht, hätte sie auch von einem Diener der siebtsphärigen Zwöfle stammen können; ihr unterscheidet euch kaum. Beides lehne ich ab, sowohl die Diener der Erzdämonen als auch die Buhlen der Zwölfe und aller weiteren Unsterblichen, denn weder liegen mir blinder Glaube noch Unterwürfigkeit oder Feigheit.


    Entstehen und Vergehen sind zwei unabweichliche Eigenschaften des derischen Lebens.

    Unsinn, ich bin Nekromant und ich sage euch, nichts davon ist unausweichlich. Außerdem spricht euer Glauben selbst von einer Zeit, bevor Boron das Wort sprach und Tod über die Welt brachte.


    Nein. Nur den 12 und ihren Kindern kommen die göttlichen Attribute zu.

    Ich vermute, ihr habt nicht anderes als Beweis für eure Behauptung anzubringen, als eure Überzeugung, die aus frühkindlicher und seither ungebrochener Indoktrination einer zutiefst im blinden Glauben gefangener Gesellschaft, bedroht mit einerseits realer Gewalt und andererseits finsteren Schauergeschichten.


    Es ist sehr traurig für den Redner das er hier ein Widerspruch sieht und lässt tief blicken. Eine erfüllte Ehe ist gleichermaßen eine Huldigung an Travia und Rahia .

    Ich nehme an, ihr seid nicht verheiratet.


    Wir sind das wahre Volk der Götter.

    Das sagen alle Völker, solange ihnen die Götter gewogen sind.


    Die Gigantin Saturia nutzte ihre Fähigkeiten den Göttlichen Levthan zu der schändlichen Tat zu verführen.

    Ihr behauptet, Saturia, die alte Göttin des Lebens und der Weiblichkeit, von Levthan, dem brünstigen Widder, überwältigt, mit seines Mutters Band gefesselt und vergewaltigt, sei in Wahrheit die Täterin, gar eine finstere Verführerin. Seid ihr Diener der Belkelel?

    Wusstet ihr, dies nur nebenbei erwähnt, dass Levthan in Al’Anfa noch immer Menschenopfer dargereicht werden. Grundlegend ähnlich den Menschen, welche dort Boron geopfert werden, bloß aus politischen Gründen etwas geheimer ausgeführt.


    Das Ziel aller Grausamkeit ist am Ende die Läuterung.

    Spracht ihr gerade noch wie ein Diener Belkelels, klingt ihr nun wie ein Diener Blakharaz. Habt ihr überhaupt schon das blutige Morden der Korgeweihten allein des Goldes oder oder gar allein des blutigen Gemetzels selbst wegen erlebt? Daran ist nichts schön, gut oder gerecht und auch nichts läuternd; Grausamkeit und Gier sind weder väterliche Strenge noch weise Sparsamkeit.

    Mitunter scheint mir Kor ohnehin mehr ein Diener Belhalhars zu sein, denn ein Kind der Rondra, wie wohl sich beides nicht ausschließt. Er wäre nicht der erste gefallene Gott, falls nicht ohnehin alle Götter mindestens zwei Seiten haben.


    und vergoss über diese Tat bittere Tränen. Die Schöpfung ging aus Reue und Bedauern hervor. und doch ist selbst er, Los der Allergöttlichste, vor der Tat einer Widererweckung Sumus zurückgeschreckt weil auf einer solchen Tat kein Segen ruht.

    Los vergoss bittere Tränen über seinen Mord an Sumu, einer Tat, auf der kein Segen ruht - Dies war der Beginn der Schöpfung. Ihr sagt, mir zu widersprechen, doch stimmt ihr mir dann zu; entscheidet euch.


    Sie reden von einer Wiedererweckung Sumus und betreiben somit den größtmöglichen Akt der Nekromantie. Dabei ist Sumu noch nicht mal endgültig gestorben. Ihr Tod wäre das Ende allen Seins und somit auch unser Ende.

    Ihr sagt, das Ende Sumus wäre das Ende allen Seins und somit auch unser Ende. Zugleich bezeichnet ihr die Heilung - dies streben die Töchter Satuarias an, nicht die Wiedererweckung einer Lebenden, die Damen sind mitunter etwas wild und eigensinnig, aber nicht bescheuert - als Sünde.

    Wenn die Rettung der Schöpfung, das Bewahren der Existenz Sünde ist, so will ich Sünder sein.


    Die Götter gebieten bereits über die Ganze Schöpfung eine höhere Macht können sie nicht erringen.

    Kriege der Götter gegeneinander, Kampf zwischen Göttern und Giganten, Kriege ihrer Diener untereinander, sogar Krieg der Diener desselben Unsterblichen gegeneinander. Weder friedlich noch einig, weder gut noch von höchster Macht sind die Götter. Obgleich ihre Macht gewiss groß ist, so scheinen sie diese doch erhalten zu müssen und nach mehr zu streben. Mögen die Götter auch Unsterblich sein, sind sie doch nicht unvergänglich; sie sterben nicht wie wir, doch sie sterben auf ihre ganz eigene Weise, gleich dem Giganten, welchen Rondra enthauptete und der noch immer ruht. Außerdem liegt der Schluss nahe, wenn die Dämonen zur Mehrung ihrer Macht nach Seelen greifen, dies auch den Göttern zu Wohle gereicht, welche sich bisher weder dieser wohl lästigen Konkurrenz entledigen konnten noch der übrigen Götter.


    Wenn das Ziel der Götter bloß die Seelen wären, würden sie sich Million mal Millionen Seelen schaffen und ihre Paradiese auffüllen.

    Folgernd aus dem zuvor Gesagten, insbesondere sogar die mächtigsten aller Wesen auf ihre Weise endlich sind - Sumu liegt im Sterben und sogar der mächtige Los zugleich fehlbar in seinem Zorn, machtlos Sumus das Leben zurückzugeben und selbst verwundet -, wage ich zu behaupten: Das können sie nicht.


    Noch ist das Zeitalter der Menschen nicht angebrochen, daher sind die Härten die wir erdulden müssen nur ein vorübergehenden Übel.

    Wo Wesen der höchsten Macht in vollendeter Weisheit und umfassender Barmherzigkeit allein das Gute wollen, ist kein Übel gerechtfertigt. Können die Zwölfe das Übel nicht vermeiden, so fehlt es ihnen an Macht. Wollen die Zwölfe das Übel nicht vermeiden, so fehlt es ihnen an Barmherzigkeit. Wissen die Zwölfe nicht um das Übel, so mangelt es ihnen an Wissen und Weisheit. So, selbst falls die Zwölfe tatsächlich das Gute wollte, gar so, als ob dies ihr wahres Ziel und das Gute fest und greifbar wäre, könnten sie kaum Götter in dem Sinn genannt werden, den ihr diesem Begriff gerne zu geben wünscht.


    Mit finsteren Mächten, die man nicht kontrollieren kann

    Finster sind diese Mächte allein für jene mit trüben Geist, gefesselt von Angst, gelähmt von blindem Glauben, gejagt von den Unwissenden, die Masse klein, dumm und folgsam zu halten.

    Ihr behauptet bloß, diese Mächte seien finster, ich sage, Macht ist bloß ein Werkzeug und allein die Art und Weise, wie und wofür ich ein Werkzeug gebrauche, entscheidet darüber, ob ich es gut oder schlecht gebrauche.

    Ich stelle keine Armee auf, ich breche in keine Gräber ein. Ich lasse leere Hüllen mühsame und gefährliche, aber wichtige Arbeiten erledigen, welche andernfalls Gefahr und Mühsal über die Lebenden bringen würden. Mir mögt vielleicht nichts dabei empfinden, wenn die Kinder der Leibeigenen in bornländischen Schächten verschüttet werden, ich empfinde hingegen Mitleid.

    Ebenso behauptet ihr bloß, diese Mächte seien unkontrollierbar, doch versucht ihr nicht einmal sie zu verstehen, geschweige sie zu kontrollieren.

    Ihr werft mir stets vor, mich mit finsteren Mächten einzulassen, doch sprecht ihr aus finsterem Aberglauben heraus, sprecht bloß nach, was euch dereinst mit festem Blick und gewichtiger Miene wieder und wieder gesagt wurde, als ihr noch ein kleines, unmündiges und ebenso leicht zu verängstigende, wie leicht zu begeisterndes Kind wart. Werdet erwachsen, erlaubt euch selbstständig zu denken, erlaubt euch zu zweifeln und nach Antworten zu suchen. Doch macht dies eben nicht, wie ihr mir vorwerft leichtsinnig, sondern mit Bedacht. Übernehmt Verantwortung für euch und eure Mitmenschen, indem ihr denkt und handelt, statt bloß blind zu folgen.

    Solltet ihr all dies nicht können, so seid euch meines Bedauerns gewiss, doch erwarte ich in diesem Fall nicht mehr, als ich euch zugestehe: Lasst mir meiner Freiheit, lasst mich nach Höherem streben und zwingt mir nicht euren Glauben auf.

    Der Weg der Vernunft ist wie viele Wege, zu Beginn ist er steinig, später wird erleichter. Alle Kinder fallen und stoßen sich gar das Knie blutig. Ja, manch ein Kind mag auch nicht mehr aufstehen. Doch dürfen wir daher unsere Kinder nicht am Boden fesseln und wir dürfen nicht immer Kinder bleiben. In dieser Welt gibt es viel zu erreichen, für sich und für andere, aber das ist immer und ausnahmslos mit Gefahren verbunden. Wenn Sie Angst haben sich eine blutige Nase zu holen, sollte Sie besser zuhause unter die Bettdecke kriechen. Es keine Sicherheit, aber wagen Sie sich nicht, mich ungefragt in ihr Bett zu ziehen.


    Doch deine Seele ist längst von einer selbstzerstörerischen Sehnsucht umfangen die du auf die Schöpfung ausdehnen willst.

    Wovon sprecht ihr überhaupt? "Selbstzerstörerisch"? "Auf die Schöpfung ausdehnen"? Ich habe hier einen Acker, betreibe eine kleine Mine und lasse mir gelegentlich etwas Feuerholz holen. Seitdem sind meine Kosten gesunken, die Produktion gestiegen und in der Mine gab es keine Toten mehr, die nicht bereits zuvor schon tot waren.

    Die Leichen, d.h. die seelenlosen, leeren Hüllen, sind übrigens mit Einverständnis und Wissen der Angehörigen von mir gekauft worden oder Spenden verblichener Verwandter.

    Ich sprecht, als wäre ich der leibhaftige Bethaner.


    Gerade weil du um deine Fehlbarkeit weist ist es unverantwortlich es trotzdem zu wagen.

    Vorsicht ist wichtig, verantwortlich muss der Umgang sein, gründlich die Vorbereitung - ja, dies und dergleichen mehr sind sinnvolle, wenn nicht unerlässliche Forderungen. Doch treibt ihr all dies in das Absurde: "Lernt nicht, sondern glaubt. Forscht nicht, sondern glaubt. Fragt nicht, denkt nicht, zweifelt nicht- Glaubt! Falls nicht, erschlage ich euch." In Wahrheit ist doch dies der gefährliche Wahnsinn, vor dem alle gewarnt werden sollten.


    Da wir nicht zuverlässig erkennen können wann die Seele sich endgültig vom Körper löst ist es unverantwortlich den Körper zu schänden.

    Wie kleingläubig von euch. Wie könnte meine Magie mächtiger sein als Borons Wille, wie Boron schwächer als ich?

    Davon abgesehen, hat ein wenig Bewegung noch niemanden geschadet. Die Körper machen im Grunde nichts anderes als zu Lebzeiten. Die Wohnung war frei, nun hat sie einen Nachmieter.


    Du lieferst dich nur als willfähriges Werkzeug einem aus der Größer ist als du und der tatsächlich die Macht hat Sphären zu durchdringen.

    Ich gehe keinen Pakt ein, mit keinem der Unsterblichen. Ich nutze lediglich Teile ihrer frei verfügbaren Kräfte mithilfe der Kunst der Magie. Ich binde beispielsweise die Kraft der Peraine in heilende Tränke, nutze die Gaben der Hesinde und verfasse Schriften, bediene mich meines Verstandes und der Magie - Hesinde, die Göttin der Magie. Praios, verdammt die Magie. - und ja, gelegentlich nutze ich auch die Kräfte anderer Unsterblicher, etwa der in Ungnade gefallenen Totegengöttin, alternativ Dämonin, Thargunitoth. In allen Fällen ist mit Vernunft und Vorsicht zu agieren, doch in all diesen Fällen handle ich.

    Solltet ihr ernsthaft fürchten, ein einziger Sterblicher könnte die ganze Schöpfung, inklusive aller Götter und Giganten, vernichten, solltet ihr beten, dass dies nicht doch mal jemanden in einem unbeobachteten Moment gelingt, oder besser Hesinde um Verstand anflehen, da dies offenkundig noch nie geschehen ist und wohl auch kaum geschehen kann.

    Schließlich ist ein Sterblicher kein machtvoller und erhabener Halbgott wie Rohal oder Borbarad.


    Diese Aussage enthält einen doppelten Widerspruch. Einerseits behauptest du Leichname enthalten keine Seele mehr. Sie währen also nicht mehr die Person die sie zu Lebzeiten waren. Dann können sie auch nicht Mutter oder Vater sein und führ ihre Nachkommen sorgen. Andererseits wenn die Leichen noch Kontakt zu den Seelen halten, also Mutter und Vater sein können, verdammst du die Nachgebornen dazu auf ewig Kinder zu bleiben.

    Die Hülle ist als Eigentum der Seele zuzurechnen. Insofern ist es unzulässig wenn die Hinterblieben in dem von dir aufgezeigten Sinn darüber verfügen.

    Dort ist kein Widerspruch enthalten, auch kein doppelter. Die Eltern sorgen für ihre Kinder, indem sie ihnen ein Erbe hinterlassen. Diesbezüglich ließe sich zwar über vererbte Armut, gesellschaftliche Unordnung, die Gerechtigkeit der Adelsherrschaft diskutieren, doch zum einen habe ich keine Lust, mich auch noch mit dem Adel und reichen Händlern herumärgern zu müssen, zum anderen gehört dies nicht zum Thema.

    Ihr sagt, der Leib sei das Eigentum einer dieser Welt längst entrückten Seele. Ich sage, falls der Leib ihr Eigentum sein sollte, sollten sie ihn gefälligst auch mitnehmen und nicht hier verrottend, stinkend und Krankheiten anziehend liegen lassen, bis von ihm nur noch Dreck und Staub übrig sind. Nein, die einst bewohnte Hülle ist ebenso wenig Eigentum der Jenseitigen, wie ihr einst bewohntes Haus; beides ist Erbe der Hinterbliebenen.

  • Seit gegrüßt,


    "uff" das hat sich hier ja teilweise ziemlich hochgeschaukelt.

    Was ist nun damit, wenn ein mächtiger Nekromant den Totes handle von einem Dämonischen Zauber zu einem Zauber mit dem Merkmal Sphären umschreibt.

    Schließlich ziehen die meisten schwachen Nekromanten einfach aus dem Dämonischen Anteil, ein mächtiger Nekromant zieht die benötigte Energie und das Wissen aus seinem Eigenen Vorrat.

    Jetzt kommen wir dazu das dieser Nekromant nur die Körper und somit auch die Seelen von Paktierern und Namenlosen nutzt und diese zwingt gegen eben diese zu Kämpfen oder im Namen der Zwölfe gute Taten zu vollbringen. Die Seelen werden dadurch zwar nicht mehr gerettet aber es sollte den Namlosen schwächen, wenn auch nur geringfügig aber alles gegen den Namlosen dient dem Guten.

    Soweit ich weiß haben die fiesen Gesellen zudem jeglichen Schutz der Götter verspielt und sie verdienen auch keiner Göttergefällige Bestattung, für mich heißt das die Toten Körper sind Freiwild und keiner weint diesen nach.

    Ein normaler Bürger oder Geweihter wird diese Argumente natürlich abschmettern und den Nekromanten trotzdem auf dem Scheiterhaufen verbrennen, weil mit diesem Zauber auch die Schändung guter Seelen möglich wäre aber es lässt sich nicht abstreiten das wenn es eine Akzeptable Variante der Nekromantie gäbe es dies Art wäre.

    Natürlich ist dies alles nur theoretisch


    Hochachtungsvoll

    Erik Jäger

    Adeptus major, Anhänger der Magierphilosophie, Bekämpfer des Bösen, Noch Unbekannter Nekromant aus Gareth und Herrscher über Namenlose Zombies.

    Spieler & Gamemaster seit 6 Jahren, Fokus liegt bei RP.
    Midgard
    1880
    Das Schwarze Auge
    Pathfinder

    Einmal editiert, zuletzt von Overwolf (21. November 2019 um 18:08)

  • Abgesehen von in dunkelgrauen Gruppen wird der Ansatz nicht ziehen, wie du ja schon selbst bemerkst. ;)

    Ich liebäugele auch immer wieder mit utilitaristischen Nekromant_innen, die die geknechtete Leibeigenen entlasten wollen, aber das bleibt einfach vom Hintergrund zu 99% unspielbar bzw. die teuren Fähigkeiten sind nicht anwendbar, was für mich aufs selbe hinauskommt.

  • Das jemand die Toten sich erheben läßt, widerspricht dies klar die Gebote Borons - sogar für beide Glaubensgruppen. Wenn etwas anderes im WdG, Vanenecum oder DSA-Almanach steht, darf dies gerne hier zitiert werden - oder bei der Herrin der Alpträume.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die Seelen werden dadurch zwar nicht mehr gerettet

    Und machen im Falle der Paktierer gleich auf den Weg in die entsprechende Domäne, um die Erzdämonen zu stärken.

    Paktierer werden nach Möglichkeit vom Pakt befreit und dann hingerichtet, damit ihre Seelen nicht den Erzdämonen anheim fallen. Sie ohne Errettung der Seele töten und dann ihre untoten Körper nutzen, setzt der Seele für die Niederhöllen noch den Boronfrevel mit drauf.

    Also das erfordert schon die angesprochene flexible Moral, und irgendwo auch etwas Schönrederei vor sich selber, das als "guten Zweck" zu erklären.

  • Da gibt es ein schönes Zitat im Regelwiki zu, ging in die Richtung "Wer diesen Weg beschreitet, dessen Seele ist unwiederbringlich verloren". Was die Sache mit dem Nekromanten angeht muss ich den anderen, zumindest begrenzt, zustimmen. Grade die Nekromantie ist eine sehr kritische Sache in Aventurien und selbst meine sehr Graue Puniner Dämonologin verabscheut alle Arten dieser magischen Praktik (Na gut, die ist auch kurz vor der Boron Weihe und spricht mit dem schweigsamen persönlich, aber das ist was anderes :P). Außerhalb der Tulamidenlande wirst du damit nur Feinde finden, diese "Der Zweck heiligt die Mittel" Argumente hatte Borbi auch schon und den mochte auch die Mehrheit nicht so gern. Sowas hängt massiv vom Meister und den Mitspielern ab, wenn nicht alle mitmachen ist schnell Schicht im Schacht und es gibt Krieg in der Gruppe. Zudem ist doch ein erhobener Untoter ohne Seele unterwegs soweit ich weiß? Hatte das mal in der Untoten SPielhilfe von 4.1 gelesen, da stand sowas in die Richtung.

  • Ich möchte auch darauf aufmerksam machen, dass kein Gelehrter in Aventurien Dämonen zu den Unsterblichen zählen würde.

    Sie sind Ausgeburten des Chaos, Unsterbliche wurde, durch Chalwen, zum Sammelbegriff aller, die Zugang zu Alveran haben:

    Götter, Giganten, Heilige, Alveraniare.

    Nicht mal die 6 Hohen Drachen haben diesen Status inne, sondern werden noch im allgemeinen zu den alten Drachen gezählt (IC würden Drachenkulte mir da aber sicher widersprechen xP).

    Weitere metaphysische Unterschiede sind:

    Die Art und Weise wie man ein Bündnis mit Erzdämonen eingeht. (Weihe ./. Pakt)

    Unsterbliche können, nachdem Sie von Kha/H'Ranga/LOS in das Karmakorthäon aufgenommen wurden, allen intialisierten und ordinierten Gläubigen Nayrakis, in Form von Karma/Restkarma, zur Verfügung stellen.

    Dieses Karma wird über den Nayrakisfunken kanalisiert.

    (Was u.U. bald Satuaria gelingt, denn sie ist bereits in das Karmakorthäon aufgenommen wurden, allerdings ist ihre Primärliturgie scheinbar nichtmal Ihrer Hüterin bekannt.)

    Zwar ist es im Fall von Charypta dazu gekommen das eine Unsterbliche den Niederhöllen anheim fiel, doch umgekehrt ist noch nie ein Erzdämon zur Schöpfung übergelaufen.

    All diese Meta Infos liegen IC allerdings nicht vor.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Den Boronkirchen geht es um de Untotenerhebung an sich, die sie als frevelhaft ansehen, nicht um die dämonischen Kräfte. Ich sehe keinen Weg, im modernen Zwölfgötterglauben akzeptierte Nekromantie anzubringen.

    Boron/Visar selbst mag das weniger kritisch sehen, aber damit das relevant wird, müsste man woanders oder zu einer anderen Zeit spielen.

  • Seufz - um endlich den Sargdeckel schließen zu können, einfach mal hier die Aspekte in Ruhe durchlesen: https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Boron - und dann, wenn es unbedingt sein muß, die Taten eines Nekormanten aufzählen ... eigentlich einfach.

    (Und ja, wiir spielen keinen DSA1.5-Boron-Totenbeschwörer mehr. ;))

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    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Seufz - um endlich den Sargdeckel schließen zu können, einfach mal hier die Aspekte in Ruhe durchlesen: https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Boron - und dann, wenn es unbedingt sein muß, die Taten eines Nekormanten aufzählen ... eigentlich einfach.

    (Und ja, wiir spielen keinen DSA1.5-Boron-Totenbeschwörer mehr. ;) )

    Interessant, dass sich dort neben den Aspekten Bestattung, Tod und Totenruhe auch der Aspekt Untod befindet. Wobei vieler jener Aspekte, welche in der Wiki genannt werden, in WdG fehlen und, zumindest für Aventurien, scheint mir WdG ausschlaggebend zu sein. Zudem, wenn es um Fragen der gesellschaftlichen und klerikalen Akzeptanz geht, ist insbesondere das Verständnis von den Geboten der Gottheit mitunter wichtiger als diese Gebote selbst und unter den aufgeführten zentralen Aufgaben befinden sich unter anderem die Bestattung und die Wahrung der Totenruhe. Insbesondere der Kampf gegen Untote ist eine der Aufgaben der Boronkirche und Teil der wesentlichen Taten mehrerer ihrer Heiligen.

    Ganz davon abgesehen scheuen die meisten Menschen bereits den Anblick eines gewöhnlichen Leichnams. Wer möchte ernsthaft den halb verwesten Körper seiner Mutter auf dem Feld unter der Knute eines Dämonenbündlers sehen?

  • Deswegen gab es mal als feste negaitvie Eigenschaft TA (Totenangt), und deren Auswirkung war bei Borbarads Invasion spürbar - die liefen nicht Soldaten fort weil eine Übermacht auf sie zukam, sondenr nur paar Untote ... es gab auch paar Berichte, wo Mneschen kürzlich verstorbene Kollegen etc. gegenüberstanden - und das machte sie völlig fertig.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Nachdem Zakkarus hier ja den Sargdeckel geschlossen hat, reiße ich ihn (in bester Nekromanten-Manier) wieder auf.^^

    Als Spieler eines gemäßigten Brabaker Nekromanten will ich hier auch mal meine Ansichten darstellen.


    Und die Meisten Aventurier wissen auch nicht (wohl auch die Nekromanten selber nicht) ob man der Seele des Verstorbenen mit einer Totenbeschwörung Schaden zufügt oder nicht.

    Kann er denn sicher sein, dass die Seele des Opfers keinen Schaden nimmt, wenn er den Leib wieder erweckt?

    Sowohl Magier als auch Geweihte haben die Möglichkeit, ins Totenreich zu reisen und dort Seelen zu befragen. Auch wenn da anscheinend noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, so sollte es doch eigendlich ein Leichtes sein, dass mal nachzufragen.

    Der "Wissenschaftler" der all dies oder auch nur teile in Kauf nimmt - Leichenschändung, Tötung von Menschen, die bewusste Abkehr von REAL existierenden Göttern deren Wirkung man EMPIRISCH nachweisen kann, Benutzung von götterlästerlichen Praktiken zur Verbesserung von Untoten usw.

    Das kann, muss aber nicht die Praxis sein. Mord und Leichenschändung können durch "Kaufverträge" sei es mit dem Verstorbenen selbst (vor seinem Ableben) als auch mit den Hinterbliebenden umgangen/verhindert werden.

    Der Nekromant geht also zu alten/kranken Menschen/Familien oder ins Siechenhaus um dort mit den Leidenden zu sprechen und seine Sichtweise dazulegen und mit Interessierten über den Preis zu verhandeln.

    Außerdem muss er sich nicht von den Göttern abwenden. Ein Nekromant bekommt nciht automatisch ein Mal des Frevlers o.ä. Es sind die Kirchen, die Nekormnatie verdammen und nicht die Götter selbst.

    Kaum ein Aventurier wird sein Einverständnis geben, nach dem Tod erhoben zu werden. Warum macht der Nekromant es trotzdem?

    Weil die meisten nicht ausdrücklich NEIN gesagt haben. Und grade wenn der Nekromant durch seine Studien viel besser einschätzen kann, ob es der Seele schadet oder eben nicht, sollte sein Urteil auch mehr zählen.

    Außen den mir bekannten OT Quellen fügt sich für mich das Bild, dass die Seele beim Tot vom Körper getrennt wird. Die Seele zieht in die 4. Sphäre wärend der Körper in der 3. verbleibt und wieder Teil Sumus zu werden und neues Leben zu schaffen (bzw. als Baustein für neues Leben zu fungieren). Wird der (getrennte) Körper nicht mit dem respekt behandelt, den die Seele für richtig hält, kann sie losgelöst ebenfalls in der 3. Sphäre bleiben (Geister, rastlose Seelen, ...).

    Der Nekromant

    In "Sicherheit" geht es auch nur für 12 Götter Initiierte. Ungläubige bleiben im Nichts und bisweilen verbleiben sie sogar absichtlich in der Nähe der Lebenden

    Alle (so sie nicht durch besondere Umstände daran gehindert werden) Seelen wandern von der 3. in die 4. Sphäre. Unabhängig ihres Pantheons landen sie in einem Totenreich, einem Paradies oder der Seelenmühle. Wie lange das dauert ist allerdings in der Tat unklar.


    Mein Brabaker ist sich bewusst, dass die Zauber dämonische Komponente haben. Das ist hauptsächlich ein Problem mit dem Codex Albyricus. Und ist als Schwarzmagier nunja nicht ganz so wichtig^^

    Für ihn ist es ein Unterschied, ob man einen Dämon beschwört oder nur einen Zauber mit dämonischem Anteil wirkt.

    Seine persönliche Ansicht zu Dämonen ist ablehnend, weshalb er auch neben der Nekromantie vor allem auf Bannzauber ausgelegt ist. (Nebst Dispenz für ein Bannschwert gegen Dämonen)

    Er hat nie Gräber aufgebrochen sondern sich stehts um freiwillige Versuchsobjekte bemüht. Egal ob menschlich oder tierisch. Sowohl für profane anatomische Studien als auch für die Erweckung.

    Alle seine Studien zeigen für ihn, dass sich die Seele vom Körper trennt und somit ein Untoter nichts anderes ist, als eine magische Marionette.

    Untote sind für ihn auch keine alltäglichkeit um sich nicht selbst um niedere Aufgaben kümmern zu müssen, sondern notwendige Werkzeuge in schweren/auswegslosen Situationen.

    Mit dieser einstellung konnte er auch eine von ihrer Kirche (nicht aber ihrem Glauben) abgekehrte Praiotin davon ü+berzeugen, dass Nekromantie zwar nicht wirklich "gut" aber eben auch nicht per se zu Verdammen ist.

    (Mal davon abgesehen, dass auch die Praiotin in ihm Zweifel über die richtigkeit seines tuns geweckt hat)

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Sowohl Magier als auch Geweihte haben die Möglichkeit, ins Totenreich zu reisen und dort Seelen zu befragen. Auch wenn da anscheinend noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, so sollte es doch eigendlich ein Leichtes sein, dass mal nachzufragen.

    Und woher sollen die Toten das wissen? Die haben auch nicht plötzlich neues mehtaphysisches Wissen über das Sein gewonnen, nachdem sie verstorben sind. Seelen, die in eines der Paradiese eingekehrt sind, lassen sich nicht mit einem Zauber erreichen, und kann der Magier wirklich ausschließen, dass sie nicht in ein Paradies gekommen sind, eben weil er versucht hat, die Seele mit einem Zauber zu kontaktieren?

    Generell würde ich davon abraten, das die regeltechnischen Infos zu Zaubern, Magie und Götterwirken alles ist, was dahinter steckt. Gerade dämonsche Magie ist dafür, dass sie so unberechenbar sein soll zielich harmlos in DSA. Ich fände ein Aventurien, wo alle geheimnisse der Magie im LC drinstehen ziemlich langweilig.

    Und ich kann dir versprechen, dass jeder halbwegs kompetente Spielleiter Boron eingreifen lassen wird, wenn ein Geweither versucht, die Seele eines nekromatisch besudelten Verstorbenen im Jenseits zu kontaktieren, um Nekromantie zu legetimieren.

    Ein weiterer, häufig genannter Aspekt ist, dass dämonische Magie - und alle Nekromatischen Zauber tragen da das Merkmal - dauerhaften Schaden am Sein anrichtet. Das Frevlergewannt, der Dämonenbaum usw. sind Probleme, die in die Welt gekommen sind und jetzt bleiben. Geweihte sind - nicht zu unrecht - davon überzeugt, das mit dämonischem Wirken - also auch mit entsprechender Magie - dauerhafter Schaden an der Welt angerichtet wird. Ob das jetzt wirklich stimmt oder nicht sei mal dahingestellt, aber ein Magier oder Nekromant kann das in der Regel nicht abschätzen. Und wenn ein solcher Nekromant gläubig erzogen ist, wird er diesen potentiellen Schaden wahrhscheinlich bewusst in kauf nehmen.

    Das kann, muss aber nicht die Praxis sein. Mord und Leichenschändung können durch "Kaufverträge" sei es mit dem Verstorbenen selbst (vor seinem Ableben) als auch mit den Hinterbliebenden umgangen/verhindert werden.

    Der Nekromant geht also zu alten/kranken Menschen/Familien oder ins Siechenhaus um dort mit den Leidenden zu sprechen und seine Sichtweise dazulegen und mit Interessierten über den Preis zu verhandeln.

    Außerdem muss er sich nicht von den Göttern abwenden. Ein Nekromant bekommt nciht automatisch ein Mal des Frevlers o.ä. Es sind die Kirchen, die Nekormnatie verdammen und nicht die Götter selbst.

    Das Problem ist, das darf er einfach nicht. Heute dürfen wir ja auch nicht jeden beliebigen Vertrag abschließen. Es gibt Rahmenbedigungen, und es gibt auch ethische Aspekte, die bei einem Vertrag gehalten werden müssen. Wenn du heute dich selbst oder deine Kinder in westlichen Ländern in die Sklaverei verkaufen willst, wirst du Probleme bekommen, den Vertrag vor Gericht durchzusetzen.

    Und jetzt bist du an vielen Orten in Aventurien bei der Praioskirche, welche die Gesetze macht, auslegt und interpretiert. In so einem Fall würden wahrscheinlich beide Parteien - der Nekromant selbst und diejenigen, die ihre sterblichen Körper verhökern, auf dem Scheiterhaufen landen. Wenn du nicht gerade in Brabak bist, wo man zur Nekromantie eh nochmal eine andere Beziehung hat, wird ein Gläubiger seine Gebeine und in seinen Augen damit auch sein Seelenheil wohl kaum verkaufen wollen.

    Kurz gesagt: So einen Vertrag kann es vielerorts gar nicht geben und es ist wahscheinlich schon kriminell, sich das zu überlegen. Und die meisten Aventurier sehen alleine bei der Frage, ob du nach ihrem Tod den Körper haben kannst wahrscheinlich schon einen Frevel.
    Und: Alle Kulturen in Aventurien haben einen Todeskult. Gräber werden durch den Boronssegen vor Nekromantie geschützt, und die Geister nicht bestattete Tote können Probleme dabei haben, ins Totenreich zu kommen. Jeder Spieler eines Geweihten kann mir sicher beipflichten, dass der Grabessegen der häufigste Segen ist, der als Geweihter am Tisch ausgesprochen wird. Sprich das Wirken eines Nekromanten wird durch das Wirken der Götter erschwert oder sogar verhindert. Hier kannst du empirisch herauslesen, dass nekromatischen Wirken den Göttern zuwieder ist.

    Weil die meisten nicht ausdrücklich NEIN gesagt haben. Und grade wenn der Nekromant durch seine Studien viel besser einschätzen kann, ob es der Seele schadet oder eben nicht, sollte sein Urteil auch mehr zählen.


    Außen den mir bekannten OT Quellen fügt sich für mich das Bild, dass die Seele beim Tot vom Körper getrennt wird. Die Seele zieht in die 4. Sphäre wärend der Körper in der 3. verbleibt und wieder Teil Sumus zu werden und neues Leben zu schaffen (bzw. als Baustein für neues Leben zu fungieren). Wird der (getrennte) Körper nicht mit dem respekt behandelt, den die Seele für richtig hält, kann sie losgelöst ebenfalls in der 3. Sphäre bleiben (Geister, rastlose Seelen, ...).

    Der Nekromant

    Wie gesagt, das Wissen ist nicht vollständig, und ruhelose Seelen kommen gerne mal zurück um herumzugeistern, wenn sie nicht richtig bestattet worden sind.

    Dein Nekromant kann glauben was er will. Brabak hat zu dem Ganzen ja auch eine sehr eigene Philosphie. Es gibt auch Orte auf der Erde, wo Kannibalismus vertretbar ist.
    Trotzdem wird deine Figur überall sonst in Aventurien nicht deswegen glimpflich davon kommen, weil er sich selber was zusammenreimt. Und zwar ziemlich durchgehend selbst durch die meisten primitiveren Kulturen. Und die werden alle sagen, dass dein Nekromant einfach selbst der verblendete ist - und das wahrscheinlich nicht ganz zu unrecht.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (22. Oktober 2020 um 17:02)

  • Und jetzt bist du an vielen Orten in Aventurien bei der Praioskirche, welche die Gesetze macht, auslegt und interpretiert. In so einem Fall würden wahrscheinlich beide Parteien - der Nekromant selbst und diejenigen, die ihre sterblichen Körper verhökern, auf dem Scheiterhaufen landen.

    Wie würde ein Al'Anfaner Sklavenhändler die Aussage zur Legalität interpretieren?

    Solang eine Seele im Sklavenkörper ist darf dieser genutzt werden. Sogar verkaufen und töten ist zulässig. Aber sobald die Seele raus ist, ist der Restkörper geschützt und seinem alten Eigentümer entzogen.

    Dabei sind Boron- und Praioskirche in Al'Anfa durchaus einflussreich.

  • Jeder Zwölferkult besitzt (automatisch) den Grabsegen - wozu, wenn nicht um für die Ruhe des Toten zu sorgen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Kurz gesagt: So einen Vertrag kann es vielerorts gar nicht geben und es ist wahscheinlich schon kriminell, sich das zu überlegen. Und die meisten Aventurier sehen alleine bei der Frage, ob du nach ihrem Tod den Körper haben kannst wahrscheinlich schon einen Frevel.

    Boron- und Praioskirche respektieren aber in vielen 'freien' Reichen auch den letzten Willen eines Bürgers, ja sogar die Leibeigenschaft endet mit dem Tode.

    Seine eigenen Bestattungsriten zu bestimmen ist auch im Horas- und Mittelreich, nichts was einem Menschen verwehrt bleibt.

    Wenn nun also dem Nekromanten ein entsprechendes Testament, die Verfügungsgewalt über den Leichnam überschrieben wird, so ist dies gegen keine geltenden Gesetze unzulässig.

    Das der Nekromant nicht gewillt ist, eine ordentliche Bestattung zu vollziehen, das ist alleine sein Entscheidung (und wer sagt denn, dass jeder Nekromant, mit seinen Körpern, wie mit Lumpen umzugehen pflegt und sie einfach wegwirft? Wenn er den Leichnam nicht mehr behalten möchte, kann sich ein Nekromant immer noch um eine ordentliche Bestattung kümmern.)

    Aber man sollte sich die Ausbildung in Brabak auch nicht schön reden. Hier wird wenig Wert auf das einhalten der göttlichen Ordnung gelegt. Man will Geister und Untote beherrschen und nicht zuletzt wird zu Borbaradianern wie Galotta aufgesehen.

    Alle Reiche nördlich der Derek-Linie werden den Abgängern mit Vorurteilen, Aberglaube, Zorn und Hass begegnen, denn hier litt und leidet man unter den Nachwirkungen von Borbarads Schlachtenzug und den Machenschaften seiner Heptarchen.

    Um einem Brabaker Magier zu erklären, warum die Totenruhe nicht gestört werden darf, ist es erstmal entscheidend zwischen Al'Anfaner Ritus und Puniner Ritus zu trennen.

    Denn ich schätze hier gehen, die Bilder für das Warum weit auseinander.

    Puniner Ritus: Der Tot ist nicht das Ende, nur ein weiterer Schritt. Irdische Verpflichtungen enden, jedoch endet nicht die Würde des Menschen, diese Würde ist Boron heilig und muss unter allen Umständen bewahrt werden.

    Al'Anfaner Ritus: Es ist überliefert was mit uns geschah, als wir uns vom Willen Borons entfernt haben, wir starben zu Hunderten fanden keine Erholung mehr im Schlaf und er ließ Krähen auf uns niederregnen. Solch eine Strafe müssen wir um jeden Preis verhindern, respektiert und achtet die Toten, denn sie gehen in sein Reich ein und werden ihm von unseren Taten berichten.

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    Ergebnis 'Ich'

  • Boron- und Praioskirche respektieren aber in vielen 'freien' Reichen auch den letzten Willen eines Bürgers, ja sogar die Leibeigenschaft endet mit dem Tode.

    Seine eigenen Bestattungsriten zu bestimmen ist auch im Horas- und Mittelreich, nichts was einem Menschen verwehrt bleibt.

    Wenn nun also dem Nekromanten ein entsprechendes Testament, die Verfügungsgewalt über den Leichnam überschrieben wird, so ist dies gegen keine geltenden Gesetze unzulässig.

    Außer von besonderen Ausnahmen wie AlAnfa oder Brabak würde ich hier wiedersprechen. Ich glaube auch, dass die Boronkirche ihr Veto einlegen wird, sobald mit der Leiche was anderes als Bestattung gemacht wird. In machen Gegenden wird über das Verbrennen von Leichen schon die Nase gerümpft, und nur als kleineres Übel bzgl Ansteckungsgefahr akzeptiert. In den meisten Gegenden des Mittelreiches werden da auch ziemlich schnell mal die Bannstrahler vorbei schauen.


    Vielleicht liege ich auch falsch, und MEIN aventurien sieht so nicht aus. Ich erinnere mich noch zurück an die Zeit, als die Ausstellung "Körperwelten" unter beschuss geraten ist. Sturmkind und Killerpranke scheinen mir hier Advokaten für ein Aventurien zu sein, dass liberaler eingestellt ist als unsere Gesellschaft heute. WIr reden hier von einer Welt, in der eine BEschuldigung durch einen Adligen schon mehr wiegen kann als Beweise dagegen. Ich meine Mal gelesen zu haben, dass manchenorts Leichenschändung durch Lebendiges Begraben bestraft wird (Andergast und Nostria wenn ich mich nicht total Täusche). Es gibt auch heute Fälle, in Verträge mit sittenwidrigen Inhalten nicht anerkannt werden. Und kein Geweihter wird es zulassen, dass jemand potentiell seine ewige Seele aufs Spiel setzt, nur um der Wissenschaft oder gar einem Magier einen Testsubjekt zu gewähren.

    Um es kurz zu machen: In den meisten Gegenden in Aventurien wird die Frage ob ich meinen Körper nach meinem Tod an XY übermachen darf in der Regel mit Fackeln und Mistgabeln beantwortet, noch bevor der ansäßige Praiosgeweihte einen Schreikrampf bekommt.

    Wir haben halt zum Glück keine Umfassenden Gesetzwerke aus Aventurien. Und vielleicht funktioniert Rechtsprechung dort auch ganz anders als wir es uns Vorstellen. Es läuft in Deutschland ja schon ganz anders als z.B. in den USA oder GB. Heir haben wir ein Umfassendes Gesetzwerk, dass möglichst alle Fälle abdeckt, anderenort orientiert man sich an Präzedenzfällen. Und da ist auch sofort die Religion wieder dabei in Aventurien. Und die hat eine universell klare Meinung zur Nekromantie.

    Ich sehe ein, dass man in Brabak, AlAnfa, Schwarztobrien und eventuell noch in den Tulamidenlanden sowie in besonderen Fällen vielleicht an einer Universität im Horasreich ein paar Ausnahmen machen kann.

    Aber im Großen und ganzen - Mistgabel und Fackel.

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    In Carcosa.