Volks-/völkerkunde

  • So, dann werd ich mal dem allgemeinen Trend folgen und auch nen Einzeiler schreiben ;):

    Völkerkunde als Talent? Eure Meinung?


    *genauerhinguck*
    Neee, sieht kacke aus. :flop: Und ist doch ein mieser Opener. Also weiter wie bisher:

    Aaaaaalso: Ich hab mir da schon länger den Kopf drüber zerbrochen und nach einem Gespräch mit Wechselbalg ist mir aufgefallen, dass ich da nicht der einzige bin. Also setz ich das doch mal in den Orken. Hab auch vorher die Suche gestartet, ob es das schonmal gab, nicht dass ihr alle wieder auf mich einprügelt. Soweit so gut.

    Wie wir ja wissen, haben die von der Redax bei DSA 4 für jeden Mist ein Talent erfunden. Ich will jetzt nicht sagen, dass ich einige für sinnlos halte, sondern vielmehr, dass mir eines noch fehlt. Es gibt mMn kein Wissenstalent, dass sich gut genug mit den einzelnen Völkern in Aventurien beschäftigt. Über Götter/Kulte kann man vielleicht noch ein paar rudimentäre Sachen über die Gepflogenheiten einer Kultur herausfinden und über Geschichtswissen auch etwas über die Geschichte einer Kultur herausfinden, genauso wie man über Geographie auch noch so ein paar Sachen über die Bewohner eines Landstriches bestimmen kann. Aber könnte man das nict auch etwas spezifischer und genauer machen?
    Also hatten wir die Idee, dass man per Hausregel ein neues Talent namens Völker- oder Volkskunde einführt. Ein Wissenstalent der Kategorie "Spezial", über das man
    1. herausfinden kann wo ein gewisses Volk bzw. eine gewisse Kultur lebt.
    2. herausfinden kann wie es lebt und welche Speisen es dort gibt, welche Feste man feiert, ob es gewisse Besonderheiten gibt, usw.
    Und dann beginnt auch schon das Dilemma und wir kommen auch zu der Frage. Wie könnte man das genauer regeln, da die verschiedenen Kulturen sehr verschieden in ihrer Lebensweise und Gesellschaftstruktur sind. Wechselbalgs Idee war, dass man jedem Volk, wie bei den Sprachen, einen gewissen Komplexitätswert zuordnet. Und je nach Talentwert und Komplexitätswert des Volkes kann man dann per Probe gewisse Details herausfinden kann. Also kennt man beispielsweise ab einem TaW von der Hälfte des Komplexitätswertes auch gewisse Feste, Bräuche, Speisen und Besonderheiten des Volkes, während man ab 3/4 auch noch näheres über die Gesellschaftsstruktur und andere nicht so leicht zu erkennende Dinge kennt, oder auch über Besonderheiten einiger Städte innerhalb dieses Volkes bescheidweiß. Ich halte diese Möglichkeit allerdings für sehr kompliziert, während ich die Sache mit den Spezialisierungen für zu ungenau halte, hätte jedoch gleichzeitig auch dieses mMn sehr wichtige Talent dabei.

    Ich bitte also um Antwort auf die Fragen,
    1. wie ihr das seht und ob ihr dieses Talent auch für sinnvoll hieltet
    2. wie man das vernünftig regeln könnte und die Proben schlüssig machen könnte
    3. wie man dieses Talent in das bestehende Regelsystem einarbeitet und in die Listen der einzelnen Professionen einarbeiten könnte. Welche Professionen über dieses Talent verfügen sollten und wo man die Grenzen des Talentes setzen sollte.

    Danke im Voraus,
    euer Lupus.

    ct2.gif[br][br]"Keuscheit ist die unnatürlichste aller sexuellen Perversionen."
    [br]"Das Wesen eines Genies besteht zu 5 Prozent aus Inspiration und zu 95 Prozent aus Transpiration." [Albert Einstein]

  • Im MFF steht ja, dass man über Geographie schon ein gewissen Grundwissen über die Bewohner einer Region hat, als Talente zu den Spezialbereichen einer Gesellschaft werden "Etikette" und "Götter und Kulte" genannt. Meiner Meinung nach braucht man kein Talent extra einführen sondern "Völkerkunde" eher als Geographie-Spezialisierung verwenden. Oder man erschafft eine Etikette-Spezialisierung die sich mit Sitten beim einfachen Volk beschäftigt.

  • Was um himmels willen hat Etikette mit volkswissen zu tun????
    Bei uns läuft das Talent in die gegend Benehmen und manieren

  • Genau Etikette hat doch was mit dem Benehmen zu tun. Die Frage hatte ich mir auch schon einmal in einem AB gestellt, dort war ein ork und der hat mit uns geredet, dann sollte ich eine Menschenkenntnis Probe machen, doch bei einme Ork ? Die Idee halte ich also für Sinnvoll. Ich würde sagen, dass man eine koplett neue Spalte macht, und in diese dann die einzelnen Kulturen kommen. Is aber ein bisschen viel aufwand.

  • Beim ersten Nachdenken über dieses Problem finde ich Fildriors Idee mit der Etikette-Spezialisierung überzeugend. Schließlich muss man die Sitten und Gebräuche eines Volkes kennen, um dann ein Benehmen an den Tag legen zu können, das in der entsprechenden Kultur als der "Etikette" angemessen empfunden wird.

    Vielleicht könnte man sich bei Startwerten und Steigerungskosten an den bereits vorhandenen Sprachtalenten orientieren? Vielleicht könnte man sogar die sprachlichen Komplexitätsgrade als ungefähre Richtlinien dafür nehmen, wie "kompliziert" denn eine Kultur zu verstehen ist? So würde also ein Held in der "Mutterkultur" den Wert aufweisen, den er auch in seiner Muttersprache besitzt. Gleiches gilt für eventuelle Fremdsprachen, die der Held während der Generierung lernt, wodurch er also praktisch die grundlegende Etikette des Landes vor Spielbeginn als Bonus bekäme.
    Fände ich gar nicht so unrealistisch, da Kenntnisse über die Kultur eines Landes zum Fremdsprachenlernen dazugehören. Später würde man dann die Etikette (Kultur)-Werte separat von den Sprachtalenten steigern und mit AP bezahlen müssen.

    Das war jetzt einfach mal nur so ins Blaue gedacht, aber vielleicht wäre das ja eine Lösung.

    Bezüglich der Proben würde ich gewisse Talentpunktgrenzen festlegen, ab denen ein Held auch OHNE Proben gewisse Dinge einfach weiß. Ist eine bestimmte Information für den Spielverlauf wichtig, könnte der Meister entscheiden, ob das benötigte Wissen z.B. allgemein bekannt, weit verbreitet, verbreitet, weniger bekannt, selten oder sehr selten ist.
    Besitzt ein Held genügend Talentpunkte in der Etikette der Zielkultur, um "verbreitete" Bräuche zu kennen, dann kann er das eben automatisch, während die anderen dann halt eine Probe würfeln müssen.

    Dies fände ich sinnvoll, um zu verhindern (z.B. bei "Götter/Kulte"), dass der rastullahgläubige Novadi durch einen ungeheuren Zufall (unverschämtes Würfelglück) eine nur Eingeweihten bekannte Stelle aus dem Rondrarium zitieren kann, während der Traviageweihte (aufgrund einer versauten Probe) einfach nicht darauf kommt, wer Ucuri ist und welches Tier man ihm zuordnen muss.

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Sicher ist es löblich ein solches Talent " Völkerkunde " zu erwerben.
    Nur die Frage :
    Wie wird es denn erworben ?
    Dazu gehörte doch sicherlich ein längerer Aufenthalt , meinetwegen in Maraskan , um Wissen darüber zu sammeln. Schon ein halbjähriger Aufenthalt würde meinetwegen " Völkerkunde Maraskan " auf 4 bringen .
    Das Wissen aus Büchern ist doch wohl eher mit Vorsicht zu genießen.
    Da existiert ja ein Buch " Der kleine Unterschied " vonPraiowin Lichtenstein , das eine " vollständige Abhandlung über alle kulturschaffenden Wesen Aventuriens " enthält , allerdings stark von Vorurteilen geprägt sein soll.
    Oder ein zweifelhaftes Werk " Al Emazzin " über das Echsenvolk.
    Dieses rein angelesene Wissen kann als Talent nicht so recht zum Tragen kommen und man könnte böse Überraschungen erleben , wenn man glaubt ALLE Nivesen sind halbe Wölfe und sie mit einem langgezogenen Heulen begrüßt........

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Wie gesagt, ich denke, Fremdsprachenlernen auch etwas mit dem Lernen über die Kultur zu tun. Und wenn jemand zu Beginn des Spiels solche Kenntnisse besitzt, könnte man mMn durchaus in die Vorgeschichte des Helden einbauen, dass er eben eine gewisse Zeit dort verbracht hat, oder zumindest einen muttersprachlichen Lehrer aus diesem Land hatte.

    Um später entsprechende Kenntnisse dazuzulernen, finde ich, dass man tatsächlich einen längeren Aufenthalt oder einen brauchbaren Lehrmeister benötigt. Wenn ich mich nicht irre, gilt das aber für andere Talente auch, dass man entweder praktisch geübt oder einen Lehrmeister haben muss.

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Worum es mir hier halt primär geht, ist einbfach die Tatsache, dass man in der Redax für etwas derart wichtiges keine eigene, vernünftige Lösung gefunden hat, sondern sich Einzelheiten über ein Volk über fremde Talente ableiten muss. Das neue Talent Völkerkunde wäre dann auch nur gelehrteren Leuten zugänglich (Beispielsweise Entdecker, Gelehrte, Hesindegeweihte, etc.), eben solche Leute, die sich mit so etwas befassen. Das Talent soll Einzelheiten über ein Volk bekanntmachen, die man über einen oberflächlichen Besuch nicht so einfach erlernen kann. Es ist also Vorraussetzung, dass man sich näher mit verschiedenen Völkern beschäftigt hat und dies ist auch nur solchen studierten Leuten möglich. Ein weiterer Aspekt ist, dass das Talent hier sehr einfach in die bestehenden Listen einzugliedern wäre, weil diese Professionen Auswahlmöglichkeiten aus einer Liste von Wissenstalenten haben, mit denen sie sich näher befasst haben und so einen Bonus auf ein oder zwei Talente aus dieser Liste bekommen. In diese Liste kann man dann einfach Völkerkunde einfügen. Der Punkt ist nun einmal, dass man sich das nicht so einfach einpauken kann, wie Hatumil schon geschrieben hat. Deshalb würde ich dieses neue Talent auch nur solchen Proffessionen zugänglich machen, die sich wirklich damit näher befasst haben könnten und es zu ihrem speziellen Wissensgebiet erkoren haben.
    Diese Leute würden dann im Spiel, bevor sie in ein anderes Land, beispielsweise das Horasreich, eine Probe auf Völkerkunde ablegen und dann bei Gelingen gewisse Vorteile haben, wenn sie sich in diesem neuen gesellschaftlichen und kulturellen Umfeld bewegen müssen. Dies würde sich dann evtl. in gewissen Probenerleichterungen für Gesellschaftstalente niederschlagen.

    ct2.gif[br][br]"Keuscheit ist die unnatürlichste aller sexuellen Perversionen."
    [br]"Das Wesen eines Genies besteht zu 5 Prozent aus Inspiration und zu 95 Prozent aus Transpiration." [Albert Einstein]

  • Wie es der zufall will finde ich gerade eben in der FR ( = Frankfurter Rundschau ) im Feuilleton einige Zitate zu diesem Aspekt.
    Der deutsche Anthropologe ( ja , als solcher wird er bezeichnet und er bezeichnet sich auch selbst als solcher ) Fritz Schulte schrieb noch im 19.Jhd.( ! ) über die Völker Afrikas:
    " Viehische Zügellosigkeit in der Befriedigung aller leiblichen Triebe . So ist der Wilde, so muss er sein . "
    Damit will ich eigentlich nur sagen , dass andere Völker immer im Zusammenhang mit der eigenen Erziehung, Bildung usw. und fast immer auch als Gegensatz zu den eigenen Sitten , Verhaltensweisen und Gebräuchen gesehen werden.
    Ich bezweifle , dass jener Schulte längere Zeit in Afrika verbrachte . Wahrscheinlich erwarb er sein Wissen durch Hörensagen und machte seine Untersuchungen an hungrigen und vom Leben nichts mehr zu erwartenden Sklaven.

    Fazit :
    Genau wie Lupus sagt :
    Wenn Völkerkunde , dann NUR an Auserwählte Professionen und nicht an Alrik , weil er mal das Buch " Der hübsche Dieb , Eine Betrachtung des Elfenvolkes " gelesen hat.

    Wir mischen uns , da `n bisschen ein - so soll es sein , so wird es sein .

  • Wär es da nicht sinnvoll, eine SF "Völkerkundig (xy)" einzuführen? Das ganze läuft dann ab wie die Sonderfertigkeit "Geländekunde", nur dass man schon eine gewisse (längere) Zeitspanne beim jeweiligen Volk verbracht haben muss. Jeder Held bringt praktisch von Anfang an seine eigene Völkerkunde mit, also z.B.:

    Krieger Alrik, aufgewachsen in Gareth, beherrscht von Anfang an die SF "Völkerkundig (Mittelreich)".

    Entsprechendes gilt beim Moha, Elfen, Thorwaler, Goblin oder was auch immer. Dabei ist nicht die Rasse entscheidend, sondern natürlich die Lebensumstände.

    Wenn jetzt Alrik sagen wir 3 Jahre auf einer thorwalschen Otta mitsegelt, kann er mit Recht die
    SF "Völkerkundig (Thorwaler)" erwerben.
    Damit kennt er sich automatisch ausreichend in den Sitten und Gebräuchen der Thorwaler aus, und kann auch was seine Etikette angeht irgendwelche Fettnäpfchen vermeiden.

    Ich sehe was, was du nicht siehst!

  • Also ich sehe keine Notwendigkeit für ein solches Talent, schließlich lässt sich die Völkerkunde im Rahmen des Spiels ohne Probleme über Geographie abhandeln.
    Dieses Talent gehört ja schon zu denen die nicht gerade am häufigsten verwendet werden, und noch ein Extratalent ist da nicht nötig.
    geographie umfasst ja vieles. In meinen Augen auch solche Dinge wie Mineralogie, Ozeanographie, Kartographie oder Ethnologie. Ein heutiger Wissenschaftler mag das anders sehen, aber in Aventurien wird man sowieso noch viel häufger den Universalgelehrten treffen. Und die Talente selbst wurden ja letzlich nach der Häufigkeit der Verwendung im Spiel gestaltet.

    Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse alles, was du sagst. (Matthias Claudius)

  • Sicherlich lässt es sich über Spezialisierungen in anderen Talenten abhandeln, aber es sind ja sehr viele Talente betroffen und eine Spezialisierung hebt sich mMn viel zu wenig vom normalen Wert ab um die krassen Unterschiede die entstehen können, wenn man sich nicht wirklich stark mit einer Kultur befasst (wie lupus ja schon sagte und Hathumil nochmal schön gezeigt hat) auch darzustellen. Darüber hinaus sind ja auch nur recht wenig Spezialisierungen möglich und jemand der sich generell in Geographie&Co fortbildet würde wahrscheinlich zum selben Effekt bei allen Kulturen noch günstiger wegkommen.

    Ich finde den Vorschlag von Raif wirklich sehr gut, da er den nötigen Lerneffekt vorraussetzt und einfach auf mehrere Talente anzuwenden ist. Wenn jemand eine solche SF erworben hat, könnte er ja Boni auf Geographie, Götter&Kulte, Sagen&Legenden, Etikette, Rechtskunde und ähnliche Talente bekommen, während jemand, der in eine Kultur kommt, die sich stark von seinen bekannten Kulturen unterscheidet mit einem Malus rechnen müsste.

  • Auch mir sagt diese Lösung am meisten zu. Sie lässt sich einfach in das bestehende Regelwerk eingliedern, und ist nicht zu kompliziert. Die Völkerkunde ist IMHO einfach zu wichtig, als dass man sie einfach außer acht lassen könnte. So hätte man endlich eine Regellösung, die die Proben für einen Mittelreicher in den Novadistädten einheitlich regelt. Da halte ich es schon eher für überflüssiger, dass man drei verschiedene Zimmermanstalente (Holzbearbeitung, Zinmmermann, Schiffbau) geschaffen hat, anstatt sich mit zweien und einier Spezialisierungen zufrieden gegeben hat.

    Danke jedenfalls für die Resonanz und die Vorschläge.

    Mit fette Gruß,

    Matthew

    ct2.gif[br][br]"Keuscheit ist die unnatürlichste aller sexuellen Perversionen."
    [br]"Das Wesen eines Genies besteht zu 5 Prozent aus Inspiration und zu 95 Prozent aus Transpiration." [Albert Einstein]