Phexgeweihter

  • Hallo zusammen,
    nachdem ich nun hier schon seit Monaten lese und meinen DSA-Horizont auffrische habe ich mich nun mal angemeldet und poste meine erste Frage. Btw. Ist ein wirklich klasse Forum :lol2:
    Dazu nutze ich mal diesen Asbach-uralten Thread, da meine Frage auch um einen Phexgeweihten geht.

    Spiele zur Zeit eine verdeckte Halfelfen Phexgeweihte und muss sagen das der Charakter sehr viel Spaß macht.

    Phexgeweihte machen ja nichts ohne eine Gegenleistung, bzw. eine Gegenleistung erwarten zu können. Wie immer die auch aussehen mag :zwinker:
    Denn ich denke man kann auch MAL sagen das einem das dankbaren Lächeln ausreicht.

    Aber nun zu meiner eigentlichen Frage...

    Wie sieht es andersrum aus ? Wenn der Phexgeweihte etwas geschenkt bekommt, oder zum Essen oder Übrnachtung (von einer armen Bauernfamilie) eingeladen wird. Versucht er es dann auch "gutzumachen" oder fällt das dann unter Bonus ? :lach:
    Weil in erster Linie ist man ja Priester und das hat soweit ich weiß auch Vorrang vor den Geboten...

  • Ich denke mal, daß es entsprechend den möglichkeiten des Gastgebers auf jeden Fall Sinn macht diesem etwas zurückzugeben, entsprechend von dessen Vermögen. So könnte das zum Beispiel bei einer armen Familie wirklich ein bisschen Geld sein, bei jemand reichem Händler villeicht auch nur ein von Herzen kommendes "Dankeschön" oder einem "Rudel" Abenteurer die einen ans Lagerfeuer einladen eine lehrreiche Gechichte. Für mich ist versteckt in den Geboten der Phex-Kirche mit drin, daß man auch im Gegenzug das man für alleseine Gegenleistung zu bekommen hat auch für alles eine Gegenleistung zu geben hat (hoffentlich war der Satz jetzt verständlich :huh2: ) und nur diejenigen die das verstehen erlangen auch Phexens Gunst und Erleuchtung.

    Im Gegenzug sollte natürlich die "Bezahlung" die man für Dienste (oder sonstiges) bekommt auch demjenigen angepasst sein der einen Bezahlen muss, es macht keinen Sinn von einem Bauern 10 Dukaten für eine schwere Aufgabe zu verlangen, die kann der nämlich nicht bezahlen, da könnte es auch eine warme Mahlzeit tun (oder das dankbare Lächeln der netten Bauersfrau), im Gegenzug dafür kann man einem Reichen Händler für reativ leichte Arbeit auch mal einige Goldstücke abknöpfen wenn es möglich ist, man behält das Geld ja selten für sich sondern verteilt es irgendwie weiter.

    Für mich ist der Phexgeweihte ein bisschen wie Robin Hood, nimmt es von den Reichen und gibt es den Armen, natürlich ist die Art wie er dies tun von der Robin Hoods verschieden :cool2:

  • Willkommen auf dem Orki, Monta.:)
    So etwas lesen wir hier gerne. :D

    Wer selber unter anderem auch die Auflage hat, für jede Leistung (wobei man da schon differenzieren muss, was nun als gegenleistungswürdige Leistung zählt, sonst kommt man ja zu gar nichts, wenn man schon beim Butterreichen anfängt, überspitzt ausgedrückt) eine Gegenleistung zu verlangen, sollte auch selber nach dieser Maxime handeln. Schließlich soll man keine leichte Beute machen, weil das keine Herausforderung und keinen Stil hat.

    Oder aber man sieht es so, dass, wer eine Gegeleistung haben will, das auch sagt oder irgendwie deutlich macht, und wer dies nicht tut, frei nach diesr "Abmachung" auch keine freiwillig bekommt - schließlich muss man sich verdienen, was man haben will, und nichts bekommt man ohne sein eigenes Zutun.

    Abgedeckt durch den phexischen Glauben und phexische Tugenden sehe ich beide Handlungsweisen, und die persönliche Wahrheit, was richtig ist, muss man für sich selber entdecken, würde ich sagen.

  • Moin :)
    Danke für die Willkommensgrüße und die Antworten !

    Schattenkatze
    Über 37.000 Beiträge...krass :lol2:

    Ok stimmt, wer sich nicht bemüht, in dem Fall selber fragt, der kommt zu nichts. Daher werde ich dann von Fall zu Fall entscheiden. Je nachdem wer der "Gegenüber" ist, wieviel oder wie wenig er hat, und wie sehr er sich "bemüht".


    Btw. noch ne andere Frage...welche Gründe kann es für einen Phexgeweihten geben das er sich enttarnt ?
    Mal abgesehen von dem (schlechten^^) Phexi der sich vor Gericht enttarnt um seine Haut zu retten ?

  • Ein Phexgeweihter kann vor Gericht seine Haut nicht damit retten, dass er sich enttarnt.
    Gut, falls das geändert wurde, sind meine Informationen wieder veraltet, aber Geweihte unterliegen ebenso dem weltlichen Recht, wie jeder auch.
    Begeht ein Geweihter ein Verbrechen/Vergehen, wird er dafür bestraft, da macht es (soweit ich weiß) keinen Unterschied, ob er ein Geweihter ist. Eine Perainegeweihte, die stiehlt und erwischt wird, wird ebenso bestraft, wie der Phexgeweihte von Nebenan.
    Nur weil sein Gott den Aspekt hat, gelegentlich etwas Klauen zu gehen, hilft da auch nicht. Ein Rondrageweihter, der zu Unrecht Jemanden im Kampf erschlägt kommt ja auch nicht straffrei davon.
    Zumindest kann ich mir das echt nicht vorstellen, dass phexgeweiht sein einen Freifahrtsschein bringt. Wie der Geweihte bestraft wird, steht dann immer noch auf einem anderen Blatt, man wird ihn kaum für Götterläufe in den Kerker sperren.

    Aber Gründe zum Enttarnen gibt es ein paar.
    Zuvorderst ist die Wahrung der zwölfgöttlichen Ordnung natürlich genannt. Wenn hier und jetzt dringend ein Wunder gebraucht wird und es keine Chance gibt, das heimlich zu tun, dann muss man sich eben offenbaren, bevor alles in die Hose geht.
    Sollte Jemand schlau genug sein, den Geweihten zu erkennen, dann ist das Fallenlassen des Schleiers eine gute Belohnung.
    Sollte man beispielsweise Jemandem klerikal helfen wollen und die Frage kommt auf 'Was weist du überhaupt davon?', kann man, zur Untermauerung seiner Worte, den Groschen fallen lassen (wie gesagt, kann, muss nicht).

    Dinge, wie diese.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Monta: Hat auch ein paar Jahre gebraucht. ;)

    Als Geweihter untersteht man nicht mehr der weltlichen, sondern der kirchlichen Gerichtsbarkeit. Oder genau genommen: er hat das Recht auf einen kirchlichen Prozess, dessen Strafe allerdings eigentlich genau streng ausfällt wie bei einem weltlichen Gericht (nach DSA 3 und 4., so beschrieben im KKO und GKM).
    Ein Gericht der Phexkirche würde wohl weniger dafür strafen gestohlen zu haben, sondern erwischt worden zu sein und der Welt verkündet zu haben, ein Geweihter zu sein, um dem Gericht und dessen Strafe davon zu kommen und an ein anderes ausgeliefert zu werden, würde ich mal annehmen. Ob ein Phexkirchengericht auch die Hand für Diebstahl abschlägt, weiß ich nicht, aber die Strafe wäre auf andere Art bestimmt nicht besser.
    Nach 4.1 ist es sogar so, dass in weltlichen Belangen (was beispielsweise ein Diebstahl wäre) die Anwesenheit eines höherrangigen Geweihten der Kirche bei Gericht, der das Urteil bestätigt, reicht, also ein kirchlicher Prozess in dem Fall dann nicht mal Zustande käme.
    Also je nach Vergehen könnte sich ein Geweihter des Phex, der sich als solcher der Autorität zu erkennen gibt, wohl wirklich vor einem weltlichen Gericht und dessen Strafe davon kommen, müsste sich aber mit einem anderen Gericht und dessen Strafe auseinandersetzen, und würde für die Welt, seinem Gott und seiner Kirche der Geweihte des Nacht-Phexens sein, der seine Haut vor der einen Strafe nur retten konnte, in dem er sich auf seinen Geweihten-Stand beruft.

    Von daher würde ich persönlich dass auch eher als letzten Notnagel sehen, wenn überhaupt.
    Ich für meinen Teil würde es weniger als Ausweg sehen, oder wirklich, nur wenn alles andere schon vergebs versucht wurde, und auf gar keinen Fall leichtfertig (und als stilvoll sehe ich es halt nun überhaupt nicht mehr an). Und ob es wirklich hilft ...

    Doch schon in der Beschreibung der geheimen Geweihten steht von jeher, dass sich zu enttarnen für eine wichtige Sache durchaus angemessen ist. z.B. um einen anderen zu retten, oder für eine sehr phexgefällige Tat, bei der dieser Preis den "Profit" (welche Form auch immer der hat) halt wert sein kann. Und im Zweifesfall kann man jenen, die davon wissen (z.B. wenn es die eigenen Gefährten sind), ja u.U. immer noch irgendwie dazu bringen, den Mund zu halten. Oder um jemanden vor einem großen Unrecht zu bwahren (auch ein Phexerl ist ein erster Linie Seelsorger und Priester und dann erst Dieb, Betrüger, etc.), denn auch für Phexgeweihte gibt es Tabus, die einfach phexungefällig sind.

    Oder es ist gar kein geheimer Geweihter. Es gibt ja auch Geweihte des Tag- oder Händler-Phexens, die also Aufsicht über Vertragsabschlüsse und ähnliches haben, in den Tempeln Dienst tuen oder aus anderen Gründen ihren Geweihten-Status nicht geheim halten. Nicht jeder Phex-Geweihter ist automatisch ein geheimer Geweihter.

  • Entschuldige, ich habe mich falsch ausgedrückt.

    Er muss sich an die weltlichen Strafregister halten, wird aber anders abgeurteilt. Da hat Schattenkatze natürlich vollkommen Recht.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Wobei ich doch glaube, dass ein Kirchengericht zum Teil recht abweichende Ansichten im Vergleich zu einem weltlichen Gericht hat.

    Als Beispiel sei ein Rondrageweihter genannt, der eine Armbrust zerschlägt, weil ihm dies seine heiligen Gebote gebieten. Ich glaube, ein weltliches Gericht würde da ganz anders urteilen als ein Gericht der Rondrakirche, nach deren Geboten er NICHTS falsches getan hat. Das Eigentum des anderen ist nicht zu achten, da Armbrüste zerstört werden müssen.

    Und genau so wird ein Phex-Gericht je nach den Umständen der Tat wohl milder urteilen.

    Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass ein Praios-Gericht um einiges unangenehmer sein kann....

  • Andererseits möchten Kirchen nicht, dass ihre Geweihten in Verruf geraten, bzw.- die Kirche in Verruf bringen. Phex-Geweihte, die ungestraft stehlen und betrügen dürfen, Rondra-Geweihte, die blindwütig das Eigentum (Armbrüste) anderer Leute zerströren ... Dazu müssten RG ja das Eigentum der Städte zerstören, da Stadtwachen zum Teil mit Armbrüsten ausgerüstet sind.
    Doch ich wähnte ja schon oben an, dass das Gericht der Phex-Kirche wohl eben nicht (oder weniger) für den Diebstahl oder versuchten Diebstahl bestrafen würde, sondern wohl eher für das Erwischen lassen und das unliebsame Aufsehen, dass dadurch erregt wird, dass der Dieb sich als Geweihter zu erkennen gibt und ein Kirchengericht verlangt, statt das still und unauffällig engeht. Bei einem RG denke ich auch eher, falls ihm überhaupt jemand für eine zerstörte Armbrust am Zeug flicken will, werden die sich wohl außergerichtlich einigen, dass der Geweihte die Armbrust ersetzt oder ähnliches. Ich weiß nicht, ob man jemanden aufgrund seiner religiösen, zwölfgöttlichen Überzeungen vor Gericht bringen kann. Aber im Gegenzug darf man halt auch nicht einfach andere Leute und Obrigkeiten Besitztümer zerstören.
    Interessante Frage, eigentlich, aber ich denke halt, dass so etwas gar nicht vor ein Gericht kommen würde und andere Kirchengerichte es halt an einer Strafe nicht mangeln lassen werden, auch wenn sie vielleicht nicht ganz in dem Sinne ausfallen sollte, wie es weltliche Gerichte sehen würden, besonders bei der Phexkirche.

  • Ein Rondrageweihter, der eine Armbrust gegend en Willen des Besitzers zerstört hat sehr wohl etwas Falsches getan.
    Er hat sich unerlaubt dem Besitz eines götterfürchtigen Menschen bemächtigt und dieses mutwillig zerstört. Das ist, nicht nur nach weltlichem Gerichtsmaß, eine Straftat.

    Wie Schattenkatze schon angemerkt hat, dürften Rondrageweihte sonst plündernd durch die Kasernen der Städte ziehen und sämtliche Armbrüste vernichten, derer sie habhaft werden und keiner darf sie dafür belangen?
    Ein Rondragewehiter, der einem Räuber eine Armbrust abnimmt, der darf damit machen, was er will, richtig. Einfach Jemandem die Armbrust abnehmen (z.B. einem Gardisten, einem Bürger einer Stadt, etc.), der sie legal besitzt, das zieht Strafen nach sich.

    Niemand wird einen Geweihten für seine Moralvorstellung anzeigen, wenn der Geweihte allerdings gegen geltendes Recht verstößt, der wird sehr wohl dafür verurteilt.

    So dürfen Praiosgeweihte nicht jeden Magiebegabten verbrennen, Rondrageweihte nicht jede Armbrust zerstören, Ingerimmgeweihte keine Manufaktur in Schutt und Asche legen, Phexgeweihte nicht überall legal einbrechen und so weiter und so fort.
    Gerade Phexgeweihte setzen sich darüber natürlich hinweg, aber dafür gehen sie das Risiko ein, dafür belangt zu werden.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Moin, erstmal sorry, finde jetzt erst die Zeit um zu antworten.


    Klar einem Phexi der sich schnappen lässt wird immer dies immer anhaften, schließlich ist es ja gerade seine Stärke das er sich eigentlich nicht erwischen lässt.

    Erwischt werden ist immer blöd, und der Phexi wird in der Kirche bestimmt keine großen Chancen mehr haben aufzusteigen.
    Dennoch wird die Kirche doch bestimmt differenzieren, ob der Phexgeweihte von sich aus z.b. einem Diebstahl nachgegangen ist, oder ob er im Auftrag der Kirche unterwegs war, oder nicht ?
    Oder zählt wirklich nur das ERWISCHT WERDEN an sich bei der Beurteilung ? Zählen die Umstände, wie z.b. unerwartete Vorkommnisse usw. bei der internen, kirchlichen Verurteilung ?


    Wo ist hier die Grenze ? Man sagt ja „Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex“. Wie weit versucht ein Phexi erstmal die Sachen / den Auftrag mit seinen eigenen Stärken zu lösen und ab wann nimmt er Mirakel / Liturgien zu Hilfe ?
    Würde das einen Unterschied bei der kirchlichen Verurteilung machen ?


    Sensenmann
    Genau, und DAS macht (für mich) den Reiz aus einen Phexi zu spielen :)

  • Zitat

    Oder zählt wirklich nur das ERWISCHT WERDEN an sich bei der Beurteilung ?


    Da es dazu keine Beschreibungen oder auch nur Andeutungen gibt ... ich würde das auch gar nicht mit einem klaren Ja oder Nein beantworten. Es kommt bestimmt immer auf die Umstände und Hintergeründe (z.B. auch, wer schuldet vielleicht wem noch etwas?) und was sonst noch mit hinein spielen mag, drauf an. Gerade bei der Phexkirche, die nun nicht dafür bekannt ist, gesetzliche Richtlinien zu haben.
    Dass der Phex-Geweihte eher für das erwischt werden als für den Akt des Diebstahls belangt werden würde, ist auch meine Interpretation und Vorstellung. Irgendeinen Beleg dafür habe ich nicht, aber ich kann mir halt nicht vorstellen, dass ein Kirchengericht der Phex-Kirche einen Geweihten dafür verknackt, dass er eingebrochen ist.^^

    Zitat

    Man sagt ja „Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex“. Wie weit versucht ein Phexi erstmal die Sachen / den Auftrag mit seinen eigenen Stärken zu lösen und ab wann nimmt er Mirakel / Liturgien zu Hilfe ?


    Auch das dürfte abhängig sein von der Aufgabe, dem Umfeld, der Situation, und wie die eigenen Fähigkeiten im Vergleich zur Aufgabe liegen. Als erstes mit einer Liturgie oder Stoßgebet loszulegen empfände ich halt in meiner Defintion als unpassend. Falls jetzt beispieliesweise der Betrüger die Aufgabe hat, etwas zu holen, für dass er sich als Fassadenkletterer betätigen muss, wäre das wieder etwas anderes. Eine schwer erklimmbare Mauer mit vielleicht TaW 2 (ausgedachte Werte) anzugehen könnte wohl die ganze Aufgabe in Gefahr bringen, weil man sich beim klettern so ungeschickt anstellt, dass man erwischt werden würde, oder aber vermutlich wieder runterfällt, womit dem Ziel auch nicht gedient wäre. Dann wäre ein Stoßgebet zum klettern wohl ein guter Anfang. Vielleicht hatte aber unser Phexerl auch Zeit zum Vorbereiten und hat eine Idee, wie er die Mauer umgehen kann, und kann diesen anderen Weg mit seinen eigenen Fähigkeiten viel besser angehen.
    Aber blindes "Ich mache das auf jeden Fall selber" und dadurch Fehler zu machen wird Phex auch nicht mit Wohlgefallen erfüllen. Schließlich hat er sinen Geweihten göttliche Kraft gegeben. Meiner Auffassung nach nicht zum dauer-karmal-zaubern und um sich das Leben besonders einach und bequem zu machen, aber für den Fall, wenn es mal ganz wichtig und phexgefällig ist, und wenn es sonst nicht geht.

  • Zitat von "Monta"


    Wo ist hier die Grenze ? Man sagt ja „Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex“. Wie weit versucht ein Phexi erstmal die Sachen / den Auftrag mit seinen eigenen Stärken zu lösen und ab wann nimmt er Mirakel / Liturgien zu Hilfe?


    Die Frage habe ich mir neulich auch gestellt, allerdings von der anderen Seite: wann gewähre ich als Meister göttliche Unterstützung, wenn sie erbeten wird?
    In der Situation wurde ein Phexerl in einen Hinterhalt gelockt. Ich habe aber Warnungen eingestreut, so dass der Spieler einfach rausfinden konnte, dass es ein Hinterhalt ist. Trotzdem wäre er fast hineingetappt. Hätte er es getan, hätte Phex ihm keine Hilfe gewährt. Denn er hätte sich dumm verhalten und damit wäre der Grundsatz "Hilf dir selbst dann hilft dir Phex" für mich nicht erfüllt gewesen.
    Stattdessen hat er die Flucht ergriffen. Bei der Verfolgung brauchte er ebenfalls etwas göttliche Unterstützung, die ihm dann gewährt wurde.

    Etwas allgemeiner gesprochen: Natürlich hätte er sich noch irgendwie aus der Situation retten können, aber nur wenn er sich nicht dumm anstellt. Um im obigen Fall dann doch noch davon zu kommen, hätte er schon eine sehr gute Idee haben müssen, denn er hat ja schon mit dem "Hineintappen" recht viel "Dummheitspunkte" gesammelt.

    Als Spieler würde ich bei einem Phexerl Liturgien zur Unterstützung verwenden, nicht zur Grundsicherung. Damit meine ich, dass man damit auf gute Ideen oder richtig eingesetzte Fähigkeiten aufbaut, aber nicht bei 0 beginnt. Man muss sich halt zu allererst selbst helfen, sonst hilft Phex nicht.

    Zu Schattenkatzes Beispiel mit dem Klettern, meine Interpretation von Phex: Der Spieler/SC soll sich gefälligst einen anderen Weg suchen, wie er die Mauer überwindet. Zumindest würde ich bei der Würfelspielweise die Probe erschweren, bei der mysthischen Spielweise würde Phex nichts tun, wenn ich Meister wäre.
    Natürlich gibt es auch hier wieder Ausnahmen. Vllt. ist das Klettern aus irgend einem Grund die beste und quasi einzige erfolgversprechende Lösung, die nach gründlicher Recherche übrig bleibt. Dann sähe die Sache wiederum anders aus.

  • Zitat von "Scaw"

    Natürlich gibt es auch hier wieder Ausnahmen. Vllt. ist das Klettern aus irgend einem Grund die beste und quasi einzige erfolgversprechende Lösung, die nach gründlicher Recherche übrig bleibt. Dann sähe die Sache wiederum anders aus.

    Wonach sich der Geweihte mit seine Mühe, einen anderen Weg zu suchen, wieder selbst 'geholfen' hätte und der Grundsatz 'Hilf dir selbst, dann hilft dir Phex.' wieder erfüllt wäre, vollkommen richtig.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Bisher habe ich glaube ich nur zweimal, in der ganzen Zeit, die Liturgie für das Übermitteln von Infos eingesetzt.
    Ich versuche eigentlich immer erst auf meine Stärken zu bauen bzw. Alternativen zu finden, aber ich finde es eben schwer zu entscheiden ab wann etwas zu schwer ist und bis wann man es versuchen kann.
    Aber eure Beispiele sind sehr gut. Thx :)


    Andere Frage^^

    Ein Phexi sollte ja nichts machen ohne eine gleichwertige Leistung dafür zu erhalten bzw. diese erwarten zu können.
    Wie sieht es hier aus ? Meiner Meinung gilt doch auch hier das man in erster Linie Priester ist, oder ?
    Wenn man erfährt das ein Geweihter einer anderen Gottheit ermordet worden ist, ist dies doch wohl auf jeden Fall ne Sache der man nachgeht meiner Meinung nach – auch ohne die Aussicht auf einen Ausgleich.

    Ist hier dann das Bewahren der zwölfgöttlichen Ordnung ein angemessener Ausgleich ?

  • Bewahren der zwölfgöttlichen Ordnung ist eine übergeordnete Pflicht, die (meiner Meinung nach) über dem Gebot der Gegenleistung steht.

    Thorin: wenn so viele frauen heutzutage zur see fahren würden, dann auch nur um mailand zu plündern und mit viel stauraum für schuhe

  • Auch Phexerls sind wie alle anderen Geweihten erst einmal Priester und Seelsorger, und dann erst Diebe, Kämpfer, Schmiede, etc. Phex hat als Feindbild "Stillose und unehrenhafte Verbrechen (Mord, Vergewaltigung, Folter), zügellose Habgier, die die Gesetze der Menschlichkeit und die Tugenden der anderen Zwölfgötter ignoriert" (WdG, S. 109).
    Stil ist wichtig für Phex, ebenso die Herausforderung, sogar wichtiger als der Profit. Man kann auch jemandem eine Lehre erteilen, der sich unphexisch verhalten hat (und wer mordet, verhält sich auch unphexisch), ganz ohne Gegenleistung. Gegenleistung ist wichtig, aber nicht die einzige Maxime und Auflage, die man als Phex-Geweihter hat. Nicht nur die Rondrianer müssen manchmal abwägen, welche Auflage nun gerade Vorrang haben sollte.

    Auch wenn einige der Kirchen schon konträr zueinander stehen, gehören sie dem gleichen Pantheon an, und wer sich gegen die Götter vergeht, in dem er halt mordet (erst recht einen Geweihten, einen Stellvertreter der jeweiligen Gottheit auf Dere), darf damit nicht ungestraft davon kommen, nur weil der Mörder sich nicht bedanken wird, wenn man ihm das als Phexerl nicht durchgehen lässt.^^

    Oder vielmehr: wird man nicht eines Tages von Phex eine Gegenleistung dafür bekommen, dass man so für ihn und die anderen 11 eintritt, in dem man einen Mörder nicht ungeschoren davon kommen lässt?

  • Auch wenn viel schon über das Thema geschnattert wurde, will ich auch mal meinen Senf dazugeben :zwinker:
    Ich stimme Thalionmel_Zeel zu, dass der SDklavenhändler zu sehr aus unserer heutigen 'Alle die selben Rechte'sicht gesehen wird. Ich Denke, wenn es im Mittelreich den Rosstäuscher, Betrüger und normalen Händler gibt, warum dann nicht in Al'Anfa den Sklavenhändler, sehe ich aus Al'Anfaner sicht keinen unterschied. Ausserdem sehe ich diese Profession als guten Ansatz um einen Bordellbesitzer/Geweihten, MafiaDon, Menschenschmuggler (von z.b. gesuchten Personen) etc zu Spielen. Es muss auch kein Ungerechter Sklavenschänder sein (was ich schon für Phex-Frevel halten würde). Kaum ein Phexdienst ist so nahe am Menschen wie dieser. Andererseits ist der radikakalere Al'Anfaner Gewihte natürlich anfälliger auf seinen dämonischen Gegenspieler.
    Zu den anderen Professionen sehe ich vor allem darin, dass der Phexgeweihte nicht nur den Phexdienst an sich als Aufgabe hat. Es bringt garnichts wenn ein Phexgeweihter eine schwierige Aufgabe gelöst hat, aber alle Opfer danach den Fürchterlichen Dieb hassen aber sonst nichts Gelernt haben. Geweihte sind im Normalfall auch Priester und die haben vor allem einen missionierenden/belehrenden Charakter. Wenn der Beutel der Oma plötzlich weg ist, weil sie damit rumgepraht hat, und statt der Münzen einen Zettel am Gürtel wiederfindet aufdem ein Tipp steht wie sie sich dieses oder anderes Gold durch list wieder zurückgewinnen kann halte ich für durchaus Phexgefällig. Vergesst nicht die Weltlichen Aufgaben des Geweihten!

  • Mal eine Frage:

    Es ist doch vermutlich ein Frevel, sich als Geweihter auszugeben, wenn man nicht geweiht ist.

    Aber ist es auch ein Frevel an Phex, wenn man sich als Phexgeweihter ausgibt, obwohl man keiner ist? Bei ihm könnte die Sache doch anders aussehen. Das ist schließlich das ultimative Täuschungsmanöver.

    Dadurch ergäbe sich ein lustiges Paradox: ein Phexgeweihter, der sich als letzten Ausweg enttarnen muss, ist in seiner Mission gescheitert, ein Betrüger, der sich als Phexgeweihter ausgibt, kann dadurch womöglich dem Galgen nochmals entkommen.

  • Der Betrüger, der dem Galgen entkommen will, würde vor ein Kirchengericht kommen und da würden sie umgehend merken, dass er ein falscher Fuffziger ist.^^

    Zitat

    Es ist doch vermutlich ein Frevel, sich als Geweihter auszugeben, wenn man nicht geweiht ist.


    Darüber streiten sich die Geister. Für mich: Ja, auf jeden Fall. In meinem Aventurien ist das so.
    Es gibt aber auch Spieler, in deren Aventurien ist das in Ordnung sich als ein Gerweihter, der man nicht ist, auszugeben (also als Geweihter einer anderen Kirche).

    Sich als Phex-Geweihter auszugeben, wenn man keiner ist, halte ich für eine zweischneidige Sache: Gerät man jemanden, bei dem damit durchkommt, würde ich es als eine phexlegitime Täuschung sehen. Fliegt man auf, dürfte man recht große Probleme haben, denn sowohl sich anzumaßen, Adeliger zu sein, wenn man es nicht ist, als auch Geweihter zu sein, wenn man es nicht ist, ist weit davon entfernt, als leichtes Vergehen zu gelten.