Einen Schelm nicht als Spaßvogel spielen?

  • Hallo liebe Orkenspaltergemeinschaft,

    ich habe sehr viel vorab im Netz recherchiert und leider nicht das Richtige zu diesem Thema gefunden, auch hier bisher leider nicht (möglicherweise habe ich aber auch falsch gesucht...).

    Vorab... mir ist klar, dass Schelmencharaktere für viele ein Reizthema sind - und genau darum geht es mir auch. Ich finde den Schelm an sich eigentlich sehr interessant und ich würde mich fürreine andere Sicht-/Herangehensweise interessieren.

    Ich möchte sehr gerne mal einen Schelm spielen, aber ausdrücklich nicht, weil er die gegnerische MR so heftig drückt oder weil er so tolle Sonderfertigkeiten etc. hat, sondern weil ich Schelme eigentlich als sehr tragische Figuren sehe, die, von ihren Zieheltern getrennt, versuchen, eine (neue) Identität in Aventurien zu finden. Ich kenne die Regelwerke von "Changeling" zwar nur am Rande, glaube aber, dort Parallelen zu sehen.

    Ich möchte auch nicht den Spuren Torxes oder anderer finsterer Gesellen folgen sondern suche ein Konzept für einen DSA-Helden-Schelm, der nicht ständig alle murksen, sich kaputtlachen oder aufblasen lässt oder mit irrem Grinsen einen Gummihammer schwenkt.

    - Habt ihr gute, spiel- und darstellbare Schelme erlebt?

    - Lässt sich eine tragische Schelmenfigur mit den DSA-Zaubern vereinbaren?

    - Die Bedingung "Nur zum Spaß zaubern" schränkt für mich massiv die Möglichkeiten ein, habt ihr da vielleicht Ideen?

    - Habt ihr sonstige Tipps?

    Mir ist noch sehr wichtig zu sagen, dass ich hiermit keinesfalls die SpielerInnen angreifen möchte, die Spaß am klassischen Schelmenspiel haben. Ich suche nur für mich nach einer spiel- und darstellbaren Alternative.

    Vorab vielen Dank!

    "Für Geld täten wir alles." sagte Schätzchen.

  • 1. Einen einzigen auf einer Larp-Convention - hat mir zum anspielen nicht gefallen, ist aber gut dargestellt gewesen.
    2. Nein.

    3. Nein. Man kann eine Mechanik, die so festgesetzt ist nicht einfach anders auslegen und dennoch behaupten, die gleiche Mechanik zu benutzen (zumindest wenn man seine Glaubwürdigkeit bewahren möchte). Daher würde ich dort den Hausregelhebel ansetzen.

    4. Überleg dir eine andere magische Profession, die die gleiche Story hat aber einen anderen Namen. Schelme sind nun einmal eindeutig besetzt. Vielleicht nennt man dein magisch Begabten Charakter dann lieber einfach Koboldkind oder ähnliches, damit es nicht zur Verwechselung kommt.

    Auch da sehe ich das Problem, dass Kobolde immer zu Späßen aufgelegt sind. Dein Charakter soll also aus dem Reich der Kobolde kommen, von Kobolden aufgezogen worden sein aber dennoch nicht die gleiche Ader haben? Dann würde ich vorschlagen, dass die Zieheltern das Kind wieder zurückgebracht haben, da es immer so mißmutig war und nie zu Scherzen auferlegt. Dann gibt es höchstens den intuitiven Zauberer und gut ist.

  • Habt ihr gute, spiel- und darstellbare Schelme erlebt?

    Am schwierigsten sind sicher Schelme, die gerade erst aus der Koboldswelt entlassen wurden. Aber man kann ja auch einen spielen, der schon etwas länger in der Menschenwelt ist und sich - ggf. mit Hilfe eines Mentors - quasi schon etwas eingelebt oder angepasst hat. Das ist dann zumindest in Hinsicht auf Gruppen- und Umweltverträglichkeit deutlich spielbarer. Schelme sind ja keine starren Charaktere, sondern genauso wandelbar und lernfähig wie jeder andere Mensch auch. Nur eben mit einer deutlich anderen Prägung.

  • Sieh dir die varianten vom schelm einmal an da gibt es eine die fechten kann(hust name fällt partout nicht ein) der ist etwas weniger auf grinsekatze;)(soweit ich mich erinnere.

    Das zaubern nur zum spaß ist wie so vieles auslegungssache für ihn soll es lustig sein, die anderen müssen es nicht verstehen. Also kannst du dir deine art von humor vorher festlegen und unter den bedingungen dann zaubern.

    Meistens vom Handy geschrieben, also bitte seht mir Fehler nach.

  • Eine Möglichkeit wäre ggf. mit einem Konzept á la Torxes direkt nach dem tragischen Ereignis einzusteigen. Sozusagen, dass der Schelm erstmalig so etwas wie eine Sinnfindungskrise erlebt und zur Neuorientierung auszieht. Statt z.B. Rache könnte Melacholie oder Philosophie der Weg sein, den er gehen will.

    Ich hatte mal ein Konzept, welches aber nicht angespielt wurde. Der Schelm war lange Zeit Possenreiser und Spaßmacher in einer Gauklertruppe bis zu dem Tag als einer seiner Scherze zu einem Unfall geführt hat (zumindest aus der Sicht des Schelms) bei dem jemand zu Tode kam. Darauf hin hätte er die Truppe verlassen und wäre ausgezogen um sich selbst und den Sinn (Spaß) des Lebens wiederzufinden.

  • Regeltechnisch bedeutet dies eine 12er erschwernis bei DSA 4.1, bzw. das entsprechende Pendent bei DSA 5, da die Elementare Komponente seiner Magie nicht erfüllt ist.

    Analog einem Druiden in geschmiedeter Rüstung (Fluch des Eisens mal ausgenommen) weil er etwas traumatisches Erlebt hat und nun immer gerüstet herum laufen will oder einer Hexer ohne Bodenkontakt, die aufgrund einer traumatischen Situation nie mehr von ihrem Besen absteigt. Beide müssten Regelseitig mit den Abzügen leben (Konsequenz ihrer Entscheidung) und es ist aus Gründen der Fairness auch angebracht. Ansonsten kommt der Magier auf die Idee das der Codex auch ohne alle Einschränkungen, wie Kleidervorschrift und co. ihn Schützt (eigentlich ein schlechtes Beispiel, da es innerweltliche Regelungen sind und keine metaphysischen Zustände) oder das der Au-Elf Dämonen beschwören kann, weil es so praktisch ist (Hintergrundsetzung) oder der Rondrageweihte und sein Kumpel der Praiosgeweihte lügen das sich die Balken biegen, damit der "Plot" leichter zu lösen ist und nebenbei gleich noch ein paar Angriffe aus dem Hinterhalt auf vermutlich "Böse" NSC planen und vollziehen (Mortalkodex), und der Efferdgeweihte schon mal das Feuer macht, und einen zünftigen Braten für sich und seinen Veganen (Nahrungsgebote/restriktionen) Kameraden zubereitet, den sie dann genüßlich verspeisen ohne jede Einschränkung.

    Einen gescheiterten Charakter zu spielen, der mit Selbstzweifeln und Traumata zu Kämpfen hat kann reizvoll sein, aber von den Regeln her ist der Schelm so ziemlich der schlechteste Character für ein derartiges Konzept, Schwarzschelme sind nicht Grundlos als NSC klassifiziert und nicht direkt als Spielercharakter zu erstellen.

    Wenn es um Magie an sich geht ist auch ein Scharlatan in der Lage vieles zu tun, das man als "Gaukler" oder "Unterhalter" können sollte, man umgeht damit die Regelseitigen Probleme und es wirkt nicht zu sehr nach Powergaming, da man sich die Schelmen-vorteile nimmt aber die erhöhte Spielbarkeit (Nachteil) dann einfach versucht mit "Hintergrundgeschichte" zu umgehen ... das ist keine gute Herangehensweise.

    Der Hintergrund sollte die tatsächlichen Werte und Vor- bzw.Nachteile darstellen, wenn überhaupt, aber niemals versuchen auf Meta- oder Regelseite zusätzliche nicht regelseitig mit erstellte Vorteile zu verbauen oder aber gewählte Nachteile auszuhebeln.

    Wenn er Charakter den Nachteil Schulden gewählt hat, dann hat er sie zum Zeitpunkt des Spielens noch immer, und kann nicht behaupten in seiner Hintergrundgeschichte hätte er sie bereits bezahlt, denn wenn dem so wäre, dann hätte er den Nachteil und die daraus generierten Ressourcen (AP/GP) ebenfalls nicht zum Zeitpunkt des Spielens.

  • Ein Schelm, der seinen Spaß und seine Freude verloren hat, ist kein Schelm mehr (oder wie Torxes ein Schwarzschelm).

    Soweit ich weiß, sollen die Scherze und Späße der Schelme nicht nur ihm selber Spaß machen, oder etwaigen Zuschauern, sondern auch und gerade den Betroffenen. Das ist mMn das größte Handicap und Herausforderung eines Schelms: mach mal Späße und Scherze, die auch andere lustig finden, wenn sie das Ziel sind, und das nicht "manchmal" sondern ständig.

    Daher haben die Scherze, die ich bislang bei Schelmen im Spiel erlebt habe, SC und (leider) vor allem MSC immer darauf abgezielt, dass der Schelm (oder sein Spieler/SL) es selber lustig fand, was für alle anderen, vorrangig die Betroffenen, nicht lustig war.

    Die schlechte Schelmendarstellung unter den NSC (die sich an offizielle Hintergrundsetzungen oft so sehr halten wie die von Praios-Geweihten und Ordensangehörigen, deren Auftreten in AB, offiziellen wie Download-AB, oft in völligem Gegensatz zu den offiziellen Hintergrundsetzungen befindet) hat unter einigen mir bekannten Spielern aus verschiedenen Quellen zu tiefen Abneigungen gegenüber Schelmen geführt.

    Auch die SC-Schelme, die ich bislang im Spiel erlebt habe (nie lange), haben mich nie überzeugt, dass meine SC oder ich (schon gar nicht wir beide) sie lustig fanden.

    Ich habe eine Erinnerung, dass ich eine Schelmin mal ganz gut fand, aber das ist 16 oder 17 Jahre her, war nur für ein oder zwei Spielsitzungen, und mittlerweile würde ich da womöglich anders drüber denken, und ich hatte als Spielerin auch nur eine Relation zu einer anderen Schelmin, die OT eigentlich nur nervig war mit ihren "Scherzen".

    Ein Schelm, der nicht des Spaßes wegen zaubert, ist für mich kein Schelm mehr, und laut Hintergrundsetzungen ist er es auch nicht mehr (von den erwähnten Abzügen ganz zu schweigen) davon abgesehen, dass die Zauber dann immens stark werden würden, gerade mit ihrer Ignorierung von MR (bis 12, meine ich, in DSA 4), wenn man die Abzüge oder die Komponente weglässt.

    Für eine magiebegabte Frohnatur würde ich auch zu etwas anderem greifen. Den Jahrmarktszauberer z.B., der nicht so bierernst ist wie ein Gildenmagier, zu dessen Aufgaben es gehört, sein Publikum zu erfreuen (nur anders), der gerne mit anderen Menschen profan und magisch agiert, und der dabei eben Optimist sein kann und anderen nicht wehtun möchte, wenn das zum Konzept gehört.

  • Zitat von Wege der Helden, Seite 203

    Im Alter von etwa 14 Jahren kommen die Schelme zurück in die Menschenwelt – dann, wenn sie zu groß und den Kobolden schlussendlich zu menschlich ernsthaft werden.

    Nicht jeder Schelm muss unbedingt dauerhaft als unübertroffen nerviger ADHS-Fossibär auf Ecstasy gespielt werden. Dies mag vielleicht manch ein Kobold durchhalten, aber kein Mensch, auch kein Schelm.

    Schelme haben lange in Welt der Kobolde gelebt, keine Feenwelt, aber dennoch eine magische, besondere Welt, nahe an den Lichtwelten. Dies hat sie und ihr Weltbild sicherlich geprägt. Andererseits sind sie jedoch auch Opfer von Kindesentführung und zumindest bedingt missbräuchlicher Kindeserziehung. Zudem ist der Schock gewiss nicht gering, wenn sie plötzlich, da von ihrer Umwelt als zu menschlich verurteilt, aus ihrer jetzigen Heimat in die bittere Realität Deres verbannt werden. Plötzlich ist alles nicht mehr derart magisch, leicht und lustig. Wobei vermutlich auch in der Welt der Kobolde nicht jeder Witz tatsächlich lustig ist.

    Vor diesem Hintergrund sollte, auch ohne direkt das Konzept des Schwarzschelms zu bedienen, imho auch eine tiefgründigere, ernsthaftere Darstellung eines Schelms möglich sein. Dieser Schelm wirkt auf seine Umwelt vielleicht noch immer vielfach wie ein Kasper und sicherlich ist er redlich bemüht, mit Witz, Humor und Hoffnung sich selbst in der Welt zurechtzufinden, sich selbst zu finden, positiv auf Welt und Selbst zu wirken. Unter dieser Oberfläche sind jedoch, wie bei allen Menschen, auch Zweifel, Ängste und Sorgen, Hoffnungen, Wünsche und Träume; nicht nur Glück, sondern auch Leid sind ihnen nicht fremd.
    Dies darf und evtl. sollte der Kern der Betrachtung sein: Schelme sind Menschen. Sie wurden, gemessen an üblichen aventurischen Maßstäben, absonderlich sozialisiert, verfügen über magische Kräfte und haben manch ein Trauma überstanden, bleiben jedoch Menschen. Humor ist dabei ein zentrales Element, macht sie jedoch zu keinen oberflächlichen und ihmo vielfach dümmlichen Mario Barth.

    Wer lacht und andere zum lachen bringt, ist nicht zwangsweise ein Clown, Humor, spaßige Worte, Lächeln und Lachen können:

    • zum reinen Amüsement dienen.
    • zugleich auf emotionaler, gesellschaftlicher und insbesondere rhetorischer Ebene scharfe Waffe und solider Schild sein.
    • als Träger deutlich ernsthafterer Botschaften und Ideen fungieren.
    • entlarven, aufklären, sogar bloßstellen und das Gegenüber entwaffnen.
    • eigene Trauer verbergen.
    • die Stimmung heben, Mut machen und zum Durchhalten verhelfen.
    • in Gewandung oder als Element der Ironie, des Spottes, des Sarkasmus und des Zynismus, auch im Sinne des Kynismus, verschiedenste Funktionen erfüllen.
    • im sardonischen Lachen der tiefen, überwältigenden Trauer Ausdruck verleihen.
    • zur heroischen Gelassenheit verhelfen.
    • ...
  • Einen ungewöhnlichen, aber hintersinnigen Hintergrund sowie Anregungen für Schelme und schelmische Charaktere bietet dir vielleicht meine RIDET-Reihe. Daran schreibe ich u.a. deswegen, weil ich Schelme spielbarer machen wollte.

  • Schelme sind für mich eigentlich eine sehr traurige Gestalt, zum einen da sie in zwei Welten leben aber in keiner von beiden richtig akzeptiert werden. Zum anderen weil sie eigentlich das irdische Stockholmsyndrom haben. Theoretisch könnte jeder Schelm sagen das die Kobolde ihm geholfen haben da die wirkliche Welt so grausam und gemein ist. Aber es finden sich auch viele Anzeichen eines Peter Pans Syndroms. Was für viele vielleicht DER Grund ist auf Reisen zu gehen dass sie jung werden und bleiben und dann wieder bei den Kobolden sein dürfen.

    Da Helden nicht im Alter von 14 starten solltest du dir was überlegen was er dann bis dahin gemacht hat. Vermutlich wird er von der Hand in den Mund gelebt haben. Aber vielleicht fand er Zuflucht bei einen Magier mit dem er sich angefreundet hat oder für den der kleine Schelm nur ein Versuchsobjekt ist/war um an die Freizaubererei zu gelangen, bis der Schelm eben abhauen konnte weil sein Klickeradomms das richtige Fläschchen kaputt gemacht hat und nun der Turm/Haus kaputt ging.

    Über den "Lach dich gesund" Zauber und die HK Werte könntest du dir auch einen besonderen Heiler erstellen, welcher eben noch einen gewissen Schwarzen Humor besitzt, welcher seine Patienten natürlich erstmal nackt zaubert oder zum besseren Untersuchen der Wunden und Krankheiten einen erstmal größer zaubert. Natürlich nur aus Spaß denn als fähiger Heiler erkennt er dies auch ohne diese Späße. Dann erfindest noch quasi eine Form des heutigen Pflasters mit lustigen Bildern drauf und erzählst lustige Anekdoten während der Heilung. "Was das findet ihr schlimm? Mein letzter Patient hat sich bei einer Prostituierten etwas viel schlimmeres geholt und sein Piephahn war dann ganz blau. Den hab ich erstmal rot angemalt dann wars auch schon besser, aber als ich seine gekräuselten Haare abgefackelt habe hats nicht mehr so lustig gerochen." Heilkunde Seele kann man auch sehr gut über Humor heilen wie ich finde, gerade bei gewissen Ängsten kannst du dir einiges einfallen lassen.

    Andere etwas teurere Möglichkeit wäre deinen Schelm etwas karmal werden zu lassen. Rahja: Wenn du den Humor mit Leidenschaft auslebst, Seelen heilst, lustige Feste organisierst oder auch deinen Humor auch mit in die horizontalen Gebete an Rahja einbringst (Finde beim Sex darf man auch lachen!) dann kannst du doch auch ein guter Rahjageweihter werden. Nandus: werde rhetorisch witzig, messe dich geistig mit anderen, zwig ihnen das Humor und Worte auch eine "Waffe" sein können. Theoretisch könntest du auch Rätsel oder Spiele entwickeln die du und andere Lustig finden. "Ja ich steige in diese Grabkammer herunter, das wird sicher ein lustiges Labyrinth sein dort unten mal schauen ob ich es gewinnen kann." Phex: sehe es als humorvolles Spiel an andere zu beklauen, aber klaue ihnen nichts sondern zerstöre den Reichtum, oder Platziere dein "Schelmengold dort". Warum eine Goldkette stehlen, wenn du auch dem reichen Hausherren alle langen Unterhosen klauen kannst oder in Damenkleidern umtauschen. Oder hinterlege eine Nachricht wenn er seinen Schatz wieder haben will muss er deine Rätsel lösen. Oder steigere Kryptografie ganz hoch und erfinde einen lustigen Verschlüsselungscode und verschlüssele alles. Wozu eine fremde Sprache schwer lernen wenn man auch auf Gareti alles lustig verschlüsseln kann. Somit kannst du auch informationen weiterverkaufen. Hesinde: Erforsche verschiedene Arten von Witzen. Wie reagieren Elfen auf Zwergenwite und umgekehrt. Gibt es einen Ur-Witz? Werden Witze langweiliger umso öfters man sie hört? Wo entsteht Humor? Hat dies jeder oder kann man es lernen? Sind gesprochene Witze besser als visuelle? Aber du könntest auch sehr intellektuell sein und deine Witze als Pamphlet verkaufen und damit die Obrigkeiten beim streiten helfen und ihre Widersacher in Reimform blosstellen. Leider gehen keine Fechtkämpfe wie in Monkey Island aber wenn dein Meister mitmacht wieso nicht :D

    Leider fällt mir sonst auf die Schnelle nichts ein. Ist halt auch echt sehr abhängig was die anderen als Humor sehen, sowohl die SC als auch die Spieler selber.

  • Über den "Lach dich gesund" Zauber und die HK Werte könntest du dir auch einen besonderen Heiler erstellen, welcher eben noch einen gewissen Schwarzen Humor besitzt, welcher seine Patienten natürlich erstmal nackt zaubert oder zum besseren Untersuchen der Wunden und Krankheiten einen erstmal größer zaubert. Natürlich nur aus Spaß denn als fähiger Heiler erkennt er dies auch ohne diese Späße.

    Genau das kennzeichnet in meinen Augen den Schelm, der keiner ist: Schwarzer Humor, Zauber auf Ziele um des eigenen Spaßes Willen (und nicht, um diese zu vergnügen), und angelogen werden und falsche Tatsachen vorgespiegelt wird ihnen auch, und sie können obendrein nicht ausschließen, das weshalb auch immer sie kommen, als erbauliche Geschichte dem nächsten Patienten mit Pech erzählt wird.

    Gerade mit guten Werten in HK Seele sollte er wissen, dass das nicht das ist, was die Leute brauchen oder wollen.

    Eine Weihe würde ich nicht generell mittelfristig ausschließen, aber Tsa kommt da wohl am ehesten in Frage. Schelme wachsen ohne den Glauben an Zwölfgötter auf, also müssten sie erst zu dem Glauben hinfinden, und da auch tief und wahrhaft hineinfinden, obendrein dürfte vielleicht abseits von Tsa jede andere Kirche - und deren Moralkodices, die in Fleisch und Blut übernommen werden - zu ernst sein für einen Schelm und ohnehin seinem Weltbild nicht entsprechen.

    Geweihte wird man ja nicht, weil es mal was anderes ist oder man das noch nicht ausprobiert hat, sondern weil es was mit Glaube und Berufung zu tun hat.

  • Hallo, entschudigt bitte meine späte Reaktion auf eure vielen Antworten, aber es geht arbeitstechnisch leider erst jetzt.

    Vorab vielen lieben Dank, da hat sich einiges angefunden! Aristeas und chilledkroetes Ansätze haben mir besonders gut gefallen (vielen Dank!), da versuche ich mal intensiver was draus zu machen, aber auch die anderen Antworten waren sehr hilfreich.

    Tigerayax: Ich weiß, was Du mit dem Aushebeln der Nachteile meinst, aber genau das wollte ich mit meiner Frage/meinem Ansatz ja vermeiden. Es fiele mir, zumindest denke ich das, ziemlich leicht, einen "klassischen" Schelm zu bauen, der in Kämpfen oder anderen entscheidenden Situationen immer einen sehr effektiven Spaßzauber wirkt. Ich möchte schon alle Regeln einhalten, aber versuchen, sie anders darzustellen (ohne sie auszuhebeln).

    Ich gucke mir mal das karmale Prinzip, dann halt ohne die Schelmenklasse, an. Einen Scharlatan, der in die Richtung geht, habe ich auch bereits im Bau, mal gucken, was sich am Ende gut anfühlt.

    "Für Geld täten wir alles." sagte Schätzchen.

  • Derzeit habe ich ein NSC-Konzept, welches eine etwas erfahrenere Schelmin darstellt, die bereits einige Jahre außerhalb der Koboldwelt unterwegs ist. Sie ist sich ihrer "Andersartigkeit" stark bewusst und versucht ihre Koboldseite in der Gesellschaft mutwillig zu unterdrücken. Dies wird behandelt wie eine schlechte Eigenschaft gegen Willenskraft.
    Im groben verhält sie sich angepasst und kann auch die Etikette befolgen ohne gleich dem nächst Besten die Hose runter zu lassen. Wenn sich jedoch eine wundere Möglichkeit für einen Streich bieten würde, muss sie gegen den Drang ankämpfen oder ihm freiwillig nachgehen.

    Das ist eine Art der Tragik, dass der Schelm zum Geisel seiner anerzogenen Triebe geworden ist. Es mag ihm selbst wahnsinnig Spaß machen, doch nach der hundersten Schlägerei aufgrund dämlicher Streiche, sollte selbst einem Koboldkind auffallen, dass man sich so keine Freunde macht und erst recht kein Essen auf den Teller bekommt.

    Was am Anfang Spaß macht, endet schnell in Blessuren und einem knurrenden Magen.

  • Zumal ich denke, dass ein Nakedei, Langer Lulatsch etc. einem jahrelang auf Dere wandelnden Schelm selbst irgendwann auch kein müdes Lächeln mehr abringen kann.

    "Für Geld täten wir alles." sagte Schätzchen.

  • Über den "Lach dich gesund" Zauber und die HK Werte könntest du dir auch einen besonderen Heiler erstellen, welcher eben noch einen gewissen Schwarzen Humor besitzt, welcher seine Patienten natürlich erstmal nackt zaubert oder zum besseren Untersuchen der Wunden und Krankheiten einen erstmal größer zaubert. Natürlich nur aus Spaß denn als fähiger Heiler erkennt er dies auch ohne diese Späße.

    Genau das kennzeichnet in meinen Augen den Schelm, der keiner ist: Schwarzer Humor, Zauber auf Ziele um des eigenen Spaßes Willen (und nicht, um diese zu vergnügen), und angelogen werden und falsche Tatsachen vorgespiegelt wird ihnen auch, und sie können obendrein nicht ausschließen, das weshalb auch immer sie kommen, als erbauliche Geschichte dem nächsten Patienten mit Pech erzählt wird.

    Gerade mit guten Werten in HK Seele sollte er wissen, dass das nicht das ist, was die Leute brauchen oder wollen.

    Eine Weihe würde ich nicht generell mittelfristig ausschließen, aber Tsa kommt da wohl am ehesten in Frage. Schelme wachsen ohne den Glauben an Zwölfgötter auf, also müssten sie erst zu dem Glauben hinfinden, und da auch tief und wahrhaft hineinfinden, obendrein dürfte vielleicht abseits von Tsa jede andere Kirche - und deren Moralkodices, die in Fleisch und Blut übernommen werden - zu ernst sein für einen Schelm und ohnehin seinem Weltbild nicht entsprechen.

    Geweihte wird man ja nicht, weil es mal was anderes ist oder man das noch nicht ausprobiert hat, sondern weil es was mit Glaube und Berufung zu tun hat.

    Der Schwarze Humor soll nicht so sein das er als Schwarzschelm durchgeht oder das andere dadurch einen Schaden nehmen. Als Beispiel hat er einen sehr arroganten, hochnäßigen Patienten, den er von seiner Schlechten Eigenschaft zu heilen soll weil er vielleicht sonst nicht seine Angebete heiraten kann/darf da sie ihn zu arrogant findet. Also zeigt er ihm erstmal in Eulenspiegel Manier wie aufgeblasen er doch ist bevor er überhaupt mit der richtigen Heilkunde Seele anfängt. Da der Patient sich auch dessen Eigenschaft bewusst wird und drüber lachen kann. Natürlich wird dieser Schelm nicht denken das der Magier es lustig findet wenn er einen Klickerradomms wirkt auf seinen Trank den er gerade trinken will. Aber eine Schweigepflicht kennnt der Schelm halt nicht. Und wo hört man nicht genug lustigen Tratsch wenn nicht beim Arzt. Er soll den Patienten auch keine Angst einjagen sondern mit Humor zeigen das er eben auch schlimmeres heilen kann. Wie oft habe ich schon Menschen vor ner OP doch noch zum lächeln gebracht durch gewisse "Sprüche"

    Klar der Tsa Glauben habe ich vergessen. Immerhin wird ihnen ja auch Vegetarier schon nahe gelegt weil für Schelme Tiere und Menschen gleichwertig sind. Klar kennen Schelme nicht die 12G aber gerade das macht sich doch auch leichter Missionierbar?! Lasse ihn ein tolles Erlebnis mit einem gewissen Geweihten haben und er himmelt ihn an und will so werden wie er. Der Schelm ist da ganz ein Kind, sieht es Feuerwehrmann Sam will es an Fasching auch als Feuerwehrmann gehen. Grad wer Kinder hat weiss selber wie viele Kinder dieses und letztes Jahr als Prinzessin Elsa von Frozen verkleidet waren.

    Spontan fiel mir noch etwas anderes ein als Konzept. Du könntest quasi als Botschafter zwischen beiden Welten spielen. Natürlich dann vielleicht nicht mehr als Junger Schelm sondern etwas erfahrener. Du könntest als Hebae starten da du Kinder magst und diese auch öfters Lachen wie Erwachsene. Kinder die vielleicht ungewollt sind oder die Eltern es aus gewissen Gründen "zur Adoption" freigeben, oder der adlige der den Bastard verheimlichen will; denen bietest du dann an dass das Kind woanders aufwächst. Dieses gibst du dann an den Kobolden ab und irgendwann kommt es eben mit 14 zurück. Du bist dann selber älter und kannst dem Kind dann alles über die "normale" Welt beibringen.

  • Genau diese Beispiele sind für mich weiterhin Beispiele dafür, wie ein Schelm meinem Verständnis nach nicht sein soll, möchte er tatsächlich als "Schelm" gelten. So etwas unter dem Deckmantel der Seelenheilkunde zu machen, wäre für mich eher ein ziemliches Trauerspiel.

    Auch Till Eulenspiegel ist eher ein schlechtes Vorbild für einen aventurischen Schelm, denn ich meine mich zu erinnern, dass die Ziele seiner Streiche das üblicherweise nicht lustig fanden, und da auch manchmal Rachegedanken mit reinspielten, und weniger das Ziel war, den Betroffenen mitlachen zu lassen.


    Man mag missionierbar sein, aber davon, zum Glauben an die Zwölfe bekehrt zu werden bis dahin, sich im Leben und Streben ganz und gar einer Gottheit, Kirche und deren Überzeugungen hinzuwenden ist es noch mal ein größerer Schritt, das am Schelmenweltbild/Grendcharakter doch deutlich rütteln dürfte.

    Ein (vermutliches) Beispiel eines Schelms, der Tsa-Geweihter wurde (aber eindeutig wird es nicht genannt), ist Zadikhar, der Tempel-Vorsteher des Tempels in Borbra.

  • Finde allerdings irgendwie gar keinen Schelm in Aventurien im Kanon der dann irgendwie darauf zu trifft.

    Naja solch ein Beispiel gibt es glaub ich nichtmal irdisch, dass jemand aus Spass reingelegt wird und dies dann selber sogar lustig findet.

    Hmm aber selbst dieser wurde der Korrekturmaßnahmme unterrworfen so das man dies auch nicht zu 100% bestätigen könnte. Aberr dadurch das die Schelme in gewisser Weise immernoch sehr viel kindliches behalten find ich diese Missionierung doch sehr einfach. Einfacher als bei irgendwelchen Naturvölkern wo man erst noch Paralellen herstellt zu deren Göttern.

  • Hallo!

    Schelme werden oft als Comedians gesehen und gespielt, aber Du könntest ihn auch als (politischen/gesellschaftskritischen) Satiriker spielen, der versucht mit seinen Streichen die Leute zum Nachdenken zu bringen, bzw. sie zu belehren.

    Alternativ wäre auch der Weißclown möglich, der die Umgebung als Clowns ansieht Umdrehung der Tatsachen:er ist der Vernünftige in einer Welt von Clowns).

    Wenn Du ihm einen etwas düsteren Touch verleihen willst, dann mach einen Schelm, der sich bewusst ist, dass er als Kind geraubt wurde und jetzt seine Eltern sucht...

    Als Anregung

    Lg N

  • Humor ist im Grunde immer nur ein Angebot. Das Gegenüber darf lachen, muss aber nicht. Häufig ist es schwer, bis unmöglich alle Beteiligten zum Lachen zu bringen. Zentral sollte sein, dass ein Schelm nicht verletzen bzw. ernsthaft schaden will. Ausnahmen mag es geben, z.B. Notwehr oder der Kampf gegen Dämonen, doch erleidet er dann entsprechend Nachteile. Wenn gelegentlich mal jemand beleidigt ist oder ein Scherz nicht wie beabsichtigt ankommt, ist dies jedoch kein Problem.

    Wenn auf beispielsweise auf einem Schützenturnier der hochnäsige Weidrich von Rebsbach, Sohn des ausrichtenden Adligen, wiederholt die Regeln bricht, um letztendlich doch zu gewinnen, könnte sich der Schelm beim nächsten Durchlauf direkt vor die Zielscheibe setzen. Dort angekommen versichert er dem Publikum, das Turnier gewiss nicht stören zu wollen, sondern in Anbetracht der überwältigenden Künste des jungen von Rebsbach lediglich einen möglichst sicheren Platz gesucht zu haben.

    Darüber kann der von Rebsbach nun lachen oder nicht und davon unabhängig dies tatsächlich als komisch empfinden oder nicht, aber in jedem Fall sollte der Schelm damit nicht allzu sehr aus seiner Rolle als Schelm fallen.

  • Aberr dadurch das die Schelme in gewisser Weise immernoch sehr viel kindliches behalten find ich diese Missionierung doch sehr einfach.

    Klar. Einen Schelm für etwas zu begeistern, ist durch die große Menge an Kindlichkeit, die dieser sich bewahrt hat, nicht allzu schwer. Aber genau das ist doch auch das Problem. Um Geweihter zu werden, muss man ja nicht nur angefixt werden, sondern auch sein leben lang dabei bleiben.

    Oder um bei deinem Beispiel zu bleiben: Diese Woche ist Feuerwehrmann Sam der große Hit, aber wenn nächste Woche Bob, der Baumeister läuft, ist Sam womöglich wieder vergessen, weil Bob noch viel toller ist.

    Wenn ein Schelm sich weihen lässt, dann meines Erachtens eher recht spät, wenn er etwas steter geworden ist. Falls er das überhaupt wird. Und dann reicht es auch nicht, dass der Schelm sich begeistert, die Gottheit muss ihn auch wollen.