Stilecht futtern wie 1733

  • Wir kennen das alle: Rollenspielen ist nicht selten mit Futterei verbunden und meistens läuft es auf das übliche hinaus - Chips und Pizza. Es kann aber auch mal ganz nett sein, so man denn vor der Runde Zeit hat, was zu brutzeln und Bock aufs Kochen hat, etwas Stilechtes zu servieren! Und daher mache ich hier mal eiskalt und skrupellos Schleichwerbung für den Youtubekanal von Jas. Townsend & Son Inc. Von Hause aus ist das eigentlich eine Firma aus den USA, die allerlei Zeugs für historische Reenacter per Versand verkauft, und zwar mit Fokus auf das für die US-Amerikaner ja recht bedeutsame 18. Jahrhundert. Der gute Mister Townsend stellt auf seinem Kanal aber auch historische Kochrezepte vor, von denen viele erstaunlich gut nachkochbar sind. Die meisten der vorgestellten Rezepte entstammen zwar der nordamerikanischen bzw. englischen Küche des 18. Jahrhunderts, aber einige Rezepte stammen auch aus anderen Ländern Europas. Mit Erfolg verfertigt und getestet hat das Waldviech beispielsweise schon:

    Steaks in Biersauce (mit Zwiebeln)

    wirklich leckere "Chicken Nuggets"

    (vorsicht, wird frittiert und neigt dazu, die Küche tierisch einzusauen)

    eingelegte Eier (wobei das Waldviech hier das Zeugs zum Einfärben weggelassen hat)

    schweizer Mint-Sandwiches (schmecken keineswegs so absurd, wie sich das im ersten Moment anhört)

    Brotpudding

    Gebackener Apfelpudding

    und (die einzige "Enttäuschung", was aber an der vom Waldviech verwendeten Käsesorte liegen wird)

    Käsesuppe

    Damit will ich jetzt erstmal mit historischen Rezepten vorlegen - und ausdrücklich anregen: Wenn Ihr Links zu leckeren Rezepten aus der Epoche von 1700 bis 1800 kennt und das Zeug vielleicht sogar schonmal getestet habt - rückt sie raus!

  • Das größte Problem beim nachkochen historischer Gerichte sind die Zutaten. Nahezu alle Nahrungsmittel heute schmecken schlechter, als sie es früher taten. Wir haben mehr davon und alles sieht schöner aus, aber geschmacklich ist viel verloren.

    Wenn man also historisch kocht, dann sollte man auch historisch einkaufen und sich den biobauerigsten Biobauern suchen, den man finden kann. Mit Holllandgemüse wird das nämlich nichts.

  • Obs der biobauerigste Biobauer sein muss, den man finden kann, sei mal dahingestellt - alte Sorten sollte er jedoch haben. Bei den verlinkten Rezepten ist zugegebenermaßen nicht sooo ein Problem, da die nun nicht besonders gemüselastig sind. So richtig relevant würde es da eher (wie oben schon erwähnt) bei der Käsesuppe. Die wurde mit einer Mischung aus modernem Parmesan und Cheddar nicht so wirklich überragend.