Wir haben irgendwo einen oder auch mehrere Fäden, die sich mit Boronfrevel beschäftigen und was dazu gehört oder auch nicht. Jemanden ermorden und dann ausrauben (gerade auch, weil dessen Arroganz auf den Keks ging), wird zumindest in keiner der Zwölfgöttlichen Kirche gut ankommen. Reichtümer plündern, um sie selber zu behalten, sehe ich nach einem Mord zumindest anders, als einen Gegner im Zweikampf zu besiegen und dessen Waffe im Tempel zu spenden. Es mag kein Boronfrevel sein, aber bei der Boron-Kirche (und auch sonst niemandem) macht man damit einen guten Eindruck.
Wenn der kriminelle, unterdrückte und sich auflehnende "Seefahrerpenner" auch nur ansatzweise einen Funken Verstand hat, dann wird er nicht zulassen, das der Adlige nach dem Vorfall in der Gosse, oder auf der Insel die Möglichkeit haben wird ihn zu "verpetzen".
Die anderen SC lügt und betrügt er darüber dann auch die ganze Zeit erfolgreich an?
Ich halte es für zumindest nicht leicht, vor Zeugen Streit mit einem Adligen zu haben, den zu ermorden, seine Besitztümer an sich zu nehmen und das ganz anders vor den anderen Personen dauerhaft darzustellen und rüberzubringen, um später damit davon zu kommen. Da müssten dauerhaft/wiederholt vermutlich Proben sehr gut gelingen, denen mit Konterproben begegnet werden könnte, um damit durchzukommen, und sollte es später zu Untersuchungen kommen, müsste er wieder sehr überzeugend lügen können, um die überzeugen, bis schlimmstenfalls hin zu entsprechenden Eiden oder ähnliche,
Das ist aber auch sehr hypothetisch und bewegt sich von der beschrieben Ausgangslage (die wir auch nur sehr grob skizziert kennen) weg. Ich hoffe, dass den Adligen IT zu ermorden keine Option sein wird, gleich wie "hartgesotten" der SC angelegt ist.
Um zu der Ausgangslage zurückzukehren: Das ist ein Problem, das eher OT geregelt werden sollte dahingehend, wie sehr möchte man mit Ständegesellschaft und deren Auswirkungen spielen. Welche Rechte hätte der Adlige (außer arrogant zu sein und es zumindest zu versuchen, andere herum zu kommandieren) und wo liegen Möglichkeiten und Grenzen derjenigen, die in einigen Rangstufen darunter sich befinden.
Dass oder falls oder schlimmstenfalls bis hin zu SC, die dies eventuell in Erwägung ziehen würden, sich gegenseitig um bringen wollen (oder auch nur einer den anderen), sollte eventuell auch geklärt werden, es gibt viele Spieler, für die so etwas ein "No go" ist (vor allem umso mehr, wenn es aus solchen Gründen geschieht). Eventuell sollte auch besprochen werden, wie dunkel gespielt möchte und darf, denn im Gegenzug ist ja auch ein Raubmörder (Plünderer), der sich gegen göttergewollte Ordnung auflehnt (weil ihm der Typ zu arrogant ist - es ist ja nicht so, als würde der Adlige seine Familie knechten, zu hohe Abgaben einfordern und ihn körperlich immer wieder willkürlich züchtigen, oder etwas vergleichbares tun), nicht das, was man als Mitspieler gerne dabei haben möchte.
Grundsätzlich ist mMn eine wahrscheinlichere Reaktion (nicht zwingend auf der Insel, aber davor oder danach) einfach zu verschwinden, wenn man auf jemanden keinen Bock hat.
Aber OT möchte man zusammenspielen und alle sollten möglichst viel Spaß daraus ziehen, da kann es nötig sein, einen Konsens zu finden, um dies für alle versuchen zu gewährleisten.
Der Charakter um den es in diesem konkreten beispiel geht ist genau das, "hartgesotten" und "bereit moralische Grundsätze mit Füßen zu treten"
Auch dies beinhaltet für mich nicht zwingend, dass es da inbegriffen ist, andere deshalb zu ermorden, weil man ihr Verhalten nicht mag, obwohl man mit ihnen Seite an Seite schon Gefahren überstanden hat. Daher auch der Vorschlag, in der Gruppe zu klären, wie dunkel man ein SC anlegen darf, kann oder auch sollte, und wie "arschig" noch okay ist, um den allgemeinen Konsens zu treffen.
Alles anzeigenDas soll er sich also gefallen lassen? Respektloses und verächtliches Verhalten?
Die Fragen die sich dann stellt, sind folgende:
1 - Darf jemand sich wie ein "Arschloch" verhalten im Rollenspiel?
2 - Darf man IT seinen Charakter sich wie ein "Arschloch" verhalten lassen?
3 - Darf jemand anderes IT seinen Charakter darauf un/angemessen reagieren lassen?
4 - Ist es erlaubt sich durch Gewalt einer störenden Situation zu entziehen?
Deshalb: Drüber reden, OT, in Ruhe, die Spieler (SL miteinbezogen) untereinander.
Aber ja, grundsätzlich: spielt jemand einen Adligen, hat Punkte darin investiert, einen Adligen mit all seinen Rechten und Privilegien zu spielen, und hat der den Nachteil oder die Charakterschwäche, arrogant zu sein, darf der das durchaus gegenüber allen, die es ihm nicht verbieten können oder ihrerseits am längeren Hebel sitzen.
Der nette Adlige von nebenan verbrüdert sich halt nicht sofort mit jedem daher gelaufenen Typen aus der Gasse, bietet das Du an und behandelt so jemanden gleichwertig. Das kommt womöglich erst (zumindest innerhalb der Gruppe, wenn man "privat" und unter sich ist), wenn man sich besser kennt und schätzen gelernt hat und sich gegenseitig schon in Gefahren beigestanden hat. Vielleicht wird auch immer der Standesunterscheid zwar spürbar da sein, aber trotzdem ein gewisser gegenseitiger Respekt und Wertschätzung eintreten. Aber eine gesellschaftliche Annäherung im Umgang müsste vom Adligen ausgehen.
Spielt man einen SC von "ganz unten", sollte man als Spieler sich wiederum bewusst sein und mit einkalkulieren, dass man den Charakter hat, der in vielen gesellschaftlichen Belangen nichts zu melden hat, zu manchen Kreisen keinen Zugang hat, der derjenige ist, mit dem Angehörige bestimmter Schichten und aufwärts nicht reden (in anderen Milieus ist das wieder genau umgekehrt, weil der Adlige außen vor ist und ein Seemann der ist, an den man sich wendet), und der vor dem weltlichen Gesetz und in einer Ständegesellschaft der ist, der derjenige ganz unten mit den oft wenigsten Möglichkeiten und Rechten ist.
Das zu beachten und zu berücksichtigen bei Entwurf der Konzepte, finde ich, gehört schon dazu, wenn man mit einer auch nur halbwegs funktionierenden Ständegesellschaft, wie sie für MR und Horasreich offiziell gesetzt ist, spielen möchte. Ob das innerhalb der Gruppe dann zusätzlich auch so gehalten wird, wäre ein weiteres Paar Schuhe, bei man sich innerhalb der Gruppe einer Meinung sein sollte.
Davon abgesehen sollte man sich als Spieler bewusst sein, dass man mit zu harschem Ausnutzen der Möglichkeiten und Arroganz sowohl seinen Mitspieler über das IT Verhalten auf den Keks gehen kann, als auch deren SC. Ob das okay ist oder nicht, sollte man OT abklären.
Wenn die Situation soweit eskaliert, dass da IT Mordgedanken aufkommen sollten oder auch nur die körperlicher Gewalt, ist das in meinen Augen in jedem Fall der Punkt erreicht, drüber zu reden und die Eckpunkte des Spieles festzulegen, in denen sich als Gruppe bewegen kann und sollte.
Dahingehend sind wir dann einer Meinung, so mein Eindruck, auch wenn ich solche schriftlichen Gruppenverträge, in denen einfach alles schriftlich niedergelegt ist, persönlich für übertrieben halte (ich hatte noch nie eine Gruppe mit schriftlichem Gruppenvertrag, selbst der mündliche Gruppenvertrag, wenn man so möchte, beinhaltet nur wenige explizit besprochene Eckpunkte und das meiste ist einfach stillschweigender gemeinschaftlicher Konsens).