Verteidigung gegen namenlose Liturgien

  • Hallo zusammen,

    Geweihte des Namenlosen sind, wenn sie hochrangig genug sind, ziemlich toughe Gegner. Ich habe in der Planung meines Abenteuerfinales gerade folgendes Problem: Der "Endgegner" ist ein höherer Geweihter des Namenlosen und hat daher sehr gute Werte für Eigenschaften und Liturgien wie Namenloses Vergessen und Namenlose Raserei. Beide sind zwar um die SK erschwert, aber das ist auf dem Niveau allenfalls der Unterschied zwischen einer QS besser oder schlechter. Beide Liturgien lassen sich super schnell wirken und setzen im Endeffekt einen kompletten Charakter außer Gefecht (Raserei wirkt für 2W20 MINUTEN, da ist in jedem Falle Exitus durch Erschöpfung. Namenloses Vergessen sorgt letztlich dafür, dass der Charakter nach nur einer Aktion des namenlosen Geweihten nicht mehr weiß, warum er überhaupt hier ist - für mehrere Tage! Gibt es da irgendetwas, das die Charaktere in Vorbereitung auf die Auseinandersetzung tun können und das nicht eine arbiträre "Segnung der Götter, SK+10" ist? Und ich will nicht geheim würfeln und "oh, die Probe schlägt fehl" machen, bevor das jemand vorschlägt.

  • Vor einem ähnlichen Problem stehe ich auch. Zumal ich noch 2 Spieler habe, die den Nachteil "Wahrer Name" haben... da besagter NL Geweither sogar zeitweise mit der Gruppe reiste (Niobara AB) sollte er dem Geheimnis schon auf die Spur gekommen sein...

    Ich stehe vor dem Problem die Helden nun entweder ins offene Messer rennen zu lassen, oder den Gegner massiv schlechter zu machen, als er ist.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich hab ehrlich gesagt das Gefühl, die namenlosen Liturgien sind da nicht sonderlich gut durchdacht. Die Charaktere haben die jetzt schon mehrfach abbekommen, und die sind halt jedes Mal Abenteuer-brechend. Sie kommen der Identität auf die Spur? Zack, namenloses Vergessen. Sie greifen den Geweihten an? Bamm, Namenlose Raserei.

  • Wechsel einfach die Liturgien des Geweihten aus.

    Statt namenlose Raserei gibt es einen Pech und Schwefel, statt namenloses Vergessen kann er halt Herbeirufung niederer Herrscharen usw.

    Wenn der Gegner für deine Gruppe nicht passt dann passe ihn an.

    Allgemein hast du aber Recht, Namenlosgeweihte haben einige Liturgien die einen Spieler direkt aus dem Kampf nehmen können und das finde ich gut, unterstreicht es doch eben ihre Gefährlichkeit ohne einfach nur in xW20 TP abzudriften.

    Auch kann man das ganze rollenspieltechnisch ausspielen, zwar hat Alrik durch namenloses Vergessen alles vorige vergessen aber durch Proben auf Überzeugen & Bekehren von seinen Freunden doch dazu gebracht werden sich auf ihre Seite zu schlagen, theoretisch kann der Namenlosgeweihte zwar das selbe machen aber wenn der alleine gegen 5 steht hat er potentiell grad was anderes zu tun bzw man macht es über eine Gruppensammelprobe und durch die Überzahl der Helden haben sie bessere Chancen die 10QS schneller anzusammeln.

  • Das Problem ist dass der Geweihte ein Spielercharakter ist ^^ Ich will dem ja nicht Effekte nehmen, für die er bezahlt hat.

    Und das regeltechnische Problem löst sich ja nicht dadurch, dass ich die Hälfte des Liturgiearsenals nicht nutze.

  • Naja zumindest bei Namenloses Vergessen kann sich der Spieler gegen die Berührung wehren, ein gezielter (Faust-)hieb sollte die Liturgie abbrechen....

    Die Raserei ist schlimmer...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich sehe das Problem nicht so groß an. Natürlich will ich bei einem Namenlosen Geweihten als Gegenspieler auch etwas haben, dass eine gewisse Macht darstellt! (Ich halte daher auch nichts davon es einem Spielercharakter zu geben - Ausnahmen könnte es geben, aber dann würde auch viel Absprache notwendig sein...)

    Der Status Blutrausch lässt einen zuerst einmal offensiver agieren, aber zuerst einmal die Feind weiterhin angreifen. Dies wäre solange der Namenlose Geweihte als Gegner vorhanden wäre evtl sogar hinderlich auf eine Gegner zu wirken. ich würde ich es bevorzugt doch auf einem verzichtbaren Helfer wirken oder für Unruhe zu sorgen, wenn keine "Gegner" (z.B. in einer Taverne mit zumindest anbahnenden Kneipenschlägerei und schnellem Verschwinden) da sind. Wobei 16 KaP (modifiziert 8 KaP) doch oft zu überlegen sind, ob die Kosten sich dann lohnen.

    Hier wurden schon die Reichweite Berührung als Nachteil benannt, wobei man die durch eine Modifikation auch hier die Reichweite auf zumindest 4 Schritt erhöhen könnte. Die Kosten mit 8 KaP (bzw. 4 KaP bei Modifikation) sind noch überschaubar. Die QS ist durch die Erschwernisse eventuell nicht mehr ganz so hoch, aber bei einer Dauer von QS * 3 Tagen nicht so relevant. Die Lernkosten vernachlässige ich dabei - meine NPC haben genau so viele AP, wie ich zur Ausgestaltung brauche bzw. belege nicht jedes Talent/Fertigkeit mit einem Wert.

    Ich habe die Liturgie eher zum Rekrutieren von Helfern und als Schutz vor Entdeckung verstanden. Mächtig, aber bei einer Heldengruppe dann doch auch einige Karmapunkte, die evtl nicht da sind und damit nur ein Teil der Gruppe für mehr Diskussionen und zeitgewinn stehen könnte.

    Zu den genannten Liturgien will ich noch einer weiteren meine Aufmerksamkeit widmen:

    Diese geht noch nicht mal gegen die Seelenkraft (oder Zähigkeit), aber dafür gegen die Willenskraft. Dies kann damit sehr schnell beendet sein oder mithilfe eines Kampfstarken aber willensschwachen Charakter im Kampf die Verhältnisse entscheidend verändern lassen. Kosten bei 8 KaP (modifiziert 4 KaP) sind überschaubar.

    Die Frage ist, wie man diese Liturgien einsetzt! Gibt man so etwas mit, dass der Namenlose Geweihte noch nicht auf die Idee gekommen ist, eine gewisse Liturgie direkt im Kampf einzusetzen, da beim Lernen ihm andere Variante erklärt wurden (anderer Namenloser Geweihter oder namenlose Visionen...)?

    Auf den Namenlosen Geweihten werden die Helden oft irgendwie aufmerksam, so dass er einen Teil seiner KaP bereits benutzt hat und nicht komplett regeneriert ist? Hat man ihn gar in einem Ritual gestört und er die 50% der Ritualkosten bezahlen muss?

    Ich denke durch einen Hintergrund oder Art diese Liturgien zu Nutzen bzw. die Kostenschraube bei all den Möglichkeiten kann man sich dann doch nur auf wenige Liturgien beschränken müssen. Die effektivste Nutzung kann man sich aufheben, wenn auch die Helden entsprechend erfahren und gerüstet sind und bis dahin sollten sie auch die unerfahreneren bekämpfen oder auch entsprechende Helfer haben (und seien es Ziele/"Opfer", die die Liturgien abbekommen statt ihnen selbst).

  • (DSA5?)

    Wenn ich die Raserei so lese, so steht dort nicht, wen der Gefährte angreifen muss. Es scheint daher nicht wie beim Kor-Geweihten zu sein, wo man die Ziele wählen darf (oder überlese ich etwas blöd?). Das bedeutet dann nur, dass der Typ ohne Rücksicht auf Verluste auf den Geweihten eindrescht und sogar mehr TP macht.

    Namenloses Vergessen ist natürlich schon ein Brocken (vor allem mit der 1. Erweiterung, da die Helden sich dann nicht mehr wundern und sich dem Wirken nicht mehr bewusst sind. Ohne 1. Erweiterung ist es ja für die Heldengruppe sehr einfach)

    Man zieht zusammen umher. Irgendwann hört die Wirkung auf, man weiß aber das man bewirkt wurde, und sticht den Namenlosengeweihten auf einmal ab.

    Wenn der NG nicht weiß, was er will, ist es eventuell auch einfach:

    8KaP*4 = 32KaP pro 3-18Tage also pro 12-72 regenerierte durchschnitt KaP (wenn der Geweihte sonst nichts wirken muss).

    Ich sehe momentan nur Möglichkeiten den Kampf hinauszuzögern und keine Siegesmöglichkeit (außer der Sieg ist es, eine Heldengruppe zu versklaven und dafür nicht mehr (richtig) wirken zu können).

    Was tun?

    DRUCK!?

    Der NG weiß, dass früher oder später (Grund einfügen <--) 12G-Geweihte ihren Weg kreuzen werden. Er muss daher XYZ schaffen, bevor die Geweihten ankommen. Außerdem hat vielleicht noch eine andere Heldengruppe ein Auge auf ihn geworfen...

    Denn du hast ein Problem mit deinem jetzigen Setup:

    Die Helden können nichts machen, da sie die ganze Zeit vergessen. Es gibt keinen logischen Ausweg.

    Was machen?

    Die Helden werden vorübergehend "böse" (sie werden alle paar Tage "vergessen" und "überschrieben" durch den NG) und ein "böses" Abenteuer beginnt, wo der NG versucht mittels der Heldenhilfe seine oben genannte andere Heldengruppe oder einen Rivalen zu beseitigen. Zugleich ist ihm aber bekannt, dass ein paar Geweihte auf ihn aufmerksam geworden sind. Die Helden (nun frisch programmiert) wissen, dass die Heldengruppe fiese Fieslinge sind, welche ihren Freund umbringen wollen und die Geweihten sind Anhänger des dreiäugigen Gottes Mumpitz, der die Welt in Chaos stürzen möchte.

    Dadurch haben die Helden wieder die Möglichkeit ihre Helden zu spielen (auch wenn es gegen das Gute ist) und werden nicht komplett ferngesteuert (der NG wird vermutlich einiges an Freiraum geben, solange es gut läuft). Dennoch muss er sich einen Plan einfallen lassen, wie er die eigenen Helden vernichtet, bevor die Geweihten dazu stoßen, denn sie werden sicherlich eine Wendung bringen, die er nicht haben möchte. Außerdem darf er seine KaP nicht so stark gegen die Heldengegnergruppe verwenden, da er sonst seine Mitheldengegnergruppe nicht mehr "Vergessen" lassen kann.

    Das bietet schon einige lustige Möglichkeiten.

    Ein schönes Nebenspiel:

    Nur weil man alle Erinnerungen verloren hat, heißt das nicht, dass neue Erinnerungen nicht prägen. Ein Held hat dabei ein großes Moralempfinden. Das bedeutet, dass es für den NG immer schwieriger wird, die Helden zu überzeugen, die andere Heldengruppe umzubringen, desto länger die Neuprogrammierung zurück liegt.

    Sollte er die extra KaP verschwenden? Oder sollte er auf seine Überredungskünste vertrauen?

    Damit bietest du dem NG taktische Überlegungen, den Spielern ein völlig neues dunkles Erlebnis (frei von Schuld, da der NG der pöse Pursche ist) und die Helden können weiterhin ihren Charakter spielen.

    Ein Abenteuer, wo ich nur dann meinen Charakter spielen kann, wenn der NG seine Probe vergeigt und ich sonst bis ans Ende meiner Tage vergesse und rumstehe, würde ich nicht spielen wollen. Durch diese extra Gegnergruppe ist es hingegen interessanter.

  • Das Problem ist dass der Geweihte ein Spielercharakter ist

    "Ein Geweihter des Namenlosen birgt für die meisten Heldengruppen ein großes Konfliktpotential und taugt, wenn er seinem Gott treu bleibt, höchstens zum Antihelden. Sprich einen solchen Charakter also mit deinen Mitspielern ab. Am besten eignet er sich für spezielle Themengruppen [...]." (Aventurisches Götterwirken, Ulisses 2017, S. 207)

    Fest integrierte Namenlose NC an sich sind halt ein "regeltechnisches Problem". Was sagen denn die MItspielerInnen dazu? Vielleicht findet ihr eine gemeinsame Lösung - deren beste Variante meiner Meinung nach wäre, die Unspielbarkeit eines solchen Geweihten als systemimmanent zu erkennen und einen kompatibleren Charakter zu generieren. Mehr fällt mir dazu langfristig leider nicht ein. Sorry, nicht gerade hilfreich, ich weiß ...

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Ein Geweihter des Namenlosen passt sicher nicht in viele Gruppen. Zum Helden taugt er höchstens gegen seinen Willen. Aber nicht jede Gruppe spielt strahlende Helden. Wenn dem Spieler gar nicht bewusst war, dass eine Enttarnung ganz schnell auf den Scheiterhaufen bzw. zum Charaktertod führt, dann ist ein neuer Charakter durchaus eine gute Möglichkeit. Wenn er sich aber bewusst für einen Geweihten des NL entschieden hat und Gruppe und Spielleiter dem nicht widersprochen haben, dann sollte man Lösungen finden oder erkennen, dass es kein Problem gibt.

    Falls also der Charakter nicht in einer Gruppe Anhänger des NL unterwegs ist, kann er kaum offen seine Liturgien einsetzen. Wenn der Charakter zusätzlich noch Magier ist, kann er sich eventuell damit rausreden, dass er einen Zauber gewirkt habe. Ansonsten wird sehr schnell die Frage laut, was für ein Gott solche Werke in seinem Namen zulässt. Das wiederum kann dann sehr schnell zum Charaktertod führen. (Anders als bei Phexgeweihten, bei denen die Enttarnung kein echtes Problem ist.) Die Mächtigkeit der Liturgien des Namenlosen wird also meiner Meinung nach durch die Seltenheit der Anwendung aufgewogen. Darüber kann man sich sicherlich trefflich streiten, aber falls dieser Punkt dem Spieler nicht klar ist, sollte er von seiten des Spielleiters angesprochen werden.

  • Zwei Dinge:

    Ich habe einen Namenlosgeweithen SC in meiner Spielgruppe, diese Dame gibt sich gegenüber dem Rest der Welt als Ingrim Geweithe aus und agiert auch entsprechend, ihr Plan ist es eines Tages so angesehen zu sein um vor die Kaiserin geladen zu werden und diese mit einem Pech und Schwefel zu Vernichten, das ist der Grund warum sie diesen Aspekt meistern aber ich schweife ab, der Punkt ist wie sich euer Namenlosgeweither SC verhält, darf man dies erfahren?

    Die Zweite Sache wäre das ich einmal die Situation erfragen möchte, ist nun der Spieler in belde als Feind der Gruppe zu erwarten? Wenn ja sag ihm doch das er sich bereits einen neuen Charakter machen soll den du wirst den Geweithen übernehmen sobald er sich gegen die Gruppe wendet

    Hast du Angst um deine NSC's die mit der Gruppe reisen?

    Oder

    Um deine ''Feindlichen'' NSC's dann könntest du zumindest im Endkampf etwas wie Erdbeben oder ähnliches ablenkendes einbauen, so ist das Wirken von Liturgien schwer.

  • Ich habe auch eine getarnte NL Geweihte als Sc in der Gruppe, und sie freut sich schon das Namenlose Vergessen einzusetzen (gegen einen NSC)Sie hat das schon entsprechend hoch (8?) .

    Das Opfer wär dann sagen wir mal für 9 (nicht so gut gewürfelt)bis18 (superwurf) Tage keine Erinnerung und bemerkt danach nicht mal dass es beherrscht war? Ich kann mir das nicht so ganz vorstellen.

    "Ich weiß nicht mehr wer ich bin, wie ich hierherkam etc pp.. Aber die da ist nett und wir kämpfen zusammen gegen die frechen Bauern"

    (so als willkürliches Beispiel)

    Abgesehen davon, dass sich Angehörige wundern und denjenigen sofort festzsetzen...