Spiel zu dritt (2 Spieler, 1 SL)

  • Hallo zusammen,

    neben einer Runde mit vier Spielern und einem SL kommt es bei mir regelmäßig dazu, dass zwei Freunde und ich uns zu dritt zum DSA-Spielen treffen, weil das zeitlich häufiger passt. In meiner Wahrnehmung unterscheidet sich das Spiel mit zwei SC schon erheblich von dem Spiel mit drei oder mehr Helden: eingeschränkte Abdeckung verschiedener Fertigkeiten, weniger Handlungsoptionen, viele 4-Augen-Gespräche/weniger Diskussion. Auf der anderen Seite muss man als Spieler seltener "aussetzen" oder warten und steht fast immer im Mittelpunkt des Geschehens. Als Spielleiter habe ich das Gefühl, das Spiel mehr zu kontrollieren, habe aber auch einen wesentlichen höheren Redeanteil als mit mehr Spielern. Kurzfristig macht mir das - sowohl als Spieler als auch als SL - viel Spaß, aber es wird auch mittelfristig etwas eintönig, weil einfach die Dynamik innerhalb der Gruppe sehr gering ist.

    Mich würde interessieren, welche Möglichkeiten von DSA (Spielmechaniken, Themen, Abenteuer, ...) sich für das Spiel mit zwei Helden besonders eignen und wie man als SL (aber auch als Spieler) das Spiel zu dritt mittel- und langfristig interessanter gestalten kann.

  • Hmm... Bei zwei Spielern kann man gute Charakterbezogene Hintergrundstory machen. Also auf deren Kontakte und deren Vorgeschichte eingehen. In größeren Gruppen geht es meist unter.

    Dazu eignen sich Schablonen Charas freilich gar nicht. Ansatzpunkte für den SL sollten selbstverständlich da sein.

  • Ich habe eine 7te See-Gruppe, in der wir 2 Spieler und ein wenige Male im Jahr weit anreisender SL sind. Ich finde die Konstellation großartig. Die SC ergänzen sich, jeder hat Schwerpunkte, die der andere nicht hat, es gibt kaum OT-Gequatsche zwischendurch, wir beide Spieler sind meist beide dran beteiligt und nur selten und dann nie lange muss einer warten, bis der andere fertig ist mit einer Szene, die nicht für beide SC läuft. Es ist kein Spieler da, der gerade lieber über etwas anderes redet und/oder gerade nicht aktiv beteiligt ist und jemand anderen in ein OT-Gespräch ziehen kann. Dazu kann ein SL auch potenziell häufiger maßgeschneiderte Szenen für SC- und Spieler-Freuden entwerfen, als wenn er das für 4+ SC und Spieler tun müsste. Obendrein passiert es bei gefundenen Terminen nicht, dass einer kurzfristig sich abmeldet, bzw. müssen deutlich weniger Zeitmanagements berücksichtigt werden für Finden neuer Termine (es sind bei uns dann jeweils 2-3 Tage am Stück).

    Insgesamt finde ich in der kleinen Gruppe das Spiel oft "näher dran" in jedweder Hinsicht. Eintönig oder eingeschränkter fand ich das nicht, aber dann sind unsere beiden Charaktere stets (wir werden in diesem Jahr die 3. Kampagne mit wieder neuen SC anfangen (wir spielen seit 10 Jahren)) sehr unterschiedlich ausgerichtet in ihren Fähigkeiten, so dass das Gefühl eingeschränkter Fähigkeiten nie aufkam, und ich für meinen Teil auch die Dynamik stets gut fand.

  • Servus,

    habe einige Jahre selbst in einer solchen Konstellation gespielt. Man hatte viel mehr Charakterspiel und man konnte besser auf die Hintergründe der einzelnen Helden eingehen. Außerdem war man schneller mit Abenteuern fertig, da sich Planungsgespräche wie man die nächste Sache erledigt nicht so lange dauerten. Ich sehe dies gerade in meiner aktuellen DSA-Runde mit 1 SL und 5 Spielern, dass gerade wenn man anscheinend zu einer Entscheidung gekommen ist, im letzten Moment noch ein anderer Spieler dazwischengräscht. Da geht bei mir etwas die Lust zu spielen flöten, da mir einige Dinge mit vielen Spielern so lange dauern.

    Gruß Kirgam

    Vinsalttourist