Orkische Kriegswagen

  • Hallo!

    Kann jemand von euch erklären, wie ein orkischer Kriegswagen aussehen soll?

    Ich werde in naher Zukunft eine kleine Kampagne zum Vierten Orkensturm meistern. In den ABs wird beschrieben, wie die Orks mit mächtigen Kriegswagen, die von mehreren Steppenrindern gezogen werden, in die Schlacht ziehen. Ich stelle mit diese Kriegswagen als mächte Karren/Leiterwagen vor, die mit Brustwehren ausgerüstet sind wo Ors mit Bögen hinter stehen und von dort aus schießen.

    In den Schlachtbeschreibungen wird aber immer wieder betont, wie schwierig es sein soll diese Kriegswagen aufzuhalten. Ich frage mich, warum nicht einfach die Steppenrinder ausgeschaltet werden? Dann ist der Kriegswagen nicht mehr beeglich und steht einfach nur noch so da.

    Hat einer von euch da bessere Quellen oder gar ein Bild???

    Danke!

  • Im AvBo Nr. 104 werden die Kriegswagen kurz beschrieben: "von je 12 Steppenrindern gezogene Kampfplattformen, deren Scheibenräder alleine drei Schritt hoch sind" (S. 13).

    Also, ja, je 12 Steppenrinder (oder nur einen genügend großen Anteil) zu töten wird nicht ganz schnell und einfach gehen, sollte aber in einem größeren Kampfgeschehen möglich sein bei Vorhandensein genügend Fernkämpfer und Munition.

    Aber wie schon der Regisseur John Ford auf die Frage eines Journalisten, warum die Indianer in dem Film "Stagecoach" nicht einfach die Pferde vor der Kutsche erschießen, antwortete: "Weil dann der Film zu Ende wäre."

    Vielleicht sind Orks mit Schilden um die Rinder herum aufgestellt, um sie so zu schützen? Oder man hat sie so leidlich gerüstet? Oder vielleicht gibt es ein Schamaneritual, dass da helfen kann, es nicht so einfach zu machen?

    In der Schlacht von Baliho werden die schwerfälligen, orkische Wagen durch die schnellen und wenigen menschlichen Streitwagen der Balihoer Akademie und der noch schnelleren und wendigeren Balihoer Kuhburschen und der Weidener Ritter besiegt.

  • Man muss nicht 12 Steppenrinder töten. Man muss nur 2 töten. Am besten irgendwo in der Mitte der Gruppe. Dazu braucht es exakt zwei Schuss. Steppenrinder sind nämlich groß und vergleichsweise langsam. Vor allem aber ist ihre Bewegung äußerst linear. Sie schlagen ja keine Haken, wenn sie vor einen Wagen gespannt sind. Man knallt sie einfach mit einem Skorpion ab.

    Dramaturgie ist für individuelle Geschichten relevant, nicht für Großereignisse der Spielwelt. Die Indianer schießen nicht auf die Pferde in Stagecoach, weil dann der Film vorbei wäre, aber sie schießen auf die Pferde von 100 anderen Kutschen, die nicht Stagecoach sind. Wenn man das anders macht verblödet man die ganze Welt in einem derartigen Ausmaß, dass jeder es erkennt. Das zertrümmert die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit. Die meisten Spieler mögen es erfahrungsgemäß nicht in einer Spielwelt unterwegs zu sein, die von sabbernden Volldeppen bevölkert wird, die alle nur darauf warten das Heldenreckensupermenschen kommen, die ihnen erklären wie man das Klo benutzt.

    Streitwagen aufzuhalten war vielleicht ein Problem in der Antike, aber eben nicht mehr in einem Zeitalter komplexen Heereswesens, Post-Feudalistischer Armeen, Kampfmagie und hochentwickelter Präzisionswaffen.

    Man sollte nie vergessen, dass die Aventurische Geschütztechnik der irdischen weit überlegen ist. Rotzen und Aale sind bedeutend bessere Waffen als es Kanonen bis zu den Napoleonischen Kriegen je waren und sie benötigen nichts anderes als Geschosse. Und selbst da sind sie anspruchslöser als Bögen und Armbrüste. Jeder orkische Kampfwagen würde einfach rettungslos in Stücke geschossen werden.

    Und selbst die Römer hatten bereits Carroballistas. Ich denke das Mittelreich hat dann wohl Rumpelrotzen oder so.

    Aber egal was sie haben, egal wie sie es tun: Sie sind den Orks technologisch gut 1000 Jahre voraus. Das ist überhaupt keine Frage mehr, wie das ausgeht.

    Und auch Orkschamanen können da nicht viel retten. Das ist ein demografisches Problem. Ihre Kultur ist einfach nicht konkurrenzfähig beim Aufbau, Austausch und Erhalt von Wissen.

  • Sehr ernüchternde aber irgendwie gut zu lesende Analyse.

    Ich selbst bin kein Fan von Streitwagen, weil as Konzept zumindest in meiner Laienhaften Vorstellung viel zu vulnerabel ist.

    Für dein beschriebenes Problem hätte ich aber drei ingame-Lösungen anzubieten:

    1. Es sind keine Panzer sondern Artillerie. Also keine Streitwagen sondern Geschütze. Wenn sie gestoppt werden, dann ist das nicht schlimm, denn sie sind schon dort wo sie sein sollen: auf dem Schlachtfeld.

    2. Die Rinder haben dicke Lederpanzerrüstungen an. Solange niemand nachwiegt, fällt es auch nicht auf. Ist wie mit Fieber messen.

    3. Es gibt nicht genug Rotzen auf Menschenseite. Warum nicht jeder Kampfteilnehmer diese hoch-effektiven Geschütze in Massen mit sich führt bleibt wohl ebenso ein Geheimnis wie der Grund ihrer Effektivität im Vergleich zu irdischen Geschützen*


    *warum sind sie eigetlich effektiver Rattazustra ? Das kannst du bestimmt wie immer schön belegen.

  • warum sind sie eigetlich effektiver Rattazustra ? Das kannst du bestimmt wie immer schön belegen.

    Simpel. Sie erfüllen die Prämisse, dass sie imstande sind Schiffe zu versenken. Damit beweisen sie vergleichbare Feuerkraft. Gleichzeitig benötigen sie allerdings... nichts. Nur Geschosse. Und die sind aus Holz, Stein oder Ton.

    Das bedeutet das man damit schießen kann bis einem die Finger bluten. Und zwar auch in der Ausbildung. Sie werden im Kampf auch nicht heiß. Ihr Pulver kann nicht explodieren. Es wird auch nicht durch Feuchtigkeit schlecht. Vor allem aber muss es nicht hergestellt und an keine Front transportiert werden. Die gesamte Logistikkette entfällt. Notfalls stellt man die Geschosse die man braucht direkt dort her wo man kämpft. Dann sind sie ein wenig schlechter und minderwertiger, aber sie stehen buchstäblich ab Wegesrand. Solche großen Geschosse, wenn sie denn pfeilartig sind, brauchen nicht einmal Federn. Sie sind unstabilisiert oder sie stabilisieren mit Holzflügeln. Und selbst die, die über Metallspitzen verfügen, sind anspruchslos. Das ist keine Speerspitze, sondern lediglich eine geschmiedete Spitztülle.

    Ach, Rauch produzieren sie auch nicht. Rauch der ihre Position verraten würde und der die eigene Sicht nach ein paar Salven behindert.

    Nein, Aventurische Torsionswaffen sind phänomenal gute Waffen. Wer sie hat ist zu Massackern imstande, wie es sie auf der Erde bis zur Industrialisierung des Krieges nie gegeben hat. Außerhalb Chinas. China ist speziell was Leichenberge angeht.

    Und wenn die Orks selbst Geschütze haben spielt auch das keine Rolle. Sie wären technisch zwingend primitiver, weil die Orks nicht über die Infrastruktur, Wissenschaft und Industrie der Menschen, Elfen und Zwerge verfügen. Ein primitives Geschütz das irgendwo steht ist keine Gefahr, weil die eigenen Waffen mehr Reichweite haben und es zusammenschießen. Zumal der Verteidiger eh immer im Vorteil ist.

    Und auch Rüstungen für die Rinder nutzen nichts, weil wir hier zum Teil von Geschützen sprechen, die so ein Ring mit einem Treffer halb in Pulpe verwandeln. Selbst wenn sie Stahlpanzer trügen würde sie das nicht retten.

    Das Zeitalter des Ritters in Rüstung auf Panzerpferd endete mit der Perfektionierung der Kanone. Aventurien hat perfekte Kanonen. Die Orks können ihr Gedöns panzern wie sie wollen. Und zur Not...


    ...stoppt man einen Kampfwafen mit 3m duchmessenden Räder, der von Rindern gezogen wird mit spitzen Pflöcken und 2,5m durchmessenden Gräben mit 2m Tiefe.

    Das alles ist Kriegskunst 101. 1000 Jahre Technologieunterschied lassen sich nicht wegmogeln. Die Orks haben keine Chance. Für jedes Wundergoodie das man ihnen erfindet haben die Menschen 50-100, aber vor allem haben sie genau das gleiche selbst ein Jahr später in Massenproduziert und verbessert.

    Wenn man will, dass sowas funktioniert, dann sollte man sich schon ein paar mehr Gedanken machen. Und sei es, dass die Schamanen der Orks die Steppenrinder rituell opfern und ihre toten Körper von Dämonen besetzt werden. Oder die Wagen gar nicht von den Rindern gezogen werden, sondern von deren manifesten Geistern. Es ist eben keine Mittelalter-Simulation, sondern eine Fantasywelt mit Göttern und Zauberei. Und es wird wesentlich schwerer dämonisch besessene Rinder abzuschießen, oder gar Geisterrinder. Die sind ja bereits tot. Nur nicht zwingend genauso nachhaltig. Vor allem aber kann man sie sehr viel besser unter Kontrolle halten und Verluste kompensieren, als bei normalen Rindern. Alternativ kann man sie ja auch von diesem superstarken Galertwürfel-Dämon ziehen lassen. Lakritze-Uhren, oder wie das Shoggoth-Vieh nochmal heißt.

    Die Karren selbst müssten dann nur noch so gebaut sein, dass Feldgeschütze ihnen nichts anhaben können. Das ist wiederum gar nicht so schwer, wenn man derart leistungsfähige Antriebskraft hat. Mit gewinkelten Seitenwänden, die mit feuchten Rinderhäuten bespannt sind, ist man immun gegen alle Direktfeuerwaffen. Und die indirekt feuernden haben nicht die Feuerrate oder Präzision, um ein bewegliches Ziel zu treffen.

  • Wenn man will, dass sowas funktioniert, dann sollte man sich schon ein paar mehr Gedanken machen.

    Da die Orken ja auch nicht doof sind und ihre Schwäche kennen (man denke an die Benutzung der Brücke in Tjolmar), gibt es noch viele andere Möglichkeiten für die Orken.

    Die Untoten Stiere finde ich sehr passend, zumal Brazoragh und Tairach da zusammen an einem Strang ziehen... Skelette sind ja bekanntlich immun gegen Schusswaffen.

    Bleiben als einzige Gefahr noch Rotze, Bock und Co. Hier bieten sich Kommandoaktionen an, die diese Geschütze ausschalten. Und genau das ist auch, wo Helden effektiv sein können: Beschützen der Geschütze, gegen profane Plänkler, aber auch gegen Dämonen... schon ein paar Mindergesiter genügen, um die Torsionsseile zu sabotieren...

    Oder noch perfider: Die Geschütze selbst so manipulieren, dass sie bei Benutzung die Bedienmannschaft in Borons Reich schicken: (Applikatus Feuerball, Auslöser: Spannen des Geschützes): Hier könnte auch ein Antimagier mal was "reißen".

    Und zum Thema Feuchtigkeit: Auch die Aventurischen Geschütze leiden unter Feuchtigkeit: Holz und Torsionsstränge sind ziemlich anfällig und die Schussweite wird vermutlich drastisch leiden...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Die Untoten Stiere finde ich sehr passend, zumal Brazoragh und Tairach da zusammen an einem Strang ziehen... Skelette sind ja bekanntlich immun gegen Schusswaffen.

    Nur reden wir hier nicht von Armbrüsten, Bögen oder horasischen "Torsionsmusketen", deren Geschosse einfach durch die Rippen durchfliegen, sondern von Geschützen, die mindestens ziegelsteingroße Geschosse verfeuern (Rotzen und Böcke) oder armdicke Pfähle mit Metallkopf (Ballista), die beim Aufprall mehr als Wucht- denn als Stichwaffe wirken. Das zertöppert auch ein Skelett mühelos beim Aufprall.

    Ansonsten finde ich die Idee mit den untoten/beseelten Zugtieren äußerst stimmig. Aber wie oft kann man die Rinder wiederauferstehen oder beseelen lassen (sprich: wie viel AE braucht ein Schamane dafür und wie oft kann er es wiederholen - dabei mal bewusst außer Acht gelassen, dass der Schamane sicher auch noch andere Zauber wirkt, um seine Mit-Orks zu buffen)?

    Deinem weiteren Beitrag stimme ich zu 100 % zu: Die Orks würden sich sehr schnell auf die Geschütze konzentrieren - und sie haben ja auch leichte Kavallerie (LR), die dafür bestens geeignet ist (von Kommando-Trupps mal ganz abgesehen).

    _______________________________________

    Interessant ist für mich in diesem Zusammenhang auch die Frage: Können und würden die Orks für ihren Feldzug auch menschliche Hilfstruppen (als Rotzen- und Schwertfutter) aus dem Svelltland aufstellen und wenn ja, wie viele würden sich ihnen anschließen (es würde wohl vor allem LF und in geringem Maße LR sein)?

  • Nur reden wir hier nicht von Armbrüsten, Bögen oder horasischen "Torsionsmusketen", deren Geschosse einfach durch die Rippen durchfliegen, sondern [...]

    Ich bin zwar grün, aber doch nicht blöd. (Vllt. habe ich meinen Beitrag zu ungünstig gegliedert?)

    1. Normale Schusswaffen ==> Skelette immun

    2. Rotze, Bock und Co. (ich schrieb):

    Bleiben als einzige Gefahr noch Rotze, Bock und Co.

    Diese Gefahr bleibt (ich weiß gar nicht, was man daran nicht verstehen kann).

    Auf den Wagen sind vermutlich wenig Nahkämpfer und dafür eher Fernkämpfer.

    Können und würden die Orks für ihren Feldzug auch menschliche Hilfstruppen (als Rotzen- und Schwertfutter) aus dem Svelltland aufstellen und wenn ja, wie viele würden sich ihnen anschließen (es würde wohl vor allem LF und in geringem Maße LR sein)?

    Das wiederum ist äußerst spannend. Ich formuliere die Frage mal anders herum: Würden Kor Geweithe / ganze Söldnerbanner generell unter Orks marschieren? Vermutlich ja.

    Die Orks haben ja auch menschliche Sklaven und wenn dieser für seinen Herren "Söldner einkauft"

    "Meine Herren sind speziell, sie zahlen aber gut und wollen eure zwo-dutzend Männer! Habt ihr moralsiche Probleme, Plünderungen sind auch erlaubt, hier ist ein Vertrag... "

    "Und wir zeichnen ihn mit Blut, das entspricht ja auch eurem Kor Glauben, oder?"

    Edit sagt: Vielleicht haben die Zwerge Tjolmars auch Belagerungswaffen für die Orks?

    Leichte Kavallerie (auch Schützen auf den struppigen Orklandponys) können den Rotzen schon arg zusetzen... Ich dachte aber eher an Kommandos die in der Nacht/ den Nächten vor der eigentlichen Schlacht stattfinden... Moral zersetzen, Spezielle Technik zerstören, Fallen legend, Schlaf raubend... schon kleine Einheiten können große Einheiten "beschäftigen"

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

    Einmal editiert, zuletzt von Grumbrak (15. Februar 2019 um 11:39)

  • Nur dass Korgeweihte und auch die normalen Söldner einen Auftrag nach eigenem Gewissen akzeptiern oder ablehnen solle.

    Oberstes Gesetzt ist auch in der Kor-Kirche der Schutz der 12G-Ordnung. Ein Kriegszug unter dem Banner der Orkgötter (gar gegen Rondrageweihte) wird kein Kor-Geweihter unterstützen. Egal wie groß der Geldberg ist. Und Söldner werden ebenfalls dazu angehalten.

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Kriegswagenversuche gab es irdisch immer wieder und auch in Aventurien gibt es solche Wägen, die dank Fantasy natürlich funktionieren. Das menschliche Gegenstück zum Ork Kriegswagen ist die Steppenschivone, welche man überall im Norden durchs Land fahren sieht. Das Basismodell kostet schlappe 1200 Dukaten und kommt noch ohne Bewaffnung (typisch ist eine Hornisse) daher. Auch die Schivone wird von 4-6 Rindern gezogen (aus GA S. 127).

    Letztendlich nutzt man in Aventurien nicht alle Möglichkeiten, die sich bieten und da bilden auch die Abwehrmaßnahmen für die "unaufhaltsamen" Kriegswägen keine Ausnahme. Da schießen keine Legionen von Bogenschützen und Geschütze auf die Rinder, sondern jede Menge hilflose Fußsoldaten werden überrannt und anschließend überfahren.

    Dieser Fantasywagen dürfte als kleine Version eines orkischen Kriegswagen (natürlich fehlen die Scheibenräder) schon gut hinkommen:

    wagen.jpg

  • Bitte nicht vergessen, das die Orks leichte Reiterrei haben und Kriegsbögen die vom Pferderücken aus eingesetzt werden können (orkischer Reiterbogen), desweiteren haben sie Kriegshunde, die besonders grausam erzogen wurden und dadurch fast furchtlos sind, sie sind gerüstet, schnell und agil. Als Meute machen die mit jeder Geschützmannschaft kurzen Prozess, wenn diese nicht durch große Personalstärke geschützt wird, welche die Hunde aufhalten.

    Die Regeln für Geschütze und Co. sind zwar je nach Edition unterschiedlich aber nach den 4.1er Regeln ist ein Steppenrindbulle mit immerhin 80 Lep und natürlicher RS 2, sowie Ko von 18 nicht so leicht zu töten, wenn er dann noch mit RS 3+ zusätzliche gerüstet ist (selbst die Hunde haben Rs 3 durch die Lederrüstung/Armierung die sie Tragen) wird es für die potentiellen Geschütze kein leichtes sie auszuschalten.

    zu den Regelungen für Geschütze:

    Steppenrind zählt als "sehr kleines" Ziel (Pferd mit Reiter) ... eventuell als "klein" (Große Kutsche) aber das wäre schon fraglich, der gesamte Kriegswagen würde als "mittel" zählen.

    Sonderregelung für Geschütze, keine Glücklichen Attacken oder Patzer (20 entspricht Ladezeitverlängeung, doppel 20 benötigt neu-aufbau des Geschützes), Autowunde bei Tp > Ko/2 des Ziels (analog dem gezieltem Stich etwa), für Kugeln als Munition gilt: Bei verursachen von 3 Wunden aus einem Treffer sofortiger Ausfall des Körperteils, bei Rumpf oder Kopf folglich Exitus, alle Treffer gelten als Angriff zum Niederwerfen.

    Winzige, kleine und Sehr kleine ziele die Ausweichbewegungen machen sind nicht anvisierbar (folglich Fußkämpfer/Orks, ihre Hunde und Orkponys samt Bogenschützen die sich bewusst auf das Geschütz zubewegen und ausweichbewegungen ausführen um nicht getroffen zu werden).

    Ausgehend von den Schadenswerten der Belagerungswaffen, ist viel Glück notwendig um einerseits überhaupt eines der Zugtiere zu treffen und dann auch noch direkt mit einem treffer auszuschalten (minimalschaden // zu erwartender Schaden -> w6 = 4tp, w20 = 11tp im mittel // Maximalschaden).

    Feldgeschütze (am ehesten Einsetzbar in einer Feldschlacht ohne "sehr lange" Vorbereitungszeit), geringe bis moderate Reichweite

    Hornisse 2w6+6 (8 // 14 // 18)
    Balista 4w6+2 (6 // 18 // 26)

    schwere Ballista 6w6+6 (12 // 30 // 42)

    Rotze (leicht) 4w6+6 (10 // 22 // 30)

    Scorpion (leicht) 4w6+4 (8 // 20 // 28)

    Mit Ausnahme der Schweren Ballista (bei fast ereichen des Maximalschadens) ist keine dieser Waffen im Stande einen Steppenrindbullen mit einem Treffer auszuschalten.

    immerhin muss selbst ein Kugelprojektil mindestens 27 SP verursachen um eine 3-fach Wunde in einem Treffer anzurichten (80 Lep und Ko 18) was einem mindestschaden von 29 Tp entspricht (natürliche RS 2) aber warscheinlicher ist eine zusätzliche RS von 3 durch Panzerung des Zugtiere zu überwinden, was 32 Tp benötigt, dies kann nur die schwere Ballista schaffen. Die Zielerschwernisse können für den vergleich vernachlässigt werden, da er für alle Geschütze gleich ist, jedoch muss auch die Reichweite berücksichtigt werden, und diese ist mit 200 - 500 Meter bei der leichten Rotze vernünftig, hat man jedoch eine Ballista oder Hornisse mit maximal 250 bzw. 50 Meter zur Verfügung, dann wird die Bekämpfung eines mit Bogenschützen besetzten Kriegswagens bzw. seiner begleitenden Reiterei zum Himmelfahrtskommando (Maximalreichweite der Bögen liegt bei 100 Meter)

    Belagerungsgeschütze (lange Vorbereitungszeiten), hohe Reichweite

    Scorpion (schwer) 6w6+10 (16 // 34 // 46)

    Rotze (schwer) 7w6+10 (17 // 38 // 52)

    Onager 3w20+10 (13 // 43 // 70)

    Zyklop 5w20+30 (35 // 85 // 130)

    Sollte man sich tatsächlich die Mühe machen und die zeit haben eines dieser Belagerungsgeräte aufzubieten, ist es nur noch eine Frage des Glückes (keine 1er auf den Scahdens-W20) ob man einen der Steppenrindbullen tatsächlich mit einem Treffer ausschaltet, allerdings sind mit verbreitung 1 und 2 mit Ausnahme des Onagers mit 5 diese Waffen äußerst selten und wohl kaum zeitnah verfügbar für die Verteidigung, zumal es größtenteils Angriffswaffen für eine Belagerung sind).

    Die relativ primitive funktionsweise der Onager und die Tatsache das sie Verbreitung 5 im Orkland hat Bedeuted aber auch das die Orks ihrerseits derartige Waffen im Einsatz haben und sie einsetzen werden.

    Wenn man schon mit Kriegswagen unterwegs ist, dann nimmt man noch ein paar Steppenrindbullen extra mit und zieht damit seine Feldgeschütze an die Front, bzw. hat diese direkt auf den Kriegswagen montiert um (mit einer Erschwernis von 4 stehend bzw. 8 fahrend) sie gegen den Feind einzusetzen.

    Sollte mit Magie argumentiert werden, ist zu beachten das die Schamanen der Orks ebenfalls über Magie verfügen und dies sollte sich in den Effekten ausgleichen.

    Beispielsweise ist Wetterherschaft und das erzeugen von Rückenwind/Gegenwind sehr mächtig, bzw. das gezielte beginnen und beenden von Regen, wodurch der Feind am Fernkampf gehiondert wird, bis man selber in Reichweite ist und den Situationsvorteil hat, das man weiss wann der Regen nachlässt (wenn gewollt innerhalb von Minuten) oder man spontan einen Sturm erzeugen oder beenden kann, um Fernkämpfer gänzlich nutzlos zu machen bevor oder nachdem man seine Truppen in Nahkampfdistanz gebracht hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Tigerayax (15. Februar 2019 um 13:34)

  • Söldner gibt es solche und solche, da sollte sich also durchaus was finden lassen, es kann ja nicht immer nur die weichgespülten Alibi-Söldner geben, von denen man immer liest :D

    Was die kriegswagen angeht, würde ich mit sowas tatsächlich eher in Richtung Belagerungsturm oder so gehen. Bei drei Meter Radhöhe kann man argumentieren, daß der Aufbau groß genug ist, daß man den 'mächtigen Kriegswagen' sozusagen um die Rinder herumbaut, dann sind auch Bogenschützen und evtl. Artillerie nicht mehr so ein übles Problem wie wenn die Biester ungeschützt sind.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Ich bitte um Entschuldigung, natürlich wollte ich dir gar nichts unterstellen. Das war mein Fehler (neben dem Lesen noch anderwärtig beschäftigt, und dann ist das Tippen auch schon losgegangen).

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    Leichte Kavallerie (auch Schützen auf den struppigen Orklandponys) können den Rotzen schon arg zusetzen

    Genau die (und Säbel-/Axtschwinger auf struppigen Ponys) habe ich auch gemeint, menschliche Reiter eher nachrangig (wenn überhaupt verfügbar). Das sind ja schließlich die, die dort auftauchen, wo nachts zuvor die Sabotage-Trupps gescheitert sind - die Geschütze werden ja nicht alle vernichtet worden sein, so dass auch bei erfolgreichen Sabotage-Aktionen noch immer welche auf dem Felde stehen werden. Selbstverständlich werden sich auch Teile des Fußvolkes während einer Schlacht auf die Geschützstellungen stürzen - sei es als Kommandos oder als reguläre Einheit, die es schlicht überrennen (wollen).

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    Zum Punkt, ob Kor-Geweihte für Orks kämpfen würden... ich behaupte, dass die allermeisten dies nicht tun würden. Aber einzelne? Ein des Lesens mächtiger Ork soll mal gesagt haben: "Kor is' Ork (oder 'n Ork), aba falsch geschreibt." - oder so ähnlich.

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    Edit sagt: Vielleicht haben die Zwerge Tjolmars auch Belagerungswaffen für die Orks?

    Gut möglich.

    Und zumindest einfache Belagerungswaffen (Böcke/Onager) sollten die Orks auch selbst haben. Das ist kein Voodoo. Ob die dann so gut sind, wie die menschlichen Pendants ist eine andere Sache, aber insofern nachrangig, weil unwahrscheinlich ist, dass alle zerstört werden, bevor sie in Schussweite gelangen.

    Was die kriegswagen angeht, würde ich mit sowas tatsächlich eher in Richtung Belagerungsturm oder so gehen. Bei drei Meter Radhöhe kann man argumentieren, daß der Aufbau groß genug ist, daß man den 'mächtigen Kriegswagen' sozusagen um die Rinder herumbaut, dann sind auch Bogenschützen und evtl. Artillerie nicht mehr so ein übles Problem wie wenn die Biester ungeschützt sind.

    Schöner Einwurf... das könnte gehen, auch wenn ich mir die Lenkung schwierig vorstelle. Außerdem sollte der Schwerpunkt nicht zu hoch liegen, sonst würde ich als Weidener Geschützmeister eher versuchen, den Wagen oben zu treffen und so die Konstruktion umkippen zu lassen. Zusätzliche Gewichte, um den Schwerpunkt weiter unten zu halten, funktionieren auch nur in dem Maße, wie die Achsen das aushalten - und auf die Geländegängigkeit wirkt sich das gestiegene Gewicht katastrophal aus (vergleichbar vielleicht mit der deutschen Fehlkonstruktion namens Panzer VIII Maus).

    Eine Stufe darunter wäre vielleicht, dass man zumindest Kriegswagen konstruiert, bei denen die immerhin 3 Meter durchmessenden Räder auch eine Zweitfunktion als Rundschilde für Zugtiere und Teile der Besatzung haben und sie zumindest von der Seite (teilweise?) schützen. Damit wäre die Konstruktion flacher und könnte auch etwas leichter gebaut werden. Geschütze würde ich darauf aber eher nicht transportieren und positionieren, zumindest keine, die über einen Skorpion hinausgehen (Gewichtsgründe), eher als Anhänglast. Stattdessen lieber mehr Bogenschützen.

  • Danke für eine guten Antworten.

    Besonders die Ausführungen zu den Geschützen finde ich sehr gut. Ich habe schon ein paar Ideen, was meine Helden in der Schlacht vor Baliho zu tun haben werden.

  • Realhistorisch kann man sich mal die Hussitenkriege anschauen. Die Hussiten haben in relativ kurzer Zeit eine Taktik mit schweren Wagen entwickelt, die hauptsächlich defensiv verwendet wurden, also quasi als mehr oder weniger mobile Flanken- und Rückendeckung.

  • Ich würde die Kriegswagen der Hussiten jetzt nicht unbedingt als schwer bezeichnen, aber sie sind tatsächlich ein gutes Beispiel für die Nutzung von Fahrzeugen im Krieg, zwischen den Streitwagen der Antike und den Panzerwagen der Moderne.

    >>>Für alle, die nicht wissen wovon bei den Kriegswagen der Hussiten die Rede ist<<<

    In Aventurien allerdings wären es unter keinen Umständen die Orks, die davon profitieren könnten. Dazu fehlt ihnen buchstäblich alles, was die hussitischen Kriegswagen erfolgreich machte. Kurzbögen und individuelles Machismo sind so ziemlich das genaue Gegenteil dessen, was man braucht damit so etwas funktioniert. Außerdem haben die Orks keinerlei Manufaktur-Kultur und sind keine begabten Handwerker, im urban-zivilistierten Sinn. Anstelle von Pferden haben sie Ponies und Stiere. Alles in allem würde ich vermuten, das die Orks, wenn sie versuchen würden eine solche Taktik zu kopieren, ein geradezu episches Versagen produzieren würden. Und sie müssten sie zuvor definitiv bei jemand anderem kopiert haben, da es ihnen an allen Voraussetzungen fehlt, so etwas aus dem heraus zu entwickeln, was sie bereits kennen und nutzen.

    Die Kriegswagen der Hussiten sind allerdings ein hervorragendes Beispiel für etwas, das die Menschen und Zwerge des Mittelreiches mühelos aufbieten könnten, um daran weitere Orkenstürme zerschellen zu lassen, denn es ist die perfekte Taktik gegen Ponyreiter mit Kompositbögen. Und die Menschen und Zwerge besitzen sämtliche Voraussetzungen dafür: Armbrüste und Feuerwaffen. Sogar Handgranaten und Pistolen. Besser noch: Zwerge könnten womöglich sogar zweistöckige Kriegswagen bauen und würden sich noch nicht einmal daran stören, wenn es düster, muffig und klaustrophobisch ist. Außerdem könnten sie ihre hochmodernen Geschütze mit diesen Wagen kombinieren. Allein ein Rotzenkarren oder ein Kampfwagen mit 2-3 Hornissen könnte ja buchstäblich den ganzen Tag lang schießen.

  • Allein ein Rotzenkarren oder ein Kampfwagen mit 2-3 Hornissen könnte ja buchstäblich den ganzen Tag lang schießen.

    Bitte vergiss nicht die Kadenz und die damit verbundene Munitionslagerung...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich hab ein wenig den Eindruck das hier ein Streitwagen mit einem Kriegswagen verwechselt wird. Natürlich sind Geschütze sehr effektiv gegen einen Kriegswagen, ein Kriegswagen kann aber durchaus ein solches selbst tragen. Der Sinn des Kriegswagen ist sicherlich nicht mit "Ochsentempo" irgendwelche Schlachtlinien zu durchbrechen. Letztere kann man natürlich machen, wenn der Verteidiger eben keine Geschütze aufbietet, aber sobald er diese hat, ist selbst der Ork intelligent genug seinen Kriegswagen nicht einfach durch diese vernichten zu lassen.

    Mich würde mal wirklich interessieren wie ihr euch vorstellt das ein Kriegswagen der Orks genutzt wird? Man gibt den Ochsen die Peitsche und dann saust das Ding mit Volldampf in die geordnete Schlachtreihe?