Handel (Feilschen)

  • Guten Abend zusammen,

    mein phexgeweihter Händler hat diverse Boni beim Feilschen, und zwar folgende:

    Gutaussehend I: erleichtert Probe um 1

    Vertrauenerweckend: erleichtert Probe um 1

    Fertigkeitsspezialisierung: Bonus von 2 auf Fertigkeitswert

    Ich möchte ihm nun den Talentstil "Weg des Händlers" kaufen (falls das für Geweihte des Phex überhaupt geht),

    das bringt den Bonus: erleichtert Probe um 1

    dazu die Talentstil-SF

    Verhandlungsgeschick: pro Netto-QS den Preis um 20 % zu seinen Gunsten verändern (kein Maximum, wie sonst üblich, aber als Min. 10 %).

    Handwerkskunst: Bonus von 1 auf Fertigkeitswert (bis zu einem Max. von 18 FP)

    Als FkW hat er 14. Die Probe ist um 3 erleichtert, er erhält einen FkW-Bonus von 3, könnte also mit 17 Punkten QS 6 erreichen.

    Wie wirkt sich jetzt die SF "Verhandlungsgeschick" aus? Der Gegenstand kann ja bei einer optimalen Vergleichsprobe nicht 140% billiger werden...

    Und wenn noch die karmale SF "Guter Handel"gewirkt wird, dann erhält er zusätzlich einen festen Bonus von 20% und die Kosten verändern sich bis zu +/- 80%.

    Wie soll man das berechnen? :/

    Herzlichen Dank für eure Hilfe!!! :thumbup:

  • Als erstes wird eine Vergleichsprobe abgehalten, d.h. beide Parteien würfeln auf Verhandeln und wer eine größere QS hat, gewinnt (siehe GRW. 25ff).

    Dannach wird der QS Unterschied hergenommen und normalerweise bekommt man beim Feilschen pro Netto-QS 10%.

    Beispiel: Du würfelst wegen den vielen erleichterungen sehr gut und hast ein QS von 6. Der Händler nur ein QS von 1. Damit bleibt ein QS von 5 übrig

    Bei einen Gegenstand mit Wert von 100S würdest du im Verkauf 150S bekommen (50% mehr).

    Bei "Guter Handel" kannst du beim Erfolg der Feilschenprobe noch 20% aufaddiert. Dabei ist allerdings der maximale Rabattpreis auf 80% limitiert.

    Beispiel: Gleicher Ausgangslage wie beim obrigen Beispiel(100S Grundpreis, Netto QS 5) würden man für den Gegenstand beim Einkaufen nur 30S zahlen(70% günstiger).

    Bei "Weg des Händlers" mit "Verhandlungsgeschickt" bekommt man pro Netto QS 20% statt 10%. Dabei ist der Rabatt nach unten auf 10% limitert. D.h. ohne "Guter Handel" hat man eine Preisintervall von 10% bis 220% (je nach Kauf/Verkauf bzw. Netto QS).

    Beispiel (Ausgangslage wie oben mit 100S, Netto QS 5): Beim Verkaufen würde man 100% mehr bekommen, also 200S. Im Einkauf greift allerdings das Limit von 10% und man muss mindestens 10S bezahlen.

    Theoretisch kann man beides kombinieren, allerdings ist es in meinen Augen ein ziemlicher Overkill. Da guter Handel nur noch bei Netto QS von 3 oder weniger sinnvoll ist.

    Spoiler anzeigen

    Zudem finde ich schade, dass die Talentsonderstile, die eigentlich die ganzen profanen Charaktere ein wenig abheben sollen, auch von anderen Charaktere abzugreifen. Schliesslich sollen diese den Hintergrund darstellen, dass profane Charakter von Kindheit an in diesen Feld tätig waren.

    Aber das ist nur meine persönlich Meinung.

    Einmal editiert, zuletzt von Gregorey (1. Februar 2019 um 15:10)

  • orkenspalter 31. Januar 2019 um 21:30

    Hat das Label DSA 5 hinzugefügt.
  • orkenspalter 31. Januar 2019 um 21:30

    Hat den Titel des Themas von „Handel (Feilschen) DSA5“ zu „Handel (Feilschen)“ geändert.
  • Herzlichen Dank für die Antwort!

    Aber eine Frage habe ich noch:

    Nehmen wir an, ich feilsche um einen Gegenstand, den ich kaufen möchte. Was bedeutet es dann, wenn ich 220% Verkünstigung habe? Schenkt mir der Händler noch einen solchen Gegenstand und mehr?!

    Man merkt, der Held kann besser rechnen als der Spieler... ;)

  • Weder die kleine Bäuerin am Marktstand noch der Kaufherr hat etwas zu verschenken. Ein Mindestpreis (unter den fällt der Preis nicht, egal wie gut man verhandelt) ist daher wahrscheinlich.

    Grundsätzlich sollte man davon ausgehen, dass der Listenpreis der Preis ist, der bei gängigen Geschäften am Ende üblicherweise heraus kommt (also nach Preisverhandlungen). Der Verhandlungspreis liegt also i.d.R. höher (Kauf beim Händler) bzw. niedriger (Händler kauft an) als der Listenpreis. Wie viel dieser über dem "Endniveau" liegt richtet sich nach der Warenart (z.B. Gewinnhöhe, Seltenheit, Verderblichkeit, Marktlage, Exklusivität) und wie sehr darum üblicherweise gefeilscht wird.

    Professionelle Händler (wozu auch Dein Held zählt) feilschen im Alltag nicht mit vollem Einsatz, sondern nutzen das was man in den Regeln unter "Routine" (RW S. 185, ohne Probe und mit halber Kraft) findet. Durchschnittliche Händler feilschen also meist irgendwo im Bereich QS 1-2. Ihre durchschnittlichen Kunden feilschen richtig und erzielen so ebenfalls eine QS von 1-2, so dass am Ende mehr oder weniger der übliche Listenpreis heraus kommt. Wenn Dein Held entsprechend gut ist (Routine > 2), wird er also praktisch immer einen kleinen Nachlass bekommen, ohne das überhaupt Würfel rollen. -> das gilt für "Alltagsgeschäfte"

    Bei außerordentlichen Geschäften kommen hingegen die Vergleichsproben zum Einsatz. Da hier inzwischen offensichtlich sehr viel "gedreht" werden kann, liegt der Verhandlungspreis auch (deutlich) über dem Listenpreis (10 bis 60 % darüber dürfte oft passend sein). Im Regelfall so viel, dass man zumindest keinen Verlust mit dem Geschäft macht, wenn es ganz schlecht läuft.

    Da man inzwischen auf seltsame Ergebnisse kommen kann und DSA auch keine Handelssimulation sein soll, würde ich mich innerhalb der Gruppe zusätzlich auf einen Mindestpreis einigen (z.B. 50% Listenpreis, weniger zahlt man auf keinen Fall). Auf diese Weise muss man nicht irgendwelche Mondpreise aufrufen, nur um am Ende doch wieder ein Geschenk zu machen, damit ein realistischer Preis heraus kommt. Wenn der durchschnittliche Händler (FW 11) mit 120 % (also ein Puffer von 1-2 QS) einsteigt, dürften gute Ergebnisse heraus kommen. Aber das müsst ihr einfach ausprobieren.

    Edit: Ihr solltet auf jeden Fall berücksichtigen das "große Deals", besonders solche die hart umkämpft sind, einige Zeit in Anspruch nehmen können (Zeit die man für die Probe benötigt). Für die wirklichen BigDeals bieten sich außerdem die Sammelproben an. Die Schnellabwicklung per einfacher Vergleichsprobe ist eher etwas für gängigere Geschäfte.

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (1. Februar 2019 um 13:58)

  • Der Hinweis von x76 mit der Routine Probe finde ich sehr gut - werde ich für mich selbst so übernehmen!

    Wenns um die pure Regelauslegung geht, bitte ich den Post einfach zu ignorieren ;)

    Ist vielleicht keine direkte Antwort auf die Frage, aber was ich gerne mache, bei guten Handelsproben, wenn ich am Preis nichts weiter machen will (sei es, weil es schon günstig ist, oder der Wurf zumindest dafür keine Vergünstigung in meinen Augen mehr verdient), der Wurf ja aber dennoch ein Erfolg war und ich diesen dem Spieler auch gönnen möchte, ich biete Zusatzartikel an. Entweder mit dem gleichen Rabat darauf ("Für nur ein Silber mehr gibt's dieses hochwertige Holzkästchen gleich mit dazu" - normal wäre es deutlich mehr als ein Silber - nur ein Beispiel!!), oder anstatt den Rabatt auf den Artikel zu geben, gibt's den Zusatzartikel so mit dabei (schicke Schwertscheide mit Gehänge zum Schwert).

    Man verändert am Wert nichts, aber gibt dem Spieler dennoch ein Erfolgserlebnis und im besten Falle einen Mehrwert - Fluff-technisch und eventuell auch Regeltechnisch (zum Beispiel gute Aufbewahrung für hochwertige Kräuter um die Haltbarkeit zu verlängern - die Möglichkeiten sind manigfaltig).

    Mache ich gerne als Spielleiter, aber gefällt mir als Spieler auch immer sehr gut.

    Denn ja, wie x76 schon sagte, zu verschenken hat keiner was und ich finde das einen netten "Umweg", der ja auch gar nicht so abseits der Realität ist!

  • Herzlichen Dank für die Antwort!

    Aber eine Frage habe ich noch:

    Nehmen wir an, ich feilsche um einen Gegenstand, den ich kaufen möchte. Was bedeutet es dann, wenn ich 220% Verkünstigung habe? Schenkt mir der Händler noch einen solchen Gegenstand und mehr?!

    Man merkt, der Held kann besser rechnen als der Spieler... ;)

    Es gibt keine 220% Vergünstigung. Ich werde noch Beispiele im obrigen Post hinzufügen, damit es klarer wird.

    Bei beiden Wegen gibt es ein unteres Limit, um wieviel der Preis gedrückt werden kann. Beim "Guten Handel" liegt dieser bei 20% des urprünglichen Preises, bei "Verhandlungsgeschickt" bei 10%.

  • Also meine Phex Geweihte hat jetzt Handel 12, ist gutaussehend, hat noch die Mondsilberzunge... was soll da noch groß schief gehen. 20% runterhandeln, damit können alles leben.

    Wenn ich alles 60, 80% runterhandeln würde, würde der Spielleiter doch alles entsprechend teuerer machen. Damit ist ja auch keinem gedient! Gibt nur ein Wettrüsten, was zu nichts führt, die älteren Semester können sich daran noch erinnern..

    Also Obacht bei Talent-Überpowerung! Meine Meinung!

  • Rechenexempel

    Rechenphexempel in diesem Falle.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Wenn ein Held bei uns einen Gegenstand vergünstigt erhält (oder bei schlechtem Würfeln, für weniger als den Listenpreis verkaufen muss) so kostet der Gegenstand nicht beispielsweise 10% weniger (also Multiplikation mit 1-0,1 = 0,9) sondern die Kosten werden durch 1,1 geteilt (also Division durch 1+0,1).

    Klingt vielleicht etwas kompliziert, ist allerdings weitaus konsistenter und auch realitätsnaher. Der prozentuale Unterschied zwischen vergünstigtem Preis, Listenpreis und verteuertem Preis ist identisch.

    Hat man als einfaches Beispiel einen Vorteil von 100%, so kostet eine vergünstigter Artikel 1 / (1 + 1,0) = 0,5, also die Hälfte, und ein verteuerter Artikel 1 * (1 + 1,0) = 2, also das Doppelte.

    Der Listenpreis liegt also um 100% über dem vergünstigten Artikel, der Preis des verteuertem Artikel liegt um 100% über dem Listenpreis,

    der Preis des vergünstigten Artikel liegt bei 50% des Listenpreises, der Listenpreis liegt bei 50% des Preises für den verteuertem Artikel.

    Kalkulationstabelle für Schadenberechung - Link

    Einmal editiert, zuletzt von DesertRose (5. Februar 2019 um 10:44)

  • Im Durchschnitt werden Gegenstände teurer.

    Gewinnt der Verkäufer, steigt der Preis auf 100% + QS * 10%

    Gewinnt der Käufer, sinkt der Preis auf 100% / ( 1 + QS * 10% )

    Als einfaches Beispiel, ein Gegenstand kostet 100 Taler, Verkäufer gewinnt mit 1 Netto-QS, Preis steigt also auf 110 Taler, Käufer gewinnt mit 1 Netto-QS, Preis sinkt auf 90,9 Taler.

    Kalkulationstabelle für Schadenberechung - Link