Kor- und Tsa-geweihte

  • Ja, das ist eher ein Relikt aus der grauen Vorzeit der Anfänge von DSA, als es nur "12 Götter" und "alles andere gab". Eine realistischere Sichtweise lässt durchaus Konfliktpunkte zwischen den Kulten zu, zumal diese ja auch nicht untereinander einig sind, was man am plastischsten an den Boronkirchen, Praios (Schisma überstanden), Hesinde (ehemals Ilaristen), Rondra sehen kann. Zudem kann ein polytheistisches Pantheon mit Göttern, die gegensätzliche Prinzipien verkörpern schlichtweg nicht harmonisch funktionieren.

    Das Silem Horas Edikt darf man nicht überbewerten. Es ist nach den Dunklen Zeiten entstanden und diente Silem Horas als Legitimation, um unliebsame Kulte zurückzudrängen, wie wir heute wissen. Insofern ist das auch mit der Entwicklung des Christentums vergleichbar, dass ja seit Ephesos, Chalcedon, dem Großen Schisma und Letztlich der Reformation auch nichts mehr mit der "Urgemeinde" zu tun hat. Hier wurden auch diverse Bräuche lokaler Kulte entweder integriert oder als Ketzerei verdammt. So ähnlich kann man es sich mit dem Silem Horas Edikt vorstellen. Die "wahren Götter" sind die 12, alles was man irgendwie noch für erhaltenswert hielt sind dann die "Halbgötter". Der Rest sind Götzen, die man nicht verehren darf.

  • Guten Morgen,

    Ich habe bei uns einen gewissen Erfahrungspol mit Korgeweithen und anderen Geweithen. In meinem Beispiel sind es 3 Korgeweithe und ein Paraine bzw inzwischen Mokoscha geweihter.

    Bei mir ufert es darin aus das ich schlichten musste meine Tipps sind deswegen:

    Versuch mit Gelassenheit an die Sache ran zu gehen und versuche in deinen Abenteuern nicht zu viel Konfliktmaterial einzubauen.

    Ich weiß nicht ob das hilft aber viel Glück

  • Versuch mit Gelassenheit an die Sache ran zu gehen und versuche in deinen Abenteuern nicht zu viel Konfliktmaterial einzubauen.

    Stadtabenteuer ohne Kämpfe? *grinst* Das ist dann die Herausforderung für die Kor Geweithen....

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Logik des Kor-geweihten:
    In Städten leben Menschen ... viele Menschen ... Menschen sind potentielle Gegner ... viele Gegner ... *grins*

    ... da wird sich schon jemand finden, der gegen die göttliche oder weltliche Ordnung verstößt und dann auch noch den Fehler begeht sich zu wehren ;)

    Aber neben diesen "Gefahren" möchte ich darauf hinweisen das es dem Spieler des Kor-geweihten gegenüber extrem unfair ist, wenn man sein Charakterspiel untergräbt um einen neuen Charakter das spiel zu ermöglichen (immerhin ist der Kor geweihte bereits etablierter Spieler und bisher keine Problematik) und Konflikte zu reduzieren, damit erzeugt man letztlich ein Neues und viel schwererwiegendes Problem: Der Spieler des Kor-geweihten könnte sich sehr auf den Schlips getreten fühlen und dies kann zu frustration und überkompensation führen, die letztlich die potentiell vorhandenen extremen Tendenzen der Kor-Auslegung begünstigen und der bereits etablierter Charakter mit seinem unzufriedenen Spieler mutiert zum "Murder-hobo" mit allen dazu assoziierten Problemen (wenn du ihm den Kampf wegnimmst wird er sich welche suchen und erzwingen, das ist nunmal der Vorteil an Gewalt, sie ist direkt und meist nur mit anderer Gewalt zu stoppen), dies kann dann bis zu dem Punkt eskalieren das ein weiteres Zusammenspiel nicht mehr möglich ist (Gruppenauflösung im schlimmsten fall aufgrund massiver Frustration auf allen Seiten).

  • Logik des Kor-geweihten:
    In Städten leben Menschen ... viele Menschen ... Menschen sind potentielle Gegner ... viele Gegner ... *grins*

    Ähm... Nein.


    Aber neben diesen "Gefahren" möchte ich darauf hinweisen das es dem Spieler des Kor-geweihten gegenüber extrem unfair ist, wenn man sein Charakterspiel untergräbt um einen neuen Charakter das spiel zu ermöglichen

    Ja das stimmt, wär doof und ungerecht es immer zu machen. So war es nicht gemeint.

    Durchaus kann es spannend sein, mal zu schauen, was der Kor-Geweithe noch an Talenten beisteuern kann (Überzeugen/Überreden/Predigen (gern auch ohne Porbe im Rollenspiel) / Gassenwissen / Wissenstalente, wie Handel sind ja auch wichtig für einen Vertreter der Söldner).

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich sehe wirklich kein großes Problem.

    Tsa-Gläubige glauben an Freiheit und persönliche Verantwortung von Leuten. Das bedeutet sie müssen auch akzeptieren, wenn jemand sich aus freiem Willen entscheidet zu kämpfen. Glücklich sind sie bestimmt nicht damit aber mehr als zu versuchen die Kampfhandlung mit Überzeugungsarbeit zu verhindern wird kaum passieren.

    Kor-Gläubige sind entweder stoische Berufssoldaten und kämpfen exakt nur dann wenn sie müssen (dann aber ohne zimperlich zu sein) oder begeisterte Kämpfer und kämpfen gerne und hart (sind aber keine mordenden Blutsäufer die nachm Kampf rumgehen und allen zwanghaft den Gnadenstoß geben)

    Der Kor-Geweite wird den Tsa-Geweihten für verweichlicht und naiv halten und ihn erstmal wenig respektieren, bis er feststellt, dass es verdammt schwer ist in Aventurien gewaltfrei zu leben.

    Der Tsa- Geweihte wird den Kor-Geweihten für einen unmoralischen Brutalo halten und ihn erstmal wenig respektieren, bis er feststellt, dass Idealismus den Bauern nicht vor den Orks rettet und es manchmal -leider- Notwendig ist zu kämpfen.

    Der Konflikt ist der zwischen Naivem Idealismus und zynischem Realismus. Finde die ergänzen sich komplementär.

    Wenn nun jmd Parodien oder extreme dieser Helden spielt funktioniert halt nichts mehr, liegt aber nicht an Tsa und Kor sondern an den Spielern.

    Jeder hat einen Plan, bis Initiative gewürfelt wird.

  • Der Tsa- Geweihte wird den Kor-Geweihten für einen unmoralischen Brutalo halten und ihn erstmal wenig respektieren, bis er feststellt, dass Idealismus den Bauern nicht vor den Orks rettet und es manchmal -leider- Notwendig ist zu kämpfen.

    In so einem Szenario macht man es beiden durchaus leicht "zusammen zu arbeiten".

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich bedanke mich schonmal für all diese hilfreichen Tipps.

    Zumindest habe ich noch etwas Galgenfrist bekommen, da der potenzielle Tsa-Geweihte momentan nicht mit spielt, da zu viel sonst ansteht ^^"

    Ich werde aber auf jeden Fall berichten wie es sich entwickelt, wenn beide Spieler wieder gleichzeitig Zeit haben an einem Abenteuer teilzunehmen.

  • Klingt gut: der Korgeweihte ist Realist, der genau weiss, dass es im Krieg keine "Ehre" zu erringen gibt. Da sterben gute Männer und Frauen und egal wie sehr die standesdünkelbeladenen Adligen und Rondrageweihten es noch schönquatschen wollen, sind deine Kumpels nachher immer noch tot. Das sieht der Tsageweihte auch so. Die beiden unterscheidet, dass der Korgeweihte eben recht hilflos immer wieder an Kämpfen teilnimmt, weil er sonst nichts kann. Der Tsageweihte dagegen will das Problem grundsätzlicher angehen und stellt den Adligen Ehrbegriff in Frage und stellt Kriege als sinnlos dar.

    Damit macht er sich natürlich keine Freunde und wird in die Nähe "demokratischer Umtriebe" gerückt. Insofern können die beiden durchaus gute Freunde werden.

    In Real life kann man es sich vielleicht so vorstellen, wie ein Vegetarier und ein Gourmet-Fleischesser. Beide wissen, dass die moderne Tierhaltung und die Fleischindustrie zumindest fragwürdig sein können. Beide reduzieren ihren Fleischkonsum deswegen. Der eine isst aber kein Fleisch mehr, der andere nur vom bekannten Bio-Fleischer aus regionaler Erzeugung und mit Wert auf artgerechte Tierhaltung. Wenn jetzt beide nicht total realitätsferne verbohrte Arschlöcher sind, können sie übereinkommen, dass sie eigentlich beide dasselbe wollen und zumindest die Position des anderen akzeptieren können.

  • Klingt gut: der Korgeweihte ist Realist, der genau weiss, dass es im Krieg keine "Ehre" zu erringen gibt. Da sterben gute Männer und Frauen und egal wie sehr die standesdünkelbeladenen Adligen und Rondrageweihten es noch schönquatschen wollen, sind deine Kumpels nachher immer noch tot. Das sieht der Tsageweihte auch so. Die beiden unterscheidet, dass der Korgeweihte eben recht hilflos immer wieder an Kämpfen teilnimmt, weil er sonst nichts kann. Der Tsageweihte dagegen will das Problem grundsätzlicher angehen und stellt den Adligen Ehrbegriff in Frage und stellt Kriege als sinnlos dar.

    Damit macht er sich natürlich keine Freunde und wird in die Nähe "demokratischer Umtriebe" gerückt. Insofern können die beiden durchaus gute Freunde werden.

    In Real life kann man es sich vielleicht so vorstellen, wie ein Vegetarier und ein Gourmet-Fleischesser. Beide wissen, dass die moderne Tierhaltung und die Fleischindustrie zumindest fragwürdig sein können. Beide reduzieren ihren Fleischkonsum deswegen. Der eine isst aber kein Fleisch mehr, der andere nur vom bekannten Bio-Fleischer aus regionaler Erzeugung und mit Wert auf artgerechte Tierhaltung. Wenn jetzt beide nicht total realitätsferne verbohrte Arschlöcher sind, können sie übereinkommen, dass sie eigentlich beide dasselbe wollen und zumindest die Position des anderen akzeptieren können.

    Das ist mal eine sehr schöne Betrachtung!