Ja, das ist eher ein Relikt aus der grauen Vorzeit der Anfänge von DSA, als es nur "12 Götter" und "alles andere gab". Eine realistischere Sichtweise lässt durchaus Konfliktpunkte zwischen den Kulten zu, zumal diese ja auch nicht untereinander einig sind, was man am plastischsten an den Boronkirchen, Praios (Schisma überstanden), Hesinde (ehemals Ilaristen), Rondra sehen kann. Zudem kann ein polytheistisches Pantheon mit Göttern, die gegensätzliche Prinzipien verkörpern schlichtweg nicht harmonisch funktionieren.
Das Silem Horas Edikt darf man nicht überbewerten. Es ist nach den Dunklen Zeiten entstanden und diente Silem Horas als Legitimation, um unliebsame Kulte zurückzudrängen, wie wir heute wissen. Insofern ist das auch mit der Entwicklung des Christentums vergleichbar, dass ja seit Ephesos, Chalcedon, dem Großen Schisma und Letztlich der Reformation auch nichts mehr mit der "Urgemeinde" zu tun hat. Hier wurden auch diverse Bräuche lokaler Kulte entweder integriert oder als Ketzerei verdammt. So ähnlich kann man es sich mit dem Silem Horas Edikt vorstellen. Die "wahren Götter" sind die 12, alles was man irgendwie noch für erhaltenswert hielt sind dann die "Halbgötter". Der Rest sind Götzen, die man nicht verehren darf.