Splittermond Plauder Thread

  • Ist das Deckungsgleich mit der Erde. Also haben wir in der Spielwelt ähnliche klimatische Bedingungen, wie der irdische Ort, wo das Land platziert ist?

    Jein, denn die nur geografischen Breiten stimmen, aber durch die andere Lange von Gebirgen und Meeren sind die Klimata anders.

  • Ich hab Splittermond in der Anfangsphase auch als "Zweit- bzw. Drittsystem" gespielt, neben der WoD und DSA.
    Mittlerweile haben alle meine Runden SpliMo komplett aufgegeben. Liegt einerseits daran, dass der Hintergrund immer wieder als zu unspektakulär und generisch wahrgenommen wird; neue Spieler in unserem Vereinsumfeld fragten beispielsweise, warum sie im völlig unbekannten Lorakis spielen sollen und nicht in bekannten Fantasywelten wie der Schwertküste, der Warhammer-Welt oder in jedem x-beliebigen anderen bekannteren Fantasysetting. Zur Zeit fiebern unsere P&P- und Magic-Fans beispielsweise Ravnica für D&D5 entgegen.

    Lorakis hat absolut keine übergreifenden Anknüpfungspunkte an gekoppelte Medien: Die Welt ist nicht aus Games, Karten- oder Brettspielen bekannt und wird auch nicht bei den Rocket Beans thematisiert. (Letzteres ist tatsächlich ein Faktor, vor allem beim Nachwuchs! Die Jungspunde kann man mit SpliMo nicht hinterm Ofen hervorlocken; ich hab's versucht.)
    Hinzukommt, dass die SpliMo-Community sich quasi allein auf das hauseigene Forum und eine vergleichsweise kleine und nicht gerade überaktive Facebookgruppe (500+) beschränkt, die nicht größer ist als bei einem "Feierabend-System" wie HeXXen. In anderen Foren (und auch hier beim Orkenspalter) sind die Diskussionsboards zu SpliMo klinisch tot.

    SpliMo hat (zurecht!) den Anspruch, kein Feierabend-System zu sein, sondern ein "Erst-System". Wurde ja oben bereits angesprochen: Das Kampfsystem und die grundlegenden Mechaniken sind klasse, sofern man sich reinfuchst und quasi ausschließlich SpliMo spielt. Aber für Feierabend- und Gelegenheitsrunden ist uns SpliMo einfach zu sperrig; da wurde es bei uns als Zweitsystem von HeXXen abgelöst und als "Drittsystem" (beispielsweise für Con-Runden) wird wie eh und je zu Savage Worlds gegriffen, da man mit den Regeln quasi jede Fantasywelt abdecken kann.

    Um es kurz zu machen: SpliMo eignet sich kaum als "Nebenher-Spiel". Dadurch hat es das System schwer sich in der Breite durchzusetzen. Hierdurch fehlt es an potentiellen Mitspielern, so dass selbst Interessierte Glück haben müssen, eine Runde zu erwischen. Bei DnD, DSA und auch der WoD bekommst du in Großstädten problemlos ne Spielrunde; bei kleinen System wie Cthulhu, Dark Heresy, HeXXen, Savage Worlds und Co. kannst du Leute ggf. für One-Shots (beispielsweise auch auf Cons) begeistern. Mit SpliMo eher nicht. Und im Hinblick auf die austauschbare Welt hat man auch leider nicht den Eindruck, dass man etwas größeres verpasst; vor allem, weil die Vielfalt in der Phantastik mittlerweile so gewaltig ist, dass man im Zweifelsfall eher auf das zurückgreift, was mehr Mitspieler bringt.

    Das einzige, was ich aus der SpliMo-Produktpalette nutze sind einige der gelungenen Abenteuer. Die konvertiere ich gern in D&D- oder Savage-Worlds Settings und verwende dann auch die entsprechenden Regeln.

    Grundsätzlich gilt: Spielt das, was euch Spaß macht. Wenn du tatsächlich fünf Leutchen für ne ernsthafte SpliMo-Kampagne zusammen bekommst, dann legt einfach los. :)

    - nicht mehr im Forum aktiv -

    3 Mal editiert, zuletzt von Thorus84 (4. Januar 2019 um 15:05)

  • Seit meinem letzten Post sind tatsächlich noch zwei Runden zusammen gekommen und Nachtigall & Drache wurde beendet.

    Sowohl als Meister wie auch unsere Gruppe (5 an der Zahl, erweiterter Kreis 7) sind vom System begeistert. Setzt man sich ein bißchen damit auseinander ist es ein hervorragendes Regel System (kleine Schwächen, wie von Barbarossa erwähnt, gibt es).

    Die Welt gefällt mir super bisher, auch wenn sie mir teilweise zu "lieb" ist, aber das ja auch Sache wie man es ausspielt.

    Problem ist jetzt eher, daß aufgrund der aktuellen Euphorie es sich eher zum Erst anstatt Zweitsystem mausert. Ob es sich hält, wird sich zeigen.

    Was mir jedoch am meisten Zusagt, sind die Publikationen an sich. Im Prinzip so wie es sein soll. Keine Wulst an Dopplungen, unnötige Regel ohne Effekt, etc.

    Man fühlt sich dabei einfach nicht verarscht. Was mir persönlich viel Wert ist.

    Als Zweitsystem wurde schon viel versucht. Aber die WoD ist grässlich, Hexxen wieder zurück geschickt, Pathfinder zu umfangreich (was abschreckt). Warhammer wird leider regelmäßig verbockt, was die Spielwelt angeht. Zudem unterstütze ich keine Systeme mehr, die ansatzweise GW zugute kommen.

    Einzig DnD steht noch ab und an zur Debatte, weil es auch geniale Publikationen hat, die es Wert sind gespielt zu werden. Die alten Systeme im Regal ruhen.

    Tatsächlich ist die Community, was die Präsenz angeht, überschaubar. Besagt Gruppe ist klein, dafür diskutieren die Autoren aktiv mit. Im Tanelorn Forum ist es allerdings auch aktiv. Man hört allerdings wenig Kritik in der Foren, was aber wahrscheinlich auch daran liegt, daß es nur eine Edition gibt ;)

    Aber man sollte nicht mit der Erwartungen rangehen, das es von der Breite ein System das 30 Jahre gewachsen ist, in den Schatten stellt.

    Wir werden sehen wie es sich entwickelt, zur Zeit macht es auf jedenfall ordentlich Spaß. Es gibt sicher ein paar Punkte die ich verbessern würde, und ein paar Hoffnung wie es sich entwickelt sollte. Wir werden sehen.

    PS: Barbarossa Rotbart danke für den Tipp mit der Surmarkar. Schöner Band. Die Stadt Wüstentrutz ist genial. Mal schauen was die Flammensenke her gibt, den Band habe ich mittlerweile, muss ihn aber noch lesen. Auf "Das Erbe von Kesh" bin ich auch sehr gespannt, wenn er raus kommt. Gerade an den Lamasu bin ich interessiert

  • Hinzukommt, dass die SpliMo-Community sich quasi allein auf das hauseigene Forum

    Jedenfalls gibt es noch ein offizielles Forum. D&D, DSA haben beide ja kein offizielles Forum mehr.

    Das einzige, was ich aus der SpliMo-Produktpalette nutze sind einige der gelungenen Abenteuer. Die konvertiere ich gern in D&D- oder Savage-Worlds Settings und verwende dann auch die entsprechenden Regeln.

    So etwas habe ich noch nie verstanden, besonders dann nicht, wenn die Spielwelten sich stark unterscheiden. Und Lorakis ist beiweitem keine 08/15-Fantasywelt.

    Das Ticksystem mit seinem Diashow Kampf war für mich der Gamebreaker.

    Es ist vielleicht etwas kompliziert, aber es sorgt dafür, dass nicht immer gleich diejenigen mit den schwersten Waffen und stärksten Zaubern den Kampf für sich entscheiden.

  • Das Ticksystem mit seinem Diashow Kampf war für mich der Gamebreaker. Aber ich werde Lorakis wahrscheinlich noch mal mit einem Universalsystem bespielen.

    Ich denke wie bei der Welt & dem Hintergrund, gibt es auch bei den Regeln Geschmäcker.

    Gerade die Regeln von SpliMo sind erfrischen. Einfach und haben doch ne Tiefe.

    Gerade das Kampf und Ticksystem finde ich schlicht genial. Endlich werden Aktionen sinnvoll aufgezeigt.

    Welches war das andere Pnp welches auch eines verwendet?

  • Welches war das andere Pnp welches auch eines verwendet?

    Ich glaube, da gab es mehrere. CONTACT fiele mir spontan ein, wobei das wohl das Problem hatte, dass die verfügbaren Ticks der SCs extrem auseinandergingen und sich das Shadowrun-2-Problem ("Der extra-schnelle Charakter ist dran, ich mach dann mal Abendessen …") ergab.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • So etwas habe ich noch nie verstanden, besonders dann nicht, wenn die Spielwelten sich stark unterscheiden

    Ich schrieb von D&D- und Savage Worlds Settings. Beide haben auch hauseigene Spielwelten, das ist korrekt. Die meine ich aber gar nicht. Hätte ich ergänzen müssen.
    Kurzum: Ich konvertiere SpliMo-Abenteuer, um eigene Spielwelten damit zu würzen, die ich mit D&D oder SW-Regelwerk spiele.

    Und Lorakis ist beiweitem keine 08/15-Fantasywelt.

    08/15 muss nichts schlechtes sein. Die Vergessenen Reiche oder Aventurien sind beispielsweise 08/15-EDO-Fantasy (= Elves, Dwarves, Orcs) und äußerst beliebt, wohingegen Numenera alles andere als 08/15 ist, aber hierzulande - trotz Anfangseuphorie - bei weitem nicht so beliebt ist.

    Lorakis hat - im großen Reigen der Fantasysettings - keine hervorstechenden Merkmale, sondern hat von Anfang an damit geworben, dass es eben nichts abgefahren-verrücktes mit krasser Lore und endlosem Metaplot sein möchte, sondern ein grundsolides Fantasysetting mit vielen vielen weißen Flecken auf der Landkarte, um auch die Sandboxspieler glücklich zu machen. Das "Unspektakuläre" ist geradezu der Unique-Selling-Point für Splittermond und gerade deshalb sind die SpliMo-Abenteuer auch so wunderbar kompatibel und vielseitig für andere Settings verwendbar. Und letztlich kann es den Machern doch egal sein, warum man Produkte eines Systems kauft, solange man sie kauft, oder?

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Lorakis hat - im großen Reigen der Fantasysettings - keine hervorstechenden Merkmale, sondern hat von Anfang an damit geworben, dass es eben nichts abgefahren-verrücktes mit krasser Lore und endlosem Metaplot sein möchte, sondern ein grundsolides Fantasysetting mit vielen vielen weißen Flecken auf der Landkarte, um auch die Sandboxspieler glücklich zu machen.

    Wobei ich das Gefühl habe, dass das jetzt so auch nicht korrekt ist. Also, klar, da ist viel "grundsolide Fantasy" mit bei, aber wenn man mal ins Detail geht, findet man schon etliches, was man "abgefahren" nennen könnte, gerade durch das Wide-Magic-Setting.

    (Zudem: Aventurien sowie die Vergessenen Reiche haben schlicht den Vorteil, dass sie mit enormer Marktmacht dastehen und vom Netzwerkeffekt profitieren. Numenera hatte nie eine Chance, tatsächlich DSA oder D&D vom Thron zu stoßen, genau wie schon außerordentliche Umstände zustande kommen müssten, damit ein anderes Soziales Netzwerk Facebook entthront.

    Vielleicht kann man hier einen Unterschied sehen – die Settings der Marktführer müssen breit genug sein, dass sich möglichst viele neue Spieler davon nicht abgestoßen fühlen. Neulinge im Markt fahren oftmals gut damit, ein sehr spezfisches Setting anzubieten, das Leute tatsächlich anzieht.)

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Neulinge im Markt fahren oftmals gut damit, ein sehr spezfisches Setting anzubieten, das Leute tatsächlich anzieht.

    Und Lorakis ist nun wirklich nicht generisch, obwohl einiges von anderen Settings übernommen wurde, wie z.B. der feeische Ursprung der Gnome, die Verheerten Lande (beides Pathfinder) oder der Mond als Gefängnis einer bösen Gottheit (Midgard). Anderes ist wiederum wirklich einzigartig, wie z.B. der feeische Ursprung der Orks oder die wirklich alltägliche Magie.

    Lorakis hat - im großen Reigen der Fantasysettings - keine hervorstechenden Merkmale

    Sorry, aber das trifft leider auch auf die Marktführer D&D und DSA zu, und auch auf die meisten anderen frühen Fantasyrollenspiele (außer RuneQuest).

  • wie z.B. der feeische Ursprung der Orks oder die wirklich alltägliche Magie.

    Dass es im Detail Unterschiede gibt, bestreite ich gar nicht. Ob die Orks wie bei DSA schwarzes Fell haben, in den Warhammer-Universen grün sind und sich durch Pilzsporen vermehren; pervertierte Elben sind, wie im Mittelerde-Setting, oder feeischen Ursprungs sind wie in Lorakis ist doch überhaupt keine Frage.
    Die Hauptsache ist doch: Es gibt in all diesen Welten Orks. ;)

    Sorry, aber das trifft leider auch auf die Marktführer D&D und DSA zu, und auch auf die meisten anderen frühen Fantasyrollenspiele (außer RuneQuest).

    Ja, ganz genau. :) Und eben WEIL das alles auch auf andere Spiele zutrifft, greifen vor allem jene Spieler zu Welten wie Lorakis, denen die großen Platzhirsche zu "eng" oder abgenudelt sind. Wo widerspricht das denn meinen Ausführungen, dass Lorakis den Anspruch hat ein "Prime-System" zu sein, aber nicht die Marktdurchdringung anderer Prime-Systeme hat (weil es sich nicht genug abhebt) und als Zweit- oder Drittsystem regelseitig etwas zu "sperrig" ist?

    Wenn ich sowieso ein "Prime-System" spielen möchte und absolut kein Interesse an "hervorstechenden Merkmalen" habe, dann greife ich doch eher zu den Spielen, für dich ich potentiell mehr Mitspieler finde und deren Settings bekannter sind. In diesem Thread ging und geht es um "Erfahrungen mit Splittermond". Und meine Erfahrung ist, dass ich für SpliMo als One-Shot-System niemanden begeistern kann und es sich als Prime-System in meinem Umfeld nicht durchgesetzt hat und überhaupt nicht mehr gespielt wird. Die Gründe hatte ich genannt und Cifer hat hier noch einmal einen wichtigen genannt:

    Aventurien sowie die Vergessenen Reiche haben schlicht den Vorteil, dass sie mit enormer Marktmacht dastehen und vom Netzwerkeffekt profitieren.

    Kann ich absolut unterstreichen!


    PS: Die alltägliche Magie lasse ich als Argument gelten! Die ist tatsächlich eine Besonderheit bei SpliMo, zumindest im P&P-Bereich.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Dass es im Detail Unterschiede gibt, bestreite ich gar nicht. Ob die Orks wie bei DSA schwarzes Fell haben, in den Warhammer-Universen grün sind und sich durch Pilzsporen vermehren; pervertierte Elben sind, wie im Mittelerde-Setting, oder feeischen Ursprungs sind wie in Lorakis ist doch überhaupt keine Frage.
    Die Hauptsache ist doch: Es gibt in all diesen Welten Orks. ;)

    Aber in allen Settings haben die Orks eine Kriegerkultur, in der nur des Recht des stärksten zählt. Die lorakischen Orks sind aber mehr wie Ameisen und anderen staatenbildenden Insekten.

  • Aber in allen Settings haben die Orks eine Kriegerkultur, in der nur des Recht des stärksten zählt. Die lorakischen Orks sind aber mehr wie Ameisen und anderen staatenbildenden Insekten.

    Das bestreite ich doch alles gar nicht. ^^ Die individuelle Ausarbeitung / Herkunft / Kultur wird von mir überhaupt nicht angezweifelt. Es geht allein um den Sammelbegriff "EDO-Fantasy" (= generisch). Und da ist es völlig egal, wie sehr sich die einzelnen Elfen/Elben/Eldar , Zwerge/Chaoszwerge/Faulzwerge, Orks/Orcs/Orruks unterscheiden.

    Und Lorakis ist eine klassische EDO-Fantasywelt, die das typische Pseudomittelalter-Trope im Stil von Tolkien, DSA und Co. bedient AUCH WENN sie sich in vielen Details von stärkeren, größeren Marken abhebt; die nichtsdestotrotz mehr potentielle Spieler anlocken und damit ein Hinderungsgrund dafür sind, dass ICH Spieler für Splittermond finde.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Thorus84

    8|

    Du siehst also in den typischen Elemeten wie mittelalterliche Technologien und Kulturen, den "Standard-Rassen" u.ä. einen hintergrundsgrund für Deine Spielersuche? Wie sollte Splittermond also für Dich aussehen, damit Du glaubst Spieler zu finden?

  • Und Lorakis ist eine klassische EDO-Fantasywelt, die das typische Pseudomittelalter-Trope im Stil von Tolkien, DSA und Co. bedient AUCH WENN sie sich in vielen Details von stärkeren, größeren Marken abhebt; die nichtsdestotrotz mehr potentielle Spieler anlocken und damit ein Hinderungsgrund dafür sind, dass ICH Spieler für Splittermond finde.

    Jain, damit greifst du aber schon wieder etwas zu kurz, denn Lorakis kann ja neben Fäntelalter noch einiges anderes. Ein mitteleuropäisches Kaiserreich findet man überall. Bei quasi-japanischen Reichen steigt Aventurien schon aus. Und quasi-chinesische Reiche hat Forgotten Realms zwar eins, aber wird das wirklich mal mit Publikationen bedacht? Zumal man es nicht eben leicht von Faerun aus erreichen kann.

    Dass es im Detail Unterschiede gibt, bestreite ich gar nicht. Ob die Orks wie bei DSA schwarzes Fell haben, in den Warhammer-Universen grün sind und sich durch Pilzsporen vermehren; pervertierte Elben sind, wie im Mittelerde-Setting, oder feeischen Ursprungs sind wie in Lorakis ist doch überhaupt keine Frage.
    Die Hauptsache ist doch: Es gibt in all diesen Welten Orks. ;)

    Das ist zwar grob richtig, allerdings finde ich auch, dass es etliche Inkarnationen von Fantasysettings gibt, die mit ihren Spezies etwas derartig unterschiedliches anstellen, dass "EDO" eben nur dem Namen nach noch stimmt. Schau dir Tolkiens erhabene Elfen an und die Ghettobewohner von Dragon Age – abseits des Äußeren haben die eigentlich nur den Namen gemein, wenn man nicht tief in die Settingursprünge schaut.

    Wo widerspricht das denn meinen Ausführungen, dass Lorakis den Anspruch hat ein "Prime-System" zu sein, aber nicht die Marktdurchdringung anderer Prime-Systeme hat (weil es sich nicht genug abhebt) und als Zweit- oder Drittsystem regelseitig etwas zu "sperrig" ist?

    Ich denke, man kann eben einen von zwei Ansprüchen haben: Entweder ein System für die breite Masse schreiben oder eins für eine Nische. In letzterer kann man sich "relativ leicht" eine Spielerschaft heranziehen, wenn man seinen Job gut macht, aber wer die Nische nicht mag, der wird da nie reinkommen. Wer halt nicht einen Wolf des Zaren in napoleonischer Zeit spielen möchte, der wird wohl nie mit Scherbenland warm werden, auch wenn es noch so toll gemacht sein mag. Ergo kann ein Rollenspiel für die Breite nicht auf solchen einzelnen Gimmicks und extrem spezifischen Settings basieren und sich dahingehend von den Standardsystemen extrem abheben. Ich denke, für ein Rollenspiel für "die breite Masse" muss man schon so vorgehen, wie die Uhrwerker es getan haben, und ein eben massentaugliches Setting schreiben, in dem jeder was für sich finden kann. Insofern kann ich dir halt nicht sagen, was das Besondere an Lorakis ist – ich könnte dir aber sagen, was das Besondere an Selenia, an Zhoujiang, an Kintai und an den Suderinseln ist.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Lorakis hat - im großen Reigen der Fantasysettings - keine hervorstechenden Merkmale

    Sorry, aber das trifft leider auch auf die Marktführer D&D und DSA zu, und auch auf die meisten anderen frühen Fantasyrollenspiele (außer RuneQuest).

    Gerade deshalb sind es eben mehr oder weniger gleiche Ersatzprodukte. Die Frage ist, für was man sich entscheidet.

    Eine große Spielerschaft und eine weite Verbreitung spielen da sicherlich eine Rolle, aber auch die Verfügbarkeit der Produkte (bekomme ich das Zeug vielleicht nur im Internet?), die Präsentation (von Läden über Internet bis hin zu Cons und lokalen Spielrunden) und vermutlich auch der Preis und Umfang der Systeme spielen mit.

    Kleine Unterschiede wie "verschiedene Orks" dürften nur für sehr wenige Spieler den Ausschlag geben. Zumal man als Neukunde von solchen Details sowieso keine Ahnung hat. Die Entscheidung fällt vielmehr auf sehr viel höheren und gröberen Ebenen.

    Die Frage "Warum nicht DSA oder D&D, wenn es um typische Fantasy geht?" ist vielleicht genau die Richtige und ich vermute sehr viele Spieler anworten: "Ja warum eigentlich nicht?".

  • x76

    Du hättest recht, wenn die Welten sehr ähnlich wären, aber, wie Du bestimmt schon selbst festgestellt hast, hat doch jede Fantasy-Welt eine eigene Atmosphäre. Und die hängt nun einmal nicht von den Regeln ab. Andere Reiche, andere Kulturen, andere Geschichte, all dies schafft eine für jede Welt einzige Atmosphäre. Es macht einen Unterschied, ob man ein altes Kaiserreich hat, welches nun langsam verfällt, oder ob dieses Kaiserreich eine junge, aufstrebende Macht ist. Es macht einen Unterschied, ob die Menschen die Welt dominieren und alle andere Rassen eigentlich fast überall Exoten sind, oder ob alle Rassen in vielen Kulturen friedlich miteinander leben. Es macht einen Unterschied, ob Magie selten ist und streng kontrolliert wird oder jeder Magier ohne große Probleme erlernen kann. Es macht einen Unterschied, ob die Götter aktiv in das Geschehen eingreifen oder ob sie sich aus allem raushalten. Selbst wenn ich immer das gleiche Regelwerk benutze, habe ich, wenn ich z.B. auf Ansalon spiele, eine ganz andere Atmosphäre als auf Faerûn, Aventurien, Lorakis, Mystara, Eberron, Midgard etc., denn jede Welt ist aufgrund der genannten Aspekte einzigartig. Es gibt eigentlich keine typische Fantasy. Lorakis ist einmal anders als Aventurien, welches ebenfalls anders ist als Faerûn, welches auch wieder von Midgard unterscheidet, obwohl dies alles "typische Fantasywelten" sind.

  • Das erfährt man aber erst, wenn man sich eingehend mit den Welten beschäftigt. Und Welten, die einem in anderen Formaten begegnen sind für Neuspieler vertrauter und damit auch attraktiver als Lorakis. Da wird höchstens noch nach Buchcovern und Klappentexten entschieden.

    Und ich sage es ruhig noch einmal: Bei mir ist das persönliche Erfahrung mit den Neuspielern. Die können mit SpliMo nix anfangen; bzw. greifen zur bekannteren Marke, wenn es von Außen eh schon genauso aussieht.

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Die können mit SpliMo nix anfangen; bzw. greifen zur bekannteren Marke, wenn es von Außen eh schon genauso aussieht.

    8|SpliMo sieht von Außen aus wie DSA?!?

    Sorry, aber dem kann ich nun wirklich nicht zustimmen! Allein schon die Figuren auf dem Cover des Regelbuchs haben nun wirklich nichts mit DSA gemein. Vielleicht noch mit D&D, aber dies auch nicht wirklich.

  • Sorry, aber dem kann ich nun wirklich nicht zustimmen! Allein schon die Figuren auf dem Cover des Regelbuchs haben nun wirklich nichts mit DSA gemein. Vielleicht noch mit D&D, aber dies auch nicht wirklich.

    Du drehst mir das Wort im Mund herum! Ich habe nirgends etwas von DSA geschrieben, wie du gern nachlesen kannst.
    Ich habe hingegen geschrieben, dass meine Neuspieler insbesondere heiß auf beispielsweise D&Ds Ravnica sind.
    Und dass sie allgemein viel lieber Sachen spielen wollen, die sie aus Games, Büchern oder von den Rocket Beans kennen und Lorakis für diese Leutchen quasi nicht existiert, da es null Marktpräsenz und kaum Spieler hat. (Ja, ich weiß. Das haben Numenera und Pathfinder auch nicht (mehr), aber für die gilt das selbe wie für Splittermond: Neue Casual-Spieler ködert man heute durch medienübergreifende Marktdurchdringung.)

    Aventurien habe ich ausschließlich im Zusammenhang mit schwarzpelzigen Orks kurz erwähnt, im Kontrast zu Grünhäuten bei Warhammer und pervertierten Elfen aus Mittelerde. Also mach hier bitte keine SM vs DSA-Diskussion auf.

    Noch einmal als mein Schlusswort, dann bin ich aus dem Thread raus und lass das SM-Board wieder im komatösen Zustand:

    SM hat ein sehr gutes Regelwerk und eine sehr gut ausgearbeitete Welt. Da ist alles stimmig und vorbildlich, insbesondere was die freien Stellen zur Erkundung angeht.

    Aber es gibt...
    a) noch weitere sehr gute Regelwerke und
    b) noch weitere sehr gut ausgearbeitete Welten, die zudem
    c) mehr oder weniger ähnlich sind, aber oftmals bekannter, was dazu führt dass du
    d) mehr Spieler für diese Systeme findest, was ich
    e) meiner Erfahrung nach (und um die geht es laut Threadthema) absolut bestätigen kann.

    Dies führte dazu, dass sich in unserem Rollenspielverein und den angeschlossenen Gruppen Splittermond als Hauptsystem nicht durchsetzen konnte und es den Leuten als Nebensystem oder One-Shot-System zu sperrig ist und sie lieber zu eingängigeren Alternativen (wie Savage Worlds oder D&D5) greifen.
    Das hat NICHTS mit DSA zu tun!

    - nicht mehr im Forum aktiv -