pdf, LE, Drucke und Reihenfolgen

  • Ich würde es besser finden, sowas wie ein NDA (Vertraulichkeitsvereinbarung) zu machen als Redax und mir paar Leute zu krallen zu denen ich vertrauen habe (10 bis 20) und denen vorab das pdf zukommen lassen. Ich z.B. würde sowas gerne quer lesen und eine Rückmeldung an z.B. Alex Spohr geben. Und ich würde auch bei den Zwölfen schwören, dass ich mir mein Hobby nicht kaputt mache, indem ich sowas ins Internet stelle. Ich will ja das die Redax etwas verdient, um mich selbst schon lange mit Material versorgt zu sehen - bis ins hohe Greisenalter!

  • Caldrin Arberdan

    Frage: gibts denn jetzt die PDFs irgendwo „im Internet“? Wenn nein, warum sollte das dann anders sein, nur weil einige LEs später gedruckt werden?

    Aber ja, wär gut wenn das ausgelagert werden könnte

  • Ich denke, sie würden weniger LEs verkaufen, wenn diese im Vergleich zu pdf und HC deutlich später erscheinen.

    Insofern kann das eigentlich nicht das Ziel des Verlags sein.

  • Grundsätzlich kann man Fragen, ob die Limited Editions überhaupt Sinn machen, oder ob sie zu viele Resourcen fressen. Es gibt irgendwo ein Video mit Björn Pankratz, das sich Sondereditionen bei Computer-Spielen finanziell keinen Sinn machen, sondern das es eher community building ist. Und das bei deutlich größeren Auflagen.

    Zu Digital Print – es macht eigentlich keinen Sinn.

    • Der Druck ist natürlich teurer.
    • Die Qualität ist schlechter, ich habe mal bei Eclipse Phase die gedruckte 1. Auflage und die print-on-demand Version von Onebookshelf verglichen. Gerade bei einem farbigen Layout sieht der Offsetdruck auf gestrichenen Papier viel besser aus.
    • Jemand muss die Änderungen verwalten und kontrollieren. Das heißt sinnvoll wäre ein Inhouse-Layouter und keine freien, den man nicht einmal den Mindestlohn zahlt.
    • Man braucht z.B. für Amazon und Libri eine Vorratshaltung und muss bei erscheinen auch erst einmal eine gewisse Menge ausliefern. Die Auflage aufzusplittern macht keinen Sinn, die Stückzahl ist so oder so schon zu gering.

    Was theoretisch möglich wäre, ist ein spezielles LE-Errata-PDF zu machen, mit dem LE Cover usw. Damit wäre man eigentlich aus der Buchpreisbindung raus. Und bei der LE kann man auch individuell einen Aufkleber reinkleben, die Stückzahl ist ja nicht so groß. Aber der organisatorische Aufwand ist sehr groß, und im Augenblick sind ja nicht mal die basics abgedeckt.

    Ich würde es besser finden, sowas wie ein NDA (Vertraulichkeitsvereinbarung) zu machen als Redax und mir paar Leute zu krallen zu denen ich vertrauen habe (10 bis 20) und denen vorab das pdf zukommen lassen. Ich z.B. würde sowas gerne quer lesen und eine Rückmeldung an z.B. Alex Spohr geben.

    Damit würde man Lektorat schaffen, das man nicht bezahlt. Das lass ich mal so stehen, ohne pro und contra-Argumente aufzuzählen.

    Und das Problem bleibt bestehen, das man Workflow schaffen muss, mit dem man das auch abbildet. D.h. das die Leute sinnvoll am pdf korrigieren müssen, das jemand das dann zentral integriert und auswertet, und dann die Änderungen in die fertige Satzdatei eingepflegt werden. Und der Druck verschiebt sich halt noch ein, zwei (oder mehr) Wochen nach hinten.

    Einmal editiert, zuletzt von Tharbad (12. Dezember 2018 um 10:17)

  • Xarfaidon

    Wieso denkst Du, dass die LEs sich nicht mehr so gut verkaufen würden, wenn die PDFs schon draußen sind? Ich meine man kauft sich die LE doch weil man etwas besonderes, zum Sammeln haben und nicht, weil man es so schnell wir möglich haben will.

    Tharbad

    Sind die LE denn wirklich extra layoutet? Dachte der Lederumschlag wäre das einzige, was diese Version von dem normalen Hardcover entscheidet.

  • Scoon

    Möglicherweise hast du da Recht. Ich persönlich kaufe immer die normale HC-Version und würde auf diese ungern länger warten, wenn das Produkt bereits in anderer Form (beispielsweise pdf) bereits verfügbar ist. Und ich möchte auch nicht zweimal für ein Produkt bezahlen müssen. Ergo verzichte ich bisher auf die PDF-Versionen (habe einfach lieber ein Buch in der Hand).

    Für mich sind übrigens die HC-Ausgaben meine Sammlerstücke. Aber wenn etwas veröffentlich wird, möchte ich es i.d.R. auch sofort haben ;)

    Da ich in unserer Runde auch der einzige bin, der alle Werke kauft, fehlt uns sonst einfach auch sonst etwas am Tisch.

  • Tharbad Sind die LE denn wirklich extra layoutet? Dachte der Lederumschlag wäre das einzige, was diese Version von dem normalen Hardcover entscheidet.

    Nein. Das war mein Punkt, das es das gleiche Layout und der gleiche Druck ist.

    Einmal editiert, zuletzt von Tharbad (12. Dezember 2018 um 15:54)

  • Grundsätzlich kann man Fragen, ob die Limited Editions überhaupt Sinn machen, oder ob sie zu viele Resourcen fressen. Es gibt irgendwo ein Video mit Björn Pankratz, das sich Sondereditionen bei Computer-Spielen finanziell keinen Sinn machen, sondern das es eher community building ist. Und das bei deutlich größeren Auflagen.

    Da Ulisses teils noch andere Versionen der Limiteds rausbringt (ich meine, mich an grüne(?) Versionen zu erinnern, die auf einer Con zum Kauf verlost wurden), würde ich davon ausgehen, dass da durchaus finanzielles Kalkül steckt. Letztlich wurde es ja schon erwähnt: Es ist noch immer das gleiche Buch, nur mit nem anderen Umschlag. Im Vergleich zu einer Computerspiel-Limited mit Statue und Karte und Artbook und Segeltuchbeutel (oh, ne, doch nicht, Nylon) und bla ist das eine deutlich andere Größenordnung.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Tharbad

    Ich frage nur, weil das...

    Zitat von Tharbad

    Jemand muss die Änderungen verwalten und kontrollieren. Das heißt sinnvoll wäre ein Inhouse-Layouter und keine freien, den man nicht einmal den Mindestlohn zahlt.

    ...sich so anhört, als würdest Du meinen diese werden anders gestaltet.

  • ...sich so anhört, als würdest Du meinen diese werden anders gestaltet.

    Nein, aber der workflow ist anders. Da gibt es dann keinen Kunden, der wichtiger ist, weil er ein zahlender Kunde ist. Und es ist möglich eine Reihe von Änderungen rein zu arbeiten und die Versionen zu exportieren, auch wenn es ein paar Stunde arbeit sind.

    Aber die Frage ist, ob dazu genügend Mittel da sind. Ulisses ist einfach kein großer Verlag.

    Einmal editiert, zuletzt von Tharbad (12. Dezember 2018 um 15:54)

  • Ich glaub es herrschen noch ein paar Missverständnisse, also nochmal kurz zu PDF/normale Ausgabe/LE:

    Zum PDF (Achtung, das ist nicht ganz meine Stärke, aber im groben müsste es passen. Tharbad korrigiere mich wenn ich falsch liege):

    Das ist erstmal fast das gleiche wie das Druck-PDF. Es wird einfach ohne Beschnitt generiert und eventuell paar Quellverweise etc. hinzugefügt. Keine große Arbeit. Eigentlich nur eine InDesign Einstellung. Deswegen steht dem eigentlich nichts im Wege, Buch und PDF gleichzeitig zu releasen. Theoretisch könnte das PDF schon released werden, während sich das Buch im Druck befindet. Würde ich aber aus Verlagssicht nicht machen, da es sicherlich die Buch-Verkäufe schmälern würde.

    Normale Ausgabe / LC-Edition: Angenommen wir haben 4.900 Spielhilfen in der normalen Ausgabe und 100 Limited Editions. Nun werden 5.000 exakt gleiche Inhalte gedruckt. Bei 100 Exemplaren wird der LC-Umschlag um den Buchblock gebunden, beim Rest der Standard Umschlag. Da beides eine Fadenheftung ist, unterscheidet sich der Druck nicht.

    Willst du jetzt die LC später erscheinen lassen, gibt es hier keinen Grund dafür. Du willst ja eventuelle Fehler da drin behoben haben, wenn ich dich richtig verstehe? Das würde aber bedeuten, das der Inhalt nochmals neu gedruckt werden müsste. Also alles nochmal. Und das kostet richtig Geld, vor allem in der kleinen Auflage auf den Stückpreis bezogen. Also nein, es macht keinen Sinn.

    Es würde erst Sinn machen, wenn die erste Auflage ausverkauft ist und man Nachdruckt. Hier fließen dann Änderungen ein. Davor niemals.

    Zum Print on Demand:

    Auch hier wieder Verhältniszahlen: Ein einzelnes Ex. in schlechterer Qualität würde in der Herstellung ca. 20 € kosten. Bei 2.000 Ex. fällt der Stückpreis schon auf 5 € das Buch, bei 5.000 € sind wir dann bei 2,50 € das Buch.

    Was man theoretisch! machen könnte: Alte Werke die OOP sind auf Vorbestellung nehmen. Sobald Stückzahl x erreicht ist, das es ein lohnenwertes Geschäft wird, geht es in Produktion. Könnte man sogar über einen Online Counter für Transparenz sorgen. Wird ähnlich schon im Tabletop Bereich bei manch alten Modellen gemacht. Hier ist nur die Frage, ob man das überhaupt will. Warum sollte man alte 4.1 Werke nachproduzieren lassen und sich damit die Käuferschicht für die aktuelle Edition abgraben?

    Der größte Kostenfaktor bei einer Druckproduktion sind erstmal die Rüstkosten der jeweiligen Maschinen die für die Produktion benötigt werden. Eine Maschinenstunde einer Modernen Druckmaschine liegt bei etwa 450 €. Umso höher die Auflage, umso mehr verteilen sich die kosten auf das einzelne Exemplar.

    Gut man könnte damit argumentieren, das bei alten Büchern die jeweiligen Autorenkosten, Grafiken, etc. schon abgegolten sind, deswegen es auch gerne mehr kosten darf in der Herstellung (und man trotzdem den alten Preis halten kann). Aber das wäre nicht betriebswirtschaftlich.

    Zusätzlich kommt noch ein weiterer wichtiger Faktor. Du brauchst jemand der das alles macht un steuert. Und kleine Verlage sind nicht unbedingt personell gut aufgestellt. Die Zeiten sind vorbei.

    Als Fazit: Was die reine Produktion angeht, macht Ulisses eigentlich nix falsch (außer dass das Zeug in Polen läuft :-P). Über Print on Demand für alte! Sachen könnte man nachdenken. Ist nur die Frage ob das gewünscht ist (Abenteuer würden sich hier anbieten). Ich denke nur viele unterschätzen, das hierfür jemand benötigt wird und das die Qualität niemals so sein wird im Auflagendruck. Nur will der Kunde später davon meist nix wissen.

  • Zum PDF (Achtung, das ist nicht ganz meine Stärke, aber im groben müsste es passen. Tharbad korrigiere mich wenn ich falsch liege):

    Das ist erstmal fast das gleiche wie das Druck-PDF. Es wird einfach ohne Beschnitt generiert und eventuell paar Quellverweise etc. hinzugefügt. Keine große Arbeit. Eigentlich nur eine InDesign Einstellung. Deswegen steht dem eigentlich nichts im Wege, Buch und PDF gleichzeitig zu releasen. Theoretisch könnte das PDF schon released werden, während sich das Buch im Druck befindet. Würde ich aber aus Verlagssicht nicht machen, da es sicherlich die Buch-Verkäufe schmälern würde.

    Mehr oder weniger ja, man muss ein paar Seiten anders anordnen (z.B. Cover, Backside), teilweise macht es Sinn eine extra Indesign-Datei kurz anzulegen. Querverweise und Links kann man schon in der Druckdatei haben. Inzwischen kann man auch die Meta-Datei direkt in Indesign anlegen. Man muss dann nur noch mal kurz auf die pds schauen und kontrollieren und u.u. ein paar kleine Einstellungen vor nehmen. Die Frage ist auch, wie viel Arbeit man in die Online-Version investiert.

    Aber insgesamt hast du natürlich recht. Es ist kein Problem beides zusammen fertig zu machen.

    Die Limited Edition läuft natürlich über einen anderen Buchbinder und muss nicht in den Vertrieb, wenn sie zur Con ausgegeben werden. Das spart auch Zeit.

    Im Vergleich zu einer Computerspiel-Limited mit Statue und Karte und Artbook und Segeltuchbeutel (oh, ne, doch nicht, Nylon) und bla ist das eine deutlich andere Größenordnung

    Ob sich das lohnt, kann nur Ulisses beantworten (und das würde mich sehr überraschen). Aber man muss das natürlich von der Verlagsseite betreuet werden. Das sollte man nicht unterschätzen.

    Einmal editiert, zuletzt von Tharbad (12. Dezember 2018 um 15:53)

  • ...

    Normale Ausgabe / LC-Edition: Angenommen wir haben 4.900 Spielhilfen in der normalen Ausgabe und 100 Limited Editions. Nun werden 5.000 exakt gleiche Inhalte gedruckt. Bei 100 Exemplaren wird der LC-Umschlag um den Buchblock gebunden, beim Rest der Standard Umschlag. Da beides eine Fadenheftung ist, unterscheidet sich der Druck nicht.

    Willst du jetzt die LC später erscheinen lassen, gibt es hier keinen Grund dafür. Du willst ja eventuelle Fehler da drin behoben haben, wenn ich dich richtig verstehe? Das würde aber bedeuten, das der Inhalt nochmals neu gedruckt werden müsste. Also alles nochmal. Und das kostet richtig Geld, vor allem in der kleinen Auflage auf den Stückpreis bezogen. Also nein, es macht keinen Sinn.

    Es würde erst Sinn machen, wenn die erste Auflage ausverkauft ist und man Nachdruckt. Hier fließen dann Änderungen ein. Davor niemals.

    ...

    Danke für die saubere Aufschlüsselung. Denke mein erstes Posting dazu mag noch voller ich sag mal hoffnungen gewesen sein:)

    Aber letzteres ist doch genau was ich (zuletzt) beschreiben wollte: das, was bei HC eh schon möglich ist, anwenden auf die LEs. Wie du sagst, die bestellen irgendwann die zweite Auflage (entweder weil es eh eine gibt oder eben für die restlichen LEs einmal am Ende „extra“) und die LE-Optionshalter werden vorher gefragt, ob sies jetzt einlösen wollen. Wenns soviel teurer ist später kommt halt ein passender Hinweis mit in die Mail. Das einzige was doch passieren muss, wäre, das das PDF für die zweite Auflage einige wenige Wochen aktualisiert wird, bevor die neue Printauflage in den Druck geht, damit ich als LE-Optionshalter Zeit und Gelegenheit bekomme zu prüfen, ob mir die Qualität passt.

    Dann kann der eine es zur ersten Edition sofort zum Start einlösen die Option und ich machs halt zur zweiten Auflage oder muss halt x Euros rauflegen, wenns ich vorher will, das dann ja meine Entscheidung wieviel mir das Wert ist. Wenn ich den doppelten Preis bereit bin zu zahlen ums on-demand zu kriegen schade ich doch niemandem damit, eher im Gegenteil.