Kampftechnik Raufen immer einsetzbar?

  • Moin Schwarmintelligenz,

    basierend auf dem anderen Thread zum Thema Kampftechnik wechseln ist in mir eine Theorie aufgekeimt, die ich gerne hier besprechen würde.

    Kann man in einem Kampf immer die Kampftechnik Raufen verwenden?

    Ich bin inzwischen ein wenig skeptisch, was das Nutzen von Raufen an sich angeht. Ich werde immer mehr das Gefühl nicht los, dass es vorgesehen ist, dass man generell immer Raufen kann. Tritte, Faustschläge, Kopfstöße, Schulterrempler...das sind alles so Sachen, die man auch machen kann, wenn man bewaffnet ist. Es werden nur nicht die Werte der getragenen Waffen sondern einer "Waffe" namens Waffenlos verwendet zur Berechnung der Werte. Das passt an vielen Stellen bezüglich der Koexistenz von waffenlosen Stilen zu bewaffneten Stilen, merkwürdigen Formulierungen und Verrenkungen beim Beidhändigen Kampf usw.

    Der Mercenario-Stil ist da so ein Kandidat, der davon spricht, dass auch mit einem Knauf zugeschlagen wird. Sowas macht natürlich mehr Sinn, wenn man dabei eine Waffe in den Händen hält. Der Haltegriff als Raufenmanöver spricht davon, dass beide Hände dafür frei sein müssen.

    Bisher nahm ich das immer wahr als eine Art von "Du darfst nicht gefesselt sein, dich an was festhalten etc." Aber was, wenn die Aussage ist :"Für dieses Raufenmanöver darfst du nichts in den Händen halten, sonst ist es uns egal."

    Ist jetzt nur eine Theorie aber das würde für mich vieles erklären (z.B. warum die Redaktion der Meinung ist, dass so viele Professionen Raufen gesteigert haben sollten) und vereinfachen. Außerdem behält Raufen damit auch später eine gewisse Relevanz statt nur ein Lückenfüller zu sein, wenn der seltene Fall eintritt, dass man mal unbewaffnet ist.

    Bisher bin ich an die Sache immer ziemlich binär rangegangen: Hat man eine Waffe kämpft man mit der Waffe.

    Raufen existiert nur um auch ohne Waffe Attacken und Paraden ausführen zu können. Kampfsonderfertigkeiten für die Kampftechnik Raufen sind nur witzige Gimmicks.

    Ich habe gerade das Grundregelwerk gefilzt, hoch und runter und ich finde einfach nichts, das mich davon abhalten könnte Raufen vollkommen frei zu behandeln.

    Der Söldner mit dem Zweihänder in den Händen will den Gegner vor sich treten. Bisher hätte ich das so gehandhabt, dass der Charakter sich erst der Waffe entledigen muss, damit er die Hände frei hat um eine Raufen-Attacke auszuführen...warum eigentlich? Warum sollte er nicht sofort einfach auf Raufen proben dürfen?

    Der Fechter hat eine Fechtwaffe in der rechten und einen Dolch in der linken Hand. Der will aber nur einen Faustschlag machen. Warum sollte er nicht einfach direkt auf Raufen proben können mit der Hand in der er den Dolch trägt? Er sticht nicht zu sondern schlägt mit der Faust, die einen Dolchgriff umschlossen hält.

    Warum sollte jemand raufen, wenn er schon eine Waffe hat?

    Der eine Grund ist rollenspielerischer Natur: Man will evtl. nicht sein Gegenüber schwer verletzen. Trotz gezogener Waffe muss man sich nicht des Mordes schuldig machen oder man braucht einen Gegner lebendig aber bei nur noch 6 LeP ist das Risiko zu hoch um mit dem Zweihänder draufzukloppen. Wobei letzteres mich schon zum zweiten Grund führt:

    Regeltechnischer Vorteil. Raufen kommt doch schon mit paar Kampfsonderfertigkeiten daher die meist gemein haben, dass sie weniger Schaden verursachen aber dafür interessante Effekte mitbringen.

    So würde ich es schon als interessant ansehen, wenn ein flinker Stabkämpfer auch mit Fußfegern oder Tiefschlägen arbeiten könnte.

    Ebenso kann ich mir wahrhaftig bildlich vorstellen, wie ein Fjarninger Stammeskrieger die Barbarenstreitaxt schon in Händen hält, den kleinen Mann vor sich bedroht und ihm dann einfach einen Kopfstoß verpasst.

    Ich finde nichtmal eine Regel, die mir sagt wo wie eine Waffe zu tragen ist. Lediglich der gesunde Menschenverstand hält mich davon ab zuzulassen, dass jemand zwei Schwerter in einer Hand hält. Und nichtmal das ist vollkommen abwegig.

    Ich habe gerade vor Augen, wie ein Zweihandhiebwaffen schnell ein Wurfbeil werfen will. Wie ich das bisher gespielt habe wäre das nicht möglich. Zweihandwaffe: Beide Hände sind besetzt.

    Das ist jetzt ein wenig ab vom Raufen aber geht in die ähnliche Richtung der Ursprungsfrage.

    Der Axtträger zieht via Schnellziehen ein Wurfbeil (freie Aktion) und wirft es sofort (Aktion). Was hält ihn davon ab?

  • Der Argumentation mit dem Raufen Folge ich und wir spielen es auch so.

    Wenn jemand jedoch beide Hände mit schweren Waffen (Schild und Albernische Bauernwehr) dann würde er trotzdem den Modifikator der Bauernwehr (solange negativ) bekommen, da er langsamer zuschlagen und zurückziehen kann. Ob er auch einen TP Bonus dafür bekommt? Das würde ich auf die Situation ankommen lassen (vermutlich ja).

    Zweihandwaffe + Wurfbeil:

    Fühlt sich an, als wäre dort ein doppelter Handwechsel (Zweihand zu einhand und einhand zu Zweihand) so dass ich mindestens eine Erschwernis auf Parade geben würde (oder nur Ausweichen erlaube)

  • Wir spielen Raufen seit Beginn an so, das stand bei uns nie zur Frage, einfach weil es für uns logisch war.:|

    Beim ziehen der Wurfwaffe mit einem Zweihänder, könntest du in unserer Runde den Zweihänder in einer Hand halten und die Wurfwaffe werfen, ABER du würdest dann den Zweihänder einhändig führen (Abzüge aus RK2), bis du wieder dran bist. Was effektiv zu einem Reichweitenunterschied führt und PA Abzug, was in meinen Augen auch realistisch abgebildet wird.:whistling:

  • Scheint so als wäre das wirklich möglich.

    Zitat von Alex Spohr (E-Mail Antwort)

    da Raufen auch Fußtritte, Kopfstöße u. Ä. umfasst, kann man auch etwas in der Hand halten oder auch, wen die Lage es erlaubt, auch mit hinter dem Rücken gefesselten Händen eine Raufen-AT ausführen. Der Spielleiter kann gerade im letzteren Fall die AT erschweren, immerhin hat der Held nicht alle Möglichkeiten zur Verfügung, um sich zu wehren, aber potenziell ist es machbar.

    Auch die Anwendung von waffenlosen Kampfstilen fällt darunter. Prinzipiell möglich, aber auch sie können zusätzlich nach Meisterentscheid erschwert sein oder in bestimmten Situationen nicht anwendbar sein.