Gehirnsturm: Szenen und Plots einer Baronie

  • Hallo Orkis.

    Auf Wunsch eines Mitspielers habe ich begonnen sein Heimatjunkergut inklusive Umgebung auszuarbeiten, um es als Sandbox für einige Abende zu verwenden. Momentan besteht es aus einer Ortschaft an einem Fluss sowie einigen Wäldern, Wiesen und Weilern drum herum und eine mittelgroße Straße. Das ganze ist im Vorgebirge des Koch angesiedelt, nur damit ihr so eine Vorstellung habt wie die Umgebung aussieht.

    Ich suche nun ein paar schöne Plot-Ideen, vielleicht weniger Bauer-Alriks-Kuh-ist-weg, sondern schon ein bisschen fordernder, vielleicht auch echte Machtspiele zwischen den Junkern oder dem Baron und einer Nachbarbaronie. Bislang ist nur die Junkerfamilie selbst gesetzt, alles andere ist offen. Das offizielle Aventurien ist nur grob abgesteckt gesetzt, alles auf Baronieebene und drunter orientiert sich rein an unseren Bedürfnissen. Da wir auch nur in unserer Runde spielen sind auch alle Adligen (außer vielleicht die wichtigen Hochadligen des Mittelreiches) austauschbar.

  • Wann spielt ihr?

    Wo liegt das Junkergut, in welcher Baronie, Grafschaft des Koschs?

    Was für SC sind in der Gruppe?

    Womit hat das Junkergut von sich aus noch aufzuwarten? Gibt es da schon Besonderheiten, einen Ort, um den sich alte Mythen ranken, oder wäre so etwas ein möglicher Ansatzpunkt?

  • Es gibt eine eigene Kosch Wiki von Spieler, die rund um Kosch spielen. Da kann sich gut inspirieren lassen.

    Dann finde ich eine Junkerei mit einer mittelgroßen Stadt etwas sehr groß. Statt der Stadt kann auch ein Markt oder ein größere Dorf genommen. Zudem sollte man das Rittergut nicht vergessen ;)

    Als Plot würde ich Probleme, Herausforderungen und Verpflichtungen unterscheiden.Da wäre natürlich auch interessant zur welcher Zeit ihr spielt und welche lokale/globale Ereignisse Einfluss wirken könnte.

    Bei Verpflichtungen würde ich mir überlegen, was ein Junker für Aufgaben innerhalb seines Landes hat und auch seinem Lehnsherrn(oder -frau) gegenüber hat.

    Das könnte einfache Sachen sein, wie Patronage/Representation von Jährlichen Festen und Ereignisse (z.B. das große Rahja Fest in Angbar ist sehr berühmt mit seinen Pferdemarkt). Oder auch Aufgaben vom Lehnsherr, wie z.B. Einberufung von Truppen oder auch geben von Festen, wenn diese zu Besucht kommen.

    Als Herausforderung würde ich mit (langfristige) Ziele überlegen. Wie das Ausbauen der/r Weiler/Gut/Ortschaft. Noch ein Grund die Ortschaft ein wenig zu verkleinern. Dann könnte z.B. ein Polt sein dem Dorf dann das Marktrecht zu erwerben (oder dem Markt das Stadtrecht). Aber auch solche Sachen, wie ansiedeln von Schreinen/Bauen von Tempel fallen darunter.

    Als Probleme kommen dann unerwartet Ereignisse, bei dem Negative Konsequenzen entstehen können. Diese machen nicht nur die Herausforderungen/Verpflichtungen abwechslungreicher, können aber auch für sich alleine stehen. Ein großes Thema dabei können auch die Zwerge spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von Gregorey (27. November 2018 um 21:18)

  • Junkerei mit einer mittelgroßen Stadt

    Mittelgroße Straße + Ortschaft ist die Angabe oben. Ich habe mir unter Ortschaft ein Dorf vorgestellt, wie es zu einem Junkertum passt.

    Alternativ können auch offizielle AB dahingehend angepasst werden. Ein zeitlich und örtlich (und hintergrundtechnisch) versetztes "Zorn des Bären" mag sich vielleicht anbieten.

  • Es ist ein Dorf und ein Junkergut. Ich habe bewusst keine bestimmte Baronie genannt, weil das in unserem Aventurien nicht wichtig ist bzw. wir uns eine schöne Gesichte nicht durch offiziellen Hintergrund verbauen lassen. Zumindest auf dieser Ebene. Großen Metaplot gibts aber.

    Im Ort gibt es einen Ingerimmtempel nach einem Heiligen benannt, der Junker ist zudem traditionell Akoluth der Ingerimmkirche. Aber das sind ja alles Ideen, die ich schon habe. Mir gehts um Ideen, die ich noch nicht habe :idee:

  • Ups, irgendwie haben sich wohl da zwei Synapsen falsch verbunden und ich hatte statt mittelgroße Straße die mittelgroße Stadt gelesen...

    EDIT: Ingrimm passt schon gut.

    Eventuell überlegen, ob man sich als Ziel setzt noch Geweithe eine Gottheit passend zu den Erzeugnisse der Ländereien (z.B. Peraine für Ackerbau, etc.) oder auch passend zum Junker anzuwerben.

    Einmal editiert, zuletzt von Gregorey (27. November 2018 um 21:58)

  • Eine Fehde mit einem benachbarten Adligen, am besten (unabsichtlich) ausgelöst durch die Helden wäre auch ein Aufhänger. Vielleicht landet die Tochter oder Angebetete im Bett eines der Helden?

    Eine (gefälschte) Urkunde taucht auf, die das Land oder einen Teil davon dem verfeindeten Adligen zuspricht und muss auf Phexens Pfaden erobert werden.

    "Die Kinder des 23. Ingerimm"

    Blog zum Projekt

    Produktseite im Scriptorium (Kurzgeschichtenanthologie)

    Produktseite im Scriptorium (Spielhilfe)

    Link zum Orkenspalterdownload der Kurzgeschichten-Anthologie

    Link zum Orkenspalterdownload der Spielhilfe

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  • Gesellschaftliche Verpflichtungen, wenn andere Grafen, deren Kinder oder aber der übergeordnete Lehnsherr samt Gefolge durchreist und einen "Besuch" abstattet.

    -Jagdausflug (samt allem was dabei schief gehen kann, oder organisiert werden muss)

    -Ball oder Tanzveranstalltung für die hohen Herren und Damen mit Bankett und Unterhaltungsprogramm

    - Fest für die ärmere Bevölkerung, eventuell sogar ein kleines Turnier zu ehren der angereisten Krieger/Rondrageweihten/Ritter und lokaler "Kämpfer" und Helden

    -Vorbereitungen, wenn der Besuch bekannt wird (Boten/Herold) und damit verbunden die beseitigung oder vertuschung von "Missständen" und schnelle "Ausbesserung" von "Details" um einen guten Eindruck zu machen

    -> Soziale Machtspiele der Angereisten kann gut angespielt werden und zu jeder menge "Diplomatischen" und körperlich interaktiven Szenen der Helden führen ("Würfel mal auf Betören/Einschüchtern/Selbstbeherrschung ...").

    -> Lokale "Störenfriede" müssen "Beseitigt" werden (obglitarorische Räuberbande oder Straßenkinder, der Troll von der alten Mühle oder aber sogar der widerliche Höhlendrache, der glücklicherweise bisher mit einigen Schafen im Monat besänftig wurde von den Abergläubischen Bauern)

    Und jede Menge anderer Situationen die für das Ansehen des Grafen förderlich oder Hinderlich sein können.

  • Ein Grenzstreit mit der Nachbarjunkerin. Die eine Lehnenurkunde legt die Grenze am Waldsaum fest die andere definiert eine Bachlauf als Grenze. Also ist ein Verfahren vor dem Reichsgericht anhängig. Dieses kann man bereits mit dem Junkergut erben.

    Für dieses Verfahren müssen Zeugen gehört und Beweise aufgetrieben werden. Schriftsätze müssen sicher zum Reichsgericht gebracht, und einstweilige Verfügungen beantragt werden.

    Eigene Leibeigene werden von der Gegenseite beansprucht und in Haft genommen. Sie müssen wieder befreit werden.

    Steuerrechte sind durchzusetzen, und die der Gegenseite zu vereiteln.

    Ein Grenzgang und die Abmarkung der Grenze sind zu organisieren. Ein ehemaliger Grenzsteinverrücker geht noch als Geist um, dieser muss erlöst werden...

  • Eine Fehde mit einem benachbarten Adligen, am besten (unabsichtlich) ausgelöst durch die Helden wäre auch ein Aufhänger. Vielleicht landet die Tochter oder Angebetete im Bett eines der Helden?

    Eine (gefälschte) Urkunde taucht auf, die das Land oder einen Teil davon dem verfeindeten Adligen zuspricht und muss auf Phexens Pfaden erobert werden.

    Ein Grenzstreit mit der Nachbarjunkerin. Die eine Lehnenurkunde legt die Grenze am Waldsaum fest die andere definiert eine Bachlauf als Grenze. Also ist ein Verfahren vor dem Reichsgericht anhängig. Dieses kann man bereits mit dem Junkergut erben.

    Besagte Tochter könnte, je nach Traviafrömmigkeit der Gegenseite, auch noch geehelicht werden sollen. Was rein zufällig in nächster Generation diesen lästigen Grenzstreit aushebeln könnte...

    Man holt auch schön die Spieler in die Pflicht, wenn die Bevölkerung doppelt besteuert wird, und Beschwerde einlegt. Tun sich die Helden als Tyrannen hervor und bestehen auf ihrem Recht, da es "nicht ihr Problem ist", oder holen sie sich die Steuern vom Nachbarn zurück? Wie wollen sie das anstellen, wenn das Recht doch scheinbar auf der Seite der anderen ist?

    Lokale "Störenfriede" müssen "Beseitigt" werden (obglitarorische Räuberbande oder Straßenkinder, der Troll von der alten Mühle oder aber sogar der widerliche Höhlendrache, der glücklicherweise bisher mit einigen Schafen im Monat besänftig wurde von den Abergläubischen Bauern)

    Besonder schön ist das, wenn die Räuberbande sich als die ausgehungerten Leibeigenen aus der Grenzgegend herausstellen, die einfach nicht wissen, wie sie sonst die doppelten Steuern begleichen sollen. Oder diese marodierende Bande Gesetzloser. Man sagt, da soll ein Zwerg und ein gefallener Magier dabei sein! Haben die doch tatsächlich die Zöllner des Lehensherren erschlagen, und sind einfach weitergezogen.

  • Ich weiß ja nicht, wie genau es um die familiäre Situation des SCs bestellt ist, aber wie sieht es mit möglichen anderen Anspruchsstellern auf die Baronie aus? Ein Bastard des alten Barons, der von einem rivalisierenden Adligen unterstützt wird?

    Für die Zukunft muss natürlich auch vorgesorgt werden. Die eigene Dynastie zu verbreitern ist immer gut, besonders wenn einem dadurch ein benachbartes Lehen in die Hände fällt. Eine besonders große Ehre wäre es auch, einen Verwandten in einer der einflussreichen Familien des Reiches unterzubringen.

  • Ein Kind verschwindet, es gibt da diesen alten Stollen in dem es spuken soll -> Dungeon + ohhhhh das ist ja eine alte Zwergenbinge, die Wühlschrate haben irgendwas böses ausgebuddelt und jetzt wird dat Kind angeknabbert wenn nicht tapfere Helden kommen... und juchey Gefahr gebannt und vielleicht lohnt sich ja sogar noch ein wenig Bergbau nachdem das Böse zernichtet wurde.

  • Es ist Brachland vorhanden. Hier soll eine Ansiedlung von Flüchtlingen (Tobriener/Svelttaler je nach Jahr) erfolgen. Die Herrschaft hofft durch die steigende Bevölkerung langfristig auf höhere Steuereinnahmen. Es kommt zu Konflikten mit der alteingesessenen Bevölkerung:

    -Die Neuen bekommen Steuerprivilegien

    -Die glauben merkwürdiges Zeug (Dualismus)

    -Der Dialekt ist unverständlich

    -...

    Andererseits ist das Brachland aus gutem Grund brach (Geister/ Elementare Erscheinungen/ Ungeheuer/ permanenter stärker Hexenfluch) und muss erst Urbar gemacht werden.

  • Am Rand des Herrschaftsbereiches wird eine alte Mine entdeckt und wieder in Betrieb genommen, kurz darauf werden die Arbeiter aber von Zwergen verjagt die behaupten das dies ihre Mine sei die nur vorübergehend aufgegeben wurde...tatsächlich ist die Rechtslage unklar da der Herrschaftsanspruch nicht urkundlich belegt ist sondern mehr aus Gewohnheit die letzten 100 oder 200 Jahre ausgeübt wurde...

    Räuber überfallen einen Händler und stehlen ein paar Fässer Ferdoker, welches die Helden wieder beschaffen können. Später stellt sich jedoch heraus das in den Fässern jetzt (oder schon immer?) Angbarer Bier ist...

  • Dem adligen Nachbarn und Lieblingsgegner wurde, nach einer erfolgreichen Hofintriege, eine Wappenbesserung verliehen. Wenn man jetzt nicht nachziehen würde das zu einem Ansehenverlust in Adelskreisen führen. Also ab zum Landesherren und Werbung machen, Gefallen einfordern, Heldentaten vollbringen, kleine und große Geschenke ausbringen um die begehrte Urkunde zu erlangen.

  • Vielen Dank für die tollen Vorschläge. Ich bin inzwischen etwas konkreter.

    Der Ort wird an Stelle des Dorfes Ziegenhain stehen, der zur Grafenmark Ferdok gehört, am Rande des Dunkelwaldes. Das an sich birgt ja schon Potential. Wir spielen zur Zeit 1005/1006 BF, der Ort kann daher gut Zankapfel der Baronie Nadoret sein, Dahin ist ja erst 1004 um die Grafenwürde gebracht worden und intrigiert soweit ich weiß fleißig bis er irgendwann Answinist wird.

    Was haltet ihr von dieser Idee? Gibt es noch mehr Informationen über DAjin aus dieser Zeit? Wie schnell/hart könnte Ferdok auf solch eine Intrige reagieren - oder warum vor allem nicht (damit die Helden was zu tun haben?)

    Noch eine andere Frage: Zum Auftakt nutze ich den von Rattazustra auf seinem Blog veröffentlichten Plot um Kuszów. Hier nochmal großes Lob an die tollen Artikel aus diesem Blog.

    Wo könnte in dieser Zeit (1005/1006 BF) an diesem Ort ein Söldnerhaufen herkommen? Jemand ne Idee?