Der Spielleiter und die Welt

  • Hallo an alle.

    Mal wieder eine Frage von mir als Spielleiter.

    Folgende Situation:

    ich als Spielleiter leite eine Gruppe (wie unvorhersehnbar :D ). In besagter Gruppe habe ich einen neuen Mitspieler hinzu bekommen, worüber ich mich gefreut habe. Jeder Spielleiter ist froh, wenn man Spieler hat, die aktiv am Abenteuer mitwirken.

    Soweit sogut.

    Besagter neuer Spieler ist schon ein etwas älterer "DSA-Hase". Also er kennt sich gut aus mit Aventurien, den Städten usw. Und genau da liegt auch das Problem vergraben.

    Oft hat er mich privat angeschrieben, weil es ihm nicht passt, wie ich das Abenteuer (zur Zeit sind wir im Kosch unterwegs) leite. Eben weil er sich gut auskennt, redet er auch viel mit den anderen Mitspielern über Helden und Charaktere und Ereignisse in der Gegend, die ich selbst erst einmal nachschaun müßte um zu begreifen, worüber er geschrieben hat. Ich muss zugeben, ich bin nicht sorecht immer auf den laufenden, was in Aventurien so passiert, weil ich eben privat und Arbeit habe, die meinen Kopf in Griff haben.

    Derzeit sind wir in Nadoret in der Taverne "Zum springenden Hirsch"

    https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Herberge_…ingenden_Hirsch

    Nur mit dem kleinen unterschied, dass nichtoffiziell der Wirt "Badur Gorbas" die Taverne führt, sondern eben jemand anderes.

    Und genau da kamen kleine Streitigkeiten heraus zwischen mir und den neuen Mitspieler.

    Ich habe es so verstanden, dass der Spielleiter ein Abenteuer und damit die Welt, in der sich die Spieler befinden, frei selbst gestalten darf. Sofern es alles in gewissen Rahmen sich hält. Das heißt auch, es kann soweit gehen, dass eine Baronie einen anderen Baron haben kann als es derzeit aktuell ist.

    So. Wie seht ihr das? Der Mitspieler hält mir vor, dass ich mich nicht gut und rechtzeitig über alles informiert habe. Ich meine, ich kann es selbst gestalten.

    So und wer hat jetzt recht? Der Mitspieler der alles weiß oder der Spielleiter?

  • Schmeiß den Mitspieler raus ;)

    1. Du meisterst! Du entscheidest, wie viel Arbeit du reinstecken möchtest. Wenn ihm das nicht passt, kann er gehen.

    2. DSA hat weit über 4000 Seiten an Wissen. Das als Erwartung zu stellen, halte ich für bekloppt.

    -> Lass ihn in Zukunft meistern und werde Spieler oder schmeiß ihn raus (bzw. Sag ihm, dass er sich damit abfinden muss).

  • Naja rausschmeißen werde ich ihm nicht.

    Aber ich werde ihm klar sagen dass ich der Spielleiter bin und er sich daran zu halten hat was ich sage.

    Ich meine ich stimme dir zu, Natan man kann nicht alles wissen auch wenn ich das gern machen würde (vielleicht wenn ich mal im Lotto gewinne und dadurch dann massig Zeit habe :D )

    Aber bin eben nicht Allwissend ^^

    Auf der anderen Seite ich kann verstehen, wenn ein DSA-Spieler sich aufregt weil die Welt so nicht passt. Das könnte ich eventuell verstehen, wenn nicht Gareth die Hauptstadt Aventuriens ist sondern irgendwie Neu-Bosparan und anstatt Menschen, Zwerge und Elfen laufen lauter Teletubbies rum :D

  • DSA bietet mit den Regionalhilfen viel Hintergrundwissen über gefühlt jeden Ort in Aventurien. Das ist sowohl Vorteil als auch Nachteil. Man bekommt eine gute, meist stimmige Welt, bei der man quasi zu jedem Dorf herausfinden kann, wie groß es ist, wie der Bürgermeister, der Schankwirt und der Traviapriester heißen und wen die älteste Tochter des Barons geheiratet hat. Vielen Spielern gefällt das, weil es ihnen das Gefühl vermittelt, die Welt zu kennen. Allerdings hat nicht jeder jede Regionalhilfe und nicht jeder will nur mit bestehenden NSCs arbeiten. Wenn ihr keine offiziellen Abenteuer spielt, dann ist Aventurien nicht mehr das offizielle Aventurien sobald ihr anfangt darin zu spielen. Wenn sich die Novadis in deinem Aventurien zu den Herren des Kontinents aufgeschwungen hätten, oder der Horas (ohne Spielereinwirkung) abgesetzt worden wäre, dann würden vermutlich auch meine Erwartungen und die tatsächliche Spielwelt so sehr unterscheiden, dass ich damit ein Problem hätte. Aber einen neuen Gastwirt einsetzen ist absolut in Ordnung. Also mach deinem neuen Spieler klar, dass du als Meister jederzeit kleine Änderungen gegenüber dem "offiziellen Aventurien" vornehmen kannst.

  • So und wer hat jetzt recht? Der Mitspieler der alles weiß oder der Spielleiter?

    Beide?:P

    Erst einmal eine allgemeine Empfehlung dazu: solche grundsätzlichen Dinge würde ich vorher abklären. Wenn man von Anfang an klar kommuniziert, wie nah man sich an die offizielle Setzung hält und in welchem Maßstab davon abgewichen werden kann, entstehen solche Konflikte gar nicht erst. Hier ist das Problem, dass der Spieler offensichtlich sehr viel mehr Wert auf den Kanon legt, als der Rest der Gruppe.

    Das hilft dir nun in der Situation nicht wirklich weiter, da das Kind ja nun schon im Brunnen liegt. Meine Empfehlung hier: Kommuniziere einfach mal OT mit dem betreffenden Spieler, um vielleicht zu einer Lösung zu kommen, wie ihr eure Erwartungen angleichen könnt. Prinzipiell würde ich erwarten, dass man als erfahrener Spieler Rücksicht nehmen kann und sich ein wenig anpasst. Schließlich hat er sich aus irgendeinem Grund dafür entschieden, in dein Abenteuer nachträglich einzusteigen - obwohl er deinen Stil schon vorher eine Weile hat beobachten können. Auf der anderen Seite: hast du ihm deine Beweggründe/Situation schon einmal dargelegt?

    Ein Kompromiss wäre beispielsweise, bestimmte Ortsbeschreibungen an den Spieler auszulagern - das spart dir sogar im Zweifelsfall etwas Arbeit, wenn du nur noch einige Details ergänzen musst, aber die Grundstruktur von ihm kommt. Und er ist mit der Setzung zufriedener.

    Alternativ könnte er dir auch per PN kurz und knapp die relevanten Informationen zu den Leuten schicken, die er anspricht. Dann kannst du ohne zuviel Aufwand darauf reagieren.

    Solltet ihr zu keinem Ergebnis kommen, kann der Spieler sich immer noch überlegen, ob die Gruppe das richtige für ihn ist, da ihr offenbar eine unterschiedliche Auffassung von der gewünschten Immersionstiefe habt. Ihn aber einfach kommentarlos rauszuschmeißen würde ich vermeiden.

    "Es gibt keine Zufälle" M. Wittgenstein

  • So wie ich das verstehe gab es bisher in deiner Spielrunde nicht den Anspruch im "ofiziellen Aventurien" ganz genau zu spielen.

    Je nachdem wie sehr man sich an den detailreichen Hintergrund halten will, kann man dann bestimmt den Baron in Nadoret aus dem Wiki-Aventurica entnehmen. Auch der Wirt der Herberge Zum Springenden Hirsch steht dort, aber bestimmt ist diese Information nicht zu allen Gasthäusern vorhanden und ist das wirklich so wichtig um sich darüber zu streiten?

    (Wer Neu anfängt und das ganz genau nimmt, müsste dazu ein Studium über das bisherige Material aus mehr als 30 Jahren DSA betreiben, bevor mit dem Spiel angefangen werden kann???)

    Generell gilt, dass der Spielleiter das Abenteuer anbietet und bei Regelauslegungen und der Welt das letzte Wort hat. Allerdings geht man auch mit einer Erwartungshaltung in ein Abenteuer, wenn man DSA spielt werden Zwerge und keine Klingonen erwartet, man rennt durch Gareth und nicht Berlin oder man kämpft mit einem Langschwert und nicht einem Laserschwert.

    Ein Richtig oder Falsch gibt es da jetzt nicht wirklich und will als Außenstehender nicht anmaßen zu entscheiden wer Recht hat. Allerdings scheint mir, dass die Vorstellung über die Verwendung von dem offiziellen DSA-Kanon keine Einigkeit besteht und ihr das einfach für euch und die Runde absprechen müsst.

  • Ich stimme meinem Vorredner (Vorschreiber?) zu: Das muss vorher abgeklärt sein. Bei uns in der Gruppe gilt: Der Meister hat immer Recht. Einzige Ausnahme bilden 'Gameplay'-Regeln, als alles zu Kampf, Magie usw. Dort haben wir uns auf bestimmte Regeln aus den offiziellen Spielhilfen mit eindeutigen Hausregeln geeinigt und daran hat sich auch der Meister zu halten. Ansonsten gilt wie gesagt: Was der Meister sagt ist heiliges Gesetz und wenn bei dem der Baron von Pummelluf eine Baronie nördlich von Gareth führt und ein kleiner, dicker Mann Mitte 50 ist, dann ist das so. Und das ist meines Erachtens auch das gute Recht eines jeden Spielleiters.

    Das Leben ist ein Spiel!

  • Oder Badur Gorbas ist gerade halt nicht da und hat jemand anderem solange sein Geschäft anvertraut. Nur weil der Wirt einen Namen hat, heißt ja nicht, dass dieser 24/7 im Gastsaal sitzt und Becher poliert. Der darf auch zur Hochzeitsfeier seines Sohnes ins Nachbardorf gehen oder seinem Schwager beim Schlachtfest helfen oder einfach mal einen Abend frei haben oder die Sauerei in der Küche wegwischen.

    Solange der SC nicht weiß, dass der Wirt sonst jemand anderes ist, fällt das gar nicht auf.

    Der gemeinsame Nenner ist ja eigentlich recht schön, weil man IT auch etwas zu erzählen hat, wenn der Charakter aus der Gegend kommt. Dann ist es natürlich blöd, wenn man hin kommt und die SL beschreibt die Gegend völlig anders. Aber das ist nichts worüber man nicht reden kann.

    Ich finde es teilweise als SL recht praktisch, wenn man im Wiki nachlesen kann wie Wirtin und Taverne heißen. Muss man sich nichts selbst ausdenken.

    Vor langer Zeit habe ich mir als SL mal vorgenommen die Welt so zu beschreiben, dass ein SC in einer anderen Runde gespielt werden kann ohne das es zu großen WTF? Momenten kommt, wenn er von seinen Erlebnisen aus hexturien erzählt.

    I ♡ Yakuban.

  • Ich persönliche Leite aktuell eine Kampagne in Gareth und habe einen Spieler dabei, der sich gut in Gareth auskennt und wir haben oft mals solche Unterhaltungen, aber da muss vorher geklärt sein, das es einfach deine Welt ist. Es ist schwierig sein Abenteuerziel im Auge zu behalten und wenn die Gruppe spontan auf die Idee kommt die Taverne "Schwert und Panzer" aufzusuchen anstatt den "Lieblichen Yaquir", wie geplant, fängt es schon an.

    Aber da sollte man einfach mit dem Spieler reden, aber das kann auch positiv sein! Vielleicht kann er dir Aufzeichnungen oder Notizen geben, wie er euer Gruppenspiel verbessert, sprich einfach beitragen! Das muss ja nicht immer direkt mit Rauswurf enden, was ich ziemlich krass empfinde oder ihn ein "Leite doch mal selber" entgegen schleudern! Ihr seid doch eine Gruppe, da ist es super wenn jemand einen unterstützt! So habe ich das auch mit meinem Spieler gemacht, der gibt mir manchmal sinnvolle kurze Informationen über 'ne Seitengasse oder einen Bereich in Gareth.

  • Naja. Klären ist so ne Sache.

    Wenn man wie ich hauptsächlich mit Anfängern spielt in der Gruppe kommt man halt eben oft in den Genuss, dass man die Sachen nicht so 100% ernst sieht. :D

    Nur eben wie gesagt. Der Spieler kam mitten im Abenteuer zu uns.

    Daher nochmal die Frage:

    WER hat das letzte Wort in solchen Sachen? Der Spielleiter oder der Spieler der am besten was weiß?

  • Naja. Klären ist so ne Sache.

    Wenn man wie ich hauptsächlich mit Anfängern spielt in der Gruppe kommt man halt eben oft in den Genuss, dass man die Sachen nicht so 100% ernst sieht.

    Das sollte man dann dem Spieler auch so kommunizieren. Dann kann er immer noch entscheiden, ob er in dieser Gruppe bleiben will oder nicht. Vielleicht ist ihm diese Tatsache nur nicht in dieser Deutlichkeit bewusst.;)

    WER hat das letzte Wort in solchen Sachen? Der Spielleiter oder der Spieler der am besten was weiß?

    Derjenige, dem ihr im Gruppenkonsens diese Entscheidungsgewalt übertragen habt. In der Regel ist das der SL. Muss aber nicht sein.

    Ich verstehe nicht so ganz, was du mit dieser Frage bezweckst. Legitimierung deines Standpunktes durch die Massen? Letztendlich können wir alle nur unsere persönliche Ansicht dazu angeben, bzw. wie wir es in unserer Gruppe handhaben. Das ist dann aber kein ehernes Gesetz, nur weil drölfzig Leute es so behauptet haben.

    Meiner Erfahrung nach gewinnt man eher wenig damit, wenn man seine "Macht" als SL durchzudrücken versucht. Ich sehe DSA eher als kooperatives Spiel, in dem es darum geht, dass alle am Spieltisch Spaß haben. Den Konflikt "Spieler gegen Meister" (im Gegensatz zu "Helden gegen NSC") würde ich daher zu vermeiden versuchen. Zum Beispiel durch rechtzeitige klärende "Gespräche" in denen man in der Gruppen eben kurz abklärt, welchen Spielstil man verfolgt. Oder wer im Zweifelsfall das letzte Wort hat. Ansonsten besteht die Gefahr, dass einzelne Spieler gegen dich arbeiten, was allen den Spaß versauen kann.

    "Es gibt keine Zufälle" M. Wittgenstein

  • Sahadriel

    Mir ging es halt eben darum, ob ich als Spielleiter sozusagen sagen muss "Mein Wort ist Gesetz" oder ob vielleicht derjenige mit der meisten Spielerfahrung nicht doch in manchen Fällen mehr Aussagekraft hat als der Spielleiter.

    Weil ich will nicht dass es so rüberkommt als ob nur ich alleine hier das Sagen habe.

    Nur im Buch "Wege des Meisters" glaube ich irgendwo gelesen zu haben, dass der Spielleiter auch gerne die Realität im Spiel "anpassen" kann bzw. darf. Also sozusagen dass man nicht in Aventurien 1 zu 1 spielt sondern dass es in Form von Bürgermeister, Baron, usw. es zu abweichungen kommen kann/darf

  • Mir ging es halt eben darum, ob ich als Spielleiter sozusagen sagen muss "Mein Wort ist Gesetz" oder ob vielleicht derjenige mit der meisten Spielerfahrung nicht doch in manchen Fällen mehr Aussagekraft hat als der Spielleiter.

    Sagen müssen tust du gar nichts. Das ist alles eine Frage der persönlichen Herangehensweise. Ich habe als SL die Erfahrung gemacht, dass es nicht schaden kann, die Spieler mit einzubinden. Dadurch, dass du die gesamte Welt gestalten kannst, besteht eh schon ein großes Machtgefälle. Daher würde ich da nicht noch zusätzlich drauf pochen, sondern eher mit etwas Fingerspitzengefühl vorgehen.

    Und natürlich darf man als SL die Spielwelt anpassen. Das Grundproblem bei euch besteht meiner Ansicht nach in unterschiedlichen Erwartungshaltungen an die Art und Weise zu spielen. Solange dieses weiter besteht, kannst du dich vielleicht durchsetzen, würdest dadurch aber wahrscheinlich eher den Trotz des Spielers wecken als sonst etwas zu erreichen. Von daher würde ich da eine offene Kommunikation mit dem Spieler/der Gruppe empfehlen, das Problem ansprechen und gemeinsam einen Konsens festlegen.

    "Es gibt keine Zufälle" M. Wittgenstein

  • WER hat das letzte Wort in solchen Sachen? Der Spielleiter oder der Spieler der am besten was weiß?

    Optimalerweise: beide im Konsens, wenn Du mich fragst.

    Es gibt aber auch andere legitime Antworten.

    Mir ging es halt eben darum, ob ich als Spielleiter sozusagen sagen muss "Mein Wort ist Gesetz" oder ob vielleicht derjenige mit der meisten Spielerfahrung nicht doch in manchen Fällen mehr Aussagekraft hat als der Spielleiter.

    Auch das kommt drauf an, wie ihr es als Gruppe haben möchtet.

    Es gibt das viel besungene "Der Meister hat immer recht." Ich jedoch finde und weiß es, SL wie auch Meister, ob man das als Synonym sieht oder nicht, können sich irren. Ich weiß dass, ich als SL irre mich manchmal und habe schon andere falsche Dinge sagen hören (Spieler ebenfalls^^). Dann sprechen wir uns gegenseitig kurz drauf, meistens stellt sich heraus, dass sich falsch erinnert wurde oder nicht besser gewusst, und dann wird es meist richtig gestellt, und dann geht es weiter.

    Es gibt auch Gruppen, da sind Norbarden eben monogam, wenn der Meister sich da vertut und das eben nicht richtig stellt/stellen möchte.

    Da müsst ihr wissen, ob SL/Meister die unantastbare, nicht irrende Instanz über allen Dingen ist, oder man sich keinen Zacken aus der Krone bricht, wenn man sich gegenseitig korrigiert, und man als SL/Meister im Zweifelfall zwar im Falle der reinen IT-Instanz etwas mehr Vetorecht hat, aber keine absolute Instanz.

    Wie schon geschrieben wurde: Klar darf man als SL die Welt anpassen. Das darf man als Spieler auch, wenn man seinen SC eine Anekdote erzählen lässt, und nicht schnell in der RSH nachschauen möchte, ob in Stadt X ein Gasthaus mit Namen Y existiert, und wenn nicht, welches der angegeben Gasthäuser man stattdessen nimmt.

    Allerdings klären wir in unseren Gruppen mit neuen Spielern relevant erscheinende Punkte vorher ab, und dazu gehört bei mir auch: Ich halte mich durchaus gerne an das offizielle Aventurien (muss man sich weniger ausdenken, wenn es schon Beschreibungen gibt - ist doch schön) und recherchiere dazu auch, um es umzusetzen und Möglicheikten/Setzungen, die es bietet, zu nutzen und umzusetzen. Aber ich habe auch keine Bedenken, NSC früher oder später zur Welt kommen zu lassen, auch wichtige Ereignisse im Datum zu verschieben, wenn ich es dann nur für die SC präsenter verwursten kann, unbekannte Punkte auf der Karten Namen zu geben, oder, die Götter stehen uns bei, Dörfer hinzusetzen, wo auf der Karte nicht einmal Punkte sind, AB zeitlich und örtlich zu verschieben und manches es mehr.

  • Mir ging es halt eben darum, ob ich als Spielleiter sozusagen sagen muss "Mein Wort ist Gesetz" oder ob vielleicht derjenige mit der meisten Spielerfahrung nicht doch in manchen Fällen mehr Aussagekraft hat als der Spielleiter.

    Ja und Nein.

    Wie schon andere geschrieben haben ist das Gruppenkonsens. Wer darf was? Wer macht was? Was wollen wir? Was erwartet jeder, wenn er sich zum Rollenspiel trifft?

    Aber ich nehme mir als SL durchaus das Recht raus zu sagen, so leite ich und nicht anders. Das bekommt ihr von mir und dieses eben nicht. Bei mir gibt es kein Bier & Brezel Rollenspiel, wie es so schön heißt. Einen Kampf vielleicht einmal im Quartal und 'Loot' ist im Grunde irrelevant. 'Lass den Plunder doch liegen!' O-Ton ein SC. Meine Art zu leiten muss zu Deiner Art zu spielen passen. Da tauschen wir uns bevor wir uns zum Spielen treffen aus. Dann kommt es zu einer solchen Situation gar nicht.

    I ♡ Yakuban.

  • Alter Verwalter! Der kennt echt aus dem Kopf den Namen eines Gastwirts aus einer Taverne??? Hat der noch ein Leben neben DSA?

    Aber im Ernst: Im Prinzip ist es super, so einen Spieler in der Runde zu haben. Damit hast Du ein eigenes DSA-Wiki ohne große Nachschlagezeit. Ihr müsst Euch nur vorher über ein paar Sachen einig werden:

    1. Kann er Spieler- und Charakterwissen trennen? Wenn nicht, sollte er versuchen, einen Charakter zu spielen, bei dem das nicht so schlimm ist (Geschichtsgelehrter zum Beispiel).

    2. DU bist der Spielleiter, DU entscheidest über die Welt. Seine Entscheidung ist es, ob er damit klar kommt oder nicht. Wenn er ab und zu Spielleiter machen möchte, warum nicht?

    3. Er sollte den Rest der Gruppe nicht nerven, denn sonst stört er mehr als er nutzt.

    Sind die Punkte geklärt, spricht nichts dagegen, wenn Du ihn zwischendurch mal nach einzelnen Details zum Hintergrund fragst und das mit einbaust. So fühlt er sich wertgeschätzt, und Du bist Dir sicher, im Kanon zu bleiben. Abgesehen davon ergeben sich vielleicht aus ein paar historischen Zusammenhängen, die er im Kopf hat, noch Abenteuerideen.

  • Ich halte es mit Sahadriel: Es gibt keine pauschalen Wahrheiten, alles ist gestattet. Wichtig ist nur, dass ihr am Ende Spaß mit eurer Lösung habt.

    Ob das dann heißt, dass ihr einfach deine abgeänderte Aventurienversion verwendet oder dass der Aventurienguru gegebenenfalls mal korrigierend eingreift, ist in Gänze euch überlassen. Macht das, was euch passend erscheint und was für eure Runde funktioniert.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • @Niederbayern88

    Ich kann Dir nur sagen, wie wir es handhaben. Im Spiel selbst habe ich als SL das letzte Wort. D.h. nicht, dass ich nicht bereit bin kurzfristig Sachen anzupassen, wenn ich festelle(n muss), dass ich falsch liege, aber ich lasse während des Spiels keine langen Diskussionen zu, welche den Spielfluss zerstören. Nach dem Spiel finden wir für solche Dinge eine gemeinsame Lösung.

    Was mich etwas befremdet, ist der Anspruch des neuen Spielers so hohe Ansprüche an Dich zu stellen (zumindest nach Deiner Beschreibung klingt es so). Er kann Dich bitten den Hintergrund mehr einzubringen, muss es jedoch auch akzeptieren, wenn Du dies nicht möchtest. Es zu fordern, halte ich persönlich für recht unfreundlich. Gerade bei solch kleinen Details wirkt das für mich äußerst intolerant. Aber wir kennen nur Deine Sicht dazu. Ich schließe mich dem Kanon an, dass ihr in der Gruppe eine Lösung durch offene Kommunikation finden solltet.

    Dazu kann ich noch eine Episode aus einer alten Runde zum besten geben. Wir spielten die Simyala-Kampagne und unser Meister kannte sich mit dem Hintergrund weniger gut aus als ich. Er lies einen Oger auftauchen. Auf Grund meiner Erfahrung und meines Wissens um die ungefähren Werte diese Wesens, blieb ich sowohl als Spieler, als auch als SC relativ ruhig. Wir waren der Kreatur mehrfach überlegen. Es hätten mir Zweifel aufkommen sollen, als er die Kreatur als stark behaart und trollgroß beschrieb. Wir haben die Kurve noch bekommen und das Biest zur Strecke gebracht, aber es war knapp. Natürlich habe ich im Spiel auch kurz erwähnt, dass in Aventurien Oger eigentlich dezent anders definiert werden, aber die Interpretation des SL wurde dann auch sofort angenommen und erzeugte neue Spannung.

  • Ok danke an euch.

    Hatte heute Nachmittag ein privates Gespräch online mit dem Spieler gehabt.

    Naja seinen Wortlaut nach solle ich erstmal Aventurien lernen ehe ich Spielleiter werden kann. Dann hat er die Gruppe verlassen :D

    Aber ich mache mir da jetzt nichts draus. Ich stimme euch zu.

    Auch ich werde versuchen, einen Mittelweg zu finden. Also dass Aventurien so weit es in meinen Augen geht Aventurien bleiben zu lassen, jedoch Änderungen entscheide immernoch ich.

  • Naja seinen Wortlaut nach solle ich erstmal Aventurien lernen ehe ich Spielleiter werden kann.

    Reiseleiter... das Wort, das hier gesucht wird, heißt Reiseleiter.^^

    Aber Spaß beiseite. Intoleranten Menschen kann man leider überall begegnen. Das ist dann bei dir natürlich Pech, dass es direkt bei einem der ersten FABs passiert. Aber an dem Spieler hättest du dann wahrscheinlich ebensowenig Freude gehabt, wie er an eurer Gruppe.

    Es klingt auf jeden Fall sinnvoll, sich das nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen. Letztendlich ist wichtig, dass ihr euren eigenen Stil findet, bzw. eine Gruppe zusammenbekommt, die ähnliche Erwartungen haben. Und das scheint dir ja beim Rest der Leute gelungen zu sein. Viel Spaß noch in eurem Aventurien.;)

    "Es gibt keine Zufälle" M. Wittgenstein