Geweihte Waffen durch Objektweihe und Objektsegen

  • [infobox]EDIT Schattenkatze: Dieses Thema wurde aus den Kleinigkeiten ausgegliedert.[/infobox]

    Hallo zusammen,

    ich wollte wieder einmal kurz eure Hilfe erbitten und erfragen ob ich das Nachfolgende richtig sehe:

    Gesegnete Waffen (Objektsegen I/II) gelten ja als einfach geweiht und richten somit auch geweihten Schaden an - oder?

    Der Schaden gegen Untote (keine Geister/Dämonen) ist dennoch normal, es sei denn es wäre ein Objektsegen Borons - oder?

    Kurzum: Mir geht es darum zu verstehen, wie geweihte Waffen (allgemein) funktionieren und gegen welche Wesen Sie besonders verletzend sind.

    Im WdZ und WdG war ich schon unterwegs, blicke aber noch nicht final durch.

    Wenn mir jemand den Schmu mal mit einem Beispiel auseinander ziehen könnte, wäre das Klasse^^

    "Ich kann nicht feige auf die 2 Hirsche schießen. Sie sind in der Überzahl!!"

    -mittelreichscher Jägersmann um ca. 1005BF

    Einmal editiert, zuletzt von Salamdor (16. Oktober 2018 um 00:52)

  • Eine geweihte Waffe richtet gTP an, also geweihte Trefferpunkte. Sie macht damit zunächst einmal nicht mehr Schaden. Der Rest ist abhängig vom Getroffenen. Die geweihte Waffe richtet bei jedem Ziel normalen Schaden an, es sei denn a) oder b) ist der Fall.

    a) Das Ziel hat eine Resistenz oder Immunität gegen geweihte Angriffe. Dann richtet die Waffe nur die Hälfte oder bei einer Immunität eben keinen Schaden an.

    b) Das Ziel hat eine Verletzlichkeit gegen geweihte Angriffe (oder gegen die spezifische Domäne). Dann verursacht die Waffe erhöhten Schaden.

    Der Grund, weshalb geweihte Waffen auch jenseits der Möglichkeit b) sehr nützlich sind, ist folgender:

    Viele unnatürliche Wesen haben eine Resistenz gegen profane Angriffe (selten auch eine Immunität). In diesem Fall richtet eine geweihte Waffe aber gewöhnlichen (und nicht reduzierten) Schaden an, da sie ja gTP macht und nicht nur profane TP. Der Grund, weshalb man als Aventurier aus Praxis-Berichten zu dem Ergebnis kommen kann, dass unheiliges Gezücht durch geweihte Waffen besser verletzt werden könne, ist also ein Trugschluss. Vielmehr liegt es daran, dass unheiliges Gezücht durch profane Waffen schlechter verletzt werden kann. In vielen Fällen kommt es zwar aufs Gleiche heraus, es ist aber ein kleiner Unterschied.

    Beispiel:

    Ein Untoter hat folgende Eigenschaften:

    - Resistenz gegen profane Angriffe

    - Anfälligkeit gegen Boron

    Dann machen folgende Waffe wie folgt Schaden:

    - profane Waffen: reduzierten Schaden

    - geweihte Waffen (außer Boron): normalen Schaden

    - geweihte Waffen (nur Boron): erhöhten Schaden

    - magische Waffen: normalen Schaden

  • Gesegnete Waffen (Objektsegen I/II) gelten ja als einfach geweiht und richten somit auch geweihten Schaden an - oder?

    Der Schaden gegen Untote (keine Geister/Dämonen) ist dennoch normal, es sei denn es wäre ein Objektsegen Borons - oder?

    Ein Objektsegen macht, dass die Waffe geweihten Schaden gegen Kreaturen der Gegendomäne anrichtet. Ein Rondra-Objektsegen bringt also nichts gegen Untote und ein Boron-Objektsegen nichts gegen Zantim. Eine mit einem Objektsegen belegte Waffe gilt auch nicht alt verletzend gegenüber diesen Wesen, sondern eben einfach nur als geweiht.

    Eine Objektweihe ist dann die stärkere Version. Damit gilt die Waffe für alle Wesen als geweiht - richtet also immer gTP an. Gegen Wesen der Gegendomäne gilt sie außerdem als verletzend und richtet dementsprechend doppelte gTP an. Eine Rondra-Objektweihe macht also gTP, eine Boron-Objektweihe sogar 2x gTP gegen Untote.

    Das ganze muss dann natürlich wieder mit eventuellen Resistenzen/Immunitäten/Empfindlichkeiten des getroffenen Wesens verrechnet werden. Eine Borongeweihte Waffe richtet an einem Skellet mit Resistenz gegen geweihten Schaden also normalen Schaden an.

    Dazu kommt, dass eine Waffe mehrere Schadensarten gleichzeitig anrichtet. Es gilt dann immer der höchste angerichtete Schaden. Wenn ein Wesen also immunität gegen gTP aber nur Resistenz gegen profane TP hat, dann macht die geweihte Waffe halbe profane TP und nicht 0 gTP.

    "Er hat die Grenzen der Unwissenheit erweitert. Im Kosmos gibt es vieles, von dem wir überhaupt nichts ahnen."
    Die beiden Männer sonnten sich in dem herrlichen Gefühl, weitaus weniger zu wissen als gewöhnliche Leute, die nur von gewöhnlichen Dingen nichts wussten.

  • Ein Objektsegen macht, dass die Waffe geweihten Schaden gegen Kreaturen der Gegendomäne anrichtet. Ein Rondra-Objektsegen bringt also nichts gegen Untote und ein Boron-Objektsegen nichts gegen Zantim. Eine mit einem Objektsegen belegte Waffe gilt auch nicht alt verletzend gegenüber diesen Wesen, sondern eben einfach nur als geweiht.

    Eine Objektweihe ist dann die stärkere Version. Damit gilt die Waffe für alle Wesen als geweiht - richtet also immer gTP an. Gegen Wesen der Gegendomäne gilt sie außerdem als verletzend und richtet dementsprechend doppelte gTP an. Eine Rondra-Objektweihe macht also gTP, eine Boron-Objektweihe sogar 2x gTP gegen Untote.

    Das Liber unterscheidet nicht. Sowohl der Segen, als auch die Weihe machen den Gegenstand einfach geweiht. Von einer Beschränkung auf eine Domäne ist nicht die Rede.

    P.S.: WdZ sagt zwar an einer Stelle, dass Objektsegen und Objektweihe unterschiedlich wirken, aber da das Liber aktueller ist, würde ich mich persönlich daran halten. Und da heiße es, dass beides den gleichen Effekt hat. Von einer Eingrenzung ist keine Rede. Und da WdZ die Regeln zu der Wirkungsweise von Lutgurgien quasi nur entliehen hat, würde ich dem auch nicht so viel Gewicht beimessen, wie dem Regelwerk, das die Wirkungsweise hauptsächlich und "hauptberuflich" definiert.

    2 Mal editiert, zuletzt von Lorion (16. Oktober 2018 um 18:53)

  • Das Liber ist hier nicht relevant was das angeht, sondern WdZ 56ff (ja, ich kenne das mittlerweile auswendig). Was Freibierbauch schreibt ist richtig. Denn das Liber schreibt auch: Objektsegen segnet, Weihe weiht. Und das sind verschiedene Sachen, die in 56ff beschrieben werden.

  • Das so zu lesen, bzw. den WdZ-Auszug als maßgebend anzusehen, geht zwar, ich würde mich aber davor hüten, es als Tatsache darzustellen.

    Der regeltechnische Begriff des Libers für beide Ergebnisse ist "einfach geweiht". Die schwammige und kaum vom Fluff zu unterscheidende Sache mit dem "segnen" oder "weihen" ist logisch kaum zu klären, ohne einer Quelle mehr Gewicht zu geben, als der anderen. Denn streng genommen müsste dann "einfach geweiht" mit "gesegnet" identifiziert werden. Dann hingegen würde auch die Objektweihe nur segnen. An der Unterscheidung zwischen "gesegnet" und "geweiht" kann es also nicht liegen. Es liegt an einer "unsichtbaren" Differenzierung, die WdZ an einer Stelle macht, die aber so sonst nie auftaucht.

  • Dann machen folgende Waffe wie folgt Schaden:


    - profane Waffen: reduzierten Schaden

    - geweihte Waffen (außer Boron): normalen Schaden

    - geweihte Waffen (nur Boron): erhöhten Schaden

    - magische Waffen: normalen Schaden

    Eine Objektweihe ist dann die stärkere Version.

    Bei der Objektweihe muss zwischen der Basisversion (hält Wochen) und Permanenz unterschieden werden. Denn die geweihte Waffe für ein paar Wochen macht den einfachen Waffenschaden gegen Dämonen jeglicher Art, erst die permanente Weihe wirkt stärker (doppelter Schaden bei Gegendomäne).

  • Bei der Objektweihe muss zwischen der Basisversion (hält Wochen) und Permanenz unterschieden werden. Denn die geweihte Waffe für ein paar Wochen macht den einfachen Waffenschaden gegen Dämonen jeglicher Art, erst die permanente Weihe wirkt stärker (doppelter Schaden bei Gegendomäne).

    Auch das ist so nicht zwangsläufig richtig.

    Während die Basisvariante der Objektweihe (genauso wie der Objektsegen) die Waffe einfach weiht, ist mit der Variante des Grads IV eine zweifache Weihe möglich. Es ist aber noch immer eine Weihe für X Wochen. Die Permanenz-Variante ist mit Grad V möglich, aber man muss sich entscheiden, ob man Permanenz wählt oder eine zweifache Weihe inkl. gespeicherter Grad-III-Liturgie. Zumindest eine zweifache Weihe als stärkere Version der einfachen Weihe ist nicht von Permanenz abhängig, lässt sich sogar laut Liber überhaupt nicht damit kombinieren.

    WdZ erwähnt leider auch hier Dinge, die nicht zu den Geweihten-Regeln passen, nämlich von eben dieser verletzten den Wirkung auf die Gegendomäne bei Grad V. Auch hier scheint also - wenn man dies berücksichtigen will - ein versteckter weiterer Mechanismus mitgedacht werden zu müssen, wenn man sowohl WdZ, als auch das Liber ernst nehmen möchte.

  • Die Permanenz-Variante ist mit Grad V möglich, aber man muss sich entscheiden, ob man Permanenz wählt oder eine zweifache Weihe inkl. gespeicherter Grad-III-Liturgie.

    Man kann allerdings auch auf eine bereits permanent geweihte Waffe eine Liturgie über Objektweihe einspeichern.

  • Oh Junge...

    Manchmal wünscht ich mir das DSA schlanker wäre in dieser Hinsicht.

    Was ich bis jetzt mitgenommen habe ist quasi ein: "Kann man so oder so lesen"

    Sternenfaenger
    Danke für den Hinweis mit den vereinheitlichten Regeln. Die sehen soweit doch schon mal brauchbarer und definierter aus.

    Da werde ich mal schauen, ob wir das adaptieren. Was mir dabei ein wenig sauer aufstößt ist tatsächlich der Objektsegen bzw. die "Segnung".

    Er wirkt einfach zu schwach und situationsabhängig, aber vielleicht lese ich da auch falsch. Exerzieren wir mal kurz die Beispiele durch (anhand der Hausregeln aus dem Wiki)

    Untoter mit Resistenz Schwerter profanes Schwert halbe TP
    Untoter mit Resistenz Schwerter gesegnetes Schwert (andere Götter) halbe TP
    Untoter mit Resistenz Schwerter gesegnetes Schwert (Boron) normale TP
    Untoter mit Immunität Pfeile profaner Pfeil keine TP
    Untoter mit Immunität Pfeile gesegneter Pfeil (andere Götter) keine TP
    Untoter mit Immunität Pfeile gesegneter Pfeil (Boron) halbe TP
    Untoter mit Resistenz Schwerter geweihtes Schwert (andere Götter) normale TP
    Untoter mit Resistenz Schwerter geweihtes Schwert (Boron) doppelte TP
    Untoter mit Immunität Pfeile geweihter Pfeil (andere Götter) halbe TP
    Untoter mit Immunität Pfeile geweihter Pfeil (Boron) normale TP

    "Ich kann nicht feige auf die 2 Hirsche schießen. Sie sind in der Überzahl!!"

    -mittelreichscher Jägersmann um ca. 1005BF

  • Schattenkatze 17. Oktober 2018 um 14:59

    Hat das Label DSA 4.1 hinzugefügt.
  • Zweifache Weihe hat übrigens keinen zusätzlichen Effekt zur einfachen Weihe was den Waffenschaden angeht. Nur periodischer Schaden erhöht sich dadurch (siehe geweihter Boden) - dieser muss mindestens für die Dauer einer KR anliegen was bei Attacken nicht der Fall ist. Also uninteressant, außer man ist Korgeweihter mit Festnageln...

  • Zweifache Weihe hat übrigens keinen zusätzlichen Effekt zur einfachen Weihe was den Waffenschaden angeht. Nur periodischer Schaden erhöht sich dadurch (siehe geweihter Boden) - dieser muss mindestens für die Dauer einer KR anliegen was bei Attacken nicht der Fall ist. Also uninteressant, außer man ist Korgeweihter mit Festnageln...

    Nach den Hausregeln macht das schon einen Unterschied - und je nach Leseart im WdZ eventuell auch. Bei den Hausregeln ist einfach geweiht (gesegnet) und zweifach geweiht (geweiht) in so fern unterschiedlich, weil eine gesegnete Waffe nur bei der Gegendomäne überhaupt gTP anrichtet. Eine geweihte Waffe richtet bei jedem gTP an, und wirkt gegen die Gegendomäne grundsätzlich erst mal verletzend.

    Das löst auch das Problem, das Paktierer nach WdZ von ALLEN geweihten Waffen doppelten Schaden bekommen, nach den Hausregeln aber nur von geweihten Waffen der Gegendomäne. Generell finde ich doppelten Schaden immer so eine ungute Sache, weil das sehr schnell explodiert.

    Salamdor: So wie du das beschrieben hast finde ich es persönlich am sinnvollsten, und so handhaben wir es auch in der Gruppe. Dann gibt es nämlich auch eine regeltechnische Grundlage, warum Golgariten gesegnete Streitkolben verwenden und nicht einfach gesegnete Schwerter oder Pfeile (Uthar lässt grüßen).

    RAW ist es schon schwerer, weil die Schadensarten nicht definiert sind - bzw. die Immunitäten und Resistenzen genauso unklar geregelt sind: Gilt die Resistenz/Immunität gegen Schwerter/Pfeile als solche oder aber gegen die Schadensart, als den "Hiebschaden" von Schwertern - oder den "Stichschaden" von Pfeilen..?

    RAW werden die höchst möglichen TP angewendet - also von der Schadensart, welche die Resistenzen/Immunitäten am ehesten umgeht. Nun ist halt die Frage, ob es neben sakralem, magischen und dämonischem Schaden noch Stich-, Streich- und Stumpfschaden gibt, oder ob man tatsächlich noch unterscheidet zwischen sakralem Stichschaden, sakralem Hiebschaden usw.

    Auf der anderen Seite wäre es komisch, wenn dank Segnung ein gesegnetes Schwert genauso viel Schaden macht wie ein gesegneter Streitkolben bei einem Untoten macht, aber man mit beiden Waffen noch den Wuchtschlag ausführen darf. Logisch betrachtet müsste die "mehr Wucht" durch den Wuchtschlag dann profan verrechnet werden, d.h. die Ansage des Schwerts zählt nur halb, und die des Streitkolbens komplett. Da macht eine Verrechnung der Schadensart mit der Resistenz mehr Sinn - also so wie du es gemacht hast - als ab einer Segnung von einer komplett anderen Schadensart auszugehen.

    Die einfachste Methode wäre, das sobald eine Waffe oder ein Pfeil entsprechend geweiht oder Gesegnet ist, die ursprüngliche Schadensart vollkommen ignoriert werden kann. Allerdings finde ich es gerade bei Untoten schon sehr passend, dass man Pfeile/Schwerter/Hiebwaffen unterschiedlich handhabt, allerdings hat man dann ein Konsistenzproblem.

    Am Ende bin ich mir auch nicht sicher, wie konsequent die Verletzlichkeiten von Dämonen geregelt sind. Es ist einfach super dämlich, dass Immunitäten/Resistenzen/Verletzlichkeiten von Waffe und Dämon jeweils separat vermerkt sind, da kann man sich aussuchen, was dann richtig ist.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    3 Mal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (18. Oktober 2018 um 11:00)

  • Wunderbar. Das sagt doch eigentlich Alles was man wissen will :)

    So wie du das beschrieben hast finde ich es persönlich am sinnvollsten, und so handhaben wir es auch in der Gruppe. Dann gibt es nämlich auch eine regeltechnische Grundlage, warum Golgariten gesegnete Streitkolben verwenden und nicht einfach gesegnete Schwerter oder Pfeile (Uthar lässt grüßen).

    RAW ist es schon schwerer, weil die Schadensarten nicht definiert sind - bzw. die Immunitäten und Resistenzen genauso unklar geregelt sind: Gilt die Resistenz/Immunität gegen Schwerter/Pfeile als solche oder aber gegen die Schadensart, als den "Hiebschaden" von Schwertern - oder den "Stichschaden" von Pfeilen..?

    DSA ist einfach ein deutsches Rollenspiel. Es würde mich nicht wundern, wenn man zur Bekämpfung von Untoten sich erst noch Passierschein A38 aus einem Boron Tempel holen muss. Aber derjenige der die "Eilanträge" bearbeitet ist gerade in Urlaub auf Maraskan und daher soll man sich doch bitte an den Tempel 5 Städte weiter wenden. Die hätten noch Kapazitäten...

    Wie dem auch sei. Ich denke fürs Erste habe ich eine solide Grundlage die ich auch so weiter benutzen/argumentieren werde.

    Vielen Dank an Alle die geholfen haben Licht ins Dunkel zu bringen:lol2:

    "Ich kann nicht feige auf die 2 Hirsche schießen. Sie sind in der Überzahl!!"

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