Mal ein kleiner Rückgriff auf eines der griechischen Monster von weiter oben:
Ich war bei den Strix ja ziemlich unentschlossen, ob ich sie gerne als die mythologischen Ekelmonster oder als vergleichsweise "nette" Vampire ala Anne Rice und Konsorten einbauen würde.
Ich hab mich hier nun tatsächlich für Beides entschieden, da eines DER byzantinischen Vampirmonster, nämlich die der Strix Recht ähnliche Gello, noch nicht erwähnt wurde.
Strigae
Die Strigae sind also, wie oben schon einmal ausgeführt, eine Gruppe von Vampiren, die auf einen Geheimkult innerhalb der antiken Athene-Priesterschaft zurückgehen. Daher auch ihre Fähigkeit, sich in Eulen zu verwandeln. Strigae ernähren sich hauptsächlich von Tieren und Leichen. Wenn sie sich von Lebenden nähren, dann lassen sie ihr Opfer in aller Regel am Leben. Eine Strix wird als Nahrung stets Blut bevorzugen, ist aber auch in der Lage, sich an Aas, insbesondere an den Eingeweiden zu sättigen.
Die meisten Strigae haben einen starken Hang dazu, Wissen zu sammeln oder Kunstwerke zu schaffen. Das hängt zum Einen an ihrem Ursprung und zum anderen daran, dass sie insbesondere entsprechend begabte Individuen in ihre Reihen "aufnehmen".
Ihr in antiken Quellen beschriebener Hang zum Leichendiebstahl hängt nicht nur mit ihrer Ernährung sondern auch mit ihrer Art der Fortpflanzung zusammen. Wie andere Vampire muss eine (oder ein) Strix ihr Opfer bis zur Neige aussaugen ihrem Opfer dann ihr eigenes Blut einflößen, damit eine neue Strix entsteht. Allerdings dauert der Verwandlungsprozess sieben Tage. So lange ist das sich verwandelnde Opfer tot. Um zu verhindern, dass der junge Vampir gleich sofort von den Hinterbliebenen gepfählt wird, sobald er Anzeichen einer bevorstehenden Auferstehung zeigt, schaffen Strigae die Leiche an einen sicheren Ort - und tauschen sie vorher oft durch ein aus Reisig gefertigtes, magisches Dublikat aus.
Gello
Wie Strigae verwandeln sich Gello in nachtaktive Raubvögel und ernähren sich von Blut. Deswegen verwechseln Laien diese beiden Vampirarten häufig. Während sich die Strigae jedoch im Schatten verborgen halten, und Todesopfer vermeiden, lieben Gello es, so viel Leid wie nur möglich zu verursachen - und vergreifen sich feige an jenen, die am schwächsten sind. Gello ernähren sich fast ausschließlich von Neugeborenen, Kindern oder Frauen im Wochenbett. Wenn sie ihre Opfer nicht gleich qualvoll töten, schwächen sie es nicht nur durch den Blutverlust, sondern verbreiten auch noch üble Krankheiten.
Wie Gello entstehen und sich fortpflanzen, ist unbekannt. Die Gello selbst behaupten, die Geister ledig gestorbener Mädchen zu sein, die sich an der ungerechten Welt für ihr Leid rächen. Es gibt jedoch viele Okkultisten und Jäger, die dies bezweifeln und annehmen, dass es sich bei den Gello, ähnlich wie im Falle des Upirs, eigentlich um Dämonen handelt, die die Körper verstorbener Mädchen lediglich als Vehikel nutzen, um Qual und Entsetzen zu verursachen. Dafür spricht, dass Gello anders als untote Vampirarten, über keinerlei Funken Menschlichkeit verfügen. Selbst beim übelsten Untoten Vampir gibt es noch immer kleine Anzeichen, dass sie einmal menschlich waren. Bei Gello nicht. Zudem zeigen gefange Gello niemals Anzeichen dafür, dass sie Hunger leiden. Es scheint, dass sie eigentlich gar kein Blut zum Überleben benötigen und es nur deswegen saugen, um ihren Opfern perverse Qualen zu bereiten. Dafür spricht auch, dass Gello ihre Opfer nie betäuben oder sie, wie viele andere Vampirarten, mit einer Art Biss-Extase ruhig stellen.
Es gibt beunruhigende Anzeichen dafür, dass Konstantinopel (die Stadt hieß 1733 noch nicht Istanbul ) selbst zunehmend unter einem massiven Gello-Befall leidet. Die Kindersterblichkeit in den Armenvierteln ist jüngst gestiegen. Leute haben bei Vollmond die rauchgleichen Schatten großer Eulen beobachtet. Die plötzliche Ausbreitung einer unerklärlichen Diphtherie-Epidemie, die in einem ganz ungewöhnlichen Maße von blutigen, Diphtherie-Epidemie Hautläsionen begleitet wird, stellt die Mediziner der Stadt vor ein Rätsel. Doch noch will die Hohe Pforte nicht glauben, dass die Mächte der Finsternis so nah am Thron des Sultans ihr Unwesen treiben...