Bitte um Plot-Hilfe

  • Guten Tag, vielleicht hat hier jemand einen guten Vorschlag, wie mein Held in der Quanionsqueste weiterkommen kann?

    Wir spielen seit ein paar Jahren eine Gruppe von Geweihten und haben nun so viel Erfahrung, dass die eigentlichen Abenteuer der Quanionsqueste bald starten sollen. Eigentlich sollten die SCs nun zum Finale gefestigte, den Göttern treue Charaktere sein. Das Problem: Wir sind im vergangenen Jahr (Spielzeit und Echtzeit) quer durch Nordaventurien gescheucht worden, immer auf Grund wager, ungenauer Träume. Ständiges Stochern im Nebel. Die Gefährtin meines Helden (NSC) ist in der ganzen Zeit mit göttlichen Prophezeiungen ihres Ablebens traktiert worden, und nun ist ihr Seelentier schwer krank, unerklärlicherweise. Mein Held (Rondrianer) ist nur noch erschöpft.

    Das aktuelle Problem ist wie folgt:

    ---

    Sie sind in Donnerbach:

    Wie vom Donner gerührt gingen Brin (mein SC) und Assadra (NSC, Freundin meines SC) zurück. (Sie haben gerade gelernt, dass ihr Seelentier schwer dahinsiecht).

    Brin flehte sie fast an:

    „Erinnere dich, was könnte dir fehlen und das auslösen? Versucht dich der Vampir oder ein Dämon?“

    „Ich glaube, es liegt an diesen Prophezeiungen. Mir ist so oft mein Tod angekündigt worden, erst im Norden, dann am Nagrach, dann habe ich hier mit dem Leben abgeschlossen, als ich Sarnhild herausgefordert habe. Und in den Grotten habe ich gehört, dass die neue Siedlung untergehen wird, es sei denn, ich opfere dafür mein Leben. Dann ist Thalia gekommen und hat mir gesagt, dass sie neben mir fallen wird. Sie hofft, es ist noch lange hin, damit sie ihren Sohn aufwachsen sehen kann. Und es gibt hier einen Elfen, der malt. Bei ihm habe ich die Farben für dich gekauft. Seine Schülerin hat ein Bild gemalt, von mir, wie ich im Eis getötet werde.“

    „Falk hat es auch gesehen und hat mir davon erzählt.“

    „Ich will nicht sterben, nicht jetzt. Diese Prophezeiungen entnerven mich.“

    Brin war starr. Nachdem er eine Weile nachgedacht hatte, sagte er:

    „Man stirbt nur einen Tod, also schließen sich zumindest zwei dieser Prophezeiungen gegenseitig aus. Daraus können wir Hoffnung schöpfen.“

    „Ich würde mein Leben geben, wenn es sein muss, aber nicht für ein Dorf im Nirgendwo.“

    „Für mich sind die Prophezeiungen auch eine Bürde. Mir wäre wohler, wenn sie auf mich lauten würden.“

    Dann brach es plötzlich aus ihm heraus:

    „Ich weiß nicht, was die Götter sich dabei denken. Es ist grausam, einem Menschen ständig seinen Tod zu prophezeien. Und ich kann überhaupt keinen Sinn darin finden. Ein Herr, der seine Diener ständig Männchen machen lässt, nur um zu sehen, ob sie ihm noch gehorchen, verdirbt seine Leute.“

    Sie schlug nach ihm.

    „Rede nicht so über die Götter.“

    Mit einem Mal brach eine gewaltige Wut aus ihm heraus. Brin sah rot, und das Blut hämmerte in seinen Ohren.

    „Ich werde es ihr selbst sagen.“

    Er stürmte in die Tempelhalle, jetzt kochend vor Zorn, und beschwerte sich lauthals bei der Donnernden, Assadra und ihm wäre klar, dass sie eines Tages in ihrem Dienst ihr Leben lassen würden, dafür hätten sie schließlich das Gelübde geleistet, aber sie sollte ihnen wenigstens vorher eine glückliche Zeit gönnen und aufhören, sie mit unklaren Prophezeiungen zu traktieren.

    „Kannst du uns nicht mal für ein paar Monate in Ruhe lassen? Und wenn du mich nun mit einem Blitz niederstrecken willst, nur zu, dann musst du dir einen neuen Diener suchen.“

    Ein Geweihter sah ihn an und machte ein Zeichen zur Dämonenabwehr. Brin war drauf und dran, ihm an den Kragen zu gehen:

    „Willst du Streit?“, brüllte er ihn an „ich werde schon keinem Dämon anheimfallen, da war ich schon, das hat mir gereicht. Willst du was von mir?“

    Er war rot angelaufen und griff nach seinem Schwert, aber es war in seiner Kammer. Der Geweihte trat zurück:

    „Ich werde nicht mit dir streiten, du bist ja nicht bei Sinnen.“

    Brin ging zum Kampfplatz, nahm ein Übungsschwert, und begann wütend und methodisch, eines der hölzernen Phantome zu demolieren. Nachher war er schweißüberströmt, das Phantom war kaputt und das Schwert auch.

    Todmüde ging er zurück. Assadra wartete noch auf ihn.

    „Was ist gewesen?“

    „Ich bin zornig geworden. Ich habe die Statue der Donnernden angeschrien, sie sollte uns keine unklaren Prophezeiungen mehr senden. Aber ich habe nichts gesagt, was lästerlich gewesen wäre, und ich habe niemanden beleidigt. Forderungen zum Zweikampf erwarte ich keine.“

    Etwas später

    Als seine Wut endlich verraucht war, und als das einsank, was er getan hatte, war Brin äußerst niedergeschlagen. Schließlich nahm Assadra, die selber trübsinnig war, ihn bei Seite:

    „Was ist los mit dir?“

    „Ich schäme mich vor den anderen Geweihten. Und, die Donnernde hat in der letzten Zeit zweimal zu mir gesprochen. Das sollte doch etwas sein, worüber man sich freut und was einen stärkt, nicht wahr? Oder man erhält einen Auftrag, oder man wird so erschrocken, dass man auf seinem Lebenswerg umkehrt. So ist es in den Legenden. Aber bei mir war es anders, ich verstehe sie einfach nicht. Im Kloster am Rabenpass hat sie mich gefragt, ob ich ihr dienen will, und ich habe bejaht. Warum hat sie mich das noch mal gefragt? Sie hat gesagt, sie würden im selben Rudel jagen. Nur ich weiß die Frage dazu nicht. Und nachdem wir beide die Gelübde gesprochen haben, hat sie mir gesagt, ich solle dafür sorgen, dass du die Spur nicht verlierst. Welche Spur? Und diese ganzen Todesprophezeiungen halte ich für einen Führungsfehler, und dabei ist mir bewusst, dass diese Gedanken Anmaßung sind. Und jetzt diese unverständlichen Andeutungen über die Lichtwache. Wenn ich mit einem Kind rede, dann passe ich das, was ich ihm sage, daran an, was es verstehen kann. Ich fürchte, meine Natur ist so anders ist als die der Donnernden, dass ich sie nicht verstehen kann.“

    Es war eine miserabel gelaunte, trübsinnige Truppe, die am nächsten Morgen Donnerbach verließ, um den Siedlern hinterher zu ziehen.

    Das ist etwa die Lage nach dem letzten Spielabend. Meinem Held gehen die Götter im Grunde nur noch auf den Keks. Paktieren würde er nie, weil ihm die Gegenspieler der Götter noch viel mehr auf dem Keks gehen. Wenn er nicht so loyal seinem Freund dem Praios-Geweihten gegenüber wäre, dann würde er die Götter Götter sein zu lassen, und sich irgendwo niederzulassen, wo ihn niemand kennt und niemand stört.

    Frage: Wie kriege ich ihn wieder verwandelt in einen quanionsquestenfähigen SC?

    Danke für Kommentare.

  • Frage: Wie kriege ich ihn wieder verwandelt in einen quanionsquestenfähigen SC?

    Indem er wieder anfängt zu glauben! Indem er wieder zur festen Überzeugung findet das die Götter einen Plan für alle von euch haben! Indem er erkennt das er selbst nur ein kleines Zahnrad im Gefüge des göttlichen Plan darstellt! Eben in dem er sich einfach wieder dazu entschließt zu Glauben!

    Was Du schildert ist ein von Zweifeln geplagter Geweihter der seinen Glauben verloren hat und das obwohl Rondra ihm schon 2 mal persönlich zugesprochen hat. Da letzteres vermutlich nur den wenigsten Geweihten zuteil wird, wüsste ich nicht wie man diesen wieder auf einen anderen Pfad bringen könnte. Ein dritter Zuspruch durch Rondra persönlich an einen Zweifler gerichtet fände ich unpassend und würde bei deinem Char wohl auch nicht viel helfen. (Hat ja schon die ersten beiden Male nicht wirklich zur Gottesfurcht geführt)

    Somit bleibt eigentlich nur der Punkt, entweder findet Dein Char seinen Glauben von alleine wieder, oder er lässt es halt und rennt weiterhin seinen Fragen nach. Glauben bedeutet aber letztlich mit dem Fragen aufzuhören und einfach daran zu glauben das es eine Antwort gibt, man selbst aber die Antwort nie erlangen wird oder verstehen könnte.

  • Die wichtigste Frage ist: "gehen die Götter deinem Helden auf den Keks" oder dir als Spieler? Wenn man als Spieler unterbewusst auf bestimmte Dinge und Wendungen/Situationen reagiert, dann schlägt sich das folglich in der Entwicklung des Charakters nieder, ob man es bewusst wollte oder nicht.

    Wenn du als Spieler also keine Motivation siehst und dir "das letzte Jahr durch ganz Aventurien gescheucht" als ungeeignet vorkam, dann kann daraus auch die Entwicklung deines Charakters her begründet sein.

    Sprich mit deinem SL über deine Bedenken und versucht einen "Wendepunkt" für den Charakter zu erzeugen, sofern du als Spieler mit dem Spielstil überhaupt noch einverstanden bist und weiterspielen willst (falls du unterbewusst keine lust mehr empfindest und nur noch aus "Verantwortungsgefühl" und "Tradition" mitspielst solltest du eventuell eine andere Lösung finden ...für dich selbst erörtern und dann zusammen mit dem SL und der Gruppe besprechen).

    Mögliche "Schicksalsschläge" oder "Erleuchtungen" die deinem Charakter widerfahren könnte der SL sicherlich Problemlos nutzen um deinem Charakter "den Ball zu zuwerfen" und ihm die "notwendige Motivation" zu geben sich auf die Queste zu begeben (das muss nicht immer die Sterbende Familie oder Todkranke eigene Frau sein, wenn er sich niederlassen will, sondern durchaus auch das potenzielle Leid anderer, weniger relevanter Personen, sofern dein Held die Queste ausschlägt ... oder aber der sprichwörtliche Göttliche Fingerzeig, der neue Hoffnung schenkt).

  • Naja, so wie ich das sehe ist das Problem eigentlich nur im Kopf deines Geweithen - und auch nur deswegen, weil er sich ein bisschen in seinem Glauben verrannt hat. Auf Maraskan ist es ganz typisch, dass man den Göttern erklärt, wie sie ihren Job zu machen haben, einfach, weil sie sonst ja gar nicht wüssten, was man eigentlich von ihnen will.

    Mein Bild von Göttern, wenn es denn welche gäbe wäre auch, dass sie nicht so kleinkarriert sind. Bei Faust oder sogar in der Bibel war Mehisto bzw. Satan als größter Kritiker Gottes auch immer dessen Liebling. Der ehrlichste Diener am Hofe war auch immer der Narr - da er dem König an den Kopf werfen durfte, was sich kein anderer zu sagen traute. In meinen Augen ist jemand, der an seiner Kirche und an seiner Gottheit zweifelt und hadert, aber ihre Gebote hoch hält und sich trotzdem sicher ist, dass er dem rechten weg mit seiner Weihe folgt besser als jemand, der er lieber in sich reinfrisst und die Fasade wahrt oder sich selbst anlügt.

    Und dein Charakter war so ehrlich, dass er es Rondra sogar ins Gesicht gebrüllt hat, was ihm nicht passt. In meinen Augen hat dein Charakter nichts falsch gemacht und ist sogar auf einem sehr praiosgefälligem Weg - kind of. Jetzt sind halt die Götter (aka dein Meister) in der Pflicht, dass er das Vertrauen, dass dein Charkter in die Götter hat (auch wenns wohl ein bisschen angekratzt ist) nicht zu enttäuschen.

    Am Schluss lernt dein Charakter vielleicht folgendes: Im Englischen gibt es einen schönen unterschied zwischen den Worten Destiny und Fate:

    Destiny ist der Weg, den die Götter für dich geplant haben, mit dem du das best mögliche Ergebniss aus deinem Leben herausholst. Fate ist dass, womit dudich abfinden musst, wenn du diesen Weg, der für dich vorgesehen ist, nicht gehst.

    Ich sehe kein Problem daran, einen erschütterten und zweifelnden Helden zu spielen - gerade in so einem Abenteuer. Am Ende finedst du vielleicht deinen Glauben wieder, oder du bist restlos enttäuscht. Aber deinen Helden jetzt so hinzuklöppeln, dass er in dein Bild reinpasst, von dem du denkst, dass er so sein sollte, halte ich für falsch.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Danke für die Kommentare.

    Es gab bisher eine weltliche Konsequenz: Jemand, der ihn zum Ritterschlag innerhalb der Rondra-Kirche vorschlagen wollte, hat davon Abstand genommen.

    Wie reagiert die Rondra-Kirche?

    Karmapunkte behalten oder abgeben?

    > Mögliche "Schicksalsschläge" oder "Erleuchtungen" die deinem Charakter widerfahren könnte der SL sicherlich Problemlos nutzen um deinem Charakter "den

    > Ball zu zuwerfen" und ihm die "notwendige Motivation" zu geben sich auf die Queste zu begeben (das muss nicht immer die Sterbende Familie oder Todkranke

    > eigene Frau sein, wenn er sich niederlassen will ...

    Mein Held würde also große Dankbarkeit empfinden und sich deswegen der Kirche / den Kirchen wieder zuwenden.

    Könnte passen, aber: Wenn das abgewendete Unglück die Heldengruppe betrifft, so würde er nicht viel Dankbarkeit empfinden, weil die Helden ohne ihren göttlichen Auftrag wohl kaum in das Unglück hineingeraten wären, von dem sie gerade gerettet wurden.

    > ... sondern durchaus auch das potenzielle Leid anderer, weniger relevanter Personen, sofern dein Held die Queste ausschlägt ...

    Hätte ein wenig von Erpressung?

  • Zitat

    Hätte ein wenig von Erpressung?

    Ich glaube du hast da was missverstanden.

    Situation: eine Armee Orks wird die nächsten Tage über den Pass kommen (Held weiss von der Gefahr), das Dorf in dem sich dein Held momentan befindet liegt auf deren Pfad ... nun kann dein Held sich entweder entscheiden einfach weiter zu reisen und gar nichts zu machen (Konsequenz ist sicherlich eine unvorbereitete Verteidigung gegen den Angriff durch Orks) oder zumindest die Dorfbevölkerung warnen (vorbereitetete Verteidigung gegen den Angriff durch Orks) oder aber das Dorf versuchen zu Evakuieren (Plünderung des Dorfs, Bevölkerung bleibt weitgehend verschont) oder sich zusammen mit der Dorbevölkerung den Orks entgegenstellen (bessere Chancen im Verteidigungsfall) oder die Orls versuchen "Abzufangen" und ihre Route durch Guerilla-taktik (weniger was für Rondra ... aber andere Kämpfer dürfen sich derartiger Mittel bedienen) ändern, um sie am Dorf vorbei zu leiten (andere Regionen gefährden, Dorf bleibt eventuell verschont) oder sich [Todes]-Mutig der Armee entgegenstellen und Hoffen das Rondra ihm die Kraft gibt sie aufzuhalten (Thalionmels Opfer gleich) oder zumindest lange genug am Vordringen zu hindern und stark genug zu dezimieren das die Dorfbevölkerung bessere Chancen gegen sie hat (Tod des Charakters, Heldentum das eventuell nicht mal einer mitbekommt).

    Die Dorfbevölkerung ist eigentlich relativ egal, und wird von deinem SL wohl nur als Randnotiz erwähnt ("weniger relevanter Perosnen") sie ist Quasi nur die Leinwand und Deko für die Weltbeschreibung, aber dein Charakter kann dies als Motivation nutzen (besonders wenn dein SL darin eingeweiht ist, was du vor hast, und wird sie dann eventuell mit etwas mehr Leben und Emotion füllen) und daraus Handlungsstränge und Entwicklungspotential schöpfen.

    Das hat nichts mit "Erpressung" zu tun, niemand steht dort und sagt: "Wenn du die Dorfbevölkerung nicht schützt bist du ein schlechter Held!" Immerhin weiss die Dorfbevölkerung nichts um den Umstand ihrer baldigen Pein durch die Orks ... und eventuell gibt es nichtmal einen Angriff sondern nur Tributzahlungen und ein Wiedersehen mit "alten bekannten" (das muss nichtmal was schlimmes sein für die Dorfbevölkerung, eventuell Handeln sie sogar mit den Orks regelmäßig, das kann dein Held gar nicht wissen, was die Orks genau vorhaben oder die Regionalen Dörfer mit den Orks zu tun haben ... nur dein SL weiss was genau dort vor geht, der legt die Situation fest) und wenn alle Informationen die dein Held und du als Spieler auf Vermutungen fußen, dann sind auch alle Entscheidungen die du triffst auf deine eigenen Überlegungen und Interpretationen der Situation/Umstände zurückzuführen. Wenn also jemand dir "die Pistole auf die Brust setzt" und dich "Erpresst", dann ist es dein eigener Verstand der dir mögliche Szenarien und Konsequenzen deines Handeln vorgibt.

    Für den Helden/Charakter ist es dennoch eine gute Motivation eine derartige Situation vorgesetzt zu bekommen, gerade wenn dir als Spieler vom momentanen Standpunkt aus jegliche Option fehlt den Charakter zu motivieren für die bevorstehenden Abenteuer, immerhin hast du nicht Grundlos das Forum um Hilfe bemüht.
    Wichtig ist aber das der SL die Motivation mit dir zusammen erstellt, damit ein "Selbstmord" deines Helden im Kampf gegen eine Orkarmee nicht passiert, denn das ist es was die Speiler dann häufig nutzen, wenn sie ihren Charakter "festgefahren" oder "Motivationslos" bzw. "Gebrochen" oder "Verstümmelt" wahrnehmen und sich dann schneller einem Neuen Helden zuwenden, als "mühsam" den vermeintlich "gescheiterten Helden" zu "reparieren". Dabei kommt aus der Situation eines "zweifelnden" bzw. "Gebrochenem Helden" viel mehr Spiel und Entwicklungspotenzial als aus einem "ewig strahlenden Saubermann", damit kann sich dein Held über das Klischee hinaus wachsen und ungeahnte (auch für dich als Spieler nicht sofort erkennbare oder geplante) Richtungen einschlagen, dadurch bereicherst du dein Spiel, das deiner Mitspieler und steigerst den Spielspass für alle, denn letztlich hat auch der SL viel mehr davon, wenn die Charaktere tiefe und Entwicklung durchlaufen und "seine Arbeit Früchte trägt", die Neugier und Lust auf mehr geweckt werden, durch einen Interessanten Charakter, der eine spannende Geschichte zu erzählen vermag und der nicht direkt vorhersehbar (sehr erfrischend als SL wenn man nicht direkt vorher weiss was der Speiler/Held in Situation X machen wird) die Handlung beeinflusst (im Rahmen der Möglichkeiten also die Grenzen auslotet und auch weniger "klassische Wege" bestreitet).

  • Ich versuche möglichst Spoilerfrei zu formulieren.

    Die Quanionsqueste kann sehr unterschiedlich gespielt werden, die meisten spielen sie aber in der langen Version, bei der die Charaktere sehr lange im Dunkeln tappen, scheinbar ziellos durch Aventurien ziehen und ohne Erfolgserlebnis bleiben. Dabei sind das durchaus coole Abenteuer und es macht dramaturgisch viel Sinn, aber manchen Spieler könnte der rote Faden fehlen.

    Das hiesse für deinen Charakter, dass er auch in diesen ersten Jahren(!) immer wieder frustriert wird.

    Es gibt verschiedenen Lösungen:

    - Spiele das aus. Es kann Spass machen, einen enttäutschten Geweihten zu spielen, der sich von seiner Göttin abwendet, nur noch wegen seiner Freunde mitzieht und immer "ich hab's ja gesagt" anmerken kann. Wenn du möchtest, kann er sogar sein Ornat ablegen und auf Liturgien verzichten. Je tiefer der Grund, desto strahlender die Wiedergeburt, wenn er erkennt, dass Rondra ihn nicht aufgegeben hat und er seine Rolle erkennt.

    - Sprich mit dem SL, dass er einen Hoffnungsfunken präsentiert, wie von Tigerayax schön vorgeschlagen.


    Tigerayax hat auch die wichtige Frage gestellt, inwieweit du als Spieler mit der Situation unglücklich bist und welche Art von Charakter du gerne spielen möchtest.

  • Schaumkleber

    Wen Dein Char den Glauben an seinen Gott verloren hat, wäre es eine durchaus logische Konsequenz das er auch seine karmalen Kräfte verliert. Hier sehe ich lediglich eine mögliche Ausnahme darin begründet, das der Char zwar seinen Glauben an den Gott verloren hat, der Gott aber immer noch an den Helden "glaubt". Persönlich würde ich jedoch hier als SL recht hart sein und dem Char jeglichen Karmapool streichen. Letztere simpel aus dem Hintergrund das er bereits 2 mal von Rondra persönlich angesprochen wurde, jedoch trotzdem seinen Glauben an diese verloren hat. Möglich das ich ein anderes Aventurien bespiele, aber in unserem kommt es eher selten vor das sich die Götter offenbaren, bzw direkt zu einem Helden sprechen, und wenn nach so einem Ereignis ein Held den glauben verliert, dann wäre ich als SL auch so hart jeglichen Karmapool zu streichen.

    Das obige hat jedoch nichts mit dem Umstand zu tun das jemand Deine Ernennung zum Ritter nicht mehr unterstützt. Was die Rangfolge innerhalb der Kirchenhirarchie angeht, ist das meiste mehr Politik als Glauben. Jedoch ist es natürlich auch logisch das man versucht vornehmlich besonders "Gläubige" Chars aufsteigen zu lassen. Auch wenn ab einer gewissen Stufe dann wirklich die Politik überwiegt, wird man trotzdem selten jemanden aufsteigen lassen, der offen zweifelt und kritisiert (auf den Glauben selbst bezogen).

    Ich kann meinem ersten Beitrag immer noch nicht viel hinzufügen. Grundlegend darf man gerne mal zweifeln, sicherlich kann man auch mal den die eigene Gottheit kritisieren. Beides halte ich für machbar, da beides nur im glauben an einen Gott geschehen kann. Wer den glauben jedoch gänzlich an einen Gott verliert, kann diesen natürlich nicht kritisieren und ist auch über das zweifeln hinaus, da er sich entschieden hat nicht mehr zu glauben. Solange Dein Char also noch zweifelt, bzw kritisiert, glaubt er ja auch noch.

    Grundlegend war ja Deine Frage wie Du Deinen Char wieder in einen Gottesfürchtigen Geweihten verwandelst und darauf kann ich eben nur wieder auf meinen ersten Beitrag verweisen. Wenn Dir das so wichtig ist, bespiele ihn so oder spreche mit dem SL ab wie es gerade um Deinen Char steht und was eventuell von SL-Seite aus gemacht werden könnte.

  • Danke für die Tipps.

    Ich habe gerade mit unserem Meister gesprochen, und folgendes ausgemacht:

    Mein Held fängt sich nach ein paar Tagen wieder. Bei seiner Umgebung hat er einiges von seinem guten Ruf eingebüßt, aber er ist nicht der erste Geweihte, der Zweifeln ausgesetzt ist. Deswegen reagieren die anderen Geweihten mit einem gewissen Verständnis. Er selbst hat sehr an Selbstvertrauen verloren, was sein Verhältnis zur Frau Rondra anbelangt, deswegen gibt es einen saftigen Probenaufschlag auf Mirakel und Wunder. Wenn sich im Spielverlauf nicht eine Lösung ergibt wie von Tigerayax vorgeschlagen, dann folgt irgendwann einen Bußliturgie (scheint es zu geben).

    Ansonsten haben wir noch vereinbart, dass die lange Plotlinie "Assadra-Selentier-Todesahnungen" in Bälde endet, mit ihrer Rettung, ihrem Ableben, oder ihrem Wechsel zur dunklen Seite (abhängig davon, was wir tun). Darüber bin ich ganz froh, denn sie ist mir als Char schon arg ans Herz gewachsen, und diese lange Unsicherheit hat genervt.

  • Es ist völlig normal das ein Sterblicher nicht die Wege der Götter versteht - und deswegen ihre Visionen mißversteht, ja in Zweifle zieht. Auch dies kann man als eine Art Prüfung des Glaubens sehen. Selbst der Schwertkönig Radiri hatte seine Probleme mit Rondra - nur er war kein Geweihter. Manche Visionen oder Fingerzeige (bei Rondra u.a. Blitz, Donner, Löwe) können gar übersehen werden.

    Genaugenommen zeigen (bieten) die Götter den Sterblichen einen Weg an - ob der gegangen wird ist ihre Entscheidung. Dabei ist der Pfad recht dünn, wie bei Praiosgeweihten zwischen Recht (Praios) und Unrecht (Erzdämon).

    Was deinem Charakter angeht, lasse ihn aus einem Traum erwachen, an deren Inhalt er sich zwar nicht erinnern kann, aber das ihn wieder mit Hoffnung erfüllt. Zweifel an sich und die Götter schiebt man nicht so leicht auf die Seite ... wobei auch der Aufbau der Zweifels normalerweise viel Zeit braucht. Vielleicht war es auch nur Frust - zu hohe Erwartungen, zu viele Fragen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Welche Ausrichtung als Geweihte hat(te) Dein SC? Mystiker, Schwertpriester, oder Prediger?

    Die Schwelle zwischen Zweifel und neuer Ausrichtung im Glauben finde ich rollenspielerisch sehr interessant. Aber es ist sicherlich nicht einfach und mag IT wie OT auch an die Nerven gehen. Es kann aber eben auch neue Aspekte des Rollenspieles aufzeigen, bzw. vielleicht am Ende des Charakters eine neue Ausrichtung/Gesinnung in Sachen Glauben und Glaubensauslebung.

    Visionen von Toden sind natürlich sehr düster, besonders, wenn es den Geweihten nicht selber trifft, sondern einen guten Freund.

    Insgesamt sollten die NSC-Geweihten sich weniger zurückziehen und ihn in Ruhe lassen, sondern sich jetzt erst recht um ihn bemühen. Ihm zuhören, mit ihm sprechen, helfen, seine Probleme und Zweifel zu benennen und etwas zu finden, was die Seelenqual lindern mag.

    Wäre es eine Option, wenn die Zweifel nicht gewinnen sollen, Liturgien wie z.B. die Prophezeiung oder Visionsqueste zu erlernen, bzw. einen Geweihten aufzusuchen, der sie kann? Das hilft vielleicht für vertiefende Einblicke. Oder erhöht die ragen noch mehr. Aber es mag eben neue Blickrichtungen, Einblicke und Gefühle geben.

    Das könnte einen Mystiker-Anstrich geben, oder ihn später auch vertiefen. Rondras Wille ist groß und weit, der göttliche Verstand ist unendlich, der menschliche ist endlich. Natürlich ist es nicht leicht, göttliche Fingerziege zu erfassen und zu deuten.

    Jemand, der ihn zum Ritterschlag innerhalb der Rondra-Kirche vorschlagen wollte, hat davon Abstand genommen.

    Eigentlich schlägt niemand einen Geweihten vor, sondern der Geweihte macht seine 12 Heldentaten, die er für angemessen hält, und trägt diese samt Zeugen vor. Werden diese 12 Taten anerkannt, erzählt er am Tag des Schwurs die zweite Weihe zum Ritter der Göttin.

    Der Geweihte muss sich selber für würdig halten, nicht jemand anderes, und er muss seine 12 Taten aus eigenem Antrieb heraus begehen.

    Es mag aber natürlich gut sein, dass Brin zur Zeit selber nicht den Wunsch oder Antrieb verspürt, sich für einen Ritter der Göttin nicht geeignet zu halten.

    Ich sehe da die Möglichkeit, aufrecht zu zweifeln und die eigene Berufung in Zweifel zu ziehen, und dies entwickelt sich weiter - unterstützt auch durch die Erschwernisse auf LkW-Proben - und vertieft den Zweifel, bis er sich gänzlich (zeitweilig) abwendet.

    Es kann aber auch aus diesem Zweifel heraus größere Festigkeit im Glauben als je zuvor sich entwickeln bis hin später zu dem Wissen, dass nun der Glauben fester zementiert ist als je zuvor und er weiß, dass er nun vorbereitet wurde für die Zweifel und Schrecknisse, die da kommen. Es könnte auch ein neuer Mystiker geboren werden, der Rondras Willen und Fingerzeig sucht und zu deuten sucht, im Wissen, dass er irgendwo stets daran scheitern wird, alles zu verstehen, dass dies aber auch gut so ist.

    Da spielt durchaus mit hinein, wie Brin - also Du - mit diesen Zweifeln umgeht, ebenso, wie die anderen SC damit umgehen. Die haben ja ähnliche Erfahrungen gemacht und wissen und kümmern sich um die Nöte ihres Freundes? Ebenso sind andere Geweihte gefragt, dass die sich als Seelenhirten betätigen und nicht davon ausgehen, dass Rondra es schon richten wird und ihn völlig sich selber überlassen.

    Und es ist natürlich vor allem die Frage, was im Weiteren im Einzelnen geschieht, und wie dies von Brin verstanden und aufgenommen wird. Rondra hat es etwas für ihn bestimmt, so viel ist klar nach den zwei Visionen. Ist er bereit, oder wenn noch nicht, kann er bereit werden? Möchte er das?

    Oder wird der Zweifel obsiegen, dass Menschen Spielsteine der Götter sind?

    Da ist dann mit der SL gefragt, ein wenig die Weichen mit zu gestalten, aber es bleibt natürlich bei Brin und Dir, was ihr daraus macht.

    Allerdings sollte es in der Tat nicht Rondra sein, die das regelt, und ihm noch etwas Klareres zukommen lässt. Zwar mit Unterstützung anderer, ist dies vor allem Brins Kampf um seinen Glauben und seine wahre Stärke.


    Meine Rondrianerin aus der 7G hat mit einer Glaubenskrise mit Rondra bereits das Spiel begonnen als frisch verbannte Amazone. Sie führte ihren persönlichen und einseitigen Kleinkrieg mit Rondra stets auf der Verliererseite, bis ihr nach Jahren recht plastisch aufgezeigt wurde, auf welchem Weg sie sich bewegte und sie sich bewusst wurde, dass sie da nicht hinwollte, wo ihr Weg gerade hinführte. Da fand sie Einsicht in ihre Fehler und Schwächen, und fand daraus den (positiven) Glauben an Rondra wieder. Später kam sogar die Spätweihe und in der 7G mit allen ihren Düsternissen, Möglichkeiten des Zweifels und den Schrecknissen war ihr Glauben fester und unverrückbarer als je zuvor, weil sie wusste, dass ihre damalige Schwäche ihr jetzt die Stärke gab, den Glauben an das Gute in Göttern und Menschen und die Hoffnung nicht zu verlieren, egal was passierte, und im Gegenteil zu propagieren und dazu aufzurufen, es ihr gleichzutun.

    Das fand ich sehr spannend und sehr schön, und es war bei der Entwerfung des Konzepts eigentlich nie angedacht, da mal viel später eine Geweihte rauszubekommen.

  • Meine Rondrianerin aus der 7G hat mit einer Glaubenskrise mit Rondra bereits das Spiel begonnen als frisch verbannte Amazone. Sie führte ihren persönlichen und einseitigen Kleinkrieg mit Rondra stets auf der Verliererseite, bis ihr nach Jahren recht plastisch aufgezeigt wurde, auf welchem Weg sie sich bewegte und sie sich bewusst wurde, dass sie da nicht hinwollte, wo ihr Weg gerade hinführte. Da fand sie Einsicht in ihre Fehler und Schwächen, und fand daraus den (positiven) Glauben an Rondra wieder. Später kam sogar die Spätweihe und in der 7G mit allen ihren Düsternissen, Möglichkeiten des Zweifels und den Schrecknissen war ihr Glauben fester und unverrückbarer als je zuvor, weil sie wusste, dass ihre damalige Schwäche ihr jetzt die Stärke gab, den Glauben an das Gute in Göttern und Menschen und die Hoffnung nicht zu verlieren, egal was passierte, und im Gegenteil zu propagieren und dazu aufzurufen, es ihr gleichzutun.

    Das fand ich sehr spannend und sehr schön, und es war bei der Entwerfung des Konzepts eigentlich nie angemacht, da mal viel später eine Geweihte rauszubekommen.

    Mein Rondra-Geweihter war Viertelzauberer und Akoluth der Hesinde Kirche, damit übereifrige Praioten ihm gegenüber die Unschuldsvermutung gelten lassen und ihn nicht gleich einbuchten. Ein bißchen hat auch die Erinnerung an seinen alten Lehrer eine Rolle gespielt, und wie der sich gefreut hätte. Er hat sich dann von der Hesinde-Kirche abgewandt, (dazu gibt es eine Frage hier im Forum aus Frühling 2017) und hat ein Jahr später, nach einer Purgation, ein Noviziat in der Rondra-Kirche begonnen. Er zweifelt nicht daran, dass die Götter einen großen, sinnvollen Plan haben, in dem er ein winziges Rädchen ist. Der SC (und ich als Spieler) werden also die geschilderte Episode als Ausrutscher / Schwäche des Augenblicks ansehen. Er wird der Donnernden gegenüber ein sehr schlechtes Gewissen haben, bis er sich in seinen eignen Augen rein waschen kann, zum Beispiel durch einen riskanten Kampf oder eine erfolgreiche Karmalqueste.

    Was deinem Charakter angeht, lasse ihn aus einem Traum erwachen, an deren Inhalt er sich zwar nicht erinnern kann, aber das ihn wieder mit Hoffnung erfüllt. Zweifel an sich und die Götter schiebt man nicht so leicht auf die Seite ... wobei auch der Aufbau der Zweifels normalerweise viel Zeit braucht. Vielleicht war es auch nur Frust - zu hohe Erwartungen, zu viele Fragen.

    Ist auch eine sehr gute Idee.

    Also ist der Anlass für mein Posting gelöst. Danke nochmal an alle Poster.

    Ich versuche jetzt mal, bewusst zwischen Anlass und Ursache zu trennen. Die Ursache, warum der Rondra-Geweihte Probleme macht:

    Unsere Gruppe besteht aus

    1.) einem Praios-Geweihten, linker Flügel seiner Kirche, aber Hardliner.

    2.) Rondra-geweihte Amazone, auf 10 Jahre verbannt wegen obskurer theologischer Differenzen, NSC und ursprünglich mal in der Gruppe, damit wir nicht im ersten Kampf alle krepieren. In religiösen Fragen der absolute Hardliner. Love-Interest meines Helden. (Exilierte Amazonen scheinen in der Spielerschaft sehr populär zu sein.)

    3.) Loualil (Tochter unseres Meisters wollte gerne eine Meerjungfrau spielen). Akoluthin der Efferd-Kirche auf dem Weg zur Geweihten und Hardliner.

    4.) Norbardin, Heilerin, religiös desinteressiert.

    5.) Mein Held, Rondra-Geweihter

    Also alles Hardliner, wie es eigentlich für die Quanionsqueste passt.

    Aus gruppendynamischen Gründen bin ich in der Spielrunde der "Taktiker". Ich sorge dafür, dass wir möglichst nur in Kämpfe gehen, wenn wir sichere Siegesaussichten haben. Ist klar, wir wollen unsere liebgewonnenen Helden nicht verlieren. Also sorge ich dafür, dass Gegner heimlich beobachtet werden, bevor wir sie zum passenden Zeitpunkt überraschend angreifen. Oder ich locke sie mit falschen Nachrichten oder sonst wie in einen Hinterhalt. Wenn sie verdeckt agieren, dann verstelle ich mich auch, damit sie nicht merken, dass sie enttarnt worden sind. "Zum Sturm! Für Rondra! Koste es, was es wolle!" hatten wir in 2018 erst zweimal.

    Am Anfang habe ich gedacht, dass es Spaß machen müsste, einen von den Guten zu spielen, der eher graugespült ist. Inzwischen weiß ich: It sucks. Sogar unsere zwölfjährige Mitspielerin kommentiert inzwischen regelmäßig die (Un-)taten meines SC. Wirklich ändern kann ich die Spielweise nicht, weil wir nach strikt rondrianischen Grundsätzen regelmäßig Gruppenmitglieder verlieren würden.

    Ich habe schon überlegt, statt des Rondra-Geweihten einen mehr Phex-lastigen SC zu spielen, der ohne Gewissensbisse all das darf, was mein Rondra-Geweihter die ganze Zeit tut. Wäre aber schade um den Rondra-Geweihten, der inzwischen so viel Eigenleben entwickelt hat.

    Also muss ich wohl mit einem SC weiterspielen, der permanent Gewissensbisse hat und nicht wirklich Ehre: Er hofft, wenn es einmal drauf ankäme, würde er sein Leben in die Waagschale werfen. Seine Gefährten glauben, er würde einen Deal einfädeln.

    Die Versuchung ist da: Den Ronnie einen spektakulären Heldentod sterben lassen?

  • Am Anfang habe ich gedacht, dass es Spaß machen müsste, einen von den Guten zu spielen, der eher graugespült ist. Inzwischen weiß ich: It sucks. Sogar unsere zwölfjährige Mitspielerin kommentiert inzwischen regelmäßig die (Un-)taten meines SC. Wirklich ändern kann ich die Spielweise nicht, weil wir nach strikt rondrianischen Grundsätzen regelmäßig Gruppenmitglieder verlieren würden.

    Rondrageweihte haben so ein bisschen den Ruf, sich selbst und ihre Gruppenmitglieder gerne mal zu verheitzen. Da ist schon was dran - wenn man sich mal anschaut, wie gut es der Rondrakriche gerade geht und was sonst so gerade passiert kann man sich ausrechnen, wie lange das noch so weiter geht.
    Ich bin der festen Meinung, dass man gerade viele der Geweihten mit unnötigen, übertriebenen Regeln nahe an die Unspielbarkeit bringt, wenn man sie wirklich so extrem macht, wie es oft im Papier steht. Es gibt auch Ausnahmen im Spiel, an denen man sich orientieren kann.
    Ab davon muss ich dich jetzt einfach mal fragen, warum du an dem Rondrageweihten-Sein so festhällst, wenn weder du noch dein Charakter da noch Lust drauf haben. Für einen Ronnie muss einem dieses ganze Ehrenhaftige, Aufrichtige und Ritterliche auch liegen.

    Am Anfang deines Postes dachte ich noch, du hast deinen Charakter in eine Ecke gespielt, wo er durch Zweifel geplagt einen Fehler gemacht hat - aber dein Problem ist, dass du mit der Rondrianischen Doktrin als solcher nichts mehr anfangen kannst. Dein bevorzugter Spielstil, den du mit deinem Charakter Pflegen möchtest wiederspricht dem Geweihtensein fundamental.

    Ich würde dir raten, mal zu schauen, wie du deinen Helden entweder umgestalten kannst, oder das du ihn loswirst. So hart es klingt, dein Rondrianer ist das nur noch auf dem Papier, und so wie ich das einschätze hättest du wohl keine Freude mehr an dem Char, selbst wenn du ihn auf den rechten weg zurück biegst.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • bevor wir sie zum passenden Zeitpunkt überraschend angreifen. Oder ich locke sie mit falschen Nachrichten oder sonst wie in einen Hinterhalt. Wenn sie verdeckt agieren, dann verstelle ich mich auch, damit sie nicht merken, dass sie enttarnt worden sind.

    Das finde ich tatsächlich den rondrianischen Geboten widersprechend. Eigentlich müsste er mit regeltechnischen Abzügen herumlaufe wegen dauer-schlechtem Gewissen. Wobei sich dann die Frage stellt, warum er es wieder macht, wenn er sich so schlecht fühlt, weil er weiß, dass es seinen Richtlinien widerspricht, und warum er als Novize für ein Spät-Noviziat angenommen wurde mit einer solchen pragmatischen und praktischen Grundeinstellung.

    Natürlich kann man als Geweihter oder Person mit stark definiertem Ehrenkodex sich nicht immer dran halten und mal das eine zu Gunsten des anderen brechen und dann die Reue hinnehmen ist sicherlich zu erwarten. Aber das, wie es sich liest, stets als erste Wahl zu machen, finde ich für einen Ronnie schon ordentlich.


    Und auch, wenn der Kodex sehr einengend ist, sehe ich dennoch mehr Optionen als blindlings in jede Überzahl offen hineinzulaufen, denn ich denke, dass Rondra sinnlose Tode ihrer Geweihten auch nicht wertschätzt. Aber Gegner narren, anlügen, täuschen, Hinterhalte legen ... das ist kein Ronnie, jedenfalls nicht, wenn das nicht öfter als ganz wenige Ausnahmen in ganz besonderen Situationen vorkommt (und die persönliche Quintessenz "Nie wieder!" ist (ob das dann tatsächlich nie wieder vorkommt, sei dahin gestellt) lautet, weil man sich so mies dabei fühlte).

    Am Anfang deines Postes dachte ich noch, du hast deinen Charakter in eine Ecke gespielt, wo er durch Zweifel geplagt einen Fehler gemacht hat - aber dein Problem ist, dass du mit der Rondrianischen Doktrin als solcher nichts mehr anfangen kannst. Dein bevorzugter Spielstil, den du mit deinem Charakter Pflegen möchtest wiederspricht dem Geweihtensein fundamental.

    Das finde ich passend auf den Punkt gebracht.

    Menschenleben schonen und kein Blut vergießen wollen finde ich für einen Ronnie sehr passend. Aber der Zweck allein heiligt für einen Ronnie nicht die Mittel, das "Wie" und die dahinterstehenden Überzeugungen sind da schon sehr wichtig bei.

  • Rondras Sohn hat noch Platz in seinen Reihen ... da ist relativ hoher "Durchlauf und Verschleiß"^^ ... aber die "Bezahlung" ist besser, und man hat mehr "Urlaubsanspruch" und darf sich nach deiner "bevorzugten" Methodik zur "Eigen-Verlust-Optimierung" verhalten, ohne das man sich direkt geißeln oder schlecht fühlen muss ... also ein bisschen schlechtes gewissen darf man durchaus noch haben, aber nicht direkt existenzielle Selbstzweifel ;)

    Bewerbungen sind in Fasar, Kunchom, Al Anfa, Gareth (nach 1003 bzw. 1027 BF) bei den örtlichen Rekrutierungsstellen möglich ("Tempel-ähnliche" Bauwerke).

  • Sternenfaenger

    Klingt wirklich danach als wäre der Pfad des Rondrianers nicht unbedingt der Beste. Der Char kommt nicht durch Zufall aus dem Horasreich? Viertelzauberer, war mal Hesinde-Akolyth und aktuell etwas "erschüttert" in seinem Glauben an Rondra. Potenzieller Kandidat für einen Myrmidonen, wir brauchen mehr Shinxir-Gläubige um endlich wieder einen echten Kriegsgott an die Spitze zu bringen. :cool:

    Keine Ahnung ob Dir das besser passt, bzw ob ein Shinxir-Gläubiger für die Quanionsqueste spielbar ist, aber könnte man ja durchaus mal bei der SL anfragen.

    https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Shinxir

  • Tatsächlich nur halb scherzhaft: Nachdem er derzeitig bei der zweiten Gottheit potenziell nicht gut aufgehoben ist, stellt sich die Frage, ob es eine dritte Gottheit (zeitnah) sein sollte.

  • Eigentlich ist Rondra die Gottheit, die mir als Spieler von den Zwölfen am meisten liegt. Als Spieler hätte ich überhaupt nichts dagegen, einen durch-und-durch rondragefälligen Recken zu spielen. Nur hat unsere Spielgruppe es immer wieder mit mächtigen, heimlich agierenden Gegnern zu tun, Dienern des Namenlosen. Das verlangt nach Methoden, die eher in den Bereich Counter-Intelligence fallen, als offenen Kampf.

    Tatsächlich nur halb scherzhaft: Nachdem er derzeitig bei der zweiten Gottheit potenziell nicht gut aufgehoben ist, stellt sich die Frage, ob es eine dritte Gottheit (zeitnah) sein sollte.

    Ich habe ehrlicherweise auch schon überlegt, die Gottheit zu wechseln, aber ein drittes Mal? Wie kann man so etwas begründen, nachdem mein SC bei Initiierung, Weihe, zwei Visionen, von der Donnernden angenommen worden ist? Außerdem würde es mich wieder ein paar tausend AP kosten, für den Wechsel einerseits und verballerte Steigerungen andererseits.

    Thema Kor: Unser SL hat mir das auch schon vorgeschlagen, von meinem Effektivitätsdenken her. Er ist mir als Spieler äußerst unsympathisch, weil ich in ihm irgendwie den Gott der neuzeitlichen Kriege sehe, mit massenhaftem Blutvergießen, und in Rondra eher die Göttin der Haager Landkriegsordnung, die unvermeidliche Auseinandersetzungen irgendwie zu 'zivilisieren' versucht.

  • Heimlich und hinterrücks vorzugehen, um Blutvergießen zu verhindern oder wenigstens einzuschränken, ist nun auch nicht das, was Kor bevorzugt.

    Nur hat unsere Spielgruppe es immer wieder mit mächtigen, heimlich agierenden Gegnern zu tun, Dienern des Namenlosen.

    Rondra hat Kriegskunst als Leittalent. Also nur blindlings nur auf den Gegner zustürmen ist nicht die einzige Option. Aber es erlaubt auch nicht grundsätzlich alles als Mittel zum Zweck.

    Sprich mit Deinem SL und der Gruppe. Du siehst bei eurem Spielstil und AB keine Option, einen Ronnie gerade und ehrenhaft zu spielen. Sehen sie und besonders der SL das ebenso? Wenn ja, besteht die Möglichkeit, dazu die Grundlagen zu bieten und wäre das allen recht? Wenn nein, dann ist es wohl an Dir umzudenken und für Deinen Brin andere, rondrianische Optionen ausprobieren zu lassen.

    Im Grunde sollte das doch in der Quanionsqueste möglich sein, auch Praioten dürfen eine Menge Dinge nicht mal in Erwägung ziehen, und die Kampagne ist doch mWn für eben auch ehrenhafte Charaktere mit angelegt?

    Und auch die Amazonen sollte eine ganze Menge nicht mitmachen wollen.

  • Zitat

    Heimlich und hinterrücks vorzugehen, um Blutvergießen zu verhindern oder wenigstens einzuschränken, ist nun auch nicht das, was Kor bevorzugt.

    Das sieht die Redaktion, welche die Vademeci verfasst hat aber gänzlich anders. Immerhin gibt es mehr als nur eine Strömung der Kirche, und das Opfern von Blut ist auch in der Rondrakirche üblich (wenn man den Aspekt berücksichtigen MUSS), so das gerade die Strömungen des Guten Goldes und der Söldnerehre in der Ausprägung des Taktikers oder Kommandanten sehr wohl genau jene von dir Ausgeschlossenen Techniken sehr wohl im Fokus haben, um eben das Leben der eigenen Männer zu schonen und einen möglichst spektakulären (weil besonders effektiven und eindeutigen) Sieg über einen Feind zu ermöglichen.

    Zu behaupten Kors jünger müssen alle Blutvergießen in jedem Kampf, da es einige besondere Liturgien und Praktiken gibt, welche dies Thematisieren würde im Umkehrschluss bedeuten, das jeder Rondrageweihte immer bis zum Tod kämpfen muss, da es Thalionmels Schlachtengesang gibt, der eben jenes Selbstopfer thematisiert.

    So wie es unterschiedliche Strömungen und Diversität in der Rondrakirche gibt sollte man auch die andere Kirchen betrachten, gerade jene die per redaktioneller Aussage besonders starke Diversität und Individualität ihrer Mitglieder aufweisen, wie es die Kor-kirche im besonderen tut (siehe Vademecum).