Wie es weiter gehen könnte:
Brin war auf dem Ritt so schlecht gelaunt, dass die anderen es bald aufgaben, ihn anzusprechen. Er ließ sich zurückfallen, um mit seien Gedanken allein zu sein, und ging noch einmal alles durch, was ihm an Assadra in der letzten Zeit seltsam erschienen war. So kamen ihm auch die Ereignisse in Donnerbach wieder in den Sinn, und er begann zu brüten. Er hatte Aldare Donnerhall und Thundra vom Rathilstein getäuscht, über ein, zwei Sachen, die sie wohl besser nicht wussten. Einmal hatte er Assadra angelogen, weil er ihr im Moment nicht traute. Als er einmal angefangen hatte, zu grübeln, fand er kein Ende mehr. Mit Schaudern dachte er wieder an die Gefangene, die er getötet hatte.
Im Grunde musste er sich eingestehen, dass er wohl ziemlich ehrlos war. Und konnte man ziemlich ehrlos sein? Eigentlich ging das gar nicht. Entweder man hatte Ehre, oder man hatte keine. In Donnerbach hatte er sich vor den Dienern des Namenlosen verborgen. War das richtig gewesen? Es war ihm so selbstverständlich erschienen, dass er nicht weiter darüber nachgedacht hatte. Aber vielleicht hätte er sich ihnen stellen sollen? Es hätte die Donnernde vermutlich einen Diener gekostet, aber vielleicht hätte sie ihm auch den Sieg geschenkt?
Plötzlich hatte er einen Moment der Klarheit, und sah drei Wege ganz deutlich vor sich:
Wenn er seinem jetzigen Weg weiter folgen würde, dann würde er keine Ehre gewinnen, auch wenn er Ergebnisse vorweisen konnte. Er würde seine Ehre dann als sein eigenes, sehr persönliches Opfer an die Donnernde betrachten. Oder er könnte Missionen, die offensichtlich Heimlichkeit und Schläue erforderten, in Zukunft anderen überlassen. Oder er könnte geradlinig und offen handeln, und darauf vertrauen, dass die Donnernde die ihrigen schon bewahren würde.