Bitte um Plot-Hilfe

  • Wie es weiter gehen könnte:

    Brin war auf dem Ritt so schlecht gelaunt, dass die anderen es bald aufgaben, ihn anzusprechen. Er ließ sich zurückfallen, um mit seien Gedanken allein zu sein, und ging noch einmal alles durch, was ihm an Assadra in der letzten Zeit seltsam erschienen war. So kamen ihm auch die Ereignisse in Donnerbach wieder in den Sinn, und er begann zu brüten. Er hatte Aldare Donnerhall und Thundra vom Rathilstein getäuscht, über ein, zwei Sachen, die sie wohl besser nicht wussten. Einmal hatte er Assadra angelogen, weil er ihr im Moment nicht traute. Als er einmal angefangen hatte, zu grübeln, fand er kein Ende mehr. Mit Schaudern dachte er wieder an die Gefangene, die er getötet hatte.

    Im Grunde musste er sich eingestehen, dass er wohl ziemlich ehrlos war. Und konnte man ziemlich ehrlos sein? Eigentlich ging das gar nicht. Entweder man hatte Ehre, oder man hatte keine. In Donnerbach hatte er sich vor den Dienern des Namenlosen verborgen. War das richtig gewesen? Es war ihm so selbstverständlich erschienen, dass er nicht weiter darüber nachgedacht hatte. Aber vielleicht hätte er sich ihnen stellen sollen? Es hätte die Donnernde vermutlich einen Diener gekostet, aber vielleicht hätte sie ihm auch den Sieg geschenkt?

    Plötzlich hatte er einen Moment der Klarheit, und sah drei Wege ganz deutlich vor sich:

    Wenn er seinem jetzigen Weg weiter folgen würde, dann würde er keine Ehre gewinnen, auch wenn er Ergebnisse vorweisen konnte. Er würde seine Ehre dann als sein eigenes, sehr persönliches Opfer an die Donnernde betrachten. Oder er könnte Missionen, die offensichtlich Heimlichkeit und Schläue erforderten, in Zukunft anderen überlassen. Oder er könnte geradlinig und offen handeln, und darauf vertrauen, dass die Donnernde die ihrigen schon bewahren würde.

  • Oder er könnte geradlinig und offen handeln, und darauf vertrauen, dass die Donnernde die ihrigen schon bewahren würde.

    Sich nicht nur darauf verlassen, dass Rondra es schon richten wird, man muss schon selber sich selber und Rondra beweisen, dass man kann und will. Das kann man auch dann machen, wenn es der schwierige, harte Weg ist, während der leichte der "hinten rum" ist.

    Die sonstigen, echten und umgänglich heimlich-Aktionen tatsächlich anderen überlassen, sie nicht vorschlagen, sie nicht anüberlegen und dann anderen überlassen (das wäre in meinen Augen Heuchelei).

    Die Ehre als Opfer klingt zwar aufopferungsvoll, aber kann man ein ehrenhafter Ronnie sein, der seine Ehre opfert? Der sie opfert, ohne dass es ihm, wie es sich liest, wirklich weh tut?

    Wie macht ihr das mit dem Moralkodex und den eigentlich anfallenden Abzügen, wenn er gebrochen wird?

  • Sich nicht nur darauf verlassen, dass Rondra es schon richten wird, man muss schon selber sich selber und Rondra beweisen, dass man kann und will. Das kann man auch dann machen, wenn es der schwierige, harte Weg ist, während der leichte der "hinten rum" ist

    Der Weg "hinten rum" braucht Planung und ist für einen Diener der Donnernden unehrenhaft, aber sicher. Der offene Weg ist einfach aber gefährlich und scheint mir ziemlich direkt nach Alveran zu führen.

    Wie macht ihr das mit dem Moralkodex und den eigentlich anfallenden Abzügen, wenn er gebrochen wird?

    Mein Held benutzt hauptsächlich Mirakel. Die sind ohne Aufschläge, so dass sie klappen, obwohl er einen mächtigen Malus mit sich rumschleppt. Aufwendigere Liturgien würden zur Zeit vermutlich scheitern.

  • Die Setzungen des offiziellen Aventurien gefallen mir gut, und ich will für unsere Spielgruppe nichts anderes festlegen.

    Mal angenommen, mein SC kommt zur Auffassung, dass er den ganzen Ehrenkodex und Gebote-Kanon der Rondra-Kirche über Bord werfen kann, und dass im Grunde nur ein Gebot bleibt: „Beschütze die Gläubigen der Zwölfe.“

    Er hat keinen missionarischen Eifer und würde keine Werbung für diese Auffassung machen. Von der offiziellen Kirche würde er sich so weit als möglich fernhalten, um sie nicht zu destabilisieren. Falls er nicht stirbt, würde das am Ende in ein Leben als Einsiedler oder in einem normalen Broterwerb münden.

    Haltet ihr so etwas für spielbar? Würdet ihr als SL gestatten, dass er KE regeneriert?

  • Der Weg "hinten rum" braucht Planung und ist für einen Diener der Donnernden unehrenhaft, aber sicher. Der offene Weg ist einfach aber gefährlich und scheint mir ziemlich direkt nach Alveran zu führen.

    Gerade ein Diener der Rondra sollte doch wissen, dass der offene Weg kein bisschen einfacher ist - der braucht nämlich fast noch mehr Planung, da man sich gut überlegen muss, wie man vorgeht, und wo man die nötige Unterstützung bekommt.

    Und die eigene Ehre zu opfern ist kein Opfer. Zumindest nicht auf die Art. In den Augen anderer die eigene Ehre zu opfern, ohne innerlich die Ehre aufzugeben, (Beispiel aus Star Trek: Worf in Next Generation) ist in der Tat ein Opfer, aber sich innerlich unehrenhaft zu verhalten und das als Opfer an die Gottheit zu verkaufen ist mehr als nur heuchlerisch.

    Haltet ihr so etwas für spielbar? Würdet ihr als SL gestatten, dass er KE regeneriert?

    Spielbar, ja. Karmaregeneration eindeutig nein. Und ob ein von Selbstmitleid geplagter ehemaliger Geweihter auf Dauer wirklich Spaß macht, musst du selber wissen.

    Wieso nimmt er nicht tatsächlich die Herausforderung an, nach den Idealen seiner Göttin auf die ehrenhafte Art zu streiten? Das heißt doch nicht Rondrakamm greifen und wie ein Berserker losstürmen. Vorausplanen, taktisch aber offen agieren, ehrliche Bündnisse schmieden, seine Mitstreiter zu den besten Kämpfern formen, die er aus ihnen machen kann, damit sie eben nicht alle hopps gehen. Einen Kampf zu umgehen und diplomatisch zu lösen ist doch immer noch keine Schande, aber es gibt einen Unterschied zwischen Bluffen und gezielter Täuschung, um jemandem zu schaden.

    Er kann sich auch Rat bei seinem Sennenmeister / ehemaligen Mentor / sonstwem aus der Kirche (sprich SL) holen, wie er es denn schaffen kann, auf Rondras Pfad zu bleiben mit dem, was ihm entgegensteht. Zweifeln ist menschlich, Vergeben ist göttlich.

  • Der offene Weg ist einfach aber gefährlich und scheint mir ziemlich direkt nach Alveran zu führen.

    Mut, Tapferkeit und Selbstlosigkeit sind ja nicht umsonst Tugenden der Leuin.

    Blindlings mit der Waffe voran in einen offensichtlichen Tod hinein wiederum ist etwas, das Rondra meinem Verständnis nach auch nicht schätzt. Aber ein gewisses Risiko ist immer.

    Der offene, der ehrenhafte Weg, ist der gefährliche und der schwere Weg, und auch darum geht es. Sich zu beweisen, vor sich selber und Rondra, dass man bestehen und siegen kann, ohne dass man seine eigenen Überzeugungen über Bord wirft, weil es so bequemer, einfacher, ungefährlicher ist.

    Natürlich ist es gefährlich, dem Gegner offen entgegen zu treten, statt ihm von hinten ein paar überzuziehen. Natürlich es es gefährlicher, den Gegner wissen zu lassen, wer man ist, statt sich zu verstecken. Aber man hat doch Rondras Weg als seinen erkoren, weil man das für den richtigen Lebensweg hält.

    Ist das nicht so, wäre ein Austritt aus der Kirche und eine Exkommunikation Grad V, damit er kein Geweihter ist, in meinen Augen angebracht. Aber den Idealen nicht folgen wollen, eigentlich nicht der Maxime der Kirche folgen, Gebote und Ideale 'über Bord werfen', sich von der eigenen Kirche fernhalten wollen, weil man weiß, man ist da eigentlich nicht mehr zugehörig - das finde unehrenhaft und eines Ronnies nicht würdig, wenn man dennoch nach außen Ronnie sein möchte. Heuchlerisch ist es halt auch, und eigentlich in meinen Augen sogar feige (nichts für ungut, bitte). Denn dann kann/sollte man als Geweihter auch den Mut haben, zur eigenen Wahrheit zu stehen.

    Nun weiß ich nicht, was genau er in welchen Situationen gemacht hat, manche Dinge lesen oder hören sich ja ganz anders in ihrer Langversion an als in der kurzen. Nur nach der hier vorliegenden Kurzversion, so mein Eindruck, möchte sich Dein Ronnie nicht wie ein Ronnie verhalten, und hat nicht nur derzeitig Probleme mit Rondra, sondern schon vorher damit, dass er die Ideale und Gebote seiner eigenen Kirche nicht lebt, nicht verinnerlicht, nicht als die seinen anerkennt. Und wenn das nicht stimmt, wenn es eigentlich an Glauben und Überzeugung an die Richtigkeit fehlt, ja, dann sehe ich da auch einen zugedrehten Karmahahn.

    Kriegskunst ist, wie schon erwähnt, ein Leittalent. Ronnie rennen nicht nur einfach los und druff (auch wenn man das bei manchen offiziellen Setzungen glauben sollte, aber man schaue sich an, wie schlecht und weit aber ihrer geltenden Hintergrundsetzungen Praioten in AB oft daherkommen). Aber Hinterhalte legen und sich selber verstecken, nur sichere Siegeschancen haben zu wollen und dem alles unterzuordnen - das macht in meinen Augen keinen Ronnie aus. Mut und Opferbereitschaft muss man schon mitbringen, damit Rondra hilft.


    Mal angenommen, mein SC kommt zur Auffassung, dass er den ganzen Ehrenkodex und Gebote-Kanon der Rondra-Kirche über Bord werfen kann, und dass im Grunde nur ein Gebot bleibt: „Beschütze die Gläubigen der Zwölfe.“

    Das könnt ihr in der Gruppe so handhaben, ist aber an sich nicht mehr der rondrianische Kodex, weil es viel weniger ist als die Ideale und der Kodex der Geweihtenschaft. Die geben deutlich mehr Aspekte vor, und wenn Du die anderen kickst, wirst Du OT kostengünstig eine Menge GP los, ohne sie durch AP abzubauen. Obendrein geben die anderen Aspekte ja durchaus vor, wie die Schwachen und die Gläubigen zu schützen sind. Diesem Aspekt den Vorzug geben, das ist legitim, auch vor anderen, wenn es denn sein muss und mal unbedingt entschieden werden muss. Aber nicht als Standard: Nur das eine zählt, der Rest ist deshalb egal, und muss deshalb auch keinen Kummer machen.

    IT wiederum denke ich, dass die Geweihtenschaft einen Geweihten, der Rondras Ideale auf eines runterkürzt und dies mit "Der Zweck heiligt die Mittel" verkauft, mEn nicht tolerieren wird, weil das eben alle anderen Ideale mit Füßen tritt. Er würde damit nicht mehr den Schwertbund repräsentieren und ich denke nicht, dass der Schwertbund das durchgehen ließe.

    "Weiterhin ist jedem Geweihten und jedem Akoluthen bewusst, dass er durch sein Verhalten das Ansehen seiner Kirche mehren und nicht mindern sollte." WdH, S. 266

    Mein Held benutzt hauptsächlich Mirakel. Die sind ohne Aufschläge, so dass sie klappen, obwohl er einen mächtigen Malus mit sich rumschleppt. Aufwendigere Liturgien würden zur Zeit vermutlich scheitern.

    Die Aufschläge für gebrochenen Kodex gibt es für alles, auch auf Talentproben, nicht nur bei Liturgien.

    "Verstößt der Held gegen diese moralischen Prinzipien, so ist er durch Gewissensbisse für die nächste Zeit in all seinen Handlungen so eingeschränkt, als wirke eine Schlechte Eigenschaft (siehe S. 268). Stärke dieser Eigenschaft und Dauer, bis die Wirkung abgeklungen ist,

    entscheidet der Meister je nach Art der Verfehlung und anschließender Reue." WdH, S. 266/267.

    Das gilt auch für den LkW, wenn mirakelt wird, obendrein dürften diese Mirakel auch noch weiter erschwert sein (eigensüchtige Motive, denn er setzt ja auf seine eigenen auf Nummer Sicher gehen-Eckdaten).