Geweihte in Gefangenschaft?

  • In meinem nächsten Abenteuer wird die Gruppe mittels Gift betäubt um dann als Sklave gefangen genommen zu werden. So weit so gut und je nach Region auch nicht unbedingt ungewöhnlich.

    Allerdings ist einer der Charaktere ein Perainegeweihter und ich weiß nicht wie mit diesem dann umgegangen wird.

    Zum Hintergrund:
    1. Die Sklavenhändler, welche die Gruppe gefangen nehmen stammen ursprünglich aus Mengbilla, sind also mit relgiösem Eifer eher nicht so dabei

    2. Geweihte in Aventurien entsprechen für mich am ehesten den irdischen Priestern aus dem Mittelalter, Überfälle an sich sind zwar extrem selten, kommen aber vor, dementsprechend ist die Frage nach dem ob für mich irrelevant

    3. Der hauptsächliche Teil der ausgespielten Gefangenschaft spielt auf einem Schiff

    Also meine Fragen:
    1. Wie wird mit dem gefangenen Geweihten umgegangen? Wird einfach ignoriert das er Geweihter ist, wird er als "Edelgefangener" behandelt, wie beispielsweise Adelige/Generäle in einem Krieg, werden seine Dienste/Fähigkeiten eingefordert? (eventuell Sprachbarriere? Der Geweihte spricht nur Garethisch)

    2. Wie würde sich ein "normaler" Geweihter verhalten? Grade da er ja Perainegeweihter ist, würde er sich trotzdem um Kranke/Verletzte kümmern wollen, auch auf Seiten der Sklavenjäger, wegen seiner Prinzipientreue? (grade weil Mitos, unser Geweihter sich auf die heilenden Aspekte der Peraine fokussiert)

    Kampagne in ganz kurz

    - Gruppe wird in einem Zorganer Gasthaus betäubt

    - verschleppt auf ein Schiff von Mengbillarer Sklavenjägern/-händlern (Diese sind evtl auch Tulamiden die bei sich zuhause ausgestoßen wurden und nach Mengbilla sind, dementsprechend eigentlich überall unten durch)

    -Mengbilla Schiff wird von einem Schiff der schwarzen Armada gekarpert, ein Teil der Gruppe kommt frei (darunter auf jeden Fall der Geweihte) der andere wird einfach als "Sklavenbeute" übernommen

    -in Al'Anfa hat der nächste Questgeber zufällig Interesse an genau dem Noch-Sklaven Interesse und kauft diese als Anzahlung frei, im Gegenzug soll die Gruppe einen Auftrag von dem Typen erledigen

    -> nächster Teil dann in Al'Anfa

    Ich bin dankbar für jeden Tipp :shy:

  • In Zorgan steht einer der größten Peraine Tempel des Kontinents und Peraine ist hoch angesehen. Genau dort einen Perainegeweihten zu versklaven ist schon sehr, sehr gewagt, wenn nicht dumm. Ich würde da eine kleineren Ort nehmen oder die SCs werden Schiffbrüchig (wir wollten nur der netten Fischerin helfen, aber von uns kann halt keiner Boote fahren) und dummerweise von Sklavenhändler rausgefischt. Den Geweihten erkennt man dann vielleicht auch gar nicht mehr, weil die Roben zu abgerissen sind.

    Zu Deinen Fragen.

    Entweder will ich den Geweihten versklaven oder nicht. Wenn ich einen Sklaven will, dann ist es mir egal, ob er geweiht ist oder nicht. Vielleicht schau ich, dass er nicht drauf geht, weil er Fähigkeiten hat, die ihn teurer machen. Aber wenn ich ihn besser behandle, weil ich Respekt vor seinem Geweihtenstatus habe, dann werde ich auch eher nicht versklaven.

    Sprachbarriere bei Seeleuten eher weniger, Garethi spricht ja jeder.

    Gerade auf einem Sklavenschiff gibt eine Menge Leute um die man sich kümmern kann. Jemanden nicht helfen weil man ihn nicht mag, ist jetzt weniger im Sinne Peraines.

    I ♡ Yakuban.

  • Der Ort ist beliebig austauschbar, das in Zorgan einer der größten Perainetempel des Kontinents steht wusste ich gar nicht ^^ steht im Almanach nicht mit dabei und in AG auch nur sehr kurz, hab ich wohl übersehen, passiert.

    Dann verlege ich die entsprechende Szene einfach ein wenig nach Norden in ein kleineres Dorf an der Küste.

    Das Abenteuer spielt bei uns direkt im Anschluss an das Abenteuer davor, der Ort lag aber nur "irgendwo im Mittelreich".

    Dann werde ich im Zweifel auf seine Prinzipientreue pochen und seine Willensstärke testen, danke erstmal für die Antwort :thumbsup:

  • In Mengbilla gilt der 'göttliche Neun'-Glaube, und zu den neun gehört auch Peraine. Daher sollten die werten Sklavenjäger sich bewusst sein, sich an einem Geweihten zu vergreifen, und dass dies das Mal des Frevlers für sie bedeuten wird (was auch immer die sich aus diesem Umstand machen).

    In Aranien haben sie so einige Peraine-Tempel, und je nachdem, wann ihr zeitlich spielt, gehört Anchopal noch zu Aranien mit dem Heiligen Hain (dessen Entstehung ein direktes Peraine-Wunder ist, noch zu Aranien-Zugehörigkeits-Zeiten).

    Ich würde für Aranien, das ein sehr furchtbares Land ist, Peraine da nicht als ganz unbedeutende Gottheit setzen. Gerade halt mit einem Tempel in der Stadt, in der man den Geweihten kascht. Da es auch wandernde Geweihte gibt und gerade auf dem Dorf bei den Bauern Peraine besonders präsent ist, würde ich ein kleines Kaff nicht unbedingt als besser erachten als eine Stadt mit Tempel.

    Angriffe und Übergriffe auf Geweihte in 12-Göttergläubigen Regionen sind verboten (Ausnahme: Rondra- oder Kor-Geweihte im Felde, unerkannte Phex-Geweihte) und werden (von göttlicher, nicht menschlicher Seite aus) mit dem Mal des Frevlers geahndet (wenigstens nach DSA 4). Die in die Sklaverei zu verhökern sicherlich noch mehr. Es stellt sich auch die Frage, wer wissentlich und willentlich einen Geweihten der 12e als Sklave kauft, ebenso, ob einen Geweihten als Sklaven zu nehmen den ganzen Aufwand (auch, aber nicht nur, finanziell) wert ist, wenn die Peraine-Kirche mit ggf. Unterstützung ihren Geweihten wieder haben möchte, und ob man einen Peraine-Geweihten überhaupt an den Mann kriegt.

    Einen Geweihten als Sklaven würde ich nur fangen wollen, wenn die Chancen, den an seinen Bestimmungsort zu bringen gut sind (also voraussichtlich reibungslose Transportmöglichkeiten bestehen), im Vorfeld die Bezahlung geklärt wurde und es auch wirklich einen Abnehmer gibt, und da nicht nicht hoffnungsvoll auf drauf hoffen. Auf gut Glück würde ich sonst die Finger von einem Geweihten in einem Land lassen, indem dessen Gottheit gut bekannt ist und verehrt wird. Obendrein würde ich in keinem Fall die ganze Schiffsbesatzung das wissen lassen, damit keiner von denen sich als götterfürchtiger Held betätigen möchte.

    Im Weiteren gilt das auch für andere angehende Sklaven, je nachdem, was man sonst so in der Gruppe hat.

    Zumindest nach DSA 4 hat ein Peraine-Geweihter schlicht jeden zu versorgen, der dessen Bedarf.

  • Im zweifelsfall melden sich immer wieder gerne die Orks, welche sich um die Geweihten vielleicht nicht kümmern, oder irgendwelche anderen Sonderlinge. Vielleicht ist es ja eine wunderschöne Sklavengaleere aus fernen Landen, die von den 12-Göttern nichts wissen (wollen).
    P "Ich bin Pereine-Geweihter"

    H "Ein Irrer, für den werden wir nicht so viel bekommen"

    Dann musst du sie aber schon ein wenig aufs Meer heraus locken. Ansonsten würden sich Freidenker Kulte anbieten, welche nicht an die Götter, oder einfach nicht an den guten Willen der Götter, glauben.

  • Wenn ich den Geweihten seiner Kleidung entledige, durch sehr zerschlissen, angesengt /o.ä. und er somit nicht mehr direkt als einer zu erkennen ist, ist die Entführung an sich kein Problem.

    Auf dem Schiff selbst beweist er dann das er Geweihter ist und wird mehr oder weniger zum Schiffsarzt und soll beim nächsten Hafen wieder rausgelassen werden.

    Wäre das so logisch? Seine Freunde werden nicht freigelassen und er kann gucken ob und wie er die befreien kann.

    Was wäre wenn die Sklavenhändler an Rastullah glauben? Wie würde es da aussehen?

    Edit: oder sogar Dämonenanbeter sind, da wäre Zorgan ja gar nicht mal so unwahrscheinlich. Dann könnten die Sklavenhändler auch von denen direkt beauftragt sein oder ähnliches

    Sonst in der Gruppe sind noch ein Fjarninger (der wird sich freuen auf dem Meer zu sein), ein ehemaliger Soldat aus dem Horasreich und ein Auelf der sozial eher unfähig ist.

    2 Mal editiert, zuletzt von Jonny (26. September 2018 um 19:37)

  • Bitte kein Vergleich mit irdischen Priestern - die haben nicht so eine Macht an Ansehen wie die Geweihten in Aventurien.

    Geweihte sind wahre Diener einiger wahrer (echter) Götter; nur hohe Adlige stehen im Ansehen über einem Geweihten.

    Wer also einen Geweihten bedroht, entführt etc. greift gewissermaßen in die göttliche Ordnung ein.

    Das mögen Sklavenjäger aus Al'Anfa, wo Boron über Alles steht, natürlich anders sehen.

    Ein schwieriges Thema - auf das leider kaum ein Abenteuer richtig eingeht (auch wenn es vorkommt) - und ich meine Schattenkatze hat sonst alles dazu gesagt. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Auch in Al'Anfa gibt es einen Peraine-Tempel. Nur weil man Praios mit Boron tauscht, sind die anderen nicht unbekannt.

    die Sklavenhändler an Rastullah glauben?

    Die Anhänger des All-Einen sind jetzt nicht gerade dafür bekannt, dass sie viel auf Schiffen unterwegs sind und Handel mit Al'Anfa dem alten Kriegsfeind betreiben. Je nach Rechtsschule sind die anderen Götter so etwas wie ungezogene Kinder Rastullahs, also zwingend egal auch nicht.

    Die Frage, die sich stellt, ist: warum den Aufwand betreiben einen Geweihten zu versklaven, wenn ich eine X-beliebige andere Person nehmen kann? Die vielleicht nicht mal jemand vermisst. Der Rastullah-Gläubige Sklavenfänger reist mit seiner Karawane nach Punin, geht zu den Ärmsten der Ärmsten und verspricht ihnen ein besseres Leben, wenn sie ihn begleiten. Ja, der verkauft sie als Sklaven in tulamidischen Städten, aber selbst wem das dämmert mag das Leben als Luxusprodukt dem hungrig im Straßendreck zu enden vorziehen.

    Aber Du kannst Dich auch selbst fragen Wie weit das für Euer Aventurien wichtig ist? Wir wollen nur coole Erlebnisse, die richtig logisch müssen die Zusammenhänge gar nicht sein (siehe diverse.


    Bei mir in hexturien hätte der Geweihte schlicht mehrfach Pech, wenn ich versklaven wollen würde.

    Vielleicht suchen sich skrupellose Dämonologenanhänger den Geweihten aus, um ihn bei irgendeiner Beschwörung als Opfer zu wenden und den Elfen als AE Lieferant durch Blutmagie. Aber einen Hünen, einen Ex-Soldaten, einen Elfen und einen Geweihten greift man nicht mal ebenso an. Da braucht man schon einen guten Plan.

    Oder wie gesagt Schiffsbruch völlig zerlumpt und ausgemergelt aus der See gezogen, um auf dem nächsten Markt verramscht zu werden.

    An was ich als erstes dachte. Waldmenschen und Utulus. Die Gruppe gerät irgendwo im Dschungel in Gefangenschaft, weil sie sich halt in Internas zwischen Sippen eingemischt hat und die verkaufen sie nackt an die Al'Anfaner weiter, um selbst Profit zu machen oder von Sklavenfänger in Ruhe gelassen zu werden.

    Man kann sich aber auch die Frage stellen. Was versprichst Du Dir von der Episode in der Sklaverei?

    Sollen sie nur in die Abhängigkeit eines Al'Anfaner kommen? Da ginge auch anders. Vielleicht hat dieser den kleinen Bruder des Geweihten gekauft. Der hat ihm dann im Bett erklärt, dass er eigentlich gar kein Sklave ist und sein Bruder ein Geweihter und er gerne wieder nach Hause möchte.

    Also setzt man einen Brief auf.

    Lieber Mitos, ich möchte Dich gerne zum Essen nach Al'Anfa einladen. Dein Bruder ist schon hier. Komm bald er vermisst Dich. Boron mit Dir - Dein netter Lieblings Al'Anfaner und zukünftiger Questgeber.

    Dann kann sich die Gruppe selbst dorthin auf den Weg machen und mit diesem mulmigen Gefühl im Hafen einlaufen, dass das doch sicher eine Falle ist und alles schief geht und überhaupt. Natürlich gibt er den kleinen Bruder zurück, wenn man eine Kleinigkeit erledigt, weil man hatte ja Unkosten, ne?

    I ♡ Yakuban.

  • Nur stellen die Al'Anfer den Born über alle alle Götter ... und wer kein Gold hat wird Sklave. Natürlich nicht in der Stadt ... aber es gibt ja so vieles außerhalb. Ob jemand gezielt Sklavenjagd auf Geweihte macht - ich würde sagen, nein. Das wäre frevlerisch. Nur wenn einer zufällig ins Netz kommt ... keine Ahnung; DSA-Abenteuer lassen es jedenfalls bei den "Helden" zu. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Meine Hauptintention ist, die Gruppe nach Al'Anfa zu bringen um dort das nächste große Abenteuer spielen zu lassen. Mir ist da einfach als erstes eine unfreiwillige Schiffahrt eingefallen, weil eben a) keine Möglichkeit der Gruppe da was dran zu ändern und b) schnell erzählt wenn man will oder braucht. Sie kommen auch nicht als Sklaven in Al'Anfa an, bzw wer in Al'Anfa noch als Sklave ankommt wird als "Anzahlung" für den neuen Auftrag freigekauft.

    Ich denke ich werde es wie folgt machen:

    Nach einiger Zeit mitten im Wald und vielleicht einer wütenden Gruppe Wildschweinen oder einem Bären dem man aus Versehen in den Bau stolpert ist die Kleidung der Gruppe und vor allem des Geweihten so zerschlissen das man ihn grade in der Dunkelheit schnell nicht mehr als Geweihten erkennen kann.

    In einem Gasthaus mischt ihnen der viel zu müde Wirt Gift ins Essen, er hat ein Abkommen mit den Sklavenhändlern, sodass sie schnell und tief schlafen. Die Erschöpfung der Helden nach einiger Zeit im Wald, bei schlechtem Wetter und und und tut ihr übriges. Entführung läuft, auf dem Schiff (von Mengbilla/anderen typischen versklavern die nicht Al'Anfa sind) fällt aber schnell auf das man einen Geweihten am Haken hat, lässt ihn frei und stellt sich selbst als seine Retter dar.

    Der Rest der Gruppe bleibt aber gefangen, so eine Beute ist ja schon beachtlich.

    Das erste Schiff wird vor der schwarzen Armada angegriffen, Gefangene werden teilweise übernommen, teilweise kann der geweihte seinen Einfluss nutzen um seine Freunde zu befreien.

    In Al'Anfa selbst beginnt dann der eigentliche Hauptteil der Kampagne und die Gruppe bekommt ihren Auftrag.

    Also in kurz, dumme Zufälle und dumme Fehler bringen den Geweihten unabsichtlich aufs Schiff und die Sklavenhändler wollen sich rausreden.

    Solche komischen Zufälle scheinen ja grade den Helden Aventuriens öfter zu passieren :saint:

    Danke nochmal für eure Hilfestellungen :thumbsup:

    Einmal editiert, zuletzt von Jonny (27. September 2018 um 15:25)

  • Meine Hauptintention ist, die Gruppe nach Al'Anfa zu bringen um dort das nächste große Abenteuer spielen zu lassen. Mir ist da einfach als erstes eine unfreiwillige Schiffahrt eingefallen, weil eben a) keine Möglichkeit der Gruppe da was dran zu ändern und b) schnell erzählt wenn man will oder braucht. Sie kommen auch nicht als Sklaven in Al'Anfa an, bzw wer in Al'Anfa noch als Sklave ankommt wird als "Anzahlung" für den neuen Auftrag freigekauft.

    Wenn ich ganz ehrlich bin: Dann würde ich die Versklavung ganz lassen und lieber einen anderen Weg finden, die Gruppe nach Al'Anfa zu bringen. Sowas kann leicht unstimmig wirken und Leuten den Spielspaß verhageln, und wenn es dann noch nichtmal besonders relevant für den Plot ist würde ich das eher unterlassen.

    Mal so gefragt: Was spricht dagegen dich einfach mit deiner Gruppe zusammen zu setzen und zu sagen "Hey, ich hab ein tolles Abenteuer für euch das aber in Al'Anfa beginnen würde, habt ihr denn Ideen was eure Charaktere da hin bringen würde?" und von da aus weiter zu arbeiten?

  • Versklavung ist de fakto am Anfang das gleiche wie Gefangennahme, bedeutet u.a. initial Verlust der gesamten Ausrüstung und eine gewisse "Hilflosigkeit" und einen Verlust über die Kontrolle. Solche Dinge sind durchaus umsetzbar müssen aber sorgfältig gemacht werden, sonst ist Frustrationspotential vorhanden. Ich würde das 1 bis max. 2x pro Heldenkarriere machen, eher in den niedrigen Erfahrungsstufen, bei hochstufigen müßte schon ein riesiger lange geplanter Plot (oder mächtige Magie) dahinterstehen. Ist für mich schon durchaus Teil einer größeren Story und nichts für zwischendurch. Wenn's aber wirklich integraler Teil eine Al'Anfa Kampagne ist, why not. Vielleicht wurden die Helden ja verwechselt (dann wärs ggfs auch eine Entführung anstelle einer Versklavung) und müssen draufkommen mit wem und was dahintersteckt (möglichst was größeres). Vielleicht wollte man die andere Gruppe ja einfach aus dem Weg haben, was wäre besser wenn sie auf Nimmerwiedersehen nach Al'Anfa auf nem Sklavenmarkt verschwinden (dann würde der Auftraggeber aber eher am Ausgangsort und nicht in Al'Anfa sitzen, ist daher vielleicht nicht so ideal). Oder die Al'Anfaner lassen die Gruppe nach Al'Anfa verschleppen, weil sie sie verwechseln und: glauben an Informationen zu gelangen, sie für feindliche Spione halten, für flüchtige Verbrecher/Ketzer, sie glauben dass einer der Gruppe über besondere Fähigkeiten verfügt, usw. Eine Verwechslung würde auch erklären, warum versehentlich ein Perainegeweihter verschleppt wird (weil sie ihn nicht für einen halten, sondern für einen der sich bloß zur Tarnung als solcher ausgibt).

    3 Mal editiert, zuletzt von pimpfl (27. September 2018 um 19:27)

  • In Zorgan steht einer der größten Peraine Tempel des Kontinents und Peraine ist hoch angesehen. Genau dort einen Perainegeweihten zu versklaven ist schon sehr, sehr gewagt, wenn nicht dumm.

    Oder eine prima Möglichkeit, von so einem mächtigen Tempel Lösegeld zu fordern.

    Bitte kein Vergleich mit irdischen Priestern - die haben nicht so eine Macht an Ansehen wie die Geweihten in Aventurien.

    Eher anders rum, aventurische Priester haben, wenn nicht gerade Personlunion herrscht, sehr wenig zu melden.

    Ich halte aber den ganzen Ansatz für reichlich fragwürdig, da gibt es weit elegantere Methoden, als die Charaktere ihrer Mittel und die Spieler ihrer Agenda zu berauben.

  • Da hast du noch nie eine Praiosgeweihten in Aktion erlebt - jedenfalls wie der Hintergrund (und eine gute Kurzgeschichte) ihn beschreibt.

    Das ist ja das Problem zwischen Hintergrund und Darstellung in Abenteuern (aber selbst beim ersten Auftritt von Dexter Nemrod war die Möglichkeit vorgesehen, daß die Heldengruppe sich diesen arroganten Typ entledigt. ;))

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    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Dreh den Spieß doch einfach um und behalte die Grundthematik bei.

    Die Protagonisten sind unterwegs von Larifa nach Ladida, als sie auf einmal Kampflärm hören. Weil sie reckische Heroen sind gehen sie dem natürlich nach, anstatt wie die meisten normalen Menschen einfach zügig weiter zu gehen. Sie stoßen auf einen hitzigen Kampf zwischen einer Bande von Räubern und drei Söldnern. Die Räuber sind das richtig üble Gelumpe. Deserteure und Marodeure, die schon seit mehr als einem Winter raubend und mordend die Gegend unsicher machen. Die sind in der Überzahl und sie sind am gewinnen. Die Söldner sind bei Ankunft der Helden praktisch geschlagen. Einer ist bereits tot, der andere liegt wenig später im sterben und der letzte ist schwerstens verletzt. Die Helden greifen also heldenhaft wie sie sind ein, retten den einen Überlebenden, schlagen die Räuber in die Flucht und erfahren folgendes: Die drei Söldner stehen im Dienst einer reichen Person (Adeliger, Kaufmann, weißderGeierjaderGeierweißdas) und sollen dessen verschleppten Sohn*Tochter*Bruder*Whatever finden. Die Spur führte zu diesen Halunken. Reiche Belohnung winkt. Der überlebende Söldner ist zu schwer verletzt um weiterzumachen, der andere stirbt und der dritte ist bereits tot. Also können die Helden den Job übernehmen. Kann ja nicht so schwer werden, denn die Räuberbande ist jetzt bereits angeschlagen und auf der Flucht zu ihrem Versteck in einer nahegelegenen Burgruine. Dummerweise stellt sich dort dann heraus, wie auch immer (durch Verhandlung oder nach Sieg über die Räuber), dass die gesuchte Person nicht mehr hier ist. Die Halunken haben sie, schurkisch und rucklos wie sie sind, zusammen mit ein paar anderen Verschleppten (wie dem kräftigen Holzfäller Michl, der dicktittigen Schäferin Maya und Bergmann Ole mit dem hypnpotischen Gesäß) an der Küste an marodierende Sklavenjäger verhökert. Die sind jetzt alle, mitsamt der eigentlichen Zielperson, auf dem Weg nach Al'Anfa.

    Wenn die Helden wahre Helden sind und sich nicht nur so nennen weil das gut für ihr Zuckerbäckergeschäft ist, reisen sie da hin. Im Zuge dieses Vorplots kann man auch weitere Verflechtungen einbauen, so das sie einen persönlichen Bezug zu Michls Frau haben die vielleicht hilft den schwerverletzten Söldner wieder aufzupeppeln, Mayas Geliebter die den lokalen Boronanger betreut und Oles Kinder, die nun allein für ihre Großeltern sorgen müssen. Da kann man so viel oder so wenig Herzschmerz reinbuttern wie man möchte.

    Und wenn du die Gruppe nicht ohne Reisekasse auf den Weg schicken willst lass einen Diener/Herold/Knappen/Botenreiter des Auftraggebers der Söldner aufkreuzen, der ob der Kunde baldiger Befreiung des Gesuchten eine Anzahlung der Belohnung dabei hat und bereit ist diese einer heldenhaften Gruppe zu geben, welche die Suche fortsetzen will. Zumal die Gruppe ja einen Geweihten hat, was ihrer Glaubwürdigkeit einen ziemlich drastischen Vorschuss leistet.

    Kannst du damit was anfangen? Zu kompliziert? Nicht kompliziert genug? Ich hab noch mehr und weglassen kann man immer. ;)

  • Die Idee gefällt mir sehr. Zumal die Familienverhältnisse von zwei der Charaktere unbekannt bzw ungeklärt sind, was ich da ja theoretisch auch mit einfließen lassen könnte. Ich hab jetzt auf jeden Fall mehr als genug Anregungen, danke an euch alle :)

  • Nachtrag: In der Bevölkerung denken viele das ein Angriff auf einen Geweihten auch ein Angriff auf die Gottheit selbst darstellt; beleidigtst du seinen Stellvertreter beleidigt du eigentlich den Gott Eine Entführung wäre Vergleichbar. Deswegen dürfen ja auch nur Geweihte über Geweihte urteilen, falls die Gottheit nicht selbst richtet.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)