Gesetzeslage: Praiot verfolgt Gildenmagier

  • Und man muss auch mal die andere Seite der Gleichung betrachten, der Praiot schützt nicht nur die Stadt vor dem Magier sondern auch den Magier vor der Stadtbevölkerung, er ist also ein Schutz für den Magier gegen Übergriffe durch weniger "Schwarz-Magier-Freundliche" Stadtbewohner oder durchreisende die ihre Vorurteile oder Aberglauben eventuell weniger gut unter Kontrolle haben als der durch die Kirchlichen Prüfungen gefestigte und "Aufgeklärte" Geweihte.

    "Lynchmob" bzw. "Hexenjagd" sind stets schneller entstanden als man es als "Zauberkundiger" ahnen konnte, und dann ist auch die Stadtwache meist "einen Schritt zu langsam" um noch schlimmeres zu verhindern. Der Praiot tut also sein möglichstes um sowohl den Frieden der Stadt als auch das Gildenrecht des Magiers und dessen körperliche Unversehrtheit sicher zu stellen ... dafür sollte man ihm danken, und ihn nicht noch "verärgern" (beispiel mit dem Transversalis im Regen, denn man könnte auch direkt einfach auf seinem Zimmer bleiben, der Praiot hat kein recht einfach einzutreten oder einem unaufgefordert Gesellschaft zu leisten ohne gegen die guten Sitten und bestimmte Gesetze zu verstoßen).

  • Naja, auch für Geweihten gibt es Regeln und Gesetze - die müßte gerade ein Pariot kennen. Wenn es nicht gerade ein Magierhasser ist, dürfte er selbst einen offensichtlichen Schwarzmagier - jedenfalls in dieser Region - nicht wegen eines Verdachtes hinterherspionieren.

    Theoretisch könnte sich der Magier an die Stadtwache oder gar den nächsten Tempel wenden, daß er von einem "anhänglichen" Priester belästigt wird. Besser wäre der Magier sucht das Gespräch mit dem Priester - verweigert er dies, würde ich ihn im nächsten Praios-Tempel melden, da jener Priester anscheinend die Ordnung und das Recht in eigene Händen nimmt.

    Der Haken daran: Der Priester ist mit absoluter Sicherheit angesehener als der Magier. Die typische Reaktion dürfte also sein: "Also er läuft Euch hinterher. Und tut er sonst was? Gar nichts? Wieso beklagt Ihr euch dann? Ist es Euch unangenehm, unter dem Auge eines Hüters des Rechts zu stehen? Habt Ihr vielleicht etwas zu verbergen?" In einer Standesgesellschaft gibt es "Belästigung" als Straftat de facto nur von unten nach oben.


    Aus meiner Sicht ist die Antwort gnadenlose Langeweile. Werde zum langweiligsten Mann von Kyndoch. Und lass deine Kollegen nach ein paar Tagen mal vorsichtig nachforschen, ob es nicht irgendwas sinnvolleres gibt, was der Praiot tun könnte. In Kyndoch selbst gibt es leider keinen Praiostempel, also vermutlich keine relevante Hierarchie an Praioten, die das Problem zurückpfeifen könnten. Aber wenn sich in den Tavernen rumspricht, dass keine Verträge gesegnet werden, keine Ratschläge zum Thema Magie erteilt werden, keine Beichten abgenommen werden, kein gar nichts – und all das wegen des langweiligsten Schwarzmagiers der Welt, der den ganzen Tag nur Spaziergänge von Taverne zu Taverne macht, könnte es schon vorkommen, dass die restliche Geweihtenschaft des Ortes sich ihren Bruder mal vorknöpft und seine Prioritäten zurechtrückt, bevor er den Ruf der zwölfgöttlichen Gemeinschaft in den Dreck ziehen kann. Ob du dich währenddessen besonders nervig oder verdächtig verhalten solltest, ist eine andere Frage – wenn rauskommt, dass du das bewusst machst, schwingt die Stimmung wieder gegen dich, weil du die Überwachung herausforderst und damit wertvolle Ressourcen der Gemeinschaft bindest.

    (Außerdem kann währenddessen natürlich der Rest deiner Gruppe ziemlich frei agieren.)

    Der Haken an der Taktik ist natürlich, dass sie erfordert, dass euer SL auch an die Welt außerhalb des Abenteuers denkt. Wenn jeder NSC sich nur durch die Beziehung zur Gruppe definiert, fällt natürlich auch nicht auf, dass der Praiot seine sonstigen Pflichten vernachlässigt.

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  • Gesprochen hat der Magier direkt mit ihm als er bemerkt hat, dass er verfolgt wird. Seine Aussage war nur, dass er in der Nähe sein will wenn etwas Illegales / Schlimmes passiert und er sah den Magier als eine mögliche Quelle für solches an.

    Dem Magier wurde bisher auch nichts vorgeworfen und er hat eine "saubere Akte". Da also nichts hiebfestes unternommen werden kann ist wohl abwarten erstmal der Plan (und wenn der Magier ihn abhängen will geht ja immer noch der Transversalis).

    Danke für die Infos!

    eben. Nimm es als Herausforderung und manövriere den praioten aus

  • Worin besteht denn die "Gefahr"? Wegen einem Magier ... wow, und das in Albernia. Gut, diese Region - besonders Havena - ist nicht gut auf Zauberei zu sprechen, aber die meisten Magierakademien stehen im Mittelreich. Ebenso leben viele Elfen hier. Die Wahrscheinlichkeit das sich in dieser Stadt ein Zauberkundiger aufhalten könnte, ist daher recht hoch.

    Also warum sollte ausgerechnet dieser Magier eine möglich Gefahr darstellen, wenn in der Kneipe nebenan zwei Auelfen sitzen und auf dem Markt ein Scharlatan Kunststücke aufführt. Und warte mal, was ist mit dieser seltsamen Frau, die einen Besen mit sich herumschleppt?

    Die ganze Situation inkl des Stadtlebens sollte mal jemand genauer unter die Lupe nehmen. Mich würde so eine "dämliche" Praiosdarstellung (anno DSA1) als Spieler wirklich nerven. Selbst in Havena verfolgt die Stadtwache nicht jeden Zauberkundigen auf Schritt und Tritt, um ihn an das Magieverbot zu erinnern.

    Anderseits könnte das Magier sich auch bei seiner Gilde beschweren, bzw. mit einer Beschwerde drohen; gab schon andere, dramatischere Fälle.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Anderseits könnte das Magier sich auch bei seiner Gilde beschweren, bzw. mit einer Beschwerde drohen; gab schon andere, dramatischere Fälle.

    Ja, ich bin mir sicher ein mittelreichischer Praiot wird vor Furcht erzittern wenn man mit einer Beschwerde bei der schwarzen Gilde droht. Und ich bin mir sicher Salpikon wird sofort alles stehen und liegen lassen wenn er mitbekommen dass ein Magier von einem privaten Lehrmeister am anderen Ende der Welt ein wenig gegängelt wurde.

    Je nachdem was das für eine Gegend ist, was das für ein Praiot ist und was für ein Schwarzmagier kann ich mir so ein Verhalten absolut vorstellen. Mein Praiot ist zB so liberal dass er sogar mit einer Magierin verheiratet ist, aber wenn er mitbekommt dass sich da ein Brabaker Magus herum treibt wird er natürlich versuchen den wenn möglich Tag und Nacht auf die ein oder andere Weise unter Beobachtung zu haben, einfach nur um sicher zu gehen dass da nichts schlimmes passiert. Sehe auch wirklich nicht wo das irgendwie unrechtmäßig wäre (du ja anscheinend auch nicht, da du von dieser Frage jetzt schon völlig abgekommen bist)

  • Es stellt sich für mich nicht die Frage der Rechtmäßigkeit - stalking ist mWn in Aventurien nicht strafbar - sondern die Frage nach der innerweltlichen Stimmigkeit. Wie lange versieht ein Praiosgeweihter „niedere Spitzeldienste“ wie andauerndes Beschatten eines Magiers, der sich bisher nichts hat zu Schulden kommen lassen? Was ist mit seinen eigentlichen Pflichten? Sollte er sich nicht eher an die Stadtwache wenden und diese darauf aufmerksam machen, dass der Mann mit Spitzhut nicht irgendein Magier, sondern einer mit übel beleumundeter Ausbildung ist, damit die Wache ein Auge auf ihn hat, als selbst durch den Regen/die Nacht/ die Bordelle zu streifen, um den, immerhin vom Codex geschützten, Magier zu beobachten?

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Wie lange versieht ein Praiosgeweihter „niedere Spitzeldienste“ wie andauerndes Beschatten eines Magiers, der sich bisher nichts hat zu Schulden kommen lassen?

    Das kommt eben auf den Praioten und den Magier an würde ich behaupten. Um oben erwähntes Beispiel aufzugreifen, falls da ein Brabaker rumläuft ist mir völlig egal ob der sich hierzulande schon etwas hat zu Schulden kommen lassen oder nicht, so lange der sich in meinem "Zuständigkeitsbereich" befindet werde ich den natürlich im Auge behalten, das ist immerhin ein ausgebildeter Nekromant und Dämonenbeschwörer (die Liberalität des Praioten zeigt sich daran dass er noch nicht gleich auf den Scheiterhaufen gezerrt wird, was bei einem Brabaker Magus im MR durchaus im Rahmen des Möglichen wäre)

    Was ist mit seinen eigentlichen Pflichten?

    Die kennen wir ja nicht, und ich vermute der OP auch nicht. Können wir also nix zu sagen. Vielleicht wägt er gerade Pflichten gegeneinander ab, vielleicht hat er auch nichts wichtiges zu tun.

    Sollte er sich nicht eher an die Stadtwache wenden und diese darauf aufmerksam machen, dass der Mann mit Spitzhut nicht irgendein Magier, sondern einer mit übel beleumundeter Ausbildung ist, damit die Wache ein Auge auf ihn hat, als selbst durch den Regen/die Nacht/ die Bordelle zu streifen, um den, immerhin vom Codex geschützten, Magier zu beobachten?

    Was soll so ein Gardist denn unternehmen falls der werte Herr Schwarzmagus auf die Idee kommt einen Dämon zu beschwören und rummarodieren zu lassen? Also klar, kann eine Möglichkeit sein, aber dass ein entsprechend wachsamer Praiot da selbst ein Auge drauf werfen will halte ich keinesfalls für unmöglich.

    Zum wiederholten Male, es kommt eben extrem auf den Magus an. Aber bei einem Schwarzmagier der nicht von einer Akademie kommt finde ich es schon vertretbar extrem misstrauisch zu agieren, und es ist jetzt auch nicht so als gäbe es die wie Sand am Meer in Albernia. Und der Praiot verstößt ja in keinster Weise gegen den Codex, von daher ist der Schutz durch selbigen ziemlich irrelevant für die Situation.

  • (die Liberalität des Praioten zeigt sich daran dass er noch nicht gleich auf den Scheiterhaufen gezerrt wird, was bei einem Brabaker Magus im MR durchaus im Rahmen des Möglichen wäre)

    Das könnte man zwar irgendwie konstruieren, der Hintergrund geht aber allgemein davon aus, dass "hat in Akademie X gelernt" erstmal noch kein todeswürdiges Verbrechen ist, solange X nicht "Elburum", "Mendena", "Warunk" oder "Yol-Ghurmak" heißt. Insofern würde der Praiot damit massiv gegen seinen Glauben an das Gesetz verstoßen und relativ fix sein Karma los sein, wenn er tatsächlich ohne Anhaltspunkte für weitere Vergehen zündelt. Man bedenke: Mit dem Feuertod bestraft werden Dämonologen genau dann, wenn ihre Dämonen einem kulturschaffenden Lebewesen Schaden zugefügt haben. Reine Formelkenntnis ist nicht strafbar.

    Die kennen wir ja nicht, und ich vermute der OP auch nicht. Können wir also nix zu sagen. Vielleicht wägt er gerade Pflichten gegeneinander ab, vielleicht hat er auch nichts wichtiges zu tun.

    Das hängt wohl von der persönlichen Interpretation von Aventurien ab - in unserer Lehensspielrunde hatte ich eigentlich immer das Gefühl, dass wir an drei Orten gleichzeitig sein müssten und mindestens doppelt so viele Gardisten brauchen, wie wir irgendwie kriegen können. Sicherlich mag das irgendwo im Hinterkosch anders sein als an der Grenze zu den Schattenlanden, aber sich über zu viel Zeit beklagen kann meines Erachtens kaum ein Geweihter. Falls es anders ist, kann man darüber das nächste Mal nachdenken, wenn mal wieder "nur die Abenteurer" irgendwie bei einem Problem helfen können.

    Insofern ist eine Verlagerung der Prioritäten durchaus etwas, worauf man IMO in der gegebenen Situation hinarbeiten kann.

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  • Delta Wenn der pöse Magus das täte, könnte die Stadtwache z.B. den Praioten rufen....Stadtwachen (Plural) eignen sich mMn viel besser für die Überwachung als der Praiot selbst. Hinterausgänge? Schlafperioden? Die Beispiele sind vielfältig, in denen sich der Praiot zum Narren machen kann. Das sollte unter seiner Würde sein. Wenn er besorgt ist, kann er den Brabaker (o.ä. Finsterling) ja ansprechen, ihm klar machen, dass hier Recht und Ordnung herrschen usw. Die eigentliche Überwachung würde er in unserem Aventurien aber wohl den dafür Vorgesehenen überlassen.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Delta Wenn der pöse Magus das täte, könnte die Stadtwache z.B. den Praioten rufen....

    Und in der Zwischenzeit könnte ein Dämon mal locker eine halbe Stunde (oder wie lang auch immer) ungehindert durch die Stadt marodieren.

    Das sollte unter seiner Würde sein.

    Das kommt (ich komme mir so langsam vor wie eine Schallplatte mit Sprung...) ja wohl immer noch auf den Geweihten an. Das letzte mal als ich nachgeschaut habe stand "Du sollst keine potentiell gefährlichen Schwarzmagier überwachen!" zumindest noch nicht auf der Liste religiöser Grundsätze der Praioskirche.

    Das könnte man zwar irgendwie konstruieren, der Hintergrund geht aber allgemein davon aus, dass "hat in Akademie X gelernt" erstmal noch kein todeswürdiges Verbrechen ist, solange X nicht "Elburum", "Mendena", "Warunk" oder "Yol-Ghurmak" heißt. Insofern würde der Praiot damit massiv gegen seinen Glauben an das Gesetz verstoßen und relativ fix sein Karma los sein, wenn er tatsächlich ohne Anhaltspunkte für weitere Vergehen zündelt. Man bedenke: Mit dem Feuertod bestraft werden Dämonologen genau dann, wenn ihre Dämonen einem kulturschaffenden Lebewesen Schaden zugefügt haben. Reine Formelkenntnis ist nicht strafbar.

    Wenn dem so ist warum ist dann kein einziger Brabaker zum Gildenkonvent in Gareth erschienen? Da wurde ja sogar explizit freies Geleit garantiert. Die Realität war aber, dass die Brabaker Magier das wohlweislich nicht riskieren wollten, ein fanatischer Bannstrahlertrupp der einen finsteren Dämonendiener findet hält sich gerne mal weniger mit Spitzfindigkeiten auf (in Gareth wurde ja sogar ein angesehener Graumagischer Elementarist von Bannstrahlern einfach mal niedergeschlagen weil sie ihn für einen bösen tulamidischen Beschwörer gehalten haben, ohne dass das ein allzugroßes legales Nachspiel mit sich gebracht hätte...), und die Realität ist dass Brabak ja auch effektiv keinen politischen Rückhalt in der Gilde hat.

    Und was gerne übersehen wird ist dass der rechtliche Schutz durch die Gilde nicht bei kirchenrechtlichen Verbrechen gilt, Dämonenbeschwörung allein ist noch kein todeswürdiges Verbrechen, Nekromantie und Dämonenbündelei werden aber von den Kirchen aktiv verfolgt und gerade die Puniner Boronkirche wird vermutlich keinerlei Brabaker Dispens für nekromantische Zauber jemals anerkennen, damit ist jeder Brabaker Magier schon legal auf wackligem Boden. Wie gesagt, in Aventurien gibt es keine Rechtsstaaten, ja, ein Golgarit der einfach einen Brabaker umbringt weil der ja ein böser Nekromant ist würde das theoretisch illegalerweise tun wenn er ihm keine Nekromantie auf mittelreichischem Boden nachweisen kann, aber wer wird ihn dafür verfolgen oder belangen? Die Schwarze Gilde? Glaube ich nicht, und wenn wird da schlichtweg nichts passieren.

    Das hängt wohl von der persönlichen Interpretation von Aventurien ab - in unserer Lehensspielrunde hatte ich eigentlich immer das Gefühl, dass wir an drei Orten gleichzeitig sein müssten und mindestens doppelt so viele Gardisten brauchen, wie wir irgendwie kriegen können. Sicherlich mag das irgendwo im Hinterkosch anders sein als an der Grenze zu den Schattenlanden, aber sich über zu viel Zeit beklagen kann meines Erachtens kaum ein Geweihter. Falls es anders ist, kann man darüber das nächste Mal nachdenken, wenn mal wieder "nur die Abenteurer" irgendwie bei einem Problem helfen können.

    Insofern ist eine Verlagerung der Prioritäten durchaus etwas, worauf man IMO in der gegebenen Situation hinarbeiten kann.

    Wie ich schon mehrfach sagte, der Logik folgend kannst du 90% aller SC-Geweihten aber auch gleich in die Tonne treten, wenn alle Geweihten ausnahmslos in wichtigen Funktionen eingespannt sind, kann es auch keine geben die rumreisen und auf Abenteuer ziehen.

  • Delta Und der Praiot in der Taverne verhindert die Dämonenbeschwörung? Die wird wohl einfach dadurch verhindert, dass nur ein Vollidiot und/oder Selbstmörder vor lauter Zuschauern anfangen würde, eine Beschwörung durchzuführen. Einen Praiot, der, ohne den Brabaker auch nur anzusprechen, diesen stalkt kommt mir recht lächerlich vor, s. die oben genannten Situationen. Ein Einzelner (egal ob Praiot oder nicht) kann einen Anderen nicht rund um die Uhr überwachen - zumindest nicht ohne Magie. Wie verhindert er denn die Beschwörung, die der Brabaker auf seinem Zimmer oder im Bordell oder auf dem Abtritt usw. nachts durchführt? Was macht er, nachdem er die ganze Nacht vor der Tür gewartet hat, wenn der Shruuf dann letztendlich zur Tür heraustritt? Bis er ohne Schutz (z.B. durch die Stadtwache) seinen Exorzismus durchgeführt hat, hat der Shruuf ihn zerfleischt. Den Brabaker erwischt dann natürlich bald danach der Arm des Gesetzes, wenn ein Dämon beschworen wurde, ist er der erste Verdächtige...

    Der Praiot macht nichts Verbotenes - da bin ich mit dir d' accord - aber ob er etwas sinnvolles tut, wage ich zu bezweifeln, zumindest anhand meiner Sicht auf Aventurien (aber Aventurien sieht ja in jeder Gruppe anders aus, deshalb kann ich hier nicht festlegen, was richtig oder falsch ist, sondern nur meine Sicht der Dinge darlegen) und basierend auf den zur Verfügung stehenden Informationen.

    (Potentiellen) Bösewicht erkennen - ok

    Diesen ansprechen und ermahnen - ok

    Dafür sorgen, dass dieser überwacht wird - ok

    Selbst etwas versuchen, was nicht gelingen kann (rund-um-die-Uhr-Überwachung) - nein

    Es gibt einen Roman, der mMn die Schwierigkeiten recht gut beschreibt, die ein Schwarzmagier auf Reisen bekommen kann, Toras von Havena.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Delta Und der Praiot in der Taverne verhindert die Dämonenbeschwörung?

    Der Praiot erkennt einen gefährlichen Zauber vermutlich früher als die übliche Stadtwache, hat liturgische Möglichkeiten darauf zu reagieren (Blendstrahl zB) die schneller und effektiver sind, und falls ein Dämon erscheint hat er eine geweihte Waffe und potentiell einige andere Möglichkeiten auf einen Dämon zu reagieren, die einem üblichen Stadtgardist völlig abgehen.

    Und wie du schon sagst, nur ein sehr selbstmörderischer Magier würde das ja tun in Anwesenheit eines Praioten, also dient alleine seine Anwesenheit schon dazu, den Magier daran zu hindern schlimme Dinge zu unternehmen (und wenn wir nachschauen, oh, das ist ja fast genau das was der Praiot dem Magier gesagt als er angesprochen wurde!)

    Und Dämonen waren ja nur der worst case, es gibt ja noch eine Menge anderen Schindluder den der so treiben könnte.

    Und da ich das Gefühl habe dass hier gerne Strohmänner aufgebaut werden nochmal: Ich sage nicht, dass _alle_ Praioten das tun würden. Ich sage noch nicht mal, dass _viele_ es tun würden. Ich sage nur, es ist plausibel dass es mindestens einen gibt, der so reagieren könnte. Und je nach Gegend kann "Ein Schwarzmagier von einem uns völlig unbekannten Lehrer kommt hier durch" ein Ausnahmefall sein, der vielleicht einmal alle paar Jahre und vermutlich eher noch deutlich seltener vorkommt (so viele schwarze Lehrmeister gibt es im MR nämlich nicht unbedingt gerade...), das Argument "Das wäre ja gar nicht praktikabel das immer so zu machen!" zieht also auch nicht.

  • Wenn dem so ist warum ist dann kein einziger Brabaker zum Gildenkonvent in Gareth erschienen? Da wurde ja sogar explizit freies Geleit garantiert. Die Realität war aber, dass die Brabaker Magier das wohlweislich nicht riskieren wollten, ein fanatischer Bannstrahlertrupp der einen finsteren Dämonendiener findet hält sich gerne mal weniger mit Spitzfindigkeiten auf (in Gareth wurde ja sogar ein angesehener Graumagischer Elementarist von Bannstrahlern einfach mal niedergeschlagen weil sie ihn für einen bösen tulamidischen Beschwörer gehalten haben, ohne dass das ein allzugroßes legales Nachspiel mit sich gebracht hätte...), und die Realität ist dass Brabak ja auch effektiv keinen politischen Rückhalt in der Gilde hat.

    Auch der "fanatische Bannstrahlertrupp" passt eigentlich nicht so in den aventurischen Hintergrund, weil der tatsächlich "fanatisch gesetzestreu" sein müsste, um von seiner Kirche nicht vor den aktuellen Krisen ausgeräuchert worden zu sein. Das ist nicht passiert, aber in den letzten Quellen wurde da schon massiv gegenangeschrieben, um dieses Zerrbild einer Kirche des Rechts geradezurücken. Spielt aber auch keine Rolle, denn in der gegebenen Situation geht es nicht um einen Laienorden, sondern um einen Priester, der durch seine Gottheit auf absolute Gesetzestreue verpflichtet wurde. Da ist "vielleicht verbrennt er ihn ja auch einfach" schlicht keine Option.

    Jeder Mensch ein Magier!
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  • Delta Im Eingangspost ging es darum, dass der Schwarzmagier "ständig verfolgt" wird und ob er rechtlich etwas dagegen tun könne. Wir sind uns wohl einig, dass der Magier da chancenlos ist, der Praiot verstößt gegen keinerlei Gesetze.

    Wir sind uns offensichtlich uneinig, ob es sinnvoll ist, was der Praiot da treibt. Ist es "möglich" ? - ja, natürlich. Ist es "stimmig" ?, im Ansatz ja, der Praiot mag paranoide Züge haben usw. Ich stimme mit dir überein dass nicht alle Praioten (Schwarzmagier/Hexen/Zuckerbäcker) einem festen Verhaltensmuster folgen müssen. In der geschilderten Situation kommt mir das Verhalten aber ziemlich dämlich und deswegen wenig stimmig vor, da der eigentliche Zweck - Verhinderung von pöser Schwarzmagie - nicht erreicht werden kann, da eine Rundumbewachung unmöglich ist. Für dies eignete sich mMn die Stadtwache besser, einfach weil es mehrerer Leute bedarf, um einen Einzelnen zu überwachen.

    Auch bezüglich der Chancen eines einzelnen Praioten gegen einen Dämon scheine ich andere Ansichten zu haben, aber das ist wohl nur ein Nebenthema. Mein Praiot hat einige Dämonen bekämpft und/oder exorziert, allerdings nie allein.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Auch bezüglich der Chancen eines einzelnen Praioten gegen einen Dämon scheine ich andere Ansichten zu haben, aber das ist wohl nur ein Nebenthema. Mein Praiot hat einige Dämonen bekämpft und/oder exorziert, allerdings nie allein.

    Auch das wieder: Kommt stark auf den Dämon und den Praioten an. Ein einfacher Heshtot gegen einen Praiot der mit einer geweihten Waffe umzugehen weiß? Würde ich in 10 von 10 Fällen auf den Praioten setzen, und in DSA5 kann ein kompetenter Praiot einen niederen Blakharaz-Dämon mit dem Kleinen Bannstrahl sehr effektiv und schnell wegschnipsen (das sind runtergekürzt 4W6+QSx4 in einer Aktion)

    Interessierte Frage mal hierzu:
    Haben Brabaker in DSA 5 immer noch den Nachteil Randgruppe ?

    Das können wir wohl erst sehen wenn AM3 rauskommt da es noch keine Brabaker gibt.

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  • Auch bezüglich der Chancen eines einzelnen Praioten gegen einen Dämon scheine ich andere Ansichten zu haben, aber das ist wohl nur ein Nebenthema. Mein Praiot hat einige Dämonen bekämpft und/oder exorziert, allerdings nie allein.

    Auch das wieder: Kommt stark auf den Dämon und den Praioten an. Ein einfacher Heshtot gegen einen Praiot der mit einer geweihten Waffe umzugehen weiß? Würde ich in 10 von 10 Fällen auf den Praioten setzen, und in DSA5 kann ein kompetenter Praiot einen niederen Blakharaz-Dämon mit dem Kleinen Bannstrahl sehr effektiv und schnell wegschnipsen (das sind runtergekürzt 4W6+QSx4 in einer Aktion)

    Ja, natürlich kommt es auf den Dämon an. Da der Praiot aber nicht wissen kann, welchen Dämon der Brabaker denn beschwört (wenn er es denn überhaupt macht) wäre es seinerseits unklug, mit einem "kleinen" Dämon zu rechnen. Aber, wie geschrieben, ist das nur ein Nebenthema.

    Kvasir Rechtlich kann dein Magier nichts gegen das Stalking tun, er kann aber dem Praioten durchaus die Sinnlosigkeit und/oder Lächerlichkeit seines Tuns vorführen, in der Hoffnung, ihn daraufhin los zu werden. Einen einzelnen Stalker abzuschütteln, dürfte nicht weiter schwierig sein, wenn man nicht gerade zur Mittagsstunde ins Rathaus einbrechen will.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....

  • Grundsätzlich, der Patriot hat mehr Effekt, wenn er den Magier nicht verfolgt, sondern einfach mit dem Wirt spricht, warum er eine solche Person unter seinem Dach beherbergt, oder mit den Händlern … Der große Teil der Bevölkerung reagiert einfach nicht freundlich auf Magier, und besonders nicht aus Magier aus einer schwarzen Gilde … Und vor der Stadt auf der Wiesen übernachten zu müssen ist nicht angenehm.

    Auch bezüglich der Chancen eines einzelnen Praioten gegen einen Dämon scheine ich andere Ansichten zu haben, aber das ist wohl nur ein Nebenthema. Mein Praiot hat einige Dämonen bekämpft und/oder exorziert, allerdings nie allein.

    Er hat u.u. einen geweihtes Sonnenzepter und im Zweifelsfall sogar einen Bannstrahl. Ausserdem ist er auch einfach ein Zeuge, wenn er als Geweihte gegen den Magier vor Gericht aussagt, kann der Magier nicht mehr viel machen.

    Wenn der Magier den Patriot wiederum zu lächerlich macht, das kann man auch als mangelnder Respekt vor den Zwölf Göttern auslegen …

    2 Mal editiert, zuletzt von Tharbad (26. September 2018 um 12:05)

  • Kvasir Rechtlich kann dein Magier nichts gegen das Stalking tun, er kann aber dem Praioten durchaus die Sinnlosigkeit und/oder Lächerlichkeit seines Tuns vorführen, in der Hoffnung, ihn daraufhin los zu werden. Einen einzelnen Stalker abzuschütteln, dürfte nicht weiter schwierig sein, wenn man nicht gerade zur Mittagsstunde ins Rathaus einbrechen will.

    Wobei das halt auch wieder gefährlich ist weil man sich damit verdächtig macht was bei einer entsprechend paranoiden Obrigkeit ausreichen könnte dass wenn der Praiot dich da anschwärzt der Schwarzmagier erstmal in Gewahrsam genommen wird (wenn er sich denn wieder blicken lässt) um zu prüfen was der denn so im Schilde führt.

    Warum versteckt er sich vor dem prüfenden Blick des Dieners des Götterfürsten, hat er denn etwas zu verbergen?