Charakterwerte: Habe ich Unsinn gemacht oder nur Pech?

  • Huch, da ist der Thread plötzlich explodiert. Danke erstmal für die vielen Antworten.

    Zunächst um einige Verwirrung zu lösen: Killerpranke sitzt am Spieltisch rechts von mir und kennt mein Dilemma. ^^

    Und jetzt versuche ich noch offene Fragen bestmöglich zu beantworten.

    Und Andergaster sind übrigens absolut ritterliche Waffen. Woher hast du das?

    "Der Andergaster ist ein riesiges Zweihandschwert von zwei Schritt Länge, das spöttisch auch „Schwert zu drei Händen“ genannt wird. [...]

    Diese mächtige Waffe wird nur von speziell dafür ausgebildeten Kämpfern geführt, deren Sold um vieles höher ist als der gewöhnlicher Waffenknechte. Ihre Aufgabe ist es vor allem, gegnerische Ritter aufzuhalten, indem sie deren Schlachtrössern die Beine zerschlagen. Der Einsatz solcher Waffenknechte wird

    vor allem in stark ritterlich oder rondrianisch geprägten Regionen nicht gern gesehen, und außerhalb der Streitenden Reiche ist ihr Ruf vielerorts schlecht. [...]"

    - Die Streitenden Königreiche - S.71 -

    "Auch zweihändig geführte Waffen sind bei Rittern selten, da sie in der Regel nicht vom Pferd aus eingesetzt werden können

    und Großschwerter wie Andergaster und Zweihänder teuer und kostbar sind."

    "Besonders berüchtigt, und deutlich besser bezahlt, sind die Waffenknechte, die mit dem Andergaster umzugehen wissen."

    - Die Streitenden Königreiche S.72 -

    Diese Stellen sind für mich ausschlaggebend dafür, dass der Andergaster (oder gar der Eichhafener) bei Waldrittern echte Raritäten sind. Es wird auch erwähnt, dass Ritter eben diese Waffen tragen aber stets mit dem Hinweis, dass es dennoch selten ist.

    Mein Ritter hat seinen Eichhafener auch nichts als selbstverständlich betrachtet. Es ist das Schwert seines Vaters und Vaters Vater und gar im Familienwappen vertreten aber inzwischen in Stoff geschlagen, fest verstaut. Er ist des Schwertes unwürdig geworden (Drama X/).

    für wahrscheinlicher, liegt es daran, dass sich dein Spielstil vom Rest der Gruppe (und damit auch von der Vorgehensweise des Meisters) unterscheidet.

    Mein Spielstil unterscheidet sich durchaus. Ich lege großen Wert auf Regeln und den Charakterbogen. Immerhin finde ich es schade und teils auch unfair, wenn man Charakterschwächen durch (gutes) Rollenspiel einfach mindern oder ignorieren kann oder umgekehrt gute Werte nicht nutzen kann, weil man es nicht gut gespielt bekommt.

    Ich bin leider nicht eloquent, mein Ritter sollte es aber gewissermaßen sein. Und häufig will ich lieber einfach auf meine Werte Werte proben als wirklich einen Dialog zu führen.

    Du hast ja jetzt zu den Charakteren deiner Mitspieler keine Werte gennannt (vielleicht kennst du sie auch nicht), außer dass sie keine Kämpferprofessionen haben, aber auch als Held ohne von vornherein auf den Kampf ausgelegte Profession kann man mit z.B. einem exorbitant hohen Dolche/Raufen/irgendein anderes Kampftalent Wert einiges reißen, wenn der Spieler das für nötig hält und entsprechend steigert.

    Wenn ich mich recht entsinne habe ich den letzten kampfoptimierten Charakter in der Gruppe. Wobei der Holzfäller inzwischen seine Holzfälleraxt und einfache Kleidung ersetzt hat durch einen Kriegshammer (glaube ich) und einen Lederwams.
    Irgendwer muss ja die Nahkämpfe übernehmen können wenn der Ritter wieder im Dreck liegt.

    Der Holzfäller mit der blutigen Axt ist inzwischen gefürchtet unter dem Namen "Der Schlächter von Punin".

    Empfindest nur du, dass du kämpferisch in der Gruppe nicht den erhofften erfolg hast, oder sehen das deine Mitspieler auch so (Hohn/Spott/Mitleid/... - oder im Gespräch rausgefunden?).

    Auch ist es eventuell so, dass du mit einer hohen Initiative zu oft auf die Parade triffst und deine Mitspieler mit schlechteren Waffen ohne Gegenwehr attackieren können bzw. nach der Art zusammenarbeiten?

    Die Initiative ist sehr ausgewogen in der Gruppe. Hohn und Spott ernte ich nicht, dafür sind alle am Tisch zu nett, aber ich sehe Mitleid. Ich kriege es mit, wenn der Meister hinter seinem Schirm würfelt, lange drauf starrt, dann einen Würfel neu würfelt und mich dann traurig anguckt und fragt wieviele LeP ich noch habe.

    Der für mich erhoffte Erfolg ist wenigstens einen Treffer gelandet zu haben und am Ende des Kampfes, noch auf den Beinen zu stehen. Seit dem Einstiegsturnier passierte das ein mal. Inzwischen peinlich die niedrige Erwartung.

    Du kannst auch ohne beidhändigen Kampf mit dem Langschwert angreifen und trotzdem aktiv mit dem Großschild parieren (siehe S233 GRW)


    hättest dann also :

    Andergaster Langschwert wenn mit Großschild ausgerüstet: AT 13, PA 14

    Ich weiß, ich habe das nur extra nochmal einzeln aufgeführt, weil der Großschild die AT des Langschwertes um 1 reduziert.

    Ist aber auch missverständlich, stimmt schon.

    was überhauptnix mit deinem Charakter zu tun hast, was du aber mal so machen könntest ist, dass du dir ne Strichliste machst wie oft du welche Zahl würfelst. So kannst du der gefühlten oder vielleicht auch tatsächlichen Anhäufung von schlechten Würfen entgegenwirken, weil du nun schlicht weißt, wie oft du was wirfst. Hab ich auch mal gemacht, als bei meinem Charakter so garnix lief. Ergebnis war, die Würfel waren wirklich Mist, seitdem lasse ich meine Würfel immer aussuchen und bin so nicht mehr selbst verantwortlich. Gefühlt läuft es meistens besser. Jaja, ich weiß sowas ist eigentlich Blödsinn, aber Einbildung ist auch ne Bildung und vielleicht sind die Würfel einfach tatsächlich ne Fehlproduktion.

    Ich glaube das mache ich jetzt mal. Ergebnis folgt bald ^^

    Dein Charakter ist so wie du ihn erstellt hast natürlich trotzdem optimal für dein Ziel vorbereitet, aber deine Erwartungen musst du noch lange zurückschrauben.

    Ja, die Erwartung zum Schwarzen Andergaster zu werden, der Furcht und Schrecken verbreitet, hatte ich nie. Zugegeben hatte ich aber die Erwartung die Kämpfe aufrechtstehend zu beenden und nicht am Boden liegend die Mitspieler dabei zu beobachten, wie sie aus dem Handgelenk meinen Gegner niederringen an dem ich zuvor grandios scheiterte.


    Nochmal vielen herzlichen Dank für die Antworten. Ich bin dann mal den Würfelturm bemühen.

  • Wie viele Sessions habt ihr schon bis jetzt gespielt? Rein aus Interesse.

    Ich hatte einen Spieler der hatte auch etwas ähnliches, was ihn sogar aus dem Spiel gekraust hat,jetzt spielt er wieder mit aber seine Angst vor dem Würfel hat er immer noch nicht überwunden.

    Manchmal liegt das einfach am Würfel oder am Pech, da kann manchmal echt nichts machen. Allerdings wäre es gut wenn du dich für ne Kampftechnik entscheidest die dein Steckenpferd wird, selbst 2 Punkte in Zweihändern und du hättest eine 80% zu treffen mit deinen 14 Mut oder noch ein paar Punkte in Schilde und du wirst mit Verteidigungshaltung eine Wand die deine Gegner nicht überwinden Dein Char ist eigentlich ganz normal und viel mehr kriegt man am Anfang auch nicht raus. Schicksalspunkt könnten auch Abhilfe schaffen, falls ihr sie benutzt.

    Selbst wenn all deine Kampfwerte maximal sind kann einen das Würfelpech immer kriegen, also wäre mein Tipp es nicht so sehr in Gewicht fallen zu lassen, weil auf Dauer nagt das auch an den besten Spielern, hab ich schon selbst gesehen :/. Wie schon vorher gesagt wurde wäre ein neuer Würfel auch gut und deinen jetzigen auch aus Jux mal auf seine Fairheit zu untersuchen, entweder 100 mal würfeln und aufschreiben was so kommt oder in ein Glas Wasser legen und in den drehen lassen, wenn er öfter auf eine Zahl sich dreht ist er so balanciert das diese Zahl immer wieder kommt. Bei uns zumm Beispiel hat jemand nen goldenen Würfel der mindestens 5 20er pro Session rollt.

    Aber Würfelpech kann wirklich frustrierend sein, ein Beispiel war ein Fjaninger Krieger denn einer von meinen Spielern hatte der einen AT wert von 18 hatte und ohne zu versagen ca.6~7 mal drüber gewürfelt hatte, der Spieler war auch bereit seinen Char in den Freitod zu schicken. Er hat aber durchgehalten und hat später alle mit kritischen Erfolgen in Kraftaktproben den Char in unsere Gedächtnise gebrannt und nun wird ihm unmenschliche Stärke nachgesagt. Der gleiche Spieler hat mit einen anderen Char der ein Magier war einen Zant eigenhändig besiegt. Einfach Zähne zusammen beißen und Gedul haben... und den Würfel wechseln :D

    So viele Fragen, so wenig Zeit.

  • Wir können in der Regel nur monatlich spielen für einige Stunden, hatten jetzt aber eine lange Sommerpause hinter uns.

    Die Spielsitzungen können mal kürzer sein mit vier Stunden bis hin zu sieben oder acht. Je nachdem wie fit alle sind, wie spannend es ist oder wo man sinnvoll pausieren kann.

    Habe jetzt mal die 100 Würfe durchgeführt und ich bin grob enttäuscht vom Hersteller.

    3W20 (Schwarz, Rot, Gelb) zusammen durch den Würfelturm geschickt und für jeden Würfel die Ergebnisse einzeln notiert. Selbst wenn ich aber das Ergebnis aller Würfel mittel habe ich Abweichungen von bis zu 40% zum Erwartungswert.

    Der Schwarze Würfel erreicht vier mal den Erwartungswert weicht aber sonst 40 bis 80% ab.

    Der Rote Würfel erreicht den Erwartungswert nur ein mal weicht aber sonst "nur" um 40% ab.

    Der Gelbe Würfel erreicht als bester in 40% der Fällen den Erwartungswert und weicht auch sonst nur um etwa 20% ab.

    Aber für mich relevant sind jetzt eigentlich die Verteilungen oberhalb oder unterhalb meiner Talentwerte, also ob ich eine Häufung über oder unter 14 bzw 8 habe.

    Der Erwartungswert ist, dass 70% bzw. 40% der Würfe auf 14 bzw. 8 oder niedriger sind.

    Und das wird mehr oder minder erfüllt.

    Im Schnitt bleiben die W20 zu 42% bei 8 oder kleiner und zu 70% bei 14 oder kleiner. Lediglich der Schwarze W20 reißt aus mit 66%.

    Während ich also sagen kann, dass die Würfel schlecht sind (und ich die definitiv austauschen werde) so muss ich leider auch sagen, dass im Schnitt die Quote erfüllt wird.


    Das bringt mich also zurück: Im Grunde genommen sagt ihr, die Werte sind für einen Helden auf Erfahren (ohne Steigerungsmöglichkeit bisher) brauchbar und es ist vermutlich wirklich entweder nur die Herangehensweise bzw. echtes Pech?

  • Dass die Würfel schlecht sind (und ich die definitiv austauschen werde) so muss ich leider auch sagen, dass im Schnitt die Quote erfüllt wird.

    100 Würfe sind für 3W20 keine signifikante Samplesize, es hätte mich ehrlich gesagt gewundert wenn du da keinen klaren Ausreißer drin hättest. Deine Würfel werden schon in Ordnung sein.

  • Es wird damit natürlich etwas OT, aber die Diskussion um die AP ist in dem Zusammenhang tatsächlich interessant. Weil mal ehrlich: stell dir vor, ihr spielt die Gruppe in der Form weitere 10 Jahre. Dann seid ihr gerade mal knapp unter 1500AP. Nach 10 Jahren. 33 AP/Jahr ist VERDAMMT wenig! Das macht doch auf Dauer auch keinen Spaß, wenn die Chars keine Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln!

    Für mich wäre das nichts - weder als SL noch als Spieler :)

  • Würfel->Wasser (wie schon beschrieben).

    Warum schätzen, wenn es auch genau geht ;) (Auftrieb bla)

  • Es wird damit natürlich etwas OT, aber die Diskussion um die AP ist in dem Zusammenhang tatsächlich interessant. Weil mal ehrlich: stell dir vor, ihr spielt die Gruppe in der Form weitere 10 Jahre. Dann seid ihr gerade mal knapp unter 1500AP. Nach 10 Jahren. 33 AP/Jahr ist VERDAMMT wenig! Das macht doch auf Dauer auch keinen Spaß, wenn die Chars keine Möglichkeit haben, sich weiterzuentwickeln!

    Für mich wäre das nichts - weder als SL noch als Spieler :)


    Wir bekommen immer am Ende einer Kampagne/AB die AP. Ich behaupte mal, das wir für Der Mondenkaiser nun mehr als 33 AP bekommen werden (diesen Sonntag höchstwahrscheinlich) und somit auch mehr als die 33AP/Jahr hinbekommen. (Auch wenn ich verstehe was du meinst und es besser finde wie es in meiner anderen Gruppe läuft, nämlich zwischen 5-10 AP pro Spielabend je nachdem wie gut wir waren (unabhängig vom Plottfortschritt)

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Für AP-Vergabe bitte die dazu vorhandenen Faden benutzen. Für DSA 5:AP Vergabe in DSA5, für DSA 4: Abenteuerpunkte-Vergabe.

  • Nachtrag:

    Für die letzte Runde der laufenden Kampagne habe ich die Würfel gewechselt und siehe da; es ist sogar was bei rumgekommen. Warum ich selber nie daran gedacht habe, dass es an den Würfeln liegen könnte ist mir ein Rätsel. Seit meiner ersten Runde hing ich stets an den gleichen 3W20.

    Aber wir haben die Kampagne jetzt beendet:


    Meister: Dann schreibt euch jetzt mal die 35 AP auf.
    Spieler: Oh.
    Meister: Zu wenig?
    Spieler: 35 für eine Kampagne scheint mir bisschen mager.

    Meister: Habe ich zwischendurch keine vergeben?
    Spieler: Nein.
    Meister: *Blättert in seinen Notizen und diktiert den Spielern wieviel AP sie bekommen*

    Ich: Tja, dann habe ich jetzt wohl 121 AP um meine Schwächen auszubügeln.

  • Meister: Dann schreibt euch jetzt mal die 35 AP auf.
    Spieler: Oh.
    Meister: Zu wenig?
    Spieler: 35 für eine Kampagne scheint mir bisschen mager.

    Meister: Habe ich zwischendurch keine vergeben?
    Spieler: Nein.
    Meister: *Blättert in seinen Notizen und diktiert den Spielern wieviel AP sie bekommen*

    Ich: Tja, dann habe ich jetzt wohl 121 AP um meine Schwächen auszubügeln.

    Sehr gut xD

    So viele Fragen, so wenig Zeit.

  • Gut dass sich das mit den AP geklärt hat.

    Ich kann mir aber ehrlich gesagt trotzdem nicht vorstellen dass es wirklich an deinen Würfeln lag, ich habe in vielen Jahren und vielen, vielen Würfeln nie erlebt dass ein Würfel langfristig erkennbar "falsch" gewürfelt hätte der weder beschädigt noch absichtlich gewichtet war. Du hattest Pech, das passiert. Ich hatte auch schonmal eine 4.1-Fedorino-Schwertgesellin mit Kampfwerten um die 18/24 die im Zweikampf von einem 13/10-Strauchdieb auf negative LE gehauen wurde. Lächerlich unwahrscheinlich, aber kann halt trotzdem mal passieren.

  • Gut dass sich das mit den AP geklärt hat.


    Ich kann mir aber ehrlich gesagt trotzdem nicht vorstellen dass es wirklich an deinen Würfeln lag, ich habe in vielen Jahren und vielen, vielen Würfeln nie erlebt dass ein Würfel langfristig erkennbar "falsch" gewürfelt hätte der weder beschädigt noch absichtlich gewichtet war. Du hattest Pech, das passiert. Ich hatte auch schonmal eine 4.1-Fedorino-Schwertgesellin mit Kampfwerten um die 18/24 die im Zweikampf von einem 13/10-Strauchdieb auf negative LE gehauen wurde. Lächerlich unwahrscheinlich, aber kann halt trotzdem mal passieren.

    Das ist aber wirklich ein Faktor, der Würfel ist dann einfach unbanlanciert und zu einer bestimmten Nummer hingeneigt. Bei uns haben wir einen der mit einem Würfel überdurchschnittlich viele 20er wirft. Es gibt natürlich auch Würfel die halt perfekt balanciert sind, vllt hattest du Glück und hast immer die fairen gehabt. So was kann man auch prüfen mittels der Wasser-Methode die hier öfters erwähnt wurde.

    So viele Fragen, so wenig Zeit.

  • Meine Erfahrung ist einfach dass es bei keinem Thema im Hobby so viel Aberglauben gibt wie bei den Würfeln, und wenn man tatsächlich nachschaut hält keine einzige dieser Behauptungen der Marke "Ich würfel ja so immer schlecht!", "Der da würfelt immer nur 20en!" oder eben "Diese Würfel würfeln schlechter als die anderen!" einer ernsthaften stochastischen Beobachtung stand.

    Natürlich sind die 08/15-Chessex Würfel keine perfekt austarierten Casinowürfel, aber die Abweichungen sind in der Regel so minimal (besonders, weil durch die Zahlenverteilung auf einem typischen W20 selbst eine leichte Neigung in eine Richtung den Durchschnittswert meist nur minimal verschiebt, ist ja nicht so als würden an einer Ecke alle hohen Zahlen zusammen liegen) dass man sie ohne wirklich lange Testreihen kaum nachweisen kann. Wie gesagt, davon ausgehend dass die Würfel nicht beschädigt sind, wenn ich anfange Ecken abzubrechen oder ähnliches dann verändert das natürlich die Verteilung deutlicher, aber das bemerkt man dann ja auch schnell.

    Wenn ich also so eine Geschichte höre und mich entscheiden muss ob da wirklich Würfel signifikant schlechter würfeln als andere, oder das einfach Pech kombiniert mit selektiver Wahrnehmung ist, würde ich in 99% der Fälle auf Letzteres setzen.

  • Delta du hast Recht. Dennoch gibt es die Möglichkeit bei günstigen Würfeln, dass das innere hohl ist und nicht genau ausgegossen. Es ist natürlich nicht besonders wahrscheinlich, dass dies in einem so großen Maß passiert und ein Held dadurch unbrauchbar wird.

    Dennoch gibt es, wie ich schon die ganze Zeit predige, eine simple mathematisch und physikalisch korrekte und deutlich eindeutiger Methode, um die Würfel zu testen, als sie x Mal zu Würfeln.

    Glas Wasser. Würfel rein. Dreh die Würfel. Bleibt es wiederholt beim gleichen, ist der Würfel schlecht. Physik. Auftrieb.

  • Delta du hast Recht. Dennoch gibt es die Möglichkeit bei günstigen Würfeln, dass das innere hohl ist und nicht genau ausgegossen. Es ist natürlich nicht besonders wahrscheinlich, dass dies in einem so großen Maß passiert und ein Held dadurch unbrauchbar wird.

    Ein Würfel der so schlecht ist dass ein Held dadurch unbrauchbar wird müsste so massiv gegen die 20 gewichtet sein dass man es sofort bemerkt wenn man sie würfelt (kennt man ja diese "Schummelwürfel" die man auch kaufen kann), und der würfelt dann wirklich extrem oft 20en. Ansonsten wirst du eine leichte Neigung in eine Richtung im praktischen Spiel ja gar nicht bemerken, ja, vielleicht würfelt dein W20 mehr 19en als üblich, aber dann wird er gleichsam auch öfter 3, 9 oder 1 würfeln zB. Eine spürbare, klare Tendenz zu hohen/niedrigen Zahlen ist eigentlich kaum möglich.

  • Würfelaberglaube ist auch nicht meines. Deswegen habe ich ja auch so lange an den Würfeln festgehalten.

    Aber ich spiele auch Warhammer 40.000 (T'au) und habe Erfahrung damit auch Würfel in Masse zu werfen und bei den alten Chargen der Citadel Würfel waren extreme Fehlproduktionen dabei durch Lufteinschlüsse, unausgewogener Gravur und zu viel Materialgeiz, dass die Würfelkanten quasi nonexistent waren und gewichtete Seiten noch einfacher gefallen sind.

    Da war ein Lehrer glaube ich, der seine 250 Würfel genommen und jeweils (per Automat) 1.000 mal werfen lies, dies dokumentierte und feststellte, dass die Würfel im Schnitt in der Tat eine deutliche Tendenz zur 1 zeigten (was bei Warhammer schlecht ist).

    Habe spaßeshalber mal meine drei Standard W6 geworfen, jeweils 100 mal; Zwei davon haben durchschnittlich bei jedem vierten Wurf die gleiche Augenzahl gezeigt.
    (25% die drei, 28% die zwei)

    Entweder man holt sich wirklich gute Würfel oder vertraut massiv dem Zufall indem man gleich mehrere W20 wirft, zufällig drei davon auswählt und selbst deren Reihenfolge nochmal zufällig bestimmt. Quasi das absolute Gegenteil von den "Würfeln nach Paramanthus".

  • Habe spaßeshalber mal meine drei Standard W6 geworfen, jeweils 100 mal; Zwei davon haben durchschnittlich bei jedem vierten Wurf die gleiche Augenzahl gezeigt.
    (25% die drei, 28% die zwei)

    Danke für das Beispiel, das ist genau das was ich meine, das für eine signifikante Abweichung zu halten ist nichts anderes als das was ich meinte, das ist vielleicht "informierter" Aberglaube, aber am Ende nichts anderes als das. Bei nur 100 Würfen wäre es deutlich unwahrscheinlicher, dass alle drei jeweils eine schöne Gleichverteilung hätten, das Ergebnis das du bekommen hast ist genau das wahrscheinliche.

    Hat unser Stochastikprof in der Einführungsvorlesung auch immer gerne ein Experiment gemacht, eine Gruppe sollte 20 Mal eine Münze werfen und die Ergebnisse aufschreiben, die andere einfach eine in ihren Augen "zufällige" Verteilung von Kopf/Zahl, er hat die Reihen danach dann angeschaut und konnte mit fast 90% Sicherheit die "wirklich" zufälligen von den "künstlich" zufälligen unterscheiden. Warum? Die wirklich zufälligen haben in der Regel deutlich längere Reihen, deutlich stärkere Ungleichheit etc. drin, während die aufgeschriebenen viel zu "ordentlich" aussehen. Es braucht viele Würfe um solche Ausreißer mit auch nur ansatzweise Sicherheit zu belegen, 100 sind da bei weitem nicht genug, und selbst 1000 kratzen bestenfalls an der unteren Grenze dessen worüber es sich zu diskutieren lohnt wenn man deutliche Abweichungen bemerkt.

    Dazu ist der W6 da natürlich auch anfälliger da er weniger Ergebnisse hat, eine Gewichtung in eine Richtung hier stärker auffällt. Beim W20 wird sich eine leichte Schwerpunktverschiebung durch Lufteinschlüsse deutlich weniger bemerkbar machen.

  • Das hatten wir früher mal in der Schule in einer Mathe Unterrichtsstunde gehabt als es um Stochastik ging:

    Mein Partner und ich hatten wirklich nach 120 Würfen (so viele haben wir in der Zeit geschafft) eine perfekte Verteilung gehabt und er wollte uns nicht glauben, dass wir wirklich die ganze Zeit gewürfelt haben.

    Da diese Sache noch immer in meinen Erinnerungen ist wird mich das wohl geprägt und beeinflusst haben Würfeln blind zu vertrauen :D

  • Falls du noch Tipps zu den Charakterwerten brauchst: ich hab bei meinem Charakter gemerkt, dass es sehr lohnt, seine 1-3 primären Waffenfähigkeiten so schnell wie möglich auf 15+ zu bringen. Damit hat man auch bei garstigen Würfen noch gute Erfolgschancen und man kann auch mal ohne Bedenken ein Stufe 1 oder 2 Manöver benutzen.Generell sind viele Manöver erst etwas für höhere KTW und Talente brauchen bei "guten" Eigenschaftswerten (12+) für unerschwerte Proben imVerhältnis deutlich niedrigere TW um "sicher" (85%+) zumindest mit QS1 zu gelingen.

    Ich würde da empfehlen einigen wenige Talente zum Schwerpunkt des Charakterszu machen, und nur diese über 5 zu steigern (TW 7-10 reicht für den Anfang), und je nach Vorliebe des Charakters Übergangsweise z.B. den Anderthalbhänder und Schild benutzen, wenn ihr mit der Regel aus Rüstkammer 2 spielt, und die beiden Werte auf 15-17 bringen. Gegen Gegner die schnell ausgeschlatet werden sollen oder die zu groß für eine Schildparade sind, kommt dann der Eichhafener zum einsatz. Wenn noch AP übrig sind ein paar LeP kaufen um die Schmerzschwelle zu verschieben. Langfristig dann noch Schwerter (Kurzschwert für Beengte Umgebung) und Raufen als "Notfallplan" auf 15 ziehen, und Lanzen auf 15+ als Eröffnungsangriff. Falls du es noch nicht hast, auch berittener Zweihänderkampf als SF.