John Sinclair - Die Kraft der Steine

  • Hallo Geisterjäger ! Habe mal wieder etwas neues Material "gekocht". Wie immer mein "Disclaimer": Das hier sind nur Vorschläge für zusätzliches Spielmaterial ! Nehmt was ihr gut und/oder passend findet und pfeift auf das, was Euch nicht gefällt ;) Falls jemand Vorschläge für mehr hat, konstruktive Kritik beitragen möchte, oder die AP-Kosten für etwas zu hoch oder zu niedrig findet, freue ich mich über Euren Beitrag.

    John Sinclair Abenteuerspiel - Die Kraft der Steine

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    Die sonderbar gestalteten fossilen Überreste aus der Urwelt stammender Lebewesen haben von jeher die Neugierde und Aufmerksamkeit der Menschen auf sich gelenkt und Gelehrte und Ungelehrte zum Nachdenken über ihren Ursprung angeregt. Mit ehrfürchtigem Staunen betrachtete man diese ungewöhnlichen und rätselhaften Gebilde, dergleichen man in der Umwelt nicht fand, und so gab die rege Einbildungskraft diesem Staunen Ausdruck im Glauben an übernatürliche Kräfte, die diesen Gebilden innewohnen sollten, besonders an ihr Wirken als zauberkräftige und heilende Mittel. Durch ihre Fundorte wurden manche auch mit historischen Erinnerungen, häufiger mit Legenden in Verbindung gebracht, die ihre Versteinerung erklären sollten.

    Dieses Modul für das John Sinclair Abenteuerspiel soll eine Übersicht und kurze Beschreibungen zu einer Vielzahl an Fossilien und Pseudofossilien geben, denen im Volksglauben mystische Eigenschaften nachgesagt werden. Die Beschreibungen dieser zauberkräftigen Steine sollen als Anregung für eine Vielzahl an Abenteuern, in denen sie eingesetzt werden können, dienen. Die beschriebenen Fossilien sind nur Beispiele und erheben, aufgrund der hohen regionalen Vielfalt an Volksglauben und Legenden allein im deutschsprachigen Raum, natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die mystischen Steine eignen sich besonders als Quest-Gegenstände in Abenteuern mit entsprechenden Gegnern, als Komponenten in magischen Riualen, als kuriose Fundstücke im Laufe eines Abenteuers, oder als kleinere Gegenstände mit denen die Geisterjäger zum Abschluss eines Abenteuers für ihre heroischen Taten vom Erzähler belohnt werden können. Ein Geisterjäger kann zu jedem Zeitpunkt nur einen Gegenstand mit dem gleichen Schlagwort einsetzten. Somit kann ein Geisterjäger gleichzeitig maximal von zwei mystische Fossilien - einem als Amulett und einem als Talisman - profitieren.

    Warum gibt es keinen Siegstein ?

    Als "Siegstein", "Shidlschtoin", "Siedelstein" oder "Siegelstein" werden im Altertum verschiedene Steine bezeichnet, die ihrem Träger den Sieg verleihen sollten. Es ist der alte zauberkräftige, siegverleihende Stein der germanischen Mythologie, der in der Thidreksage ebenso vorkommt wie in der Sage von Wieland dem Schmied, oder in heutigen Mythen der Faröerinseln. Schon die alten Germanen trugen Steine aus Rabennestern als dem Odin geweihte Siegstein-Amulette. Bei den Angelsachsen galten Achat, Calcedon und Alabaster als siegverleihende Edelsteine. Auch fossile Gebilde, wie etwa der Stemstein und der Drachenstein, werden als Siegsteine bezeichnet. In mittelalterlichen Quellen werden noch weitere Siegsteine angeführt: den unüberwindlich machenden Hahnenstein, den Sieg verleihenden Schlangenstein, den Diamant und den aus Glasfluss bestehenden Alsenstein, der auch zum Siegeln verwendet werden konnte. In Märchen befindet sich der Siegstein manchmal in der Schlangenkrone. Er ist schwer zu erringen, macht seinen Besitzer reich und gesund, löscht ihm Hunger und Durst und verleiht ihm beständiges Glück. Kurzum, es gibt nicht "den einen" siegverleihenden Stein, der seinen Träger unbezwingbar macht, sondern der Begriff stellt eine Überhöhung der Fähigkeiten einzelner zauberkräftiger Steine dar.

    2 Mal editiert, zuletzt von nomad79 (6. Januar 2019 um 23:25)

  • * Adlerstein

    An den deutschen und dänischen Küsten werden rundliche Feuerstein- oder Toneisensteinknollen, welche im Inneren einen losen fossilen Kieselschwamm oder andere feste Einschlüsse enthalten, geologisch als Aetit bezeichnet, Adlerstein, Gosarensteen oder Krallenstein genannt, weil die Adler ihn angeblich in ihren Krallen zum Horst tragen, um diesem Festigkeit zu verleihen und ihn und ihre Jungen vor Gefahren zu beschützen. Unter den vielen fabelhaften Wirkungen des Aetit, findet sich, dass er seinem Träger den Sieg verleiht, indem er dessen Standhaftigkeit festig. In der Oberpfalz hing man früher Adlersteine an den Betthimmel oder an das Haustor gegen Behexung der Bewohner, oder in den Stall als Schutz gegen Krankheiten. Wenn man den Stein schüttelt, klappern die abgelösten Teile im Innenraum. Man nennt den Stein daher auch „Klapperstein". Da der eingeschlossene und bewegliche Kern an die Leibesfrucht einer schwangeren Frau erinnert, bestand von jeher der Aberglaube, der Adlerstein sei als Amulett gebärenden Frauen dienlich und schütze vor Fehlgeburten.

    Die Fabel vom Adlerstein und seinen Wirkungen stammt aus dem Altertum und ist von dort in die naturwissenschaftlichen Werke des Mittelalters und aus diesen in das Volk gedrungen. Der Glaube an die magische Kraft des Adlersteins war im Mittelalter weit verbreitet, erhielt sich bis weit ins 18. Jahrhundert und soll auf Rügen und in Oldenburg noch heute bestehen.

    AP: 10

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: Bei einer Herausforderung auf Seele + Willenskraft darf der Geisterjäger einen seiner Würfel neu würfeln.


    * Bärenzahn

    Die Fossilen Zähne der ausgestorbenen Höhlenbären aus der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren werden heute noch gelegentlich in Höhlen gefunden. Schon seit alter Zeit glaubte man mit einem Amulett aus dem Zahn eines solchen Bären die Stärke des Tieres auf den Menschen übertragen zu können. Bei den schamanischen Kriegern der Wikinger, den Berserkern, waren Amulette und Talismane aus (Höhlen-)Bärenzähne ein mächtiges magisches Mittel, mit dessen Hilfe die Attribute des Tieres auf den Kämpfer übergingen. Die Zähne des Höhlenbären fasste man als Amulette und trug sie an Ketten auch zum Schutz gegen den Bösen Blick und Hexerei.

    AP: 10

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Bei einer Herausforderung auf Körper ohne eine dazugehörige Fertigkeit, in der die physische Stärke des Geisterjägers geprüft wird, z.B. um etwas zu zerbrechen, zu stemmen, oder sich aus einer Umklammerung zu befreien, darf der Geisterjäger einen 3er Pasch als Erfolg zählen.


    * Bernstein

    Bernstein, das versteinerte Nadelholzharz aus der Tertiärzeit, war schon in der Antike für seine besonderen Eigenschaften bekannt und hoch geschätzt. Bei den Griechen als "Elektrum", oder den Römern als "Succinum" oder "Glesum" bezeichnet, war der Bernstein eines der wichtigsten Handelsgüter aus dem germanischen Norden, dort "Agtstein", "Bornstein" oder "Börnstein" (Brennstein) genannt. Glanz, Farbe, Verbrennbarkeit, und elektrische Eigenschaft hoben den Bernstein vor anderen Steinen heraus und führten frühzeitig zu dem Glauben, er schütze gegen Krankheiten und Dämonen. Seine Verwendung als Gegenzauber war bereits in der Antike verbreitet. Umgehängte Ketten aus Bernsteinperlen galten als Heil- und Schutzmittel. Kirchliche Verbote bekämpften es wenig erfolgreich als heidnischen Brauch. Die im Altertum geübte Sitte, Kindern Bernsteinketten um den Hals zu legen, lebt heute noch in ganz Deutschland weiter.

    AP: 8

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Bei Verteidigungswürfen gegen Gegner mit der Eigenschaft: Antiker (altägyptischer, germanischer, griechischer, römischer, etc.) Höllendiener, Antiker Untoter oder Anfälligkeit: Antike Weihe erhält der Geisterjäger einen zusätzlichen Bonuswürfel.


    * Bezoar

    Der Begriff Bezoar leitet sich aus dem persischen Ba Zoaar ab und bedeutet "gegen Gift". Bezoarsteine, auch "Gamskugel" genannt, sind kugelförmige oder ovale Gebilde von der Größe einer Erbse bis zu der eines Taubeneis. Sie finden sich im Magen oder in den Gedärmen verschiedener Säugetiere. Der echte Bezoar stammt von der orientalischen Bezoarziege, einer inzwischen gefährdeten Wildziegenart. In Deutschland finden sich Bezoare bei Gemsen und Steinböcken, selten bei Pferden. Sie bestehen aus Haar- und Pflanzenresten im Magen des Tieres, die durch eindringende Salzlösungen Kalk absonderten, der sie steinartig zusammenkittet.

    Bezoare sind nach dem Volksglauben ein unfehlbares Mittel gegen Gift. Viel gerühmt wurden seit jeher die Tiroler Gamskugeln. Sie gelten dort als wertvoller als jedes andere Schutzmittel wegen ihrer Zauberkraft gegen Gift und böse Geister. Wirft man eine Gamskugel gegen eine Mauer, so dass sie zerspringt, kann man durch die Mauer hindurchschauen und alle Geheimnisse des Hauses erfahren. Vergoldete Bezoare trug man in einem Beutelchen bei sich, damit sie gegen den Sturm schützten. In der Volksheilkunde wurde der orientalische Bezoar auch gegen eine Vielzahl von Krankheiten verwendet, so gegen Übelkeit, Magenbeschwerden, Schwindelanfälle, Ruhr, Pest, und vieles mehr. In den Apotheken des Mittelalters wurde er (oft verfälscht) häufig geführt und wegen seiner vielseitigen Wirkungen, auf die das Volk großes Vertrauen setzte, heiß begehrt.

    AP: 12

    Schlagwort: Selten; Talisman, Heilmittel

    Besonderheit: Bei Herausforderungen auf Körper + Widerstand gegen Vergiftung erhält der Geisterjäger einen zusätzlichen Bonuswürfel. Einmal pro Tag kann der GJ als Handlung den Bezoar schlucken; er erhält sofort zwei Punkte Ausdauer zurück (bis zu seinem Maximum) und erholt sich automatisch vom Sonderzustand: Vergiftet (siehe Verfluchtes Atlantis s. 133). Der GJ erhält den Bezoar am nächsten Tag auf natürliche, wenn auch nicht sehr appetitliche Weise zurück.


    * Bonifatiuspfennig

    Bonifatiuspfennige, auch unter den Bezeichnungen "Wichtelpfennig", "Hexengeld", "Räderstein" oder "Sonnenrädchen" bekannt, sind die fossilen Stielglieder von verschiedenen Seelilienarten (Trochiten oder Entrochen), die in Thüringen, Niedersachsen, dem schwäbischen Jura und an den Küsten der Nord- und Ostsee gefunden werden. Die Versteinerungen haben die Gestalt einer dicken Münze mit einem Loch in der Mitte und umkränzende Zahnrad- oder strahlenförmigen Rillen. Bereits in der Steinzeit wurden Trochiten zu Halsketten verarbeitet. Bei den alten Germanen wurden sie als Zeichen der Tapferkeit getragen und unter der heidnischen Bevölkerung auch als Zahlungsmittel verwendet.

    Nach der Christianisierung der Germanen wurden sie zum Bonifatiuspfennig umgetauft. Namenspate war der englische Bischof und Missionar Bonifatius, der im Missionsauftrag auch Thüringen bereiste, wo diejenigen, die sich nicht zum Glauben bekennen wollten, Abgaben in Form von Geld zu leisten hatten. Aus England sind Aufzeichnungen bekannt, denen zufolge der Mönch St. Cuthbert Trochiten sammelte, um daraus Rosenkränze zu fertigen. Die Fossilien tragen ihm zu Ehren deshalb auch den Namen "St. Cuthbert Beads".

    Nach altem Volksglauben erhielten die Bonifatiuspfennige die Lebensgeister, erhöhten die Kreativität, die Tapferkeit und vertrieben die Melancholie, waren gemahlen aber auch heilsam gegen verschiedene Krankheiten. Dieser Aberglaube ist nicht völlig geschwunden, denn in Süddeutschland werden noch heute Stielglieder der fossilen Seelilien gelegentlich als Amulette getragen.

    AP: 10

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Bei einer Herausforderung auf Seele und eine beliebige Fertigkeit darf der Geisterjäger eine geworfene 1 neu würfeln.

    * Gruppenaktion: Hexengeld (+1 ESP)

    Der Geisterjäger kann den Bonifatiuspfennig als universelles Zahlungsmittel für Feenwesen mit der besonderen Eigenschaft "Holde Gabe" einzusetzen.


    * Donnerkeil

    Als "Donnerkeile", gelegentlich auch als "Teufelsfinger" bezeichnet, werden im Volksglauben drei unterschiedliche Arten von Objekten, denen allen nachgesagt wird, sie seinen von einem Gott in Gestalt eines Blitzes zur Erde geschleudert worden. Die Bedeutung des Begriffes geht auf den germanischen Gott Donar oder Thor zurück, der als Wettergott regelmäßig Blitze auf die Erde niederschickte. Man unterscheidet Donnerkeile in der Mineralogie in Belemnit, griechisch für "Blitzgeschoß", Fulgurit, latein für "Blitzstein" und steinerne Artefakte aus der Prähistorie, auch "Donnerstein" oder "Donnerbeil" genannt.

    Belemniten sind die versteinerten „Ruder“ von Kopffüßern, die vor 358 bis 70 Millionen Jahren in den damaligen Meeren lebten. Am hinteren Ende dieser Lebewesen befand sich eine spitz zulaufende, längliche Verhärtung, die zur Navigation im Wasser diente: das Rostrum. Jenes Rostrum ist schichtartig aus dem Mineral Aragonit aufgebaut und stellt den Fossilen Teil dar, der als Donnerkeil bekannt ist. Die meisten Vorkommen an Belemniten findet man an den Stränden und Küsten von Welt- oder Binnenmeeren, deren Grund durch Wellenbewegung und Stürme aufgewühlt wird. So werden Donnerkeile aus den verborgenen Sandschichten freilegt und an Land transportiert. Weitere Funde von Belemniten befinden sich eingeschlossen in Kalksteinen großer Gebirge.

    Fulguriten sind durch tatsächlichen Blitzeinschlag in Gestein oder Sand entstandene Röhren. Durch die beim Einschlag entstehenden Temperaturen von bis zu 30.000 °C verglasen die Wandungen durch Schmelzung des Gesteins. In Fulguriten wurden relativ seltene Minerale und chemische Verbindungen nachgewiesen, die in der Natur äußerst selten vorkommen. Die weltweit wohl größten Blitzröhren befinden sich im Naturkundehaus des Lippischen Landesmuseums in Detmold sowie im Dresdner Naturkundemuseum. Die laut Guiness-Buch der Rekorde weltweit größte Sammlung von Blitzröhren besitzt ein deutscher Sammler am Niederrhein.

    Donnersteine, Donnerbeile oder Donneräxte nennt das Volk prähistorische, meist neolithische Werkzeuge, die gelegentlich ihren Weg an die Erdoberfläche finden. Sie sind aus verschiedenen harten Gesteinsarten von hergestellt. Die meisten haben als Werkzeuge oder Ackergerät gedient, sind daher abgenützt und schartig, die zur Waffe bestimmten sind sorgfältiger gearbeitet und besser erhalten. Alle sind durchlocht, um einen Schaft aus Holz oder Horn einzulassen, der als Griff diente, aber zwischenzeitlich verrottete. Vielfach finden sie sich in prähistorischen Gräbern als Beigabe.

    Dem Donnerkeil jeglicher Art schreibt das Volk bereits seit dem Altertum magische Wirkungen zu. Wer ihn zu nutzen weiß, erlangt gewaltige Stärke und Zauberkraft. Wenn man sich ein Stückchen eines Donnerkeils unter die Handhaut schiebt, und mit dieser jemanden schlägt oder berührt und dabei eine Zauberformel spricht, so fällt der Getroffene angeblich sofort tot zu Boden. Wild wird wie vom Donner erschlagen gefällt, wenn der Jäger beim Kugelgießen ein Stückchen Donnerkeil in die Gießform getan hat. Als Donars heiliger Stein ist der Donnerkeil andererseits ein kräftiger Schutz gegen den Zauber aller teuflischen Mächte, Hexen, Feen und Gespenster. Ebenso schützt der Donnerkeil vor feindlichen Geschossen.

    Er ist der Sage nach ein unfehlbarer Schutz gegen Blitzschlag. Wo immer er sich auch befindet, da kann der Blitz keinen Schaden anrichten. Man trägt den Donnerkeil deshalb als Talisman am Leib, legt ihn bei heranziehendem Gewitter auf den Tisch, wirft ihn ins Herdfeuer, steckt ihn unter das Dach oder vergräbt ihn unter der Schwelle.

    Unter dem Schutze des Donnergottes steht nach altem Glauben auch die Saat. Man vergräbt deshalb Donnersteine im Acker, steckt sie ins Sätuch oder wirft sie am Gründonnerstag über die Saat, damit das Korn gedeiht. Auch an kranke, verdorrende Bäume hängt man Donnersteine, um diese zu schützen und wieder zum gedeihen zu bringen.

    Der Glaube an die überirdische Herkunft des Donnerkeils und seine Kräfte ist im Schwinden begriffen. Ähnliche Anschauungen über die Herkunft und die Kräfte der Donnerkeile sind nicht auf indogermanische Völker beschränkt. Sie gelten in den meisten Teilen Europas und Asiens. Auch in Afrika und Amerika finden sich gleiche Vorstellungen. Der gemeinsame Ursprung ist wohl, dass man sich die zerschmetternde Kraft des Blitzes nur durch eine Waffe erklären konnte und die rätselhaften Donnerkeile damit in Verbindung brachte.

    AP: 20

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Bei einer Verteidigungsherausforderung auf Geist + Reflexe gegen gegnerische Zauber, magische Fernkampfangriffe oder Verteidigungsherausforderungen gegen Angriffe mit Elektrizität kann sich der Geisterjäger für 1 SP einen zusätzlichen Erfolg kaufen. Diese Eigenschaft kann nur einmal pro Wurf eingesetzt werden. Einmal pro Abenteuer, wenn sich der Geisterjäger für 1 SP bei einer Angriffsherausforderung zusätzliche Würfel kauft, erhält er einen weiteren zusätzlichen Bonuswürfel.

  • * Drachenblut

    Als Drachenblut, lateinisch "Sanguis Draconis" genannt, bezeichnet man das Harz verschiedener Bäume. Ursprünglich wurde nur das Harz des Drachenbaums Dracaena als Drachenblut bezeichnet, jedoch wurde der Begriff, vor allem von den Römern, häufig mit dem Mineral Zinnober verwechselt und später auch auf andere rote oder rot färbende Baumharze, ausgeweitet. Einige mittelalterliche Enzyklopädien behaupten, dass dieses das Blut von indischen Drachen ist, welches im Kampf gegen Elefanten vergossen wurde. Der Volksglaube wusste, dass das Blut eines Drachen einen hineingetauchten Gegenstand mit einer härtenden Schicht überzog und ihm eine Zähigkeit verlieh, die dem schärfsten Stahl widerstand. Unterschiedlichen Quellen nach, war die Rüstung Alexanders des Großen in warmem Drachenblut getaucht und somit nahezu unzerstörbar geworden, ebenso wie die Halsberge des Zwergenkönigs Laurin oder die Rüstung des Ortnit aus Heldendichtungen des Stoffkreis um Dietrich von Bern. Durch sein Bad im Blut des Drachen wurde auch der Nibelungenheld Siegfried nahezu unbesiegbar, da seine Haut undurchdringlich für jede Art von Waffe wurde.

    Das rote, aus der Drachenblut-Palme gewonnene Harzpulver entsprechender Reinheit ist selbst heutzutage relativ teuer, da nur wenige Exemplare in entlegenen Winkeln der Welt, darunter die Kanarischen Inseln, Hawaii oder Äthiopien, das entsprechende Rohmaterial liefern. Der entstehende dunkle Rauch riecht nicht wirklich angenehm.

    Drachenblut wird und wurde zu unterschiedlichen medizinischen und magischen Zwecken verwendet. So wurde es lange in der Wundbehandlung als Antiseptikum benutzt. Die magischen Zwecke reichen von der Verwendung als Räucherwerk bis zur Herstellung von Talismanen und Artefakten oder als Drachenblut-Tinte für magische Siegel. Drachenblut ist äußerst vielfältig außergewöhnlich mächtig. So benutzt man es zum vertreiben böser Geister, zum aufhellen des Gemütes, zum anziehen eines Partners, zum vermehren von Geld und vieles mehr. Besondere Bedeutung besitzt das Drachenblut als starker Schutzzauber, denn es ist in der Lage, auch sehr starke negative Energien beseitigen zu können.

    AP: 8

    Schlagwort: Selten; Ritualmagie

    Besonderheit: Anwendung (1); Nach einer ungestörten Ritualhandlung von etwa 15 Minuten, während welcher der Geisterjäger eine Portion Drachenblut verbraucht, darf er oder ein Ritualteilnehmer bei einer kommenden Verteidigungsherausforderung, oder einer Herausforderung auf Seele + Charisma oder Seele + Willenskraft eine gewürfelte 4 als Erfolg zählen.


    * Drachenstein

    Die Kunde vom Drachenstein kommt zweifellos aus der Antike. Dort wird er fast regelmäßig mit Indien in Beziehung gesetzt. Der Drachenstein (Dracontias, Dracontit) sitzt nach den meisten Quellen, wie etwa dem römischen Autoren Plinius, im Kopf des Drachen und besitzt nur dann Zauberkräfte, wenn er einem lebenden Drachen abgenommen wurde. Manchmal lässt ihn ein Drache beim Überlandflug von sich fallen, umgeben von einer geronnenen oder harzähnlichen roten Masse.

    Dem Drachenstein werden wundersame Zauberkräfte nachgesagt: Schon Alexander der Große soll ihn als Heilstein, Karl der Große dagegen zum Liebeszauber benutzt haben. Er macht widerstandsfähig gegen Gift und wirkt heilsam gegen Pest, Ruhr und Blutfluss. Er macht seinen Träger siegreich und vermehrt hecktalerartig den Reichtum seines Besitzers. Dem Haus, in dem er sich befindet, solle er mit Glück segnen und seine Bewohner vor Unheil bewahren.

    Ein bergmännisches Wörterbuch aus dem achtzehnten Jahrhundert beschreibt den Drachenstein als runden, wie Kristall durchsichtigen Stein, der jedoch dunkel wie Kohle erscheint, wenn man ihn gegen die Sonne hält. Andere sagen, der Drachenstein sei ein unbestimmbarer Stein, braunrot mit gleichmäßig oder schlangenweise verlaufenden Linien.

    Forscher vermuten, dass es sich bei manchen der gefundenen Drachensteine um versteinerte Hirnkorallen handeln könnte, welche einem Gehirn tatsächlich sehr ähnlich sehen. Alternativ könnte die Sage auch auf Kristallablagerungen basieren, die sich in fossilen Schädeln gebildet haben.

    AP: 25

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: Bei allen Verteidigungsherausforderungen darf der Geisterjäger eine gewürfelte 1 neu würfeln. Einmal pro Abenteuer darf der Geisterjäger bei einer Herausforderung auf Geist alle Würfel, die kein Erfolg sind neu würfeln.


    * Einhorn

    In der Antike und im Mittelalter war man fest überzeugt, dass es noch einige wenige Exemplare dieser Gattung an pferdeähnlichen Tieren mit einem einzelnen Horn auf der Stirn geben sollte, die mit der Sintflut in alle Erdteile versprengt und dadurch nahezu ausgerottet worden waren. Das Einhorn war von unvergleichlicher Reinheit und besaß eine gewaltige Zauberkraft, die durch sein gedrehtes Horn kanalisiert wurde. Das Horn selbst wird als weiß oder perlfarben, schneckenartig gedreht und vorne spitz zulaufend, mit einer Länge von bis zu einem halben Meter, beschrieben.

    Die Vorstellung vom Einhorn war aus den Schriften der antike in die mittelalterliche Literatur übergegangen und lebt bis heute in weiter. Schon Aristoteles und Julius Caesar berichteten in ihren Schriften von dem mythologischen Tier. Im Mittelalter wurden sie unter anderem bei Hildegard von Bingen, Albertus Magnus und in vielen Arzneibüchern erwähnt. Der schottische Reisende John Bell berichtet noch 1713, eines dieser Tiere gesehen zu haben.

    In der mittelalterlichen Heilkunst war das Horn des Einhorns von größter Wichtigkeit und stand in so hohen Ehren, dass es mit Gold aufgewogen wurde. Man glaubt mit ihm die schlimmsten Krankheiten heilen zu können und sagte ihm nach, es könne richtig gebraucht sogar Tote wiederbeleben. Im Volksglauben galt das Horn des Einhorns als kostbarer Talisman, man fertigte Amulette und Ringe daraus, aber auch Waffengriffe, Trinkgefäße und Besteck. Die Reinheit des Tieres sollte damit auf den Träger übergehen. Man gebrauchte sie auch, um festzustellen, ob etwas Gift enthielt oder ihrer antitoxischen Wirkung wegen. In den meisten Fällen von Arzenei oder Talismanen aus Einhorn handelte es sich in Wahrheit um fossile Fragmente von Stoßzähnen des Narwales oder Mammuts. Durch die ihm zugeschriebenen Eigenschaften war das Einhorn unter anderem auch als Wappentier in der Heraldik sehr beliebt.

    AP: 20

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: Der Geisterjäger kann bei einer Herausforderung, in der es darum geht Verletzte zu versorgen oder jemanden zu heilen eine (zusätzliche) gewürfelte 4 als Erfolg zählen. Einmal pro Abenteuer darf der Geisterjäger bei einer Herausforderung auf Seele alle Würfel, die kein Erfolg sind neu würfeln.


    * Elfenbein

    Die Stoßzähne von Elefanten und Mammuts, eines der härtesten und ansehnlichsten tierischen Materialien wurde schon von alters her von Handwerkern zur Herstellung und Verzierung von allerlei Schmuck- und Gebrauchsgegenständen geschätzt. Eine besondere Bedeutung hatten die aufgefundenen Stoßzähne des Mammuts. Durch den Prozess der Versteinerung und Kältekonservierung war es besonders für Kunsthandwerk gut zu gebrauchen. Dem Elfenbein wurde die Kraft zugeschrieben dämonische Einflüsse abzuwehren. In der Antike wurden wundervolle Kunstwerke, wie die Statuen der olympischen Götter Zeus und Athene im griechischen Parthenon mit Elfenbein und Gold überzogen. Auch in der Römerzeit wurden viele Sakrale Gegenstände in Elfenbein gearbeitet, welche Sitte auf Byzanz und die christlichen Reiche des Abendlandes überging. Man schmückte mit Schnitzereien aus Elfenbein heilige Bücher, Gefäße, Bischofstäbe, Kruzifixe und sogar ganze Altäre. Manchmal wurden Mammutstoßzähne als Denkwürdigkeiten in Kirchen aufgehängt. Naturkundige hielten sie für Hörner, die sich unter der Erde durch ein Spiel der Natur von selbst gebildet hätten oder für vergrabenes, in der Erde kalziniertes Elfenbein. Im Mittelalter und auch später wurde das Elfenbein hauptsächlich aus Asien und Afrika nach Europa importiert. Mammut-Elfenbein stammte vornehmlich aus Sibirien. Bisweilen wurden auch die Zähne von Walrossen oder Narwalen mit Elfenbein gleichgesetzt und entsprechend verarbeitet.

    AP: 10

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: Ein Geisterjäger, der einen mit Elfenbein verzierten Gegenstand bei Herausforderungen gegen Gegner mit der Schwäche: "Geweiht" einsetzt, darf einen seiner Würfel neu würfeln.


    * Hahnenstein

    Ein besonderer Talisman ist der „Hahnenstein" oder "Kapaunenstein", der sogenannte Alektorius, der nach altem Volksglauben im Magen oder in der Leber kapaunisierter, also verschnittener Hähne entsteht. Seine Entwicklung wurde dadurch erklärt, dass der ungenutzte Samen des Hahnes im inneren des Tieres gerinnt und versteinert. Wahrscheinlich geht der Volksglaube auf Kieselsteine zurück, wie man sie oft im Magen von Federvieh findet. Der Hahnenstein wird entweder als bräunlich, kristallartig und mit roten Adern durchzogen, oder als weißer Stein beschrieben. Der Hahnenstein galt schon seit der Antike als Siegstein, der seinen Träger streitbar und unüberwindlich machte. Soll der Hahnenstein seine volle Kraft entwickeln, muss man ihn im Mund tragen. Dann wirkt er durstlöschend, stellt verbrauchte Kräfte wieder her, sammelt neue, macht seinen Träger eloquent und charismatisch.

    AP: 20

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: Kauft sich der Geisterjäger mit 1 SP bei einer Herausforderung auf Seele + Charisma oder Seele + Willenskraft zusätzliche Würfel, erhält er einen zusätzlichen Bonuswürfel. Ein mal pro Kapitel darf der Geisterjäger 4 Würfel werfen. Für jeden Erfolg erhält er einen Ausdauerpunk zurück.


    * Heilig-Geist Stein

    Brachiopoden sind Meerestiere mit einer zweiklappigen Schale, die schon seit der Zeit der Dinosaurier auf der Erde existieren. In vielen paläozoischen Gesteinen sind Brachiopoden die häufigsten Fossilien. Äußerlich und in ihrer Lebensweise ähneln sie den Muscheln. In ihrem Körperbau unterscheiden sich Muscheln und Brachiopoden aber grundlegend. Auf den Schalen einiger Brachiopoden kann man mit etwas Phantasie die Gestalt eines Vogels mit ausgebreiteten Schwingen sehen. Als "Taubensteine" oder "Täubli" wurden sie warscheinlich mit den Göttinen der Fruchtbarkeit Ishtar, Aphrodite, Venus, oder Freya in Verbindung gebracht. Als Amulette wurden sie für effektive Mittel gegen Hexerei gehalten. Der Name "Heilig-Geist-Stein" oder "Heilig-Geist-Schnecke" in Kärnten und die bis in heutige Tage dort lebendige Sage um die kuriosen Fossilien zeigen einen Fall von Christianisierung solcher urgermanischer Vorstellungen.

    AP: 15

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Der Geisterjäger kann als Verteidigung gegen einen Angriff eines Gegners mit dem Schlagwort "Fluch", oder "Zauber" immer Seele + Willenskraft, anstatt der sonst angegebenen Verteidigungsherausforderung würfeln.


    * Hühnergott

    Im nordgermanischen und slawischen Raum wurden gefundene Steine mit ausgespülten Löchern als "Hühnergott" oder Hascherlit bezeichnet, im Süden Deutschlands und der Alpenregion nannte man solche Steine "Drudenstein" oder "Schratenstein". Teilweise werden die Steine mit dem Loch auch einfach als Lochstein bezeichnet. Ihre mineralogische Beschaffenheit und Größe ist gleichgültig, meist handelt es sich um abgeschliffene Flussgeschiebe oder Feuersteinknollen. Die Hauptsache ist, dass sie von Natur aus, nicht künstlich, durchlocht sind. Auf dieser Durchlochung beruht die schützende und abwehrende Kraft, die man den Steinen zuschreibt. Die Größe der Löcher variiert stark und reicht von stecknadelkopfgroß bis hin zu einem Durchmesser von einigen Zentimetern. In England kennt man den Lochstein unter dem Namen "Adder Stone". In Österreich ist auch der Name "Linsenstein" (nicht zu verwechseln mit Linsensteinen alias Bonifatiuspfennig) von Bedeutung, da das Loch im Stein als eine Linse gedeutet wird, durch die man hindurch verborgene Dinge oder Wesen sehen kann.

    Die Steine wurden im Hühnerstall für einen reichen Eiersegen, oder aber zum Schutz der Tiere vor Hexen und bösen Geistern in Kuh- und Pferdeställen aufgehängt. Auch Menschen sollte der Stein gegen Behexungen und den "Bösen Blick" schützen oder böse Geister fernhalten. Hühnergötter findet man sehr häufig an den Stränden von Rügen, Usedom und dem Darß - sowie an weiteren Stränden von Nord- und Ostsee. Es heißt auch, man kann einen Drudenstein an Orten finden, wo sich die Druden oder Hexen versammeln.

    AP: 10

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Bei einer Verteidigungsherausforderung gegen die Auswirkung von gegnerischen Zaubern, oder bei Herausforderungen zum Auffinden durch Zauber verborgener Dinge oder Wesen darf der Geisterjäger einen seiner Würfel neu würfeln.

    * Gruppenaktion: Linsenstein (+1 ESP)

    Ein Geisterjäger, der durch den Stein hindurch schaut, kann einen Geist, oder einen Gegner mit der Eigenschaft „Unsichtbar“ schemenhaft wahrnehmen.


    * Judasstein

    Unter dem Namen "Judasstein", lateinisch als "lapis judaicus" bezeichnet, kennt man seit langer Zeit die fossilen Ablagerungen von Seeigeln, sogenannte "Ryncolithen". Diese Schalen und Stacheln bestehen aus festem Kalk, haben gekerbte Längsstreifen, und sind oft mit einem Stiel versehen, wodurch sie einer Eichel, einem Olivenkern, oder einer länglichen, zylindrischen Frucht gleichen. Schon von antiken Autoren wurden die in den Kreideformationen Palästinas häufigen Stacheln als Judensteine bezeichnet. Die lapides judaici kamen im Mittelalter, vor allem seit den Kreuzzügen, nach Europa. Später wurden fossile Seeigelstacheln auch in Schlesien, Hildesheim und anderswo im deutschen Raum gefunden. Sie wurden hochgeschätzt, da man wie die Alten der Meinung war, sie könnten, gepulvert und eingenommen Blasen- und Nierensteine austreiben. Nach ihrer Heimat Palästina, wo sie noch heute Reisenden zum Kauf angeboten werden, behielten sie ihren Namen. Sie fanden sich häufig in Mineralsammlungen, da sie auf dem Wege des Handels in die Apotheken kamen. Auf der Insel Malta werden die fossilen Seeigelstacheln stark mit dem Apostel Paulus assoziiert. Im Volksglauben wird ihnen nachgesagt, dass sie jemanden, der einen Judasstein als Amulett trage, egal wie krank er auch sein mag, vor dem Tod bewahren.

    AP: 15

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Bei Herausforderungen auf Körper + Widerstand gegen Infektionen und Krankheiten darf der Geisterjäger alle gewürfelten 1en neu würfeln. Wird der Geisterjäger von einem Vampir, Werwolf oder anderen Wesen gebissen, dass seine übernatürliche Kondition durch einen Keim des Bösen überträgt, wird er sich nicht verwandeln, bis er das Amulett zum ersten mal ablegt.

  • * Krötenstein

    Die in der mittelalterlichen Literatur oft als heilkräftig erwähnten "Krötensteine", auch als "Batrachid" "Buffonit" oder "lapis Bufonis" bekannt, galten lange als äußerst wirksames Mittel zur Behandlung von Vergiftungen und Entzündungen, die durch Stiche von Bienen, Wespen, Hornissen und ähnlichen Insekten verusacht wurden. Auch gegen andere Gifte, sowie Rheumatismus und Geschwüre galt der Krötenstein als heilkräftig. Bufoniten wurden in Gold oder Silber gefasst und als Ringsteine getragen. Der Stein musste dabei den Finger berühren. Er schützt seinen Träger dann auch vor Krankheit, Unglück und Verzauberung. Ein besonderes Charakteristikum dieses Steines ist, dass er nicht nur seine Farbe ändert, wenn er in die Nähe von Gift gebracht wird, sondern so sehr zu schwitzen anfängt, dass er Tropfen fallen lässt. Man glaubte einen Krötenstein aus dem Kopf einer Kröte gewinnen zu können, in dem man das Tier auf ein rotes Tuch legte, auf das das Tier den Stein dann ausspie. Tatsächlich sind Krötensteine die Zähne einer ausgestorbenen Knochenfischart, des Lepidotus, die im oberen Jura Deutschlands gefunden werden können. Sie sind stumpf konisch, kugel- oder bohnenförmig und dienten dem Fisch zur Zermalmung seiner auf Muscheln basierenden Nahrung.

    AP: 12

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: Bei Herausforderungen auf Körper + Widerstand gegen Vergiftung, darf der Geisterjäger einen seiner Würfel neu werfen. Der Geisterjäger kann mit einem Krötenstein eine Substanz oder ein Objekt auf enthaltenes Gift prüfen, indem er als Handlung eine Herausforderung auf Geist + Okkultismus mit einer Schwierigkeit gleich dem Angriffswert des Gegners oder vom Erzähler bestimmten Effektwertes besteht.


    * Lösskindel

    Unter den Begriffen "Lösskindel", "Lösspuppe" oder "Steinmännle" versteht man rundliche Ablagerungen von Sedimenten, die hauptsächlich durch Versickerung von lockerer, kalkhaltiger Lößerde in Hohlräumen unter der Erde entstehen. Das Löß-Kalk-Gemisch sammelt sich an organischen Wachstumskeimen an, ähnlich wie ein Schneeball, der durch Materialzufuhr an Größe gewinnt. Sie haben oft die Form von aneinander gelagerten Kugeln, die manchmal an grobgestaltige Puppen in Form von Tieren oder Menschen erinnern. In Deutschland findet man sie im Oberrheingraben und Kaiserstuhl genauso an wie in den Lössbörden von Köln bis Dresden oder im Alpenvorland. Wie viele andere Mineralien wurden auch Lösskindel gegen verschiedene Krankheiten angewandt. Man behandelt mit dieser "Heilerde" auch heute noch Sodbrennen innerlich und äußerlich sowie Akne und Entzündungen und verwendet es darüber hinaus als kosmetisches Schönheitsmittel. Im Volksglauben werden die Lösskindel mit unterirdischen Wesen wie Zwergen oder Kobolden in Bezug gebracht. Man glaubte, in ihnen die noch ungeborenen Kinder des kleinen Volkes zu erkennen und brachte sie an Orte zurück, wo diese hausen sollten, um ihr Wohlwollen zu erlangen, oder sich zumindest vor ihrem Zorn zu schützen.

    AP: 10

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: der Geisterjäger bei einer Herausforderung auf Körper und eine beliebige Fertigkeit zwei oder mehr zweien, darf er eine davon neu würfeln.

    * Gruppenaktion: Steinmännle (+1 ESP)

    Der Geisterjäger kann ein Lösskindel als universelles Zahlungsmittel für Feenwesen mit der besonderen Eigenschaft "Holde Gabe" einsetzen.


    * Natternzunge

    Als "Natternzunge", "Vogelzunge" oder "Zungenstein" bekannt, waren die fossilen Zähne von urzeitlichen Haien. Im Tertiärgebiet und in Kreideformationen kommen fossile Haifischzähne so häufig vor, dass sie schon seit dem Altertum bekannt waren. Die alten Germanen glaubten an den Mondwolf Hati oder Managarm, der den Mond bei einer Mondfinsternis zeitweise verschlang, und deuteten die gefundene fossilen Haizähne als verlorenen Zähne vom Mondwolf. Man hielt sie später auch für versteinerte Schlangenzungen, obwohl sie damit wenig Ähnlichkeit hatten. Auf Malta, wo fossile Haifischzähne häufig gefunden werden, geht die Sage, der Apostel Paulus wurde, als er dort Station auf seinem Weg nach Rom machte, von einer Schlange gebissen und verfluchte daraufhin alle Schlangen der Insel zu Stein zu werden. Fossile Haizähne wurden im deutschsprachigen Raum als Pulver gegen Epilepsie, Fieber und Pocken verwendet. Das Volk schrieb ihnen die Kraft zu, dass sie allem Gift widerständen und nicht nur vor giftigen Bissen bewahrten, sondern sie selbst auch kurierten und viele andere Krankheiten heilten. Im Mittelalter war es üblich, Natternzungen in den Wein zu halten. Sie zogen das Gift von Feinden aus dem Wein und ein sorgloses Trinken war gesichert. Häufig wurden sie auch als Amulette zur Abwehr von Hexen und Werwölfen getragen.

    AP: 15

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Bei Herausforderungen auf Körper + Widerstand gegen Vergiftung, den Biss eines Werwolfs oder eines anderen Werwesens erhält der Geisterjäger für einen ausgegebenen SP einen automatischen Erfolg. Der Geisterjäger kann mit einer Natternzunge eine Substanz oder ein Objekt auf enthaltenes Gift prüfen, indem er als Handlung eine Herausforderung auf Geist + Okkultismus mit einer Schwierigkeit gleich dem Angriffswert des Gegners oder vom Erzähler bestimmten Effektwertes besteht.


    * Riesenbein

    Gewaltige Knochen, auf die man beim Graben zufällig stieß, die bei Erdbewegungen zum Vorschein kamen, oder in tiefen Höhlen gefunden wurden, haben seit alters die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die abenteuerlichsten Deutungen veranlasst. Alte Vorstellungen verbanden mit diesen Gebeinen urweltlicher Tiere die Riesen, die einst Krieg gegen die Götter verschiedener antiker Kulturen gekämpft hatten. So haben prähistorische Knochenfunde, vor allem Überreste des gewaltigen Höhlenbären oder des Mammuts, die alten Vorstellungen des Volkes von furchtbaren Giganten geprägt, die im Gebirge und in tiefen Höhlen gehaust und Tier- und Menschenopfer verlangt haben sollen, bis sie durch der Menschen Mut und List, oder im späteren christlichen Glauben durch die Sintflut, beseitigt worden waren. Solche Riesenknochen gehörten zu den Merkwürdigkeiten, die man im Mittelalter gern an prominenten Stellen in der Stadt, in den Rathäusern oder in den Kirchen aufbewahrte. Die angeschlossenen Sagen zeigen, wie solche Funde von ihren Entdeckern, ebenso wie vom Volk übertrieben und mit den seltsamsten Zutaten ausgeschmückt wurden. Als Talisman getragen oder zu Teilen von Waffen verarbeitet, sollte das Riesenbein die Stärke und Wildheit der urzeitlichen Giganten auf den Träger übergehen lassen.

    AP: 20

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: Ein Geisterjäger, der einen mit Riesenbein verzierten Gegenstand bei Herausforderungen auf Körper und eine beliebige Fähigkeit einsetzt, darf einen seiner Würfel neu würfeln. Einmal pro Abenteuer darf der Geisterjäger bei einer Herausforderung auf Körper alle Würfel, die kein Erfolg sind neu würfeln.


    * Schlangenstein

    Alt und weit verbreitet ist im gesamten europäischen Raum die Vorstellung vom heil- und zauberkräftigen "Schlangenstein", auch "Ammonshorn" genannt. Bei diesen handelt es sich oft um versteinerte Ammoniten, verschiedenen Arten von urzeitlichen Kopffüßlern, die heute ausgestorben sind. Schon in der Antike wurden sie zu mystischen zwecken benutzt. Die Priester des Amun-Kultes, von dem sich auch der Name "Ammonit" ableitet, benutzten ihn zur Heilung und Weissagung. In den spiralförmig aufgerollten Ammoniten hat man früher Schlangen gesehen, die zu Stein verwandelt wurden. Ammoniten als Schlangensteine wurde auch von griechischen und römischen Autoren beschrieben. Einer britischen Legende nach hatte St. Hilda die Schlangen von Whitby in Steine verwandelt. Auch heute werden in der Gegend um Whitby oder an der Küste Südenglands immer wieder freigespülte Ammoniten gefunden. Auch das geäderte, grünliche Mineral Serpentin wird Schlangenstein genannt und noch heute als Heilstein verwendet. Nach einem im Altertum und Mittelalter verbreiteten Aberglauben trägt die Schlange diesen Stein im Kopf. Aus Böhmen wird berichtet, dass Schlangen sich zu einer bestimmten Zeit und Stunde versammeln, einen Kreis bilden und solange zischen, bis eine klebrige Masse entsteht, die dann zu einem festen Stein verhärtet. Der Schlangenstein wirkte im Volksglauben nach dem Grundsatz „similia similibus curantur" (Gleiches mit gleichem heilen), vor allem gegen Gift. Vergiftete Geschwüre, Geschwülste und Entzündungen sollten umgehend heilen, wenn man sie mit dem Schlangenstein berührte. Auf giftige Bisse gelegt, zog er das Gift heraus und schwoll dabei selbst leicht an. Er bewahrte auch vor Pestilenz, Verzauberung und Faszination.

    AP: 10

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: Bei Herausforderungen auf Körper + Widerstand gegen Vergiftung oder Seele + Widerstand gegen Angriffe mit dem Schlagwort "Beherrschung" erhält der Geisterjäger zwei zusätzliche Bonuswürfel.


    * Sternenstein

    "Sternsteine", "Astroiten" oder "Astrolithen" werden fossile Korallen oder die Stielglieder von ausgestorbenen und versteinerten Seelilienarten genannt, die sich in fünfzackig-sternförmigen Gestalten angelagert haben. Im früheren Volksglauben spielten sie als Heilmittel eine große Rolle. So sollten sie, gepulvert und eingenommen, gegen ansteckende Krankheiten gut sein, Würmer vertreiben, vor Spulwürmern schützen, sowie Lunge, Leber und Blut reinigen. Dem Sternstein wurde auch von manchen eine magische Kraft zugeschrieben. Ein Stück des Himmels sei mit ihm zur Erde gefallen und diese mystischen Kräfte wirken weiterhin im Sternstein. Im Mittelmeerraum wurden sie in der antike für Orakel verwendet. Wer einen Sternstein als Amulett bei sich trägt, dem wird nachgesagt er würde dadurch widerstandsfähig, weitsichtig und siege so mit Leichtigkeit über seine Feinde. Daher wurde der Sternstein auch als einer der Siegsteine bezeichnet. Sternsteine werden auch heute noch im Jura und in der Alpenregion gelegentlich gefunden.

    AP: 15

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Bei Herausforderungen auf Seele + Intuition zum Erkennen von Gefahren oder Erspüren von verborgenen Gegnern, darf der Geisterjäger eine gewürfelte 1 neu werfen. Ein mal pro Kapitel darf der Geisterjäger bei einer Magieherausforderung eine (zusätzliche) 4 als Erfolg zählen.


    * Venusstein

    Bestimmte fossile Muscheln der Gattungen Rhynochenella und Terebatula wurden, bekannt als "Venusstein", "Hysterienstein", "Mutterstein" oder "Trustelstein", in der Antike und im Mittelalter als "Hysterolithen" bezeichnet. Der Steinkern dieser Muscheln ist oft dunkel gefärbt, seltener weiß mit rostfarbenen Einlagerungen und relativ hart. Er wurde in Deutschland in Grauwackenformationen, wie etwa bei Trier oder in den Juraformationen des Alpen- und Alpenvorlandes gefunden. Der Steinkern des Hysteroliten galt im Volksglauben nach wegen seiner Ähnlichkeit mit der weiblichen Vulva als ein wirksames Heilmittel bei verschiedenen Frauenleiden und förderte die Fruchtbarkeit bei beiden Geschlechtern. In alten Apothekenverzeichnissen durfte sie nie fehlen. Im Alpengebiet wird noch heute eine zierliche Rhynochonella, in Silber gefaßt, als Amulett gegen Verhexen und Verschreien getragen. In Heidenheim und Umgebung trägt man als wirksames Amulett gegen Zauberei die dort sich findende fossile Terebratula lacunosa in einem Säckchen am Halse.

    AP: 10

    Schlagwort: Selten; Amulett

    Besonderheit: Bei Herausforderungen auf Seele + Charisma oder Seele + Willenskraft gegen das jeweils andere Geschlecht, darf der Geisterjäger einen seiner Würfel neu werfen.


    * Wirbelstein

    In Oberösterreich glauben die Bergbauern noch heute, dass die weißen, spiraligen Querschnitte durch die Gehäuse fossiler Schnecken in den grauen Kalken der Bergformation Zauberzeichen darstellen. Diese "Wirbelsteine", oder "Wirfelstoaner", wie sie der Bauer nennt, sollen ein Zaubermittel gegen den Wirfel oder Wirbel, die Drehkrankheit der Schafe, sein, und deshalb legen die Landleute, wenn auch nur mehr verstohlen, gefundene Stücke dieser Fossilien, die sie in den Bächen finden, in den Trog, aus dem sie ihr Vieh tränken. Man fand die Wirbelsteine auch in alten Brunnen, in denen sie die daraus Wasser schöpfenden Menschen vor bösen Geister und Wesen aus der Unterwelt schützen sollten. Manchmal wurden auch Ammoniten dafür genommen. Seine Schutzfunktion gegen Geistwesen soll der Wirbelstein natürlich auch als Talisman getragen erfüllen, was jedoch äßerst unchristlich gewesen wäre, und dem Träger zu bestimmten Zeiten mit Sicherheit eine Anklage wegen Hexerei eingebracht hätte.

    AP: 10

    Schlagwort: Selten; Talisman

    Besonderheit: Bei Verteidigungsherausforderungen gegen Gegner, die mit Wasser im Zusammenhang stehen, etwa Nixen, Nökkern, Seeschlangen und ähnlichen Kreaturen erhält der Geisterjäger einen zusätzlichen Bonuswürfel.