SF Klingenfänger nur mit Dolchen?

  • Hallo, ich habe eine Frage zur SF Klingenfänger :Dort steht, dass der passive Paradebonus der PARIERWAFFE um 1 steigt. Unter Kampftechniken steht im Regelwiki DOLCHE. Wie sieht es mit einem Buckler aus, der ja auch als Parierwaffe eingesetzt werden kann, aber unter SCHILDE fällt?Gilt dann die SF nicht, oder liegt es daran, dass im Grundregelwerk nur Dolche(Linkhand) als Parierwaffen vorhanden waren und der Buckler noch nicht auf dem Schirm war? LG Marder

  • Ein Dolch ist, nun ja, ein Dolch. Ein Buckler hingegen ist ein Schild. Klingenfänger kann nur mit Dolchen verwendet werden. Mit dem Buckler (und jedem anderen Schild) kann man die SF also nicht einsetzen.

    EDIT: ergänzt, dass es historisch auch andere Waffenklassen (wie Fechtwaffen, Schilde, aber auch z.B. Stangenwaffen) gab, die einen Klingenfänger aufwiesen. Vlt. wird da zukünftig noch was zu kommen...

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

    Einmal editiert, zuletzt von Killerpranke (7. September 2018 um 13:24)

  • Es sei angemerkt, dass zu den neuen Waffenklassen aus der Rüstkammer 2 die zugelassenen Sonderfertigkeiten noch nicht veröffentlicht (vergessen?) wurden. Es könnte also sein, dass nachträglich noch etwas wie der Kriegsfächer auch für Klingenfänger zugelassen wird.

  • Dolch ist nicht gleich Dolch und ein Buckler mag vieles sein, aber er ist nicht wirklich ein Schild.

    Schauen wir uns einmal die Regel genau an.

    Beschreibung: "Einige Kämpfer sind im Kampf mit Linkhanddolchen und anderen Parierwaffen spezialisiert und können sie besser zur Verteidigung einsetzen als ein ungeübter Kämpfer."

    Regel: "Der passive PA-Bonus der vom Helden geführten Parierwaffe steigt um 1."

    Kampftechniken: "Dolche."

    Soweit, so gut. Vorerst. Wir haben hier mehrere Dinge, mit denen wir arbeiten können. Formulierung, Intention und Hintergrund. Die Formulierung der Beschreibung sagt "Linkhanddolche und andere Parierwaffen". Also eben bereits nicht nur Linkhanddolche. Nur, was sind Parierwaffen überhaupt?

    Regelmechanisch haben wir es im DSA5 System immer dann mit einer Parierwaffe zu tun, wenn eine zweite Waffe nicht als zusätzliche Waffe im Sinne des beidhändigen Kampfes geführt wird, sondern ausschließlich für ihren passiven Bonus zur Modifikation der Hauptwaffe im regulären, einhändigen Kampf Verwendung findet, sowie zur Erfüllung von Voraussetzungen für Spezialfähigkeiten wie Kreuzblock. Üblicherweise ist es im DSA5 System nur sinnvoll dabei auf solche Waffen zurückzugreifen, die einen +1 Bonus auf PA bieten und alle als Parierwaffen markieren Waffen erfüllen dieses Kriterium auch. Derzeit gibt es drei Waffen, die spezifisch als Parierwaffen benannt werden: Linkhand, Hakendolch und Buckler. Hier kann man nun einen argumentativen Split vornehmen und gewichten, dass es die Benennung als Parierwaffe ist, die eine Waffe zur Parierwaffe ist. Alternativ aber ist es aber auch möglich von der Verwendung zu schließen und lediglich zu beachten das einige Waffen besser für diese Rolle geeignet sind als andere und daher einen Bonus in dieser Funktion haben, welcher aus ihrer besseren Eignung entspringt, nicht jedoch die Außengrenze der Kategorie umreißt. Im Sinne dieser Betrachtung wäre ein Linkhand eine benannte und klar definierte Parierwaffe UND hätte einen Bonus von +1 auf PA, wohingegen alle anderen Dolche zwar Parierwaffen sein könnten, allerdings mit einem PA Bonus von +0. Diese Betrachtung würde allerdings bedeuten, dass die Spezialfähigkeit Klingenfänger durch die Erhöhung des passiven PA-Bonus zu einem Bonus von +1 für diese Waffen führt.

    Kurz: Normale (nicht speziell dazu vorgesehene) Zweitwaffen in Dolchformat bringen keinen regelmechanischen Bonus, aber mit der SF bringen sie +1 und die speziell benannten sogar +2.

    Das widerspricht soweit ich das sehe nicht wirklich dem Geist der Regeln und es hat auch keinerlei Missbrauchspotential. Auch ist es nicht wirklich unglaubwürdig, da es sogar explizit die realhistorischen Umstände innerhalb der Systemmechanik abbilden würde.

    Wenn wir nun den Buckler betrachten so stellen wir zumindest regelmechanisch bereits fest, dass es sich nicht um einen Schild im klassischen Sinn handelt. Anders als alle anderen Schilde wird der Buckler nicht über einen Schildparadebonus geregelt, sondern über seine Sondereigenschaft als Parierwaffe mit einem dedizierten PA-Bonus von +1. Da es sich dabei um eine eigene Eigenschaft handelt wird diese auch nicht verdoppelt, wenn man den Buckler mit einer Schildfertigkeit führt. Er ist fixiert auf +1. Zeitgleich jedoch ist der Buckler spezifisch und eindeutig als Paradewaffe benannt.

    Meine Interpretation ist daher folgende:

    Paradewaffen im Sinne der SF Klingenfänger sind alle Dolche, sowie zusätzlich alle als solche benannten Paradewaffen. Das schließt dann eben auch den Buckler mit ein.

    Und ja, im GRW steht da bei Kampftechniken nur Dolche. Das halte ich aber eher für ein Symptom mangelnder Langzeitplanung. Im GRW gab es ja noch nicht einmal Waffenvor- und Nachteile und dazu noch so einige andere Schnitzer.

    Zum realhistorischen Kontext:
    Ein Buckler ist kein Schild im eigentlichen Sinn. Er wird nicht geführt wie ein Schild. Er wird spezifisch geführt wie ein Buckler und hat eine völlig eigene Funktion. Anders als ein Schild dient der Buckler nicht dazu Angriffe auf den eigenen Körper abzublocken. Das kann er in Ausnahmefällen auch, aber ziemlich schlecht. Die primäre Verwendung des Bucklers ist jedoch der Schutz der Schwerthand, die leichtere Bindung der feindlichen Waffe und die schnellere Entbindung der eigenen. Tatsächlich wird ein Buckler nicht großartig anders geführt, als ein Parierdolch.

    Zum realen Kontext von Klingenfängern sei gesagt das dabei oft der Mythos überschätzt wird. Beim Kampf mit Schwert und Dolch geht es im Klingenfang nicht darum die gegnerische Waffe tatsächlich zu fixieren, sondern lediglich sie kurzzeitig besser kontrollieren zu können. Das reicht ja auch, wenn man derweil diesen Vorteil nutzen kann und es wird erleichtert, wenn man über eine gute Parierwaffe verfügt. Gute Parierwaffen sind jene, die wahlweise dafür sorgen, dass man sich dabei weniger Sorgen um die eigenen Hände und Arme machen muss, oder über Haken, Wellen und Ausleger verfügen. Damit steigt nämlich die Wahrscheinlichkeit die gegnerische Waffe abzuwehren, zu behindern und zu binden. Zu diesem Zweck verfügen Parierdolche oft über eine ausgeprägte Parier, die der eines Fechtschwertes in nichts nachsteht und von besonders breiter Parierstange, Nagel, Knebel, Ring und Parierbügel bis zu völlig umschlossenen Griffkörben und zusätzlichen Falschklingen reicht. Auch Haken und spezielle Schlitze kommen vor, mit denen die Schneide der feindlichen Waffe verklemmt werden kann, aber das gilt nur für äußerst seltene Glücksfälle.

    Buckler stehen den Parierdolchen in dieser Vielfalt in nichts nach. Es gibt Buckler mit Nieten, Buckler mit Dornen, Buckler mit Kranzhaken und sogar Buckler mit aufgesetzter Rehling, die ebenfalls das kurzzeitige Einfangen einer Klinge ermöglichen soll.

  • Fächer funktionieren auch. Die scheinen zusammengeklappt als Dolche zu gelten oder etwas ist ganz schief gegangen bei der Kopierpasta, da der zitierte Abschnitt identisch ist für Dolche und Fächer.

    Zitat von Av.Kompendium II S. 228

    Fächer

    Kampfsonderfertigkeiten (Regelwerk):

    Aufmerksamkeit, Belastungsgewöhnung I-II, Beidhändiger Kampf I-II, Berittener Kampf, Feindgespür, Finte I-III, Kampfreflexe I-III, Klingenfänger, Kreuzblock, Präziser Stich I-III, Riposte, Schnellziehen, Todesstoß, Verteidigungshaltung, Vorstoß