Die Kraft der Elemente - Eis, Luft, Feuer, Erz

  • Freudig nahm der Feldwebel die nächste Eilpost der Druckerei Ankh-Morpork entgegen, die eine brandneue Ausgabe von Jurinas Abenteuern enthielt. Offensichtlich war die Flasche Bärendrücker gut angekommen.

    Damit auch die Schildkröte an dem Lesevergnügen teilhaben konnte, las er alles mit lauter klarer Stimme vor.

    "Faszinierend, ein hervorragender und plastischer Erzählstil", freute sich der Veteran der Nachtwache.

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • huhu!
    Wollte mich nur mal melden, damit du auch weißt, das ich noch mitlese!(Wie verrückt.)
    Allerdings gabs die ganze Zeit über nichts zu kritisieren, deshalb hab ich mir das Posten gesprarrt.
    Auch diesmal gibt es nichts zu kritisieren.
    Aber ein großes Lob von mir! :lol: mal wieder ein toller Teil.
    Bin gespannt wie es weitergeht ;)
    Herliche Grüße
    Asleif

  • Zufrieden lauscht der große Gott Om dem Feldwebel. "Hal", murmelt er zwischendurch abfällig. Als der Feldwebel endet, und die Geschichte lobt, hebt der große Gott Om den Kopf. Und so sprach der große Gott Om: "Wahrlich, eine Geschichte die mir zusagt. Oben gibt es wenige gute Geschichten..."

    Of course she's gay!

  • Daß soviele Leser meinen, sie bräuchten nichts sagen, weil es nichts zu kritisieren gäbe ... ich freue mich auch über positive Meinungen, ehrlich! ;) :)

  • Jurina ging jedoch neben ihr her, beide schritten sie unbefangen und selbstbewusst. Sie berührten sich nicht, doch waren sich der Gegenwart der jeweils anderen sehr bewusst.
    Delaras Kammer war etwas größer als die Jurinas, aber ähnlich spartanisch eingerichtet. Nur vereinzelte persönliche Gegenstände und ein Spiegel wiesen daraufhin, dass hier jemand beständig wohnte. Ein Feuer brannte im Kamin und erwärmte auch dieses aus dem kalten Felsen geschlagene Zimmer nur notdürftig. Delara ging zu der Kommode, die neben ihrem Bett stand und zündete eine Kerze an, die neben dem rötlichen Feuerschein etwas warmes Licht brachte. Als sie sich umdrehte, stand Jurina vor ihr, umschlang sie mit den Armen und küsste sie leidenschaftlich und fordernd. Delara erwiderte den Kuss und legte ihre Hände auf Jurinas Wangen, strich sanft darüber.
    Die Amazone machte sich daran, Delaras Ornat abzustreifen und ihr Kettenhemd zu lösen, mit schnellen, aber nicht hastigen Bewegungen. Immer wieder fuhren ihre Finger liebkosend über Teile der Rüstung, aber auch Delaras Gesicht, abgewechselt von leidenschaftlicher werdenden Küssen. Delara ihrerseits blieb nicht untätig und begann mit ebenfalls geschickten Fingern, Jurina die Brünne und die Schienen auszuziehen, unterbrach dies jedoch auch immer wieder für Küsse und Liebkosungen.
    So brauchten sie eine Weile, bis sie nackt voreinander standen. Jurina trat einen Schritt zurück und betrachtete Delaras trainierten, geschmeidigen und sehnigen Körper, dem es jedoch nicht an Rundungen an den richtigen Stellen mangelte. Eine große Narbe kündete von einer sehr schweren Verletzung an der rechten Hüfte und an vielen anderen Stellen befanden sich andere, kleinere Narben, die von einem Leben voller Kampf und Dienst für Rondra zeugten. Auf Jurinas Gesicht trat ein Lächeln, dass Delara an eine Katze erinnerte, vor deren Augen gerade eine Schale voller Milch hingestellt wurde.
    Auch die ältere Geweihte nahm wohlgefällig den gleichermaßen wohlproportionierten wie austrainierten Körper ihres Gegenübers zur Kenntnis. Die beiden Verbände hoben sich deutlich von der Haut ab, die an den Stellen, an denen sie von der Rüstung nicht bedeckt wurde, trotz des derzeitig herrschenden Winters deutliche Spuren von Sonnengebräuntheit aufwies, so dass sie im Schein des Feuers und der Kerze einen tiefen Bronzeton mit einem Hauch ins rötliche annahm. Die anderen Körperpartien waren deutlich heller. Auch Jurina hatte bereits einzelne Narben, die auf bestandene Kämpfe hinwiesen.
    Dann machte Jurina einen Schritt noch vorne, noch während Delara ihren Anblick in sich aufnahm, drückte ihren schlanken Körper an sie, ließ ihre Hände suchend und liebkosend darüber gleiten und küsste sie leidenschaftlich und fordernd.
    Eng umschlungen sanken sie auf die Bettstelle nieder, erforschten und entdeckten gegenseitig ihre Körper und besonders lustvolle Stellen und gaben sich gegenseitig hin.


    Erst in den frühen Morgenstunden fielen sie, erschöpft aber befriedigt, in einen leichten Schlaf. Delara wurde etwas später wieder wach. Ihr Finger fuhr sanft Jurinas Rücken hinab, der von ihrem langen, schwarzen Haar bis über die Mitte hinaus bedeckt war. Im Schlaf bewegte sich Jurina, angenehm berührt, doch wurde sie nicht wach. Delara lächelte. Vorsichtig strich sie über das schwarze Haar, dass nun ausgebreitet über der Decke wie ein Fächer lag. Aus einem Impuls heraus beugte sie sich vor und hauchte einen Kuss auf Jurinas Wange. Jurina lächelte katzenhaft und schlug die Augen auf. Ihr Lächeln verbreiterte sich noch etwas, als sie Delara über sich gewahr wurde. Mit beiden Händen griff sie hinaus, umfasste ihr Gesicht und zog es zu sich herunter. Ihre Zunge drang in Delaras Mund ein, ihr Oberkörper wölbte sich Delaras Körper entgegen. Die Ritterin der Göttin zog die Decke zur Seite, die sich zwischen ihnen befand und wieder verschlungen sich ihre Leiber und sie brachten sich gegenseitig zum Höhepunkt.


    Pünktlich zur Frühmesse erschienen sie gerüstet in der entsprechenden Kaverne. Jurina fühlte erneut eine Gänsehaut auf ihrem Körper, als die Choräle der hier Versammelten von den Höhlenwänden widerhallten und Aldare die Predigt hielt.
    Delara hatte nach der Messe ihre üblichen Pflichten zu erfüllen, während Jurina sich Gebeten und Meditationen zuwandte, die sie ihre Verletzungen nicht mehr spüren ließen. Die nächsten Stunden betete sie vor dem Altar und versetzte sich mittels ihrer Säbelübungen in einen meditativen Zustand, um den Willen der Göttin auf diese Art und Weise in sich auf nehmen zu können und der Donnernden Himmelslöwin näher zu sein.
    Zur abendlichen Messe jedoch fand sie sich wieder in der Hauptkaverne ein und erneut glaubte sie, die Bedeutung dieses Ortes erspüren zu können.

  • Zitat

    Daß soviele Leser meinen, sie bräuchten nichts sagen, weil es nichts zu kritisieren gäbe ... ich freue mich auch über positive Meinungen, ehrlich!

    Glaub ich nicht ;)

    Ist aber wieder mal sehr schön geworden und ich kann nur noch einmal sagen, dass dies nur noch die Lust auf mehr schürt ^^

  • Und wieder freut sich der Feldwebel über eine Eildepesche frisch von der städtischen Druckergilde. Die hatten sich ja mächtig beeilt. Toll, was so eine Flasche Bärendrücker alles bewirken kann.

    Dann hört er, was diese merkwürdige Schildkröte mit dem Zwergenbrot zu den "Geschichten da oben" gesagt hat. Erstaunt blickt er das Reptil an und fragt: "Wie? Was meinst du mit da oben? Seit wann wohnen Schildkröten auf Bäumen?"

    Dann jedoch liest er wieder laut und deutlich vor, was es dieses Mal über Jurina zu erzählen gibt. Am Ende ist er wieder sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Flugs lässt er einen Gefreiten zum Wohle der Allgemeinheit (was sich im Allgemeinen auf den Feldwebel bezieht) eine neue Flasche Bärendrücker zur Druckergilde bringen.

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Und sehtet! Wieder ließ sich der große Gott Om herab, und sprach zum Feldwebel: "Nicht auf Bäumen, du engstirniger Mensch! Bei den Göttern!"
    Doch der große Gott Om läßt sich schnell besänftigen, als der Feldwebel die Lektüre vorträgt. "Wieder ein schönes Stück Geschichte!" :lol:

    Of course she's gay!

  • Feldwebel Colon blickt das kleine Reptil zu seinen Füßen überrascht an: "WAS? Schildkröten leben bei den Göttern? Ich glaube eher, dass du ein bisschen zu viel thoma... tharma... thurmatagische... Strahlung bei der Unsichtbaren Universität abbekommen hast. Du solltest dich von dieser Horde alter Narren fernhalten. Sie pfuschen dauernd mit Kräften rum, die sie nicht kontrollieren können."

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Ein weiterer sehr schöner Teil der Geschichte.
    Du hast es richtig schön hinbekommen, die "Liebesszene" möglichst detailiert zu beschreiben, ohne auf die Ebene von Groschenromanen zu sinken.
    Außerdem müssen wir kein "Ab 16!" in den Titel setzen :lach:
    Da freut man(n) sich doch auf die Fortsetzung!

    Gruß! Asleif

  • Nach der Messe trat Delara auf sie zu. Sie lächelte geheimnisvoll. „Ich habe heute mit der Meisterin des Bundes gesprochen. Pflichten der Senne führen sie morgen nach Lowangen mit einem kleinen Gefolge. Und es wäre ihr eine Freude, wenn eine Löwin der Donnernden ihr die Ehre geben würde, sie zu begleiten, falls einer etwaigen Pflichterfüllung deinerseits nicht Zuwidersprechen würde.“
    Jurina schwieg einen Augenblick lang. Die Kirche der Amazonen unterstand nicht der offiziellen Rondrakirche und damit dem Schwert der Schwerter, sondern ihrer eigenen Hohepriesterin und der eigenen Hochkönigin. Damit war dies kein höflich formulierter Befehl, sondern tatsächlich das, was Delara sagte: Ihr wurde damit, dies war ihr durchaus bewusst, eine große Ehre zuteil. Gleichzeitig wurde damit ihre Absicht, hier mehrere Tage im Gebet und Meditation zu verbringen, zunichte gemacht, sollte sie das Angebot annehmen..
    „Es ist mir eine Ehre, Aldare VIII. zu begleiten“, erklärte Jurina gemessenen Tonfalles. „Wirst du auch mitkommen?“
    Delaras Lächeln verschwand. „Nein, leider nicht. Ein anderer Ritter der Göttin wird sie begleiten.“
    Jurina legte den Kopf leicht schräg. „Ein Ritter der Göttin?“
    Delara schaute sie überrascht an. „Ich bin eine Ritterin der Göttin, da ich vor einigen Madamalläufen die zweite Weihe erhalten habe. Einfach Geweihte sind Knappen der Göttin. Ich trage die gekreuzte Schwertfibel, ein Knappe die einfache Schwertfibel.“ Sie blickte Jurina an. „Wusstest du das nicht?“
    „Nein“, antwortete Jurina. „Wir Löwinnen tragen einen weißen Helmkamm, die Blutlöwinnen, unsere zweifach Geweihten, einen roten.“
    Delara unterdrückte ein Lächeln. Jurinas Ehrlichkeit und Unwissenheit über manche für sie selber so selbstverständliche Dinge war manchmal wirklich belustigend. Gleichzeitig war es auch faszinierend, es zu beobachten und zu erleben. Sie musterte Jurina einmal. „Du brauchst auf jeden Fall etwas zum anziehen für die Reise. Es hat heute wieder geschneit und du würdest dir den Tod holen nur in deiner Rüstung.“
    Jurina runzelte unwillig die Stirn. „Ich habe eine harte Ausbildung hinter mir und bin auch bisher gut zurecht gekommen mit der Temperatur!“
    „Das glaube ich gerne, trotzdem – hast du jemals einen Winter hier im Norden erlebt? Der Schnee, die eisigen Winde? Es ist hier kälter als im Raschtullswall!“ Eindringlich sprach Delara auf die jüngere Frau ein und ließ ihren Blick auf ihr ruhen. „Proviant bekommst du hier, aber Kleidung solltest du dir auf jeden Fall kaufen.“
    Jurina blickte zurück, offensichtlich innerlich abschätzend und mit sich ringend. Schließlich nickte sie. „Woher bekomme ich das Nötige?“
    „In der Stadt bei einem Händler. Es gibt dort einige, aber es ist schon spät, die meisten werden ihr Geschäft jetzt nicht mehr geöffnet haben.“
    „Ich gehe trotzdem“, sagte Jurina kurz entschlossen. „Hast du heute Abend noch Zeit?“ Wieder trat das katzenhafte Lächeln auf ihr Gesicht.
    Delara lächelte zurück. „Selbstverständlich. Bis nachher bei mir.“

  • Wieder einmal ist der Feldwebel angetan vom Fortgang der Geschichte. Aus irgend einem Grund ist er heute auch ziemlich religiös gestimmt. Vielleicht liegt dies ja auch an den vielen Götterdienerinnen, die in dieser Geschichte vorkommen.

    "Was würde wohl der Große Gott Om von dieser Geschichte halten?", überlegt er laut.

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Wieder brachte Jurina den gefährlichen Steg durch den Wasserfall sicher hinter sich und ging ausschreitenden, stolzen Schrittes in die Stadt Donnerbach hinein. Es war schon dunkel, doch das Licht des Madamals und der Schnee spendeten genügend Licht. Im Hintergrund, wenn sie sich umdrehte, konnte sie die Gipfel der Salamandersteine sehen, hingegen vor ihr zwischen den Häusern der Neunaugensee hindurch schimmerte. Auch hier war das Donnern des mächtigen Wasserfalles zu vernehmen. Aus den meisten der Häusern fiel Lichtschein, so dass es ihr keine Schwierigkeiten bereitete, nach einem Schild, dass einen Laden kennzeichnete, Ausschau zu halten. Tatsächlich fand sie ein Händlergeschäft, aber das hatte in der Tat schon zu und auch auf ihr Klopfen hin geschah nichts.
    Der Schnee knirschte unter ihren Stiefeln, als sie weiter ging. Der Umhang über ihren Schultern gab ihr nur wenig Schutz vor der Kälte, aber wie immer riss sie sich innerlich zusammen. Niemand sollte sie vor Kälte zittern sehen, auch, wenn ihr Körper sich ihrem Willen nicht beugte und eine Gänsehaut hatte.
    Sie ging recht ziellos umher, die Häuser standen nicht geordnet und sie ging zwischen ihnen einher. So fand sie ein weiteres Haus, dass ein Holzschild über der Tür trug. Sie klopfte an und als sie sich schon abwenden wollte, näherten sich von Innen Schritte und die Tür wurde geöffnet. Ein großer Norbarde stand vor ihr, mit Glatze und Schnauzbart, und sah sie fragend an.
    „Der Donnernden zum Gruße! Ich brauche warme Kleidung für eine Reise“, sagte Jurina knapp.
    Ein breites Grinsen erschien auf des Norbarden Gesicht. „Phex zum Gruße! Kommt doch herein, so können wir uns auf einen Handel einigen“, erklärte er in einem Akzent, den Jurina bereits von Skasgej kannte. Er hielt die Tür auf und Jurina trat ein. Sie fand sich einem Raum wieder, vollgestellt mit Regalen voller Ware, Fässern und Kisten. Auf der Rückwand war eine Tür, durch die Licht hineinfiel.
    Der Norbarde ging zu einer Theke, griff sicher dahinter und holte eine Öllampe hervor, die er anzündete. „Was braucht Ihr denn?“
    Bevor Jurina antworten konnte, zeichnete sich ein großer Schatten in dem Durchgang nach hinten ab. „Ihre Gnaden Jurina von Keshal Rondra!“ rief Skasgej freudig aus und trat in den Raum ein. „Was macht Ihr denn hier?“
    „Der Donnernden zum Gruße, Skasgej Iwan Trepolov!“ erwiderte Jurina gemessenen Tonfalles. „Ich brauche warme Kleidung für den hiesigen Winter.“
    „Das ist die Rondrageweihte der Amazonen, von der ich dir erzählte, Sergej: Jurina von Keshal Rondra. Und dies ist mein Cousin Sergej Trepolov.“ Skasgej lächelte breit.
    „Ich bin eine Löwin der Donnernden“, stellte Jurina klar. Sie nickte Sergej einmal zu.
    „Erfreut“, erwiderte Sergej. „Skasgej hat mir von dem Werwolf und den Goblins erzählt – auch ich habe Euch zu danken, habt Ihr doch geholfen, meinen Cousin zu retten. Leider hat unsere Sippe Onkelchen verloren“, fügte er traurig hinzu. Er und Skasgej schwiegen einige Herzschläge lang, dann sagte Sergej: „So, dann wollen wir mal schauen.“
    Er ging zielgerichtet mit der Lampe in der Hand auf ein Regal zu und stellte die Lampe auf ein Regalbrett. Mit einem geübten Auge schätzte er Jurinas Größe ein und holte entsprechende Kleidung heraus. Im Endeffekt kaufte Jurina einen bis zu den Füßen reichenden, gefütterten Reitermantel und warme Handschuhe. Sergej nannte einen Preis und Jurina wollte gerade das Geld aus ihrer Gürteltasche holen, als Skasgej seine große Hand auf Sergejs Schulter legte und leicht den Kopf schüttelte. Sergej nickte. „In Gedenken an Onkelchen und der Rettung meines Cousins, sagen wir zwei Silberlinge weniger.“
    Jurina nickte und gab ihm das Geld. „Kehrt Ihr nach Hause zurück?“ fragte Skasgej dabei.
    „Nein“, antwortete Jurina. „Ich begleite die Meisterin des Bundes nach Lowangen. Sie bat mich um diese Ehre, und ich willigte ein.“
    „Lowangen?“ wiederholte Skasgej. „Ich will auch bald aufbrechen in diese Richtung. In Lowangen hoffe ich, bald meine Sippe zu treffen und ihnen vom Verlust des Wagens und von Onkelchens Tod zu berichten. Könnte ich wohl meinerseits um die Ehre bitten, euch begleiten zu dürfen und euren Schutz genießen zu können?“
    „Ich werde dies nachfragen“, erwiderte Jurina. „Doch es soll bereits morgen aufgebrochen werden.“
    Skasgej fuhr sich mit einer Hand über seinen rasierten Schädel. Die blauen Flecken vom Kampf mit der Magierin waren noch immer zu sehen. „Ich kann bis morgen fertig sein, daran soll es nicht liegen“, sagte er nach kurzem Nachdenken. „Doch sagt, was machen Eure Verwundungen?“
    „Sie wurden gut versorgt und machen mir kaum noch zu schaffen.“ Da sie sehen konnte, dass seine Beulen und Prellungen abklangen, fragte sie nicht zurück. Sie verabschiedete sich von den beiden und trat, mit dem Mantel und den Handschuhen über dem Arm, nach draußen.

  • "Was der große Gott Om wohl davon hält, Was der große Gott Om wohl davon hält?!", blaffte der große Gott Om. "Sieh lieber zu, das der Bärendrücker auf dem Weg ist... Das Leder von deinem Pappstiefel ist schon sehr dünn." Die Schildkröte starrte intensiv dorthin, wo sie Feldwebel Colons großen Zeh vermutete, und bewegte ein paar male den kiefer zu entspannung.


    Ich sag nur: "Mehr! Mehr! Mehr!"

    Of course she's gay!

  • Der Feldwebel sieht ungehalten auf die vorlaute Schildkröte da zu seinen Füßen. "Für so eine kleine Schildkröte hast du aber ein ziemlich großes Mundwerk. Pass gefälligst auf, wie du mit einem Verfechter der öffentlichen Sicherheit in unserer schönen Stadt Ankh-Morpork redest. Außerdem habe ich mich um den Bärendrücker bereits gekümmert. Ein aufstrebender Gefreiter ist damit unterwegs zur Druckergilde. Wie du siehst, nehme ich das Trähhnink on ze jopp für unsere jungen Wächter sehr ernst.", sagt der Feldwebel hoheitsvoll.


    Ich schließe mich den Worten meines Vorredners an:

    Mehr davon... schnell :lol:

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Der große Gott Om sah auf. Er räusperte sich. "Hüte deine Zunge bürschen! Ich bin älter als du, und mir ziemlich sicher, das du viel Wert auf deine Zehen legst", erwiderte der große Gott Om selbstgefällig. "Und der Beweis, das ich recht habe, ist, das du dich bereits um alles gekümmert hast."

    *BlutunterlaufeneAugen, Händegreifendvorgestreckt, GeiferausMundtropf* Mehr!

    Of course she's gay!

  • Der Feldwebel ist verärgert.
    "So, du bist älter als ich? Dann lass dir mal eins gesagt sein, Alterchen, das Gesetz hier bin immer noch ich. Und wenn du es wagen solltest, dich am Zeh... ähh dem Arm des Gesetzes zu vergreifen, dann gibt es Ärger, klar?
    Immerhin wartet noch eine Untersuchung wegen des Verdachtes auf Zwergenbrot-Diebstahl auf dich. Da würde ich an deiner Stelle weitere Schwierigkeiten vermeiden. Außerdem habe ich mich um alles gekümmert, weil ICH SELBST wissen will, wie es weiter geht."

    -----------------------------------------
    Der Bärendrücker ist unterwegs. Hoffentlich kommt bald Antwort von der Druckergilde. :lol:

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork

  • Weil Weihnachten ist, hier das Ende des 4. Kapitels...


    Langsam ging sie Strecke zum Wasserfall und zum Tempel zurück. Oben auf der Klippe, in der Residenz Donnerhall, brannte Licht hinter einigen Fenstern.
    Unterhalb des Pfades, noch ein Stück vom Pferdestall entfernt, blieb Jurina stehen. Ihr Atem bildete helle Wölkchen vor ihren Mund und Nase, während sie zum Tempeleingang hoch sah. Das Tosen des Wasserfalles war ohrenbetäubend laut, die Gischt und Wassermassen schimmerten immer wieder phosphoreszierend auf.
    So blieb die Amazone einige Minuten stehen, schaute nur und ließ die Atmosphäre dieses Ortes auf sich wirken, ehe sie sich dann umwandte und in den Stall ging. Rondira erwartete sie und ihr Futter gleichermaßen ungeduldig und erfreut. Jurina putze sie ausgiebig und gab ihr auch die Streicheleinheiten, die die langbeinige Fuchsstute so mochte.
    Dann führten Jurinas Schritte sie wieder über den vereisten und in der Dunkelheit noch schwieriger zu begehenden Pfad zurück durch die schweren Flügeltüren, vorbei an dem Wache stehenden Novizen, in den Tempel der Rondra. Sie brachte ihre erworbenen Sachen in ihre Kammer, die sie nur am Tag ihrer Ankunft benutzt hatte und suchte Delara auf.
    “Skasgej Iwan Trepolov bittet darum, mit nach Lowangen kommen zu dürfen, weil er dort seine Sippe erwartet und auf dem Weg dorthin unseren Schutz genießen will“, sagte sie der Rittern der Göttin.
    „Das ist der Mann, der mit dir und den anderen auf der Jagd nach dem Werwolf war, nicht wahr, und der mit dir nach Donnerbach kam?“
    „Ja, das ist er.“
    „Das ist unüblich, aber ich werde mit Ihrer Eminenz sprechen“, erwiderte Delara. „Und, hast du angemessene Kleidung gekauft?“ Sie lächelt, während sie Jurina mustert.
    „Einen langen Mantel und Handschuhe“, erklärte Jurina ernst. „Ich werde jetzt noch etwas beten und meditieren, dann komme ich zu dir.“
    „Bis gleich.“
    Wie zuvor suchte Jurina sich eine ruhige Kaverne, was nicht weiter schwer war, machte dort meditative Säbelübungen, richtige Säbelübungen und betete lang. Dienst an der Göttin und der Königin war ihr oberstes Lebensprinzip. Als sie sich erhob, ließ sie noch einmal den Blick durch die Felsenkammer schweifen. Morgen würde sie, früher als geplant, diesen Ort verlassen, aber bereits ihr Weg hierhin war nicht so verlaufen, wie es gedacht war. Doch ihre Blutlöwin hatte sie nach draußen geschickt, um die Welt außerhalb Keshal Rondras kennen zulernen und in Begleitung einer Meisterin des Bundes, einer hochstehenden Persönlichkeit der Rondrakirche, die zwar nicht die gleiche Kirche war wie die ihre, aber auch den Gebote und Prinzipien der Leuin folgte, konnte sie womöglich das eine oder andere lernen, denn Aldare hatte schon viele Jahre im Dienste der Rondra verbracht.
    Eleganten Schrittes ging sie zur Kammer Delaras. Diese war nicht da, so schürte sie etwas das Feuer und wartete dann auf sie. Als Delara kam, wurde die Nacht kurz, denn sie gaben sich ausgiebig und leidenschaftlich dem Liebesspiel hin, das sie vom schlafen abhielt.
    Zwischendurch schlummerten sie das eine oder andere mal ein. Wieder war es Delara, die einmal wach wurde und die schlafende Jurina ansah. Sie lächelte, dann kuschelte sie sich an die jüngere Frau und fiel in einen leichten Schlaf.

  • "Ja ja! Die Jugend von heute!", schimpft der große Gott Om. "Halten sich selbst für die Größten. Kein Wunder das soviele meiner Skatfreunde im Nirwana verschwunden sind! Und natürlich kümmert er sich nur um sich selbst... tztz."

    Wird mal wieder Zeit zu tippen, gespielt haben wir ja schon :lol: Der Vorrat hält nicht ewig meine Liebe!

    Of course she's gay!

  • Der Feldwebel lässt nicht locker. "Tja, keine Ahnung, was mit deinen Kartenbrüdern passiert ist, Alterchen, aber das Alter sollte eben ein Vorbild sein. Und du warst offensichtlich nicht schlau genug, dich weit genug von der Unsichtbaren Universität fernzuhalten. So hast du irgend eine thurma.. thorma.. thur... MAGISCHE Strahlung abbekommen, die dich in eine Schildkröte verwandelt hat. Eigentlich solltest du wissen, dass man sich von diesen Trotteln möglichst fernzuhalten hat, oder?"

    Etwas beruhigter fährt der Feldwebel dann fort: "Aber warten wir lieber auf die nächste Fortsetzung der Geschichte, anstatt uns hier zu streiten. Hier, nimm ein Schlückchen."

    Mit diesen Worten füllt der Feldwebel ein kleines Gefäß mit Bärendrücker und stellt dieses vor der Schildkröte hin.

    Feldwebel Colon - Stadtwache Ankh-Morpork