Belohnungen für Spielercharaktere

  • Halli Hallo!

    Ich bitte zunächst die Spieler Tarkin, Theobald, h0neyp0t und Nelson von der Zwinge, diesen Thread vorerst zu meiden.

    Hier ist der Inhalt

    In den letzten Tagen schaue ich mir sehr intensiv die Videos von Matt Colville an - vor allem auch deshalb, weil ich sehr bald meine ersten D&D5e Runden (ja, mehrzahl!) leiten werde.

    Ich habe gemerkt, dass ich mit vielen Aussagen, die Matt tätigt absolut d'accord gehe und ich versuche meine Runden sehr stark an seinen Tipps und Erfahrungen zu orientieren. Dabei fällt mir auf, dass viele seiner Tipps für mich eigentlich völlig "natürlich" sind, mir aber am Tisch hinter dem Spielleiterschirm selbst, kaum klar waren.

    Er sagt zum Beispiel, dass man nicht mit magischen Gegenständen knausern sollte, denn es macht immensen Spaß, solche Dinge zu finden. Und seien sie noch so albern und nutzlos. Spieler kämen auf jeden Fall auf kreative Ideen, solche scheinbar nutzlosen Dinge, ertragreich zu nutzen. Aber auch magische Waffen und co. sollten nicht zur absoluten Seltenheit gehören. In einem seiner ersten Videos, bastelt Matt einen Einsteigerdungeon (ich glaube, das ist sogar das erste oder zweite Video). In diesem Dungeon können die Spielercharaktere - Stufe 1 - bereits ein magisches Schwert finden. Er sagt, er hätte als Spielleiter hier überhaupt kein Problem einem SC der Stufe 1 schon ein Schwert +1 in die Hand zu drücken. Mehr noch, er würde es sogar zu einem Schwert +1 / +2 gegen *setze hier spezifisches Monster* ein (oder sogar +3!). Seine Begründung ist: Die Spieler (!) hätten ein extrem großes Glücksgefühl. Und die Stärke des Schwertes +1 wird kaum die Balance des Spiels aushebeln. Und selbst der Zusatz "+3 gegen Oger" (z.B.) wäre für ihn überhaupt kein Problem. Die Spieler würden sich hier "besonders" fühlen ... und wie oft trifft man als Gruppe schon GENAU dieses Monster. Außerdem ... es ist nur EIN Schwert. Also wäre EIN Held gegen EIN spezifisches Monster sehr effektiv.

    Und je mehr ich darüber nachdenke muss ich sagen: Ja. Er hat völlig recht. Ich wäre als Spielleiter NIEMALS auf die Idee gekommen, bereits in absoluten Niedrigstufen solche Gegenstände zu verteilen. Geschweige denn im Hinterkopf zu behalten, auch weiterhin nicht knauserig damit zu sein. Aber es stimmt: Als Spieler war es immer etwas ganz besonders tolles, wenn man einen magischen Gegenstand gefunden hat. Ich erinnere mich heute noch an einen magischen Hammer, den mein Nordlandbarbar in Midgard gefunden hat. Nachdem man ein bestimmtes magisches Wort ausgesprochen hat, ging der Hammer in Flammen auf. Sonst nichts. Er brannte einfach. Er machte nicht mehr Schaden. Er galt nicht als magische Waffe. Nein ... er ging einfach nur komplett in Flammen auf, ohne zu verbrennen. Mein Charakter konnte den Hammer dann nicht einmal mehr festhalten - er brannte ja! Soll heißen: Er war relativ (!) unnütz. Aber dieser Hammer hat mal unserer ganzen Gruppe den Arsch gerettet. Und es war geil.

    Auch Tränke und andere Verbrauchsmaterialien empfiehlt Colville oft zu verteilen. Sie bieten vielleicht einen enormen Bonus ... aber sie sind weg, wenn man sie einmal benutzt hat und im schlimmsten Fall, sind die Helden an einer Herausforderung vorbeigekommen, ohne etwas erinnerungswürdiges geschaffen zu haben.

    Natürlich darf das mit den magischen Gegenständen auch nicht überhand nehmen. Trotzdem will man seine Helden ja belohnen und das am liebsten Abseits von "Ihr findet einen Haufen Kohle." oder "Hier habt ihr zich tausend EP."

    Matt erzählt, dass er seine Helden für großartige Ideen gerne mit besonderen Titeln belohnt. Als Beispiel: Der Kleriker wird Hohepriester des *setze hier den Adligen im Exil ein* ... oder der Dieb wird zum "Klinge der silbernen Hand" ernannt oder sonst etwas in diese Richtung. Keine Ländereien. Keine Gefolgsmänner. Nur diese Titel. Es hat regeltechnisch überhaupt keine Auswirkungen und trotzdem werden sich die Spieler "besonders" fühlen.

    Es ist so einfach und ich schäme mich, dass ich nicht selbst auf solche Ideen gekommen bin. Oder wenn ich auf solche Ideen gekommen bin, warum ich sie nicht konsequent durchgezogen habe, sondern dann doch wieder in alte Muster verfallen bin.

    Was haltet ihr von dieser Sache?

    Ich fänds cool, wenn wir einige Belohnungen sammeln könnten, die man Spielern geben könnte. Was für magische Gegenstände könnten Helden in den Dungeons der Vergessenen Reiche finden? Wie gesagt: Sie müssen für Abenteurer auf Anhieb nicht einmal sonderlich nützlich sein. Wozu könnten sie gedient haben?

    Was für Titel könnten Charaktere erringen? Das finde ich besonders schwierig.

    Als magischen Gegenstand, kommt mir gerade ein Handspiegel in den Sinn, der das Antlitz desjenigen, der ihn trägt, nicht zeigt.

    Ich mache hier sauber.

  • Meine Spieler wurden vor Beginn der zweiten Session mit einem kleinem Paket belohnt. Inhalt war ein nimmersatter Beutel wo ein paar nützliche Dinge drin waren. Ein Umhang der eine Waffe unserer Schurkin Bonus-Schaden gibt den sie vorher ausgesucht hat; eine Halskette für die drachengeborene Klerikerin die die Odemwaffe verstärkt; und noch ein Armband für unsere Hexenmeisterin welches einen Höllenhund beschwört (noch nicht zum Einsatz kommen).

    Unser Barde bekommt noch ein Langschwert welches als Gitarre dient und den Zaubertrick Flammen erzeugen beherbergt.

    Falls gewünscht kann ich noch den genauen Wortlaut der Sachen posten, hab einiges auf tumblr gefunden.

  • Wunderbare magische Gegenstände finden sich im SL-Teil von Xanathars Allerlei. Diese Items sind mehr für das Charakterspiel gedacht und verhuntzen die Balance nicht.

    Mein liebstes Beispiel ist der Umhang der auf Befehl im Wind flattert und so einen dramatischen Auftritt ermöglicht. Meine Spieler lieben diesen Kram.

    Titel würde ich persönlich sehr sparsam verteilen und wenn dann versuchen der Gruppe einen Titel zu geben und nicht einem einzelnen Charakter. Wenn man die Titel am Fliessband raushaut, verlieren sie ihren Wert.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (15. August 2018 um 21:14)

  • Hahahaha! Der Umhang klingt großartig xD Der kommt auf jeden Fall zum Einsatz.

    Was die Titel angeht: Klar, es sollte nicht in jeder Session ein Titel vergeben werden. Aber es hat auch seinen Reiz, wenn mal irgendwann ein Charakter vor dem Erzbösewicht steht (am besten mit dem Umhang der flattert):

    "Wer bist du?!"

    "Ich bin Alrik vom Wald, Wächter des Tores zur Küche, Vernichter der Drachen von Gribbelfritz, Silberne Hand der Diebe von Hopsala, Bezwinger der Schweißfüße von Isingen und Hohepriester der ewigen Träume!"

    :D

    Ich mache hier sauber.

  • Endlich meinen USB-Stick mit den Gegenständen gefunden X( (den Wortlaut finde ich auch seltsam, aber am treffensten=

    Hier der Umhang:

    Mantel der Meister

    Wundersamer Gegenstand, einzigartig (benötigt Einstimmung durch einen Schurken)

    Dieser Mantel hat 2 Ladungen, die sich bei Tagesanbruch wieder auffüllen. Du kannst eine der Ladungen benutzen um „Mächtige Unsichtbarkeit“ auf dich zu zaubern.

    Zusätzlich, während du eine kurze Rast meditierend mit einer Waffe in der Hand verbringst, kannst du die Schadensart deiner hinterhältigen Angriffe ändern. Wähle aus Kälte, Blitz oder Donner (Schall).

  • In meinen Augen sollte man eine gute Balance finden mit Belohnungen aller Art.

    Vor allem in dem Sinne, dass sie immer an entsprechende Herausforderungen geknüpft sind; dass die Spieler sie sich wirklich mit Wagemut und Risikobereitschaft verdienen müssen - oft auch hart verdienen müssen.

    Das ist am befriedigensten und substanziellsten finde ich, wenn man zu sich selbst sagen kann: "Ich habe mir durch dieses und jenes Wagnis, durch diese oder jene mutige Tat und diesen oder jenen ausgefuchsten Plan, der selbst meinen DM überrascht hat schon auf Lvl1 dieses magische Artefakt verdient - eine echte Ressource für meinen Charakter und für die Gruppe!"

    Dafür darf man nicht knausern, aber dafür sollte man auch nicht mit Nippes um sich werfen.

    Ich bin der Ansicht den Spielern sollten sich immer wieder goldene Chancen bieten.

    Situationen mit offenem Ausgang, die hohe Belohnung für hohen Einsatz versprechen.

    Titel sind finde ich vor allem eine schöne Belohnung für SCs die Teil von größeren Organisationen sind, z.B. Teil einer Kirche als Kleriker.

    Aber generell sind es auch schöne Abenteuer-Belohnungen die große erbrachte Leistungen würdigen und dokumentieren.

    Entsprechend konkret sollten die dann auch sein.

    Angenommen die Gruppe erlebt ein Abenteuer in dem ein uralter, böser Drache die verschiedensten Geschöpfe entführen lässt und einkauft um mit ihnen ein Spiel zu veranstalten, eine Schnitzeljagd durch das obere Underdark unter dem entlegenen Gebirge in dem er haust: die Jagd nach dem schwarzen Stein.

    Dann sind die SCs wenn sie diesen knochenharten Spießrutenlauf gegen rivalisierende, ebenfalls in dieses Spiel gezwungene Gruppen der verschiedensten Wesenheiten und Monster gewinnen: Meister des Schwarzen Steins.

    Die Schergen des Drachen legen ihnen goldene Schärpen und schwarze Umhänge um, es gibt magische Preise und dann dürfen sich diese 3 überlebenden SCs von ursprünglich 6 + die 3 Ersatzcharaktere der anderen Spieler als Meister des Schwarzen Steins mit Schätzen bepackt ins lebensfeindliche Gebirge schlagen, während sämtliche andere der guten 600 Teilnehmer dieses Todesspiels tot zurück bleiben in den Höhlen und Gewölben.

    Das ist ein Titel und eine Siegerehrung, die Spieler und Helden nie vergessen werden.

    Und die ihnen im nahe gelegenen Teil des Underdark vielleicht sogar bei einem Abolethen genug Respekt für eine Gesprächsgrundlage verschaffen ...