Elfen Kampfstil

  • Hallo!

    Ich finde den Fedorino Kampfstil für meinen Auelfen mit Wolfsmesser u Langdolch als Parierwaffe sehr verlockend, weil er die Verteidigung stärkt. Ich frage mich, ob man einen (au-)elfischen Kampfstil erfinden könnte od darauf bestehen muss, dass elf Fedorino im Lieblichen Feld aufsucht, um bei ihm in die Lehre zu gehen (allerdings bin ich gar nicht sicher, ob die Lehrmethoden Fedorinos bzw sein rosenohrig kurzer Zeithorizont Elfen zusagen).

    Was meint ihr bitte? Wenn man einen Elfischen Kampfstil entwickelt mit Wolfsmesser u Langdolch u Verteidigungsfokus (ev +1 od +2 auf Parade bzw Ausweichen), welche erweiterten Kampfmanöver würden zu elfischem Fechten passen?

    Ich bin da etwas überfordert (Vorbeiziehen scheint elegant u effektiv, aber beim KK-lastige Binden u dem Tod von links bin ich mir unsicher - doch die erweiterten Kampfsonderfertigkeiten sehen für Fechtwaffen ja sonst nur noch Hohe Klinge vor, welche die Verteidung schwächt)... 8|

    Können Elfen also über einen Fedorino-Stil verfügen, den sie stattdessen zB Daleones Weg nennen (nach der hochelfischen Heerführerin der Feuerstadt Mandalya - allerdings hab ich keine Ahnung, ob Daleone mit Wolfsmesser u Linkhand kämpfte)?

    Was hält denn das Kompendium II diesbezüglich bereit? Gib es da zusätzliche erweiterte Kampfsonderfertigkeiten für Fechtwaffen?

    Danke schön für eure Meinungen! :)

    Einmal editiert, zuletzt von felerian (13. August 2018 um 22:11)

  • Ein Fechter-Kampfstil ist für Elfen vollkommen unpassend, weil es nicht ihrem Naturell entspricht und innerhalb ihrer Gesellschaft keinerlei Funktion erfüllt.

    Für Elfen ist es keine Frage der Männlichkeit/Weiblichkeit ein möglichst kompetenter Mordbube/Mordbübin zu sein. Sich gewalttätig zu messen ist nicht Teil ihres Wesens.

    Ich verstehe den Gedanken. Der Weg vom Wolfsmesser zu ergänzenden Fechtwaffen und weiter zu Fechtstilen ist einleuchtend. Der Fehler ist dabei eigentlich bereits das Wolfsmesser. Ich betrachte das im Kern als einen schweren Fehler. Das passte damals wohl irgendwie ins Elfenbild und obendrein beruht es auf wirren Ideen zur Natur von Fechtwaffen. Später wurde das dann ein wenig verschmolzen mit den Jagdschwertern der Renaissance, aber auch das passt eigentlich so gar nicht zu den Waldelfen. Zumal es völlig unsinnig für einen Bogenjäger ist, mit einem Schwert zu jagen. Das war ein Ding des Adels, weil es drei Dinge miteinander kombiniert, die Adelige lieben: Schwerter, Jagd und dümmliches Machismo. Im Extrem ging das so weit, dass es sogar Jagd-Zweihänder gab.

    Für einen Elfen ist eine Fechtwaffe aber eine unvorstellbar dümmliche Wahl. Fechtwaffen sind lang, um möglichst viel Reichweitenvorteil gegenüber dem Duellgegner zu haben. Wie unpraktisch sie sind spielt keine Rolle, weil sie nicht für den Krieg bestimmt sind, nicht für den Marsch, nicht für den Wald. Sie müssen nur dazu taugen diesen Elenden Montague auf dem Marktplatz zu erschlagen, der es besser hätte wissen müssen als sich mit einer Capulet einzulassen. Fechtwaffen sind zivile Mordinstrumente und Mordabwehrinstrumente in sozial legitimiertem Rahmen. Nur einige wenige (und sehr beknackte/exzentrische) Typen haben Fechtwaffen im Krieg geführt. Das Rapier sei hier als Ausnahme aufgeführt, denn das Rapier ist gar keine Fechtwaffe im regelmechanischen DSA-Sinn. Es ist lediglich die Festland-Evolution des Ritterschwerts. Es kam nur zu einer Zeit, als Schwerter keine Rolle mehr spielten und alle die noch eins führten lieber einen Säbel nahmen, weil sie Reiter waren.

    Ein Waldelf jedoch will eine Waffe die er auch im Wald benutzen kann, für Dinge die er regelmäßig tut. Leute in Duellen mörden ist vermutlich aber nicht darunter. Daher macht ein Hiebschwert mit dem man auch Gestrüpp zerhacken kann weit mehr Sinn, oder noch besser direkt ein Jagdspieß. Genau den gibt es ja auch aventurisch und wenn es einen Elfischen Kampfstil geben sollte, dann basiert dieser sehr warscheinlich auf dieser Waffe. Einen Kampfstil braucht man nämlich nur, wenn man für ernsthafte Konflikte trainiert und niemand der halbwegs bei Verstand wäre würde das mit einem einschneidigen Fechtschwert und einem Parierdolch tun. Ernster Konflikt bedeutet nämlich vermutlich Orks, Oger, Goblins... und Menschen. Kurz: Leute die Speere haben, denn der Speer und seine Varianten sind die Waffe des Krieges, real, historisch und auch aventurisch. Und dann greift man natürlich auch selbst zum Speer.

    Hinzu kommt zusätzlich, dass Elfen nicht fair kämpfen. Scheiß auf Rondra, scheiß auf Praios. Blitz dich find ins Auge und rauf. In den Wald locken, anschießen, Nebel rufen und aus dem Nebel angreifen. Elfen haben keine Fechterehre. Daher haben sie auch keinerlei Bedarf einen Kampfstil zu erlernen, der die Kastration der eigenen Mittel irgendwie zurechtbiegt.

    Ein Aventurischer Elf beginnt keinen Krieg gegen dich zu führen, aber wenn du ihn dazu zwingst spielt er es nicht als Spiel. Und die Fechterei ist ein Spiel. Ein Spiel für reiche und arrogante Irre. Der Elf aber trifft dich nicht zum Schlag der Tempelglocken am alten Pfuhl. Er schießt dir einen Pfeil in den Rücken, oder er lässt sich erst gar nicht auf einen Kampf mit dir ein.

    Auelfen sind da nur unwensentlich vermenschlichter, aber auch sie sind im Kern noch immer Elfen. Wenn sie bestimmte Waffen benutzen, dann aufgrund ihrer Nähe zu Menschen und dann verwenden sie diese vermutlich eher wie Menschen, als wie Elfen.

    Allerdings denke ich nicht, dass ein Elf eine Schwertgesellenausbildung machen könnte, ohne dabei völlig badoc zu werden. Das alleinige Konzept der Schwertgesellen dürften die meisten Elfen bereits abstoßend und verkommen finden. Ich denke nicht das viele dem nacheifern würden. Und selbst dann müssten sie noch einen Lehrer finden, der sie annimmt, ohne zu versuchen ihr Wesen zu brechen. Die wenigsten Schwertmeister werden wohl klarkommen mit einer Schülerin, die bummst mit wem auch immer sie möchte (Mitschüler und Rivalen eingeschlossen), einen Dreck auf Befehle und Zeitpläne gibt allein aufgrund ihrer Befehlshaftigkeit und Schriftform hat, im Kampf das Zaubern nicht lassen kann, weil es das natürlichste auf der Welt für sie ist und ganz allgemein keinen Respekt vor Autoritäten hat und lediglich Kompetenz achtet.

    Gleichzeitig erscheint mir ein auf Defensive ausgelegter Kampfstil für einen Elfen eher unsinnig. Elfen sind ziemlich gradlinig, wenn es darum geht zu kämpfen. Auch weil sie Jäger sind. Wenn man nicht jagen muss, dann jagt man nicht. Wenn man nicht töten muss, dann tötet man nicht. Muss man aber töten, dann hat es wenig Sinn um den heißen Brei zu tanzen. Täuschen, blenden, überrumpeln, Todesstoß und fertig. Mit der kalten Gnadenlosigkeit einer Schlange, der Grazie einer Katze und der Wildheit eines Wolfes, wenn es sein muss. Den Akt bedenkt man zuvor und bedauert ihn danach.

    Wenn es ein Elfischer Fechter sein soll würde ich einen Halbelfen nahelegen, der sich zwar seinem Elfischen Erbe verbunden fühlt, nicht aber an die sozialen Zwänge eines Elfen gebunden ist und nicht das Gemüt eines Elfen haben muss.

    Das sind aber nur meine 5¢ und ich habe mir sagen lassen, dass ich viele Dinge zu ernst nehme. Bei Nicht-Gefallen also ruhig ignorieren. Ich bin ja nicht als missionierender Questadore auf Uthuriafahrt. ^^

  • Gut, diese Ausführungen sind aber ziemlich pauschalisierend und kurz gedacht. Mit Realismus bzw. irdischen Vorbildern zu kommen und anhand dessen zu definieren, was ein Waldelf will, halte ich für ziemlich absurd.

    Zu den Fakten: In DSA ist das Wolfsmesser (eine Fechtwaffe und Schwert nach Regeln zugleich) eine elfische Waffe. Also muss für DSA die Frage, ob das passt, mit einem eindeutigen und nicht relativierten Ja beantwortet werden. Ob das einem passt, ist eine andere Sache!

    Außerdem lässt sich in DSA nicht die Gleichung aufstellen Elf1 = Elf2 = Elf3 = Elfx. Jeder Elf ist ein Individuum und zu sagen, was ein Elf per se will, ist ähnlich seltsam, wie gleiche Aussagen über Menschen. Es lässt sich ein extrem weltfremder und verträumter Waldelf spielen, ein knüppelharter und kalter Firnelf, ein weltoffener Auelf und ein vermenschlichter Elf, der zum Söldner oder Auftragsmörder geworden ist. Das musst du (Thread-ErstellerIn) für sich abwägen. Eine Schwert-Gesellen-Ausbildung kommt natürlich kaum in Frage, da elfisch sozialisierte Elfen kaum Interesse haben dürften (da lässt sich wohl ein pauschales Urteil fällen m.E.) und dem badoc anheimgefallene Elfen dürften noch immer kaum als Gesellen aufgenommen werden - aus innerweltlichen Gründen. Aber darum ging es ja auch gar nicht!

    Es ging ja um die Frage, ob man die Werte (sic) des Schwertgesellen-Stils nutzt, um sich eine eigene Profession zu kreieren. Und da lässt sich sagen - klar geht das, wenn du es irgendwie erklärst. Ein sippenloser Waldelf, der als Lehrmeister für deinen (dann wohl auch sippenlosen) Elfen eingesetzt werden könnte, kann regeltechnisch genau so ein Schwert-Geselle sein. Zumindest der Kampf-Stil sollte übernehmbar sein (wenn man das möchte). Nachteile wie Prinzipientreue und solche Sachen sollten natürlich angepasst werden. Und so wie Fechtwaffen in DSA funktionieren (und wir spielen eben DSA in Aventurien und keine Simulation im irdischen Mittelalter), lassen sich diese hervorragend mit der elfischen Zauberei kombinieren. Wenn ein Elf zum Entschluss kommt töten zu müssen, kann er mit Magie und einem gezielten Stich schnell für eine Entscheidung sorgen, denn Fechtwaffen sind nach Regeln schnell und tödlich - noch mehr, wenn durch Magie nachgeholfen wird.

  • Aus dem Kompedium 2 - Thread:

    Zitat

    Alles dabei. Sowohl allgemeine Kampfsonderfertigkeiten, Stile, erweiterte Stile. Speziell für Elfen und Zwerge sind auch welche dabei (je 2-3). Auch für Thorwaler, oder bisherige Klassen (Stammeskrieger, Seefahrer usw.)

    Vielleicht wird für dich was dabei sein. :)

  • Hey, danke schön an jeden! Jede Meinung eröffnete mir ne wichtige Einsicht! Und auf das Kompendium II freu ich mich jetzt umso mehr! ^^

    Ich führte den Speer früher, aber da Ausweichen jetzt so schlecht ist, taugte mir der nicht mehr so. Und da ich vor 2 Jahren mit dem Fechten begann, hab ich das wohl auf meinen Char übertragen... Ausserdem kann es im Wald eng werden für nen Jagdspiess. Ich werd mich aber mehr mit ihm auseinandersetzen.

    Jedenfalls ein grosses Danke! :)

  • Ich hab in Erinnerung, dass manche Wälder mit viel Unterholz als beengte Umgebung gelten. Davon leitete ich ab, dass der Jagdspiess nicht immer optimal ist. Aber vielleicht täusche ich mich.... ?(

  • Ich empfehle das für Stoßwaffen zu ignorieren. Auch in engen Gängen. Sofern man nicht die Kampfausrichtung wechseln muss sind die Bedingungen da sogar perfekt für einen Speer. Ich meine, womit kämpfst du lieber in einem 1m breiten Gang? Mit einem Schwert oder mit einem Speer? Der Speerträger muss einfach nur das tun was er eh am liebsten tut und stechen, stechen, stechen. Jede Form von Fechtkampf hingegen hat da nachvollziehbarerweise schnell Probleme. Im Wald gillt das nur umso mehr. Ein Wald in dem man nicht mehr mit Jagdspieß kämpfen kann ist selbst für Messerkampf zu dicht. Das nennt man dann Hecke. Und wer bitte kämpft IN einer Hecke?! :/

  • Das der Elf dann von der Hecke bedrängt wurde und nicht die Hecke von ihm ist aber nur seine Ausrede, wenn er wegen... uhm... Sodo... äh... Wie heißt das, wenn man mit dem Speer zur Hecke stößt?! :/

    Ah, Dendrophili! Ach ja, man weiß nach dem Aufstehen wirklich nie was man im Verlauf eines Tages neues lernen wird. :S

  • Ein Leib der Erde eignet sich hervorragend, um plötzlich aus Hecke oder Baum aufzutauchen. Und ein abgebrühter Waldelf, der einen unliebsamen Eindringling loswerden möchte, kann das hervorragend effektiv machen, indem er ihn aus der Hecke heraus, in die hineingepisst wird oder aus dem Baum heraus, an den sich gelehnt wird, ersticht. Stelle ich mir gerade als ziemlicher Gruppen-Schocker vor.

  • Hey, danke schön an jeden! Jede Meinung eröffnete mir ne wichtige Einsicht! Und auf das Kompendium II freu ich mich jetzt umso mehr! ^^

    Ich führte den Speer früher, aber da Ausweichen jetzt so schlecht ist, taugte mir der nicht mehr so. Und da ich vor 2 Jahren mit dem Fechten begann, hab ich das wohl auf meinen Char übertragen... Ausserdem kann es im Wald eng werden für nen Jagdspiess. Ich werd mich aber mehr mit ihm auseinandersetzen.

    Jedenfalls ein grosses Danke! :)

    Zwei Elfenstile sind drin. Einer basiert auf Bogen und Nahkampf, einer rein auf Fernkampf.

    Ansonsten halte ich es mir meinem Vorredner. Fantasy mit Realismus zu erklären ist eine DSA Krankheit (oder Vorteil, das ist Geschmackssache), aber wenn es du, deine Gruppe und dein Meister stimmig finden, warum nicht?

  • Ich gebe Rattazustra, was die Wahl der Waffen belangt, vollkommen recht. (Man könnte dann mit der größe der (Wald)Elfen allgemein und auch zu ihren Ponys fortfahren und den Bannbaladin hinterfragen usw.) Allerdings geht es so ziemlich an der eigentlichen Fragestellung vorbei. So lange das Kompendium noch nicht draußen ist, sehe ich überhaupt kein Problem darin den Federinostil einfach einen anderen Namen zu geben und ihn als Elfenkampfstil zu verwenden.