Reichen die AP

  • Killerpranke

    Der Krieger ist aber wirklich legendär. Drei Eigenschaften auf 20. 650AP in Sonderfertigkeiten und er beschränkt sich nicht auf den Kampf, sondern ist auch körperlich, gesellschaftlich und in den Wissenstalenten gut aufgestellt. Und ganz ehrlich: Drei Kampftechniken auf 22 und dazu noch nen FK auf 17?

    Welcher einzelne profane NSC soll den denn noch toppen können?

    Oder ist es gewollt, dass er als SC allen NSCs überlegen ist?

    Ich glaube selbst Raidri Conchobair war nach 4.1 nicht sooo stark (finde auf die Schnelle in Mächte des Schicksals: MU21, GE17 und KK19 als herausragende Eigenschaften). Und der war für mich immer das Nonplusultra eines legendären Kämpfers.

  • Ich habe mir die Freiheit genommen einen generischen Waldelfischen Zauberweber nach DSA4.1 zu erstellen und mit dem Selbstrechenenden PDF nach DSA5 zu bauen.

    Mir ist klar, dass dies 1:1 nicht geht da vieles anders ist, aber wenn man die Werte einfach mal so übernimmt kostet ein Elf wie er in DSA4.1 startet (nur Generierung) nach DSA5 1537 AP. Davon sind:

    314 AP Talente

    290 AP Zauber (und 3 musste ich weg lassen weil im DSA5 pdf der Platz fehlte......)

    226 AP Vorteile

    102 Punkte in Eigenschaften (615 AP)

    33 AP in Bogen

    Und der Rest noch irgendwo bei Sonderfertigkeiten, Sprachen, etc.

    1537 für einen Start-Elfen... Nix Meisterlich bis Brilliant. Nun soll dieser Elf Legendär sein mit 600 AP mehr? Nur schon wenn ich die Talente auf die Werte meines DSA4.1 Elfen mit ca. 5000 AP steigere bin ich bei 700 AP nach DSA 5. Da ist noch nichts legendäres dabei (ca. 6 Talent auf 12, ausser Singen auf 16, der Rest alles unter 10).

    Ich bin absolut einverstanden, dass "Legendär" ein subjektiver Begriff ist und man mit 2100 AP einen Helden nach DSA5 basteln kann der in einem Kern Gebiet sehr begabt ist (der erwähnte Schadenszauber Magier). Für mich bedeutet Legendär aber etwas anderes.

    Legendär zu sein in einem P&P ist ein Gefühl, welches aufkommt während des Spielens. In DSA4 begann ich mich mit 4-5000 AP als "Held" zu fühlen. Mit 8'000+ dann als Meister gewisser Kerngebiete. Legendär habe ich mich bis jetzt nur als Gruppe Gefühlt (z.B. die Legendäre Helden Gruppe welche die Phileasson Saga überstand).
    Mit meiner Elfischen Zauberweberin in DSA5 (1600AP) stolpere ich gefühlt noch immer wie ein blutiger Anfänger von Abenteuer zu Abenteuer. Was aber meine Schuld ist, da ich sie viel zu breit gesteigert habe...

    DSA5 ist nun mal ein neues P&P Spiel im Aventurien-Universum (welches mir leider je länger je mehr weniger gut gefällt, da ich DSA4.1 geprägt bin).

  • So direkte Umrechnungen 4.1 zu 5 sind nur bedingt brauchbar. Es wird unter ganz anderen Umständen gestartet, was insbesondere bei Zauberer auffällt (6-7 Zauber in DSA5 vs. um die 20 Zauber in DSA 4.1 z.B. bei der Profession)

  • Xarfaidon

    Zum einen: Der Vergleich von Eigenschaften und Talentwerten über Editionsgrenzen hinweg ist meist wenig sinnvoll, da die andere Wertebereiche aufweisen. Das hat man in 4 bemerkt, als diverse Autoren der alten Garde den Gedankengang "Dieser NSC ist in Talent X wirklich, wirklich gut - deshalb hat er da sogar eine 14!" pflegten, weil das bei DSA3 passte. Dass die 4er Steigerungstabelle nach der 18 noch gut 8 Punkte weiterging, ist erst später aufgefallen.


    Zum anderen: Ja nu, dass ein "einzelner profaner NSC" den Krieger am absolut oberen Ende der Fahnenstange nicht mehr toppen kann, ist glaube ich der Sinn des absolut oberen Fahnenstangenendes. Ob es nun genau so aussehen sollte, wie von Killerpranke beschrieben, ist eine andere Frage, aber wir haben ja bereits gesehen, dass es NSCs gibt, die die 3k recht locker überschreiten, ohne dabei vom Hintergrund in die Kategorie Pardona, Nahema & Co zu fallen.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

    Einmal editiert, zuletzt von Cifer (21. Dezember 2018 um 01:19)

  • Das mit dem absolut oberen Ende der Fahnenstange ist halt so die Frage.

    Für mich persönlich sind Charaktere durchaus legendär bevor sie es mit den absolut besten NSC aufnehmen können.

    Zum "Schwertkönig" sieht man aus meiner Sicht halt auch als legendärer Kämpfer noch auf.

    Mag aber auch daran liegen, dass wir unsere Charaktere eigentlich nie bis ins hohe Alter spielen.

    Die besagten NSC haben ja viel mehr Jahre an Lebenserfahrung, während derer sie ihre Fähigkeiten erwerben konnten, als die SCs unserer Gruppen.

  • Spielerhelden nehmen in jungen Jahren eine vergleichsweise steile Entwicklung mit, die sie - in höhere Lebensalter projiziert - jeweils zu (den) unbedingt legendären Charakteren des Kontinentes machen. Man kann also die Logik eigentlich gleich zu Hause lassen, alle wirklich wichtigen NSC sind Witzfiguren verglichen mit allen zu Ende gedachten SC.

    Falls man alle Jahre neidvoll die Mary Sues und Marschälle als Nonplusultra der Heldenkultur betrachtet hat, dann hat man ja spätestens mit G7 zwei Briketts oben drauf gelegt. Das nicht einmal zufällig, die Helden durften nicht die größten Helden des Reiches oder des Kontinentes sein, sondern sogar des Zeitalters (und des Kontinentes). Raidri war - wie er schlussendlich feststellen musste - mehr eine Rampensau als die durchschlagende Faust.

    Der Status 'legendär' ist im Gegensatz wenigstens zu 'meisterlich' kein Qualitätsmerkmal sondern eine subjektive Bewertung. Uns erscheinen manche Charaktere legendär vor allem, weil sie in Geschichten (Legenden) auftauchen. Timo Werner und Lionel Messi sind meisterliche oder brillante Fußballer, aber nur wenn man mit der Hand Gottes einen WM-Treffer erzielt, ist man eine Legende ;)

    Wenn wir also vom Status "Ende der Fahnenstange" ausgehen als Alternativbezeichnung für "legendär" dann sind 2000AP sicherlich zu niedrig angesetzt. Das heißt nicht, dass ich das Spiel mit gelangweilten 4000ern vorzöge oder durch AP-Vergabe anpeilte, das heißt nur, dass ich 4-5K für die TopTen des Kontinentes für plausibler halte als 2-3K.

  • aber nur wenn man mit der Hand Gottes einen WM-Treffer erzielt, ist man eine Legende ;)

    :thumbsup: grandios.

    Zu deinem restlichen Beitrag:

    Ich denke, dass kann ich für mich so unterschreiben und stelle gerade fest, dass mir das Spielen im niedrigeren AP-Bereich einfach mehr Spaß macht.

  • Das mit dem absolut oberen Ende der Fahnenstange ist halt so die Frage.

    Für mich persönlich sind Charaktere durchaus legendär bevor sie es mit den absolut besten NSC aufnehmen können.

    Zum "Schwertkönig" sieht man aus meiner Sicht halt auch als legendärer Kämpfer noch auf.

    Was ist der dann? Ultra-super-legendär with extra cheese?

    Also, klar, man kann legendär natürlich umdefinieren. Aber wenn legendär nicht mehr das obere Ende der Fahnenstange darstellt, dann sollte es vielleicht auch nicht am oberen Ende der AP-Tabelle stehen.

    Mag aber auch daran liegen, dass wir unsere Charaktere eigentlich nie bis ins hohe Alter spielen.

    Die besagten NSC haben ja viel mehr Jahre an Lebenserfahrung, während derer sie ihre Fähigkeiten erwerben konnten, als die SCs unserer Gruppen.

    Das ist sicher richtig. Es existiert ja tatsächlich mittlerweile genug aventurische Geschichte, dass man die eigenen 18jährigen Charaktere 996 BF im Wirtshaus zum Schwarzen Keiler starten lassen könnte und sie dann als rüstige 62jährige 1040 Rohaja erklären, wie man zu ihrer Zeit mit dem Haffax umgesprungen wäre.

    Jeder Mensch ein Magier!
    Avatar by Tacimur

  • Für mich gibt es da zwei Faktoren, welche meine Sichtweise wesentlich bestimmen. Zum einen das, was ein SC absolut kann. Mag sein, dass es in einer Welt zu legendär gehört eine Flamme auf der Hand erscheinen zu lassen. Für mich wäre dass nicht die Vorstellung von einem legendären (Kampf)Magier. Zum anderen schaue ich, was ein SC im Rahmen der Regeln zu tun vermag. Für mich bilden die Regeln eben genau den Rahmen ab, welcher ein Held beschreiten können soll.

  • Ich glaube ich habe jetzt für mich eine Lösung gefunden, mit diesen Überlegungen abzuschließen:

    https://www.duden.de/rechtschreibung/legendaer

    Ein Held ist dann legendär, wenn jemand eine Legende über ihn erzählt oder er unglaublich ist. Den unglaublichen Fall möchte ich nicht und somit wird jemand nur noch legendär, wenn einer eine Legende erzählt. Dies kann schon mal nach 1000 AP passieren ;)

    (Der Kommentar ist in so fern ernst gemeint, als dass Legende nun einmal diese Definition hat und daher logisch folgt, dass die Redaktion ihre eigene benutzt (ebenso wie viele Spieler hier) zudem habe ich das Gefühl, dass die Diskussion von "Reichen die AP" wegdriftet)

  • Was mich mal von den Leuten intererssieren würde, die eine hohe AP-Zahl befürworten:

    Was für Abenteuer spielt ihr? Ausschließlich selbstgeschriebene oder Offizielle?

    Wie passt ihr dort die Gegner/Herausforderungen/Aufgabenstellungen an?

    Wieviel AP gibt es pro Abenteuer?

    Alles in allem stelle ich mir das Spiel mit hohen AP-Helden, als gänzlich anderen Spielstil vor. :)

    Ich bin generell ein Fan von eher höheren AP-Zahlen. In der G7-Kampagne (damals noch DSA4.0) hatten unsere Charaktere um die 25.000 AP am Ende. Und damit ging in DSA4 EINE MENGE mehr als mit 2500 AP in DSA5. Das führt in Konsequenz dazu, dass "normale" Gegner einfach keine Bedrohung mehr sind, die haben wir häufig erzählerisch abgehandelt. À la "ihr schneidet euch durch zwanzig Schergen hindurch und steht dann vor Obernase Rechtshandius, dem fiesen Endgegner". Ich kann halt nur epische Herausforderungen machen, wenn die Werte stimmen, aber das ist eben die entscheidende Geschmacksfrage: will ich epische Herausforderungen? Weil den durchschnittlichen Schwarzmagus in seinem Turm ausräuchern ist mit 3000AP natürlich albern.

    Ich meistere gerade meine/unsere erste DSA5-Kampagne. Wir haben noch mit DSA4 angefangen und sind mittendrin umgestiegen. Die ist vom Power-Level her niedriger angesetzt gewesen in den ersten 60% der Handlung und hat jetzt (was den epischen Rahmen angeht) einen Sprung gemacht, der sich auch bei den Werten ablesen lässt (die Charaktere haben ca. 2200 AP aktuell und noch etwa 30% der Kampagne vor sich). Ich habe bislang nur wenig DSA5-Erfahrung und habe deswegen anfangs so was wie "die offiziellen Vorgaben" genutzt (also irgendwo zwischen 5 und 15 AP pro abgeschlossenem Abenteuer gegeben), aber das hat sich sowohl für mich als auch meine Spieler als zu wenig angefühlt. Inzwischen gebe ich pro AB eher so 20-30AP.

    Ich bin gespannt, zu welchen Power-Spikes das noch führen wird. Ich versuche aktuell auch, durch unterschiedliche Herausforderungen zur Steigerung sonst eher ungenutzter Talente zu animieren. So hatten wir das eine oder andere Handwerkstalent bereits gesteigert (Holzbearbeitung etwa) und eine Expedition ins Hochgebirge versenkte bei diversen Leuten massig AP in Naturtalente und Klettern, die sonst nicht gesteigert worden wären.

    Weitere Möglichkeiten sind den Leuten Anreiz geben verschiedene Waffen zu skillen oder aber, gerade wenn du es auf episch anlegst, den Charakteren einfach eine Spätweihe oder den Vorteil Zauberer zu geben. Sobald ein profaner Charakter das dazu bekommt sind die Möglichkeiten AP auszugeben praktisch endlos, und ein Magier hat eigentlich eh nie ein ernsthaftes Problem, seine AP loszuwerden...

  • Ich vergebe pauschal 10 AP pro Abend - davon 5 sofort und die anderen 5 aufsummiert am Ende des Abenteuers. Ich Sandboxe gerad etwas bis die Helden wertemäßig etwas besser aufgestellt sind (so ca 1400 AP, wir starteten mit 1100 AP), dann spielen wir die Klassiker auf DSA 5 angepasst durch (Philleasson, Greifenfurth, Borbarad). Die hälfte der Truppe kennt sie noch nicht und die hälfte nicht mehr.

    Einradfaun Wie schaffst du diese Anreize für "unbeliebte" Talente oder verschiedene waffen?

    Zu ersterem habe ich bereits eine Technik: bei uns müssen von den erhaltenen AP pro abgeschlossenem Abenteuer zwei Talente unter Fertigkeitsstufe 10 gesteigert werden, die in diesem AB genutzt wurden. Das ist (hoffentlich) genug, um die Talentspiegel etwas breiter und realistischer zu fächern, läßt aber genug Raum für individuelle Gestaltung. Wird auch gut angenommen.

    Zu zweiterem: ich habe gedanklich schon oft versucht, die verschiedenen Waffen so herauszuarbeiten, dass jede Vor- und Nachteile hat, die einen echten Impact haben. Diese Karneval-Vorteile/Nachteile aus den Rüstkammern überzeugen mich wenig. Ich würde da vor allem mit anderen KK/GE TP-Boni arbeiten oder mit Rüstungen, z.B. das Hiebwaffen pauschal wesentlich besser gegen Metallrüstungen sind als Schwerter/Fechtwaffen z.B.. Aber bislang fehlen mir dazu Expertise und Zeit. Vielleicht mach ich mal nen Topik dazu auf irgendwann.

  • Alrician

    Lustiger Weise habe ich mir erst vor wenigen Tagen genau die gleichen Gedanken gemacht. Der brauchbarste Weg schien mir bisher, den Schaden von Hiebwaffen so zu gestalten, dass sie sicher Schaden über die RS-Schwelle bringen, während bei Schnittwaffen die reinen SP verdoppelt werden und Stichwaffen Vorteile bei Wunden erhalten, so dass die Gegner schneller außer Kraft setzen, ohne das diese sofort sterben. Aber das sit alles nur ein Schnellschuss und wirklich ein anderes Thema,